Was machen solche Leute falsch, wenn trotzdem sich niemand in sie verlieben kann?
Es gibt wirklich Leute die ziemlich hübsch sind und einen tollen Charakter haben, eigentlich einen guten Partner wären.
sie werden als toll, treu, liebenswert, warmherzig, loyal, verständnisvoll usw. gesehen..
aber dass man sich in so jemanden verliebt? Nö, lass mal
weiss nicht.. ich hab lieber den Schönling der mich pausenlos betrügt, mich nicht wertschätzt, ich nicht vertrauen kann usw.
Ein Fehler in der Matrix, nicht?
16 Antworten
Es gibt bestimmt irgendjemanden der auf diese steht. Nur traut sich derjenige diese nicht anzusprechen. Oder man begegnete demjenigen noch nicht.
Auf jeden Fall hängt es letztendlich von den Gefühlen ab und nur teilweise davon wie derjenige ist und die kann man nun einmal nicht kontrollieren.
Ich liebe zb meinen Partner über alles. Nun begegnete ich auch mal einem Mann, der fast wie mein Partner aussah und vom Charakter wie er war, nur weniger wog (meiner ist etwas rundlich) und mehr gemeinsame Interessen mit mir hatte. Aber obwohl er von außen gesehen „besser“ schien, wollte ich nichts von ihm, da ich nun einmal keine Gefühle für ihn, sondern für meinen Partner habe ❤️
Sie erscheinen vielen als zu langweilig, zu vorhersehbar, nicht cool und prestigeträchtig genug - und viele haben andererseits einfach nicht das Selbstbewusstsein, sich mit einem Partner zu zeigen der einfach nicht "cool" oder unglaublich attraktiv wirkt, sondern seine Stärken woanders hat. Viele - gerade jüngere Leute oder solche mit geringem Selbstwertgefühl - wollen sich mit einem Partner indirekt auch "schmücken" und da ist ihnen jemand, mit dem man über alles reden kann, der einen nie hängen lassen oder verkaufen oder betrügen würde, höflich und gebildet ist, zuvorkommend und loyal usw. einfach nach außen hin nicht repräsentativ genug.
Der Witz dabei ist folgender: Die meisten wissen, dass das nix bringt und dass das nicht gut ist, dass man mit solchen Belamis und Schönheitsköniginnen nur Ärger und Stress hat, aber sie können es sich bestenfalls dann eingestehen, wenn sie allein sind oder mit jemandem aus der Familie und/oder dem besten Kumpel, bei dem alles egal ist (der vllt. auch als Partner besser geeignet wäre^^) mal ganz ehrlich reden können. Kaum geht der Alltag wieder los, müssen sie sich wieder beweisen, macht's Klick im Kopf und ist der coole Partner, der nur rumstresst, eventuell sogar untreu und körperlich wie verbal aggressiv ist, das Maß aller Dinge - er sieht ja soooo toll aus und andere beneiden einen drum oder man definiert sich indirekt darüber bzw. das pumpt Selbstbewusstsein durchs Blut, obwohl man eigentlich eine arme Sau ist, die gar keins hat.
Ich vergleiche das mit einem Auto: Von Ort zu Ort bringt einen auch ein alter Golf problemlos und man weiß das genau, aber der Golf macht halt nix her vor anderen. Das geht so lange bis man eines Tages aufwacht, vernünftig wird und sieht, dass man nicht für andere lebt sondern für sich und ein "cooler" und attraktiver, vielleicht im Bett sagen wir "dynamischer" Partner mit den Allüren eines verarmten Adligen genauso witzlos, ärgerlich und anstrengend sowie belastend ist wie z.B. ein fetter BMW, für den man zwar Neid und Lob kriegt, der aber dauernd für viel Geld in die Werkstatt muss.
Meine Mam hat auch irgendwann gesagt (das glaube ich ihr aber nicht soooo ganz), dass sie von ihren früheren Männern bzw. Typen wie meinem Vater, der sie dauernd betrogen, körperlich gequält und verprügelt hat usw. und total ambivalent war, bis sie ihm mit Anfang 40 nicht mehr cool genug war und er sie fallen ließ mit einem besonders ekligen Seitensprung (sie reichte dann die Scheidung ein) sowie ihren wie ich immer sage Motorradfreunden, die sie danach hatte - vom Typ her mal nicht ganz so schlimm und mal noch etwas schlimmer als mein Vater, aber alle die selbe Richtung; ihr gegenüber oft gemein, herablassend und erniedrigend, aber so what, die sahen halt cool aus und Mam fühlte sich gebauchpinselt, das sagte sie mir mal selber - genug habe. Ich glaube ihr das noch nicht ganz, aber sie hat in den letzten Jahren (ist jetzt 53) auch enorm an Selbstbewusstsein gewonnen und ich glaube, das Thema ist ihr zumindest nicht mehr so präsent wie damals. Der in meinen Augen ideale Mann für sie wäre mein ehemaliger Berufsschullehrer, 57 oder so, verwitwet, wie sie Klassik- und ABBA-Fan und Bücherliebhaber, ruhig, lieb, backt gern, lacht viel, wäre ihr idealer Mann, mit dem sie lange Spaziergänge unternehmen kann und der sie auch bei ihrem Ehrenamt sowie im Beruf (sie ist Lehrerin) toll unterstützen würde ... aber ich glaube, der wäre ihr zu langweilig bzw. nur so lange gut, bis wieder so ein Motorradfreund auftaucht.
Ich stehe da drüber und dass viele meine Frau für bieder, immer so lieb, gütig und harmlos und in der Sache langweilig halten und mir das auch manchmal schon gesagt haben - wohl weil sie tatsächlich meistens in der blauen Jeans und irgendeinem Langarm-/Dreiviertelarmshirt rumläuft und ihre Haare fast immer gleich trägt, weil wir eher ruhig sind und eher mainstreamig, stört mich persönlich absolut nicht. Sie ist meine Traumfrau und es ist mir egal, ob jemand über sie was sagt oder über unseren alten Benz mit 270.000 Kilometern oder über unsere Freizeitgestaltung, in der wir auch mal daheim durchhängen und im Jogging rumrennen - aber vielen ist so was nicht egal weil sie immer meinen aufdrehen zu müssen und zeigen zu müssen, was man zu bieten hat. Ist aber eigentlich traurig.
Ansonsten ist "Liebe" für viele auch Leidenschaft und wer weiß, vielleicht ist so ein harter, barscher, Alkohol und körperlicher Züchtigung nicht ganz abgeneigter, ach so männlicher Motorradfreund tatsächlich im Bett ein "stichhaltigerer" Liebhaber als ein ruhiger, freundlicher, vielleicht ein wenig biederer Mann und vielleicht ist ein ruchloser Vamp im Bett auch "kräftiger" oder anspruchsvoller als eine freundliche, mütterliche und gütige Frau. Man kann nur spekulieren.
Zitat: " ich hab lieber den Schönling der mich pausenlos betrügt, mich nicht wertschätzt, ich nicht vertrauen kann usw."
Aber damit schadest du dir doch selber! Es ist doch hart, wenn man betrogen wird. Das Vertrauen (was in einer Beziehung wichtig ist) ist doch damit hin! Und jeder Mensch möchte doch wertgeschätzt werden. Das heißt respektvoll behandelt werden, beachtet werden und auch geliebt werden. Ein Mensch, der keinen Respekt vor einen Menschen hat, zeigt das doch (auch unbewusst, bedeutet: auch wenn er es gar nicht zeigen will, merkt man es).
Also, merkwürdig finde ich es, dass du auf solche Männer stehst. Ist nicht böse gemeint. Ich sehe es aus der psychologischen Sicht.
Ich bin ehrlich gesagt etwas unsicher, was genau nun deine Frage ist. Ich schätze mal, du bist gerade vor allem dabei, nachzudenken, und willst deine Gedanken irgendwie teilen.
Ich frage mich trotzdem, ob du nun wissen möchtest, was diese Leute falsch machen oder warum man sich in "die Falschen" verliebt. Na ja, ich versuche einfach mal, das so gut wie möglich zu beantworten.
Klar, es gibt viele Leute, die vielleicht objektiv betrachtet eine gute Wahl als Partner wären. Das Problem ist, Gefühle sind nicht rational. Vielleicht ist jemand eigentlich ganz hübsch, aber dann eben doch nicht jemand, von dem man sich optisch angezogen fühlt. Das ist ja letztlich eine unterbewusste Sache, wenn man (sexuell) attraktiv findet. Auch die Charakterbeschreibung des "idealen Partners" ist nicht zwangsläufig das, was man anziehend findet. Natürlich ist jemand, wie du ihn beschreibst, ein Partner, der einem wenig Kummer bereiten wird. Aber dafür ist so jemand vielleicht auch weniger interessant als jemand, der etwas unberechenbarer ist, oder jemand, der auf eine andere Art und Weise "faszinierender" ist. Oder aber der Charakter ist zwar eigentlich großartig, dafür aber passt etwas Anderes nicht. Zusätzlich ist ja niemand perfekt und die meisten sind bei sich selbst am kritischsten - da wäre jemand, wie du ihn beschreibst, vielleicht "zu perfekt" für einen, als dass man sich da rantraut.
Der "Schönling" dagegen, der einen betrügt etc., besticht einen ja nicht mit seinen negativen Charaktereigenschaften. Er hat eben ganz andere Dinge an sich, die man attraktiv findet. Vielleicht hat er einfach eine interessante Persönlichkeit, bietet mehr Aufregung (auch im positiven Sinne), ist selbstbewusster...
Na ja, so viel mal zu meinem Erklärungsversuch, warum wir jemanden (nicht) anziehend finden, egal wie irrational das erscheinen mag. Dazu sei aber gesagt, dass es ja durchaus Nuancen dazwischen gibt und es Leute gibt, die den "idealen Partner", den du beschreibst, attraktiv finden. Gleichzeitig gibt es auch durchaus den ein oder anderen "Schönling", mit dem es dann doch irgendwann funktioniert, weil er sich weiterentwickelt. Liebe ist eben leider nicht einfach - dafür ist es so natürlich auch spannender. Ist halt die Frage, wie viel Spannung welcher Art noch gut ist. Bei gewissen Warnsignalen sollte man eben auch drauf hören, so sehr es auch wehtut.
Viele mögen auch keine Direktheit in der Kommunikation. Wirft mir meine Frau auch gelegentlich vor. Aber ich mag nunmal direkte Ansprachen, bei denen keine Mißverständnisse auftauchen, als etwas durch die Blume zu säuseln, was dann fehlinterpretiert werden kann.
Und wenn sowas, auch von sehr smarten Typen, bereits beim Kennenlernen praktiziert wird, kann das die Partnerinnen auch mal abschrecken.