Gebissumstellung im Gelände?

8 Antworten

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Mit einem schärferen Gebiss löst du euer Problem nicht, machst es womöglich noch schlimmer. Ist ein ziemlicher Irrglaube, dass ein schärferes Gebiss bei solchen Problemen hilft.

Am besten suchst du dir einen passenden Trainer der dir hilft.

Ein anderes Gebiss einschnallen ist keine Dauerlösung.

Klar könntest du beispielsweise mit einem Pelham ins Gelände gehen. Dann hast du, blöd gesagt, eine Notbremse. Aber auch das bringt dir auf Dauer nichts. Wenn du am Ende nicht noch ein schärferes brauchst, weil dein Pferd im Maul noch mehr abgestumpft ist dadurch.

DAs Pferd ist schlecht geschult.

Was ich nie verstehen werde, ist, warum man mit Pferden, bei denen man weiß, dass sie problematisch sind, traben und galoppieren muss im Gelände. Ein schärferes Gebiss hilft jedenfalls nicht! Dem Pferd werden Schmerzen zugefügt und vor Schmerzen flieht es, wird also noch schneller. Und dann? Wirst du es irgendwann mit Stacheldraht reiten?

Um so ein Pferd zu korrigieren, braucht man eine/Fachmann/frau. Und das Pferd muss lernen, dass Rennen nicht geduldet wird.

Ich besitze eine Volllbutaraberstute, also eine Rasse, die sehr schnell heiß zu machen ist. Das ist die leichteste Übung.

Ich habe das Pferd roh bekommen und bin SOFORT ausgeritten mit meiner Stute. Eine Reitbahn hat sie erst ein halbes Jahr später von innen gesehen.

Ich bin Schritt geritten. Und nach einiger Zeit/Wochen  dann vorsichtig angetrabt. Ich habe aber das Pferd SOFORT durchpariert, wenn ich merkte, dass es vielleicht zu schnell werden könnte. Das merkt ein einigermaßen feinfühliger Reiter ja sehr früh. Und dann habe ich das Pferd durchpariert und bin Schritt geritten. Es hat auf die Art systematisch gelernt: es wird nicht geheizt. Wenn ihm danach ist, soll es das auf der Weide machen.

Ich reite meine Stute seit 11 Jahren. Durch einen guten Beritt hat mein Pferd ein reelles L-Niveau. Jedenfalls, wenn meine RL sie reitet. Aber bis heute dulde ich es nicht, dass sie ins Heizen kommt im Gelände. Durchparieren, Schritt reiten, bis das Pferd wieder ganz runtergekommen ist und gelassen dahinschreitet. Dann erst trabe ich wieder an.

Und der Galopp wird erst mal auf unbestimmte Zeit verschoben. Meine Stute galoppiert im Gelände, aber auch hier gilt die Regel: wenn das Pferd vielleicht Anstalten machen könnte, dass es schneller wird als ich will, pariere ich sofort durch.

Auf die Art bin ich mit einer Stute, nachdem sie zwei Jahre unter dem Sattel war, auf einem Stoppelfeld galoppiert, das  auf der Stirnseite von der Autobahn A 4 begrenzt wurde. Ich konnte auf die A 4 zu galoppieren und habe mir nichts dabei gedacht. (Heute würde ich das freilich nicht mehr machen).

Ach ja, und ich habe mein Pferd systematisch aus Stimmkommandos trainiert. "Whoah! Scheeeritt" ist mit die wichtigste HIlfe, die sie gelernt hat. (Leckerlis helfen dabei übrigens gewaltig. ;-)


Wonderhorse02 
Beitragsersteller
 01.08.2016, 09:37

Mein Pferd ist gut geschult (anfang L-Niveau) und reagiert in der Halle sofort auf meine Stimmkommandos, dort ist auch reiten am langen Zügel in allen Gangarten möglich & dabei kann ich mein Pferd auch nur durch meinen Sitz durchparieren. 

Bis vor ein paar Wochen lies er sich auch noch problemlos im Gelände durchparieren.  Das mit dem durchparieren sobald ich merke dass er schneller oder hibbeliger wird habe ich früher auch gemacht, jedoch hat mein Pferd irgendwann gemerkt dass wenn er schneller/hibbeliger wird, ich sofort durchpariere, er also nicht mehr laufen muss.

Ich reite im Gelände bzw. Wiesen auch oft Kurzkehrt, Seitengänge und Richte in rückwärts, er kaut auch super ab (schäumt...)  und ist locker, deshalb verstehe ich nicht warum er auf einmal auf keine parierhilfe reagiert.

Trotzdem vielen dank für deine Antwort!

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Ziehen tut man schonmal gar nicht!!! Falls du dein pferd schwer durchparieren kannst reite dich einfach eine kleine Volte so wir das Pferd gezwungenermaßen automatisch und langsamer :)


Dahika  31.07.2016, 19:03

nett gedacht, aber leider nicht machbar. Die Idee mit der Volte, bzw. dem Zirkel stammt noch aus ostpreussischer Zeit, wo die adeligen Offiziere machen konnten, was sie wollten. Sie hatten auch viel Platz und wenn sie den Zirkel auf dem Eingesähten des Pächters machten, sagte der nichts. Heute wirst du vom Bauern abgeschossen! Aber wie!
Und ein unrittiges, zu schnelles Pferd bekommst du gar nicht in eine Volte gelenkt. Die machen sich nämlich so fest, dass man sie gar nicht gebogen bekommt. DAs Einzige, was dann helfen würde, ist der große Zirkel, den man immer kleiner reitet. Aber den kann man nicht machen, weil man dann einen RIESENÄRGER bekommt. Mit den Bauern!!

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Wonderhorse02 
Beitragsersteller
 31.07.2016, 13:52

Vielen Dank für deine Antwort jedoch ist mir leider das Voltenreiten im Wald nicht möglich :D

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Wie reagiert denn dein Pferd auf ein anderes Gebiss überhaubt? Vielleicht solltest du verschiedene Gebisse mal ausprobieren.

Kein schärferes Gebiss, sondern mehr Dressur im Gelände, bis das Pferd wirklich durchlässig ist.