Was kann man gegen Kopfschütteln bzw. Headshaking machen?
Hey. Mein Wallach hat immer im Frühjahr, Sommer und teilweise Herbst ein Problem mit Kopfschütteln. Es ist ein plötzliches Schlagen des Kopfes ohne ersichtlichen Grund, was ja für Headshaking sprechen würde, allerdings ist es z.b. am Reitplatz draußen ( auch mit Fliegenschutz/Maske/ Netz e.t.c) oft ein ununterbrochenes Kopf schlagen gegen Fliegen oder andere Reize. Teilweise steigert er sich so hinein, dass weder eine normale Arbeit am Platz möglich ist noch ein entspanntes Ausreiten. Im Winter sowie in der Halle ist es komplett weg. Auch auf der Koppel habe ich das Verhalten noch nie so gesehen, wie wenn wir arbeiten oder ausreiten gehen. Er ist generell sehr empfindlich, was Fliegen betrifft und ich habe dieses Verhalten bis jetzt immer darauf zurückgeführt, doch es ist mittlerweile sehr extrem geworden. In 2 Wochen werden die Zähne gecheckt und er wird osteopathisch behandelt. Auch der Sattel ist angepasst worden und wir haben alle möglichen Gebisse getestet.
Sobald wir ab 1. Mai wieder normal in den Stall fahren dürfen, werde ich natürlich auch meinen Tierarzt holen und ihn fragen, was wir tun können.
Es ist auch ein bisschen tagesformabhängig; An einem Tag reite ich draußen und es ist besser und am nächsten Tag an der Longe draußen ist es katastrophal. Ich bin mit meinen Nerven teilweise schon am Ende. Ausreiten ist kaum möglich, weil es für uns beide nur mehr Stress bedeutet und auch Reitstunden am Platz ( wie es bald ja wieder erlaubt sein soll) sind sehr schwierig. Natürlich ist es auch ziemlich gefährlich, wenn er im Gelände kopflos wird und ruckartig mit der Vorhand auschlägt und den Kopf hochreißt. Ich werde diesen Sommer auf jeden Fall auch Fliegenausreitdecken testen und ihn komplett einpacken, vielleicht sehe ich eine Besserung? So gerne würde ich einfach nur eine entspannte Schrittrunde ins Gelände gehen, doch so ist es mehr Stress als Freude.
Ich wäre sehr dankbar für Erfahrungswerte, Tipps e.t.c? Was könnte es sein? Worauf muss ich mich einstellen?
Danke und alles gute weiterhin in der schweren Zeit.
5 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Gabiee/1586526131135_nmmslarge__0_0_628_628_7dfd8ef056920e0006f128a8ac89db20.jpg?v=1586526131000)
Headshaking ist eine sehr kompakte Sache. Da gibt es sehr viele Gründe, du musst dir das so vorstellen. Das ist wie wenn du Migräne hast. Das ist der gleiche Nerv der da drauf reagiert. Manchmal hilft es den Magnesiumhaushalt auszugleichen. Magnesiumpulver mit Tryptophan, außerdem gibt es spezielle Medikamente für headshaker die Ursachenforschung ist sehr müßig. Es ist unheimlich schwierig darauf zu kommen, was der Grund ist klingt nach Pollenallergie aber auch Wetterumschwung Vielleicht auch fliegen, ja. Manchmal bittet das nasennetz ja Abhilfe und dir deinem Fall ist es leider nicht so da könnte es auch sein, dass dein Pferd lichtempfindlich ist. Dann könnte man das probieren eine Maske die über die Augen auch rüber geht. Es gibt auch leider wenig Literatur darüber. Ich empfehle dir Headshaking erkennen und behandeln vom Kadmos Verlag geschrieben von Birgit Beckert Schäfer.
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Wie du sicher weißt, ist dieses Syndrom wenig erforscht und kann unzählige Ursachen haben. Ich kann nur 2 Beispiele beitragen:
- ich einige Zeit ein Pferd, das schüttelte seltsamerweise nur am Putzplatz und schien beim Reiten völlig ok. Daher war es sehr erstaunlich, dass schließlich eine Zahnfistel diagnostiziert wurde, mit deren Behandlung das Schütteln endete.
- ein anderes Pferd, das ich gelegentlich reite, schüttelte heftig in den wärmeren Jahreszeiten, obwohl es in überwiegender Boxenhaltung mit Halle steht. Es hat eine Neigung zum „falschen Knick“, also da muß früher vermutlich beim Reiten was falsch gewesen sein. Jetzt kriegt das Pferd von Zeit zu Zeit eine Spritze hinter dem Genick. Was genau das ist, kann ich aber nicht sagen; ich meine aber, es sei mal von entzündetem Nackenband die Rede gewesen.
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"Echtes" Headshaking kommt nicht von den Fliegen (die aber durchaus ihren Teil dazu beigetragen können...) sondern rührt diversen Theorien zufolge aus einer Lichtempfindlichkeit des Trigeminusnervs. So 100% sicher ist sich die Fachwelt hier selbst nicht und klar gibt es auch Pferde, da hat es tatsächlich andere Ursachen.
Fakt ist, viele Pferde kommen mit Lichtmaske/Netz einigermaßen zurecht, bei vielen Pferden hilft auch das nicht. Wichtig wäre eben, erst mal die Ursache - so weit möglich - herauszufinden.
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rasse und farbe des pferdes wäre wichtig.
es besteht die möglichkeit eines genetisch bedingten headshakings.
die gelegenheiten, die du beschreibst klingen mir nicht nach fliegenabwehr. lass bitte sehr bald die augen deines pferdes untersuchen.
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Mein Wallach ist ein 10 jährigen Mix ( unbekannte Eltern- vermutlich etwas mit Haflinger und Noriker/ Freiberger wäre aber auch möglich) und ist ein Fuchs ;)
Tierarzt kommt im Mai :)
Danke für die Antwort!
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wenn noriker drin ist, hast du eine hohe wahrscheinlichkeit für ein genetisch bedingtes headshaking. bei einem braunen, dunkelbraunen, rappen oder plattenschecken würde ich entwarnung geben.
augen untersuchen lassen und gegebenenfalls einen gentest. dann bist du save.
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Soweit ich weiß könnte das eine Verhaltensstörung sein, allerdings habe ich keine Ahnung was man dagegen machen kann :( Vllt kannst du ihn mal zum Tierar bringen und dort um Hilfe fragen. Ich hoffe dass meine Antwort dir behilflich war :)
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Sobald wieder alles normal ist, kommt der Tierarzt mal zu uns. Ich hoffe wirklich, dass wir etwas dagegen tun können. Ich liebe unser Gelände und unseren Reitplatz, doch so wie momentan ist, ist es eben sehr schwierig. Danke für die Antwort!
Danke für die Antwort. :)