Was macht das Jugendamt in so einem Fall?
Ein 8 Jahre altes Kind ist in der Schule und au h Zuhause sehr auffällig im Bezug auf sein Sozialverhalten (er schlägt zb Tiere oder Mitschüler). Die Eltern weigern sich jedoch eine Therapie zu genehmigen.
Der Vater von Kind ist meistens nur am Wochenende daheim, weil er sonst in einer anderen Stadt arbeitet. Selten ist er auch mal unter der Woche dort. Aber manchmal auch länger gar nicht weil er auf Geschäftsreise ist.
Die Mutter hat eine Behinderung und hat schon eine Haushaltshilfe, die sie unterstützt. Sie versucht alles, um ihrem Kind zu helfen. Jedoch kann sie nicht an Gesprächen in der Schule teilnehmen, weil die nicht Barrierefrei ist und die Lehrer sich weigern die gespräche wo anders zu führen.
Wenn jemand aufgrund der massiven Probleme des Kindes das Jugendamt informiert, was machen die dann?
Ist es wahrscheinlich, dass das Kind aus der Familie kommt?
10 Stimmen
9 Antworten
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr sehr gering.
Und Lehrer sind nicht in der Position Therapien zu verordnen.
Sie sollte selbst das Jugendamt wegen dieser Probleme ansprechen.
Die können ihr eine Familienhilfe stellen ( das ist das erste, was das JA versucht), die unterstützt sie in der Erziehung und bespricht die Erziehung mit der Mutter.
Aus der Familie genommen werden Kinder, wenn sie missbraucht oder misshandelt werden.
Wenn das nicht der Fall ist, ist es ausgeschlossen, dass man das Kind aus der Familie nimmt.
Ganz sicher kann ich nicht sein, ich kenne die Familie nicht und kann nicht wissen, ob sich hier noch Untiefen auftun.
Das Jugendamt verwaltet die Probleme. Es löst oder behandelt sie nicht. Die Eltern können Erziehungshilfe beantragen oder es auch nicht tun. Ein 8-jährigem Kind ist nicht straffähig. Insofern kann man nichts gegen das schlagen oder misshandeln von Tieren tun. Der Staat ist hier auch hilflos.
Ich wundere mich über die Sturheit der Lehrer, die Gespräche unbedingt in der Schule stattfinden zu lassen.
Es gibt bestimmt den einen oder anderen Barriere freien Ort, der für beide Parteien gut zu erreichen ist.
Mir kommt es so vor, als wollten die nicht nur das betreffende Kind erziehen, sondern auch noch die Mutter.
Wer hat das mit der Therapie angeregt oder gar gefordert?
Da es zig Therapieformen gibt, wäre erst einmal festzustellen, warum sich der Junge so verhält.
Fehlfunktion im Gehirn oder familiäre Probleme (hier: Vater viel unterwegs, Mutter behindert), die den Jungen überfordern und er so reagiert.
Erst dann kann über eine - möglichst - geeignete Therapie nachgedacht werden.
das kann man so nicht sagen. Kommt sehr auf die Auffälligkeiten an und darauf wie viel Potential in der Familie vorhanden ist dem Kind helfen zu können. Reicht es vielleicht wenn die Eltern ein Coaching bekommen wie sie es besser machen können oder vielleicht auch nicht. Unabhängig davon ist es armselig das die Schule nicht flexibel genug ist ein Gespräch an einem barierefreien Ort zu führen.
Wahrscheinlich ist es sinnvoll den Fall beim Jugendamt zu melden, denn Hilfe ist scheinbar dringend notwendig.
Der Vater würde sich weigern ein coaching zu machen. In seien Augen ist das Kind ein Opfer der anderen
Der Vater lebt ja auch noch im Haushalt und so. Die Mutter braucht teilweise seine Unterstützung wegen der Behinderung
Eben hieß es noch, er sei kaum da.
Wenn es notwendig wird, dann kann das Jugendamt auch Druck machen.
Er ist auch kaum da, wenn er nicht da ist, helfe ich ihr so gut ich kann. Manchmal vergisst sie einfach Termine oder so und da braucht sie jemanden, der sie erinnert.
Wenn das Jugendamt eine hohe Auffälligkeit feststellt die an eines Kindeswohlgefährdung heran reicht. Ggf. ist es eine Kindeswohlgefährdung im psychischen oder erzieherischen Bereich. Und die Eltern nicht bereit sind Hilfe anzunehmen, dann kann man das Kind schon herausnehmen.
Kann das einer Mutter aufgrund einer Behinderung unterstellt werden?
nein, eine Behinderung alleine reicht dafür nicht. Eine Behinderung kann aber der Grund sein warum eine Mutter manches nicht ausreichend für das Kind leisten kann. Aber selbst dann ist es nicht eine Kindeswohlgefährdung wenn die Mutter Hilfe zulässt und diese Hilfe die Defizite der Mutter ausgleicht.
Was das Jugendamt letztendlich macht, kann Niemand vorhersehen.
Es kommt letztendlich auf den Umfang der Verhaltensauffälligkeit an und was die Eltern bislang überhaupt unternommen haben.
Eine Therapie steht ja nicht am Anfang des Ganzen...
War das Kind bereits beim Kinderarzt, beim Kinderpsychologen? Wurde Zuhause Ursachenforschung betrieben?
Kinder schlagen in der Regel ja nicht deshalb, weil sie kleine Sadisten sind. Wunsch nach Aufmerksamkeit, Misshandlung, Zugang zu gewaltverherrlichenen Filmen, Selbstschutz, der Vater schlägt die Mutter, die hilflose Situation der Mutter nicht selbst erleben müssen...
Es gilt also erstmal das "warum" heraus zu finden. Da kommt nicht das Jugendamt und nimmt das Kind pauschal mal aus der Familie. Da werden Lösungsvorschläge gemacht, Gespräche geführt...
Wenn der Vater sich vehement weigert, dann wirft das natürlich auch Fragen auf: will er dem Kind nicht helfen, will er etwas verbergen?
Sie versucht alles, um ihrem Kind zu helfen.
Würde sie das tun, dann wäre die Frage hier überflüssig. Wenn sie nicht die Überzeugungskraft besitzt dem Vater klar zu machen, dass man dem Kind nicht hilft indem man nichts tut oder sie gar nicht in der Lage ist wirklich ALLES zu tun, dann wäre die Familienhilfe umso wichtiger. Und dann sollte sie sich auch darum kümmern, dass man der Familie hilft und nicht abwarten, bis ein Außenstehender das Amt informiert.
Auch wenn der Vater mit der Vermutung richtig liegt "die Anderen sind schuld", so ist es doch mehr als fahrlässig von ihm das Kind in dieser hilflosen Situation alleine zu lassen. Zumal er ja wohl nicht gerade Derjenige zu sein scheint, der die Zeit hat sich der Probleme seines Kindes anzunehmen.
Verhaltensauffälligkeiten müssen eine Ursache haben. Und die gilt es anzugehen. Die verschwinden in der Regel nicht einfach so wenn sie bereits diese Dimension angenommen hat.
Die Mutter möchte, aber traut sich nicht sich gegen den Vater durchzusetzen .
Das ist keine ausreichende Erklärung! Will sie sich um das Kindeswohl kümmern oder nicht? Und wenn sie sich nicht traut, dann scheint ja irgendwas mit dem Vater nicht zu stimmen... Was würde der denn machen, wenn sie jedes Hilfsangebot annimmt bzw. sich darum kümmert, dass der Sohn wieder in normalen Bahnen "läuft"? Will sie abwarten bis mal irgendwas Schlimmes passiert? Will sie Gefahr laufen, dass das Jugendamt doch irgendwann das Kind aus der Familie nimmt? Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass die Verweigerungshaltung des Vaters im direkten Zusammenhang mit dem Verhalten des Kindes steht.
Sie will sich kümmern, aber sie hat einfach Angst ihn dadurch zu verlieren. Sie ist aufgrund ihrer Behinderung auf Hilfe angewiesen und hat große Angst alleine zu sein. Ich werde bald zum Studium ausziehen und kann ihr dann nicht mehr so viel helfen
Sie will sich kümmern, hat angst ihn zu verlieren wenn sie sich um das Kindeswohl sorgt? Sorry, aber irgendwas läuft da gewaltig schief! Ich lasse mein Kind doch nicht vor die Hunde gehen, nur weil mein Mann ein Vollpfosten ist?! Das Kind hat Probleme... Die Frage nach dem "warum" immer noch nicht geklärt. Der Mann denkt: ach, nichts los... Die Anderen sind schuld... Und das war es dann?
Da kann man eigentlich nur hoffen, dass das Jugendamt sich der Sache annimmt und die Aufgabe der Eltern übernimmt sich um das Kindeswohl zu kümmern... Du bist die Tochter / der Sohn? Dann rede mal Klartext mit der Mutter!
Ihr Mann ist leider wirklich ein Vollpfosten. Er hat ein Bild von psychisch kranken aus dem letzten Jahrhundert oder so. Knsgeamt ist er ein bisschen "hängen geblieben". Er meint Jungs müssten stark sein und sich zu prügeln wäre völlig normal dies das.
Jungen dürfen auch nicht weinen.
Also kann es durchaus sein, dass der Junge genau deswegen so ein Verhalten an den Tag legt: der Stärkere gewinnt...? Er bekräftigt sein Kind in seinem Verhalten, anstatt dem entgegen zu wirken? Und wenn das Kind ein anderes Kind bei so einer Attacke schwer verletzt? Sorgerecht und Sorgepflicht schließen sich nicht aus. Wenn die Mutter also abwarten möchte, bis ihrem Sohn mal was Schlimmes passiert (weil er an ein stärkeres Kind gerät) oder ihr Sohn einem anderen Kind Schlimmeres antut, dann darf sie sich sicher sein, dass das Jugendamt dort dann ein- und ausgeht, oder das Kind aus der Familie nimmt...
Ist das ganz sicher? Es ist nicht die Schule, die eine Therapie verordnen will, sie rät die nur an, was bei dem Verhalten auch angebracht wäre.