Was sind die Gleichnisse Jesu?

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Hallo eeespanola

Gleichnissen Jesu  haben ganz wesentlich den Inhalt der Bibel  mit geprägt.

Über ihn wurde nach den  Worten aus Matthäus 13:34, 35  sogar  vorhergesagt, er werde in „Gleichnissen“ reden.  Matthäus bezieht sich dabei wahrscheinlich auf Psalm 78:2

 

Das Gleichnis vom Sämann (in  drei Evangelien zu finden in  Matthäus  13:3-8; Markus  4:3-8; Lukas  8:5-8)  ist deshalb  ein besonders interessantes  Beispiel  für Dich,  weil  es  einerseits selbst keinerlei Hinweise für eine Auslegung enthält, andererseits jedoch in  den jeweils anschließenden Texten, nämlich in Matthäus 13:18-23, Markus 4:14-20 und Lukas 8:11-15 von Jesus selbst deutlich  erklärt wird.

Dadurch gibt es über die  Lehren, die uns daraus vermittelt werden  sollen keine Unklarheiten

Den Text aus  Markus 4:14-20 zitiere ich einmal aus der Neuen-Welt-Übersetzung 

„Der Sämann sät das Wort. Diese nun sind diejenigen dem Weg entlang, wo das Wort ausgesät wird; doch sobald sie es gehört haben, kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde. Und ebenso sind die, die auf die felsigen Stellen gesät sind: Sobald sie das Wort gehört haben, nehmen sie es mit Freuden an. Sie haben jedoch keine Wurzel in sich, bleiben aber eine Zeit lang; sobald dann Drangsal oder Verfolgung wegen des Wortes entsteht, werden sie zum Straucheln gebracht. Und noch andere gibt es, die unter die Dornen gesät sind; diese sind es, die das Wort gehört haben, aber die Sorgen dieses Systems der Dinge und die trügerische Macht des Reichtums und die Begierden nach den übrigen Dingen dringen ein und ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar. Schließlich sind die, die auf den vortrefflichen Boden gesät wurden, solche, die auf das Wort hören und es günstig aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach und sechzigfach und hundertfach.“

 

Beachtenswert ist, dass Jesus nicht von unterschiedlichen Samenarten sprach, sondern nur von einer Samenart, die auf unterschiedliche Bodenarten trifft, und zwar mit jeweils anderem Ergebnis.

Der erste Bodentyp ist hart oder festgetreten,

beim zweiten ist die Bodenschicht zu dünn,

der dritte Boden ist von Dornen überwuchert,

und beim vierten handelt es sich um Boden von ausgezeichneter Qualität, der gute Frucht trägt

(Lukas  8:8).

Nun die Frage:  Was bedeutet der Samen in dem Gleichnis?

Jesu Antwort in Matthäus  13:19 lautet:  „ . . . das Wort vom Königreich“  ist die  Königreichsbotschaft aus Gottes  Wort  bzw. die gute Nachricht über das  „Reich Gottes“.

Nun die  die verschiedenen Bodenarten:  Es sind Menschen mit unterschiedlichem Herzenszustand. (siehe dazu bitte auch  Lukas 8:12, 15.)

Wen stellt der Sämann dar?

Das sind „Gottes Mitarbeiter“, die die gute Botschaft vom Königreich verkündigen. (nachzulesen in  1. Korinther 3:9)

Wie Paulus und Apollos „pflanzen und begießen“ sie, aber trotz ihrer harten Arbeit fallen die Ergebnisse oft ganz unterschiedlich aus. (nachzulesen in 1. Korinther 3:5 - 9) 

Woran liegt das?  Es liegt am unterschiedlichen Herzenszustand derer, die die Botschaft hören.

Der Sämann im Gleichnis hat also  keinen Einfluss auf die Ergebnisse.

Das ist zumindest  für alle, die fleißig und gründlich  die gute Botschaft von Gottes Königreich auf der ganzen weiten Erde verkündigen  ein großer Trost - denn sie haben relativ selten Erfolg .

Paulus bestätigt  dieses Verständnis  mit den Worten, dass „jeder seinen eigenen Lohn gemäß seiner eigenen mühevollen Arbeit empfangen“ wird (1. Korinther  3:8).

Der Lohn entspricht also der mühevollen Arbeit und nicht, wie allgemein üblich  nicht den Ergebnissen dieser Arbeit.



 

 

Das also ist ein  biblisches  Gleichnis  und gleichzeitig guter Anschauungsunterricht über die Art und Weise, wie man zu einem richtigen Verständnis der Heiligen Schrift kommt

Man muss sie in Ihrer Gesamtheit lesen und Themenverwandtes miteinander in Verbindung bringen.  (Siehe dazu  bitte auch Psalm 119:160)

Es prägt prägen sich dem Leser ein und regen zum Nachdenken an.

 

Als Ergänzung eignet sich auch dieses Thema

http://www.gutefrage.net/frage/was-versteht-man-unter-der-koenigsherrschaft-christi

Wenn Du mehr Informationen benötigst, lasse mich das bitte wissen.

 

 

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Abundumzu  16.05.2011, 23:04

 

Und wenn Du möchtest, kannst Du das Gleichnis über diese Internetadresse direkt aus der Bibel online lesen

http://www.watchtower.org/x/bibel/mt/chapter_013.htm

 

 

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Abundumzu  16.05.2011, 23:53
@Abundumzu

Und noch einmal:  Hallo eeespanola

Du findest  - wie Du schreibst -  "dieses Thema hoch interessant"  -  ich übrigens auch  -  deshalb mag es Dich auch interessieren,  dass die Methode, durch die  Jesus Christus die biblische Botschaft bis in die Herzen seiner Zuhörer "transportierte"  besonders deutlich und anschaulich in der Bergpredigt zum Ausdruck kommt.

 

Hier ein paar Kostproben dazu:

 

http://www.gutefrage.net/frage/was-sind-die-zentralen-teile-der-bergpredigt-und-inwiefern-findet-man-sie-heutzutage-wieder#answer18238203

 

 

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gottesanbeterin  16.05.2011, 23:56
@Abundumzu

Das "Königreich Gottes" ist keinesfalls die "guter Botschaft". Die "gute Botschaft" ist die Ankündigung, dass das "Reich Gottes" erreichbar ist, und zwar unter bestimmten Voraussetzungen.

Jesus sagt deutlich, dass man verzeihen muss, und zwar alles verzeihen muss, und sie "Zweite Geburt", die "durch den Geist" erfahren muss, um dorthin zu gelangen.

Wer diese "zweite geburt bereits erfahren hat, weiß, dass dieses Reich, auch "Himmel" genannt, kein Ort ist, sondern ein besonderer, eben ein himmlischer oder göttlicher  Bewusstseinszustand.

 

Gottes Mitarbeiter sind diejenigen, die uns helfen können, diese "Zweite Geburt" zu erleben. Was wir mit diesem Geschenk anfangen, ist dann unsere Angelegenheit.

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nowka2  20.05.2011, 00:07
@Abundumzu

abundumzu benötigte 3322 buchstaben, um einen so einfachen sachverhalt zu erklären.


das kommt eben davon, wenn man nur das nachdenkt und wiedergibt, was der treue und verständige sklave (die 10 ZJ-bosse aus amerika) vorgedacht haben.


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anneliesa  20.05.2011, 17:20
@Abundumzu

Lieber Freund abundumzu. Hast du die Frage des jungen Menschen nicht verstanden? Er fragte schlicht und einfach, was ein Gleichnis ist. Deine Zeugen Jehova Sektenschlussfolgerung zu dem Gleichnis des 4-fachen Ackerfeldes, nämlich Belohnung durch ständiges Predigen ist keineswegs Kern dieses Gleichnisses! Ich stimme dir zu: Der junge Mensch liest das Gleichnis besser selbst (ohne deine Übertragung) im Neuen Testament nach! Übrigens, abundumzu, durch eine Rundmail von "Gute Frage" wurde aufmerksam gemacht, dass Werbung zu unterbleiben hat! Zuwiderhandlung möge man bitte melden! Also unterlass bitte deine ständigen Hinweise auf deine Jehova Zeugen Sekten Publikationen!, einschließlich der Neuen Welt Übersetzung, die eindeutig eine der Sektenlehre angepasste Übertragung der Heiligen Schrift ist.! I

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Mit den Gleichnissen wollte Jeshua seine Worte vor dem Volk, besonders den Pharisäern und Schriftgelehrten, verschleiern (Lk.8,10).

Seinen Jüngern erklärte er dann anschließend diese (Vers 11-15)

Ein Gleichnis ist eine frei erfundene Geschichte, die sich aber in der Realität zutragen könnte, an der ein meist moralischer oder religiöser Sachverhalt deutlich gemacht werden soll. Du kennst vielleicht die Fabeln, bei denen Tiere sprechen können, und in denen ebenfalls moralische Einsichten verständlich gemacht werden sollen. Diese Fabeln haben eine ähnliche Aufgabe wie die Gleichnisse. Wenn man die Gleichnisse von Jesus aus den Evangelien nennt, dann meint man damit eine sehr große Anzahl von Geschichten, die Jesus seinen Jüngern und seinen sonstigen Zuhörern erzählt hat, um die zum Teil schwer verständlichen Glaubensinhalte doch einsehbar zu machen. Nehmen wir als Beispiel das "Gleichnis vom verlorenen Sohn", bei dem ein Vater seine beiden Söhne 'ungleich' behandelt indem er den 'gescheiterten' Sohn bei seiner Heimkehr weit besser behandelt als den rechtschaffenen anderen Sohn, der seinem Vater immer treu gedient hat, was dieser beklagt. Der Vater rechtfertigt dies mit seinem Hinweis darauf, dass die Freude über die 'Rettung' eines Menschen weit höher wiegt als eine 'gerechte Behandlung'. Damit soll die christliche Botschaft verdeutlicht werden, nach der auch dem vielfältig und lange sündig gewordenen Menschen noch Erlösung zuteil werden kann. Auch hier steht die Aussage in Widerspruch zu der 'natürlichen' Einstellung des Menschen, die für einen solchen Menschen nur noch die vernichtende Bestrafung in Aussicht stellen wird.


Ich weiß nicht, ob ich Deine Frage ganz richtig verstanden habe... Anscheinend möchtest du einfach wissen, was Gleichnisse genau sind. Allgemein sind die Gleichnisse Jesu Geschichten, die Jesus seinen Jüngern erzählt hat. Diese Geschichten sind sehr bildhaft und sollen uns etwas über christliche Glaubensinhalte erzählen (und sie so leichter vertändlich machen)

Die Gleichnisse laufen also natürlich nicht alle aufs gleiche hinaus, es wäre ja nicht sooo sinnvoll, 1000mal mit jeweils anderen Worten das Gleiche zu erzählen, aber es gibt schon Themen, die öfters auftauchen (wie HektorPedo weiter unten schon geschrieben hat).

GLEICHNISSE.

Der griechische Ausdruck parabolḗ (wörtlich: ein Nebeneinander- oder Zusammenstellen) hat einen größeren Bedeutungsumfang als unser deutsches Wort „Parabel“. Er wird passenderweise mit dem deutschen Wort „Gleichnis“ übersetzt, das ebenfalls einen größeren Bedeutungsbereich hat. Es wird als kurze bildhafte Erzählung definiert, die einen abstrakten Gedanken oder Vorgang durch Vergleich mit einer anschaulichen, konkreten Handlung verständlich machen will. Ein Gleichnis kann auch eine Parabel und oft auch ein Spruch sein. Ein Spruch ist ein einprägsamer Satz, eine prägnant formulierte Wahrheit; eine Parabel ist eine kurze Erzählung oder Dichtung, die eine sittliche oder religiöse Wahrheit anhand eines Beispiels veranschaulicht.

Wirkung.

Gleichnisse sind beim Lehren aus mindestens fünf Gründen sehr wirkungsvoll: 1. Sie erregen und fesseln die Aufmerksamkeit; weniges erweckt soviel Interesse wie ein Erlebnisbericht oder eine Geschichte. Wer kennt nicht das Gleichnis vom verlorenen Sohn oder das vom verlorenen Schaf? 2. Gleichnisse regen zum Nachdenken an; die Bedeutung eines Vergleichs herauszufinden, um die dadurch dargelegten abstrakten Wahrheiten zu erkennen, ist eine der besten Denkübungen. 3. Sie sprechen die Gefühle des Zuhörers an, und da die praktische Anwendung der betreffenden Wahrheiten gewöhnlich für ihn unverkennbar ist, appellieren sie an sein Gewissen und an sein Herz. 4. Sie sind eine Gedächtnishilfe; man kann die Geschichte später rekonstruieren und sie dann praktisch anwenden. 5. Durch Gleichnisse bleibt die Wahrheit erhalten, denn Gleichnisse sind zu allen Zeiten anwendbar und verständlich, da sie aus dem Leben gegriffen und der Natur entnommen sind, während bloße Worte mit der Zeit eine andere Bedeutung erhalten mögen. Das ist einer der Gründe, weshalb die biblischen Wahrheiten heute noch genauso eindeutig sind wie zu der Zeit, als sie geäußert oder niedergeschrieben wurden.

Viele Gleichnisse oder Veranschaulichungen findest du im Matthäusevangelium Kap. 11-Kap.13.  L g J.