Was kann ich gegen meine Depression tun?

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Hallo Connor3727,

offenbar hast Du bisher ganz allein gegen Deine schweren Depressionen angekämpft! Falls Du also noch nicht in ärztlicher Behandlung bist, kann ich Dir nur dringend dazu raten! Mit einer Depression im klinischen Sinn kann man allein nicht fertig werden! Behandelt wird sie in der Regel mit einer Psychotherapie und auch mit Medikamenten.

Du könntest Dich zunächst bei Deinem Hausarzt melden und ihm Deine Situation schildern. Sollte er bei Dir eindeutig eine Depression feststellen, wird er mit Dir über entsprechende Behandlungswege sprechen. Längerfristig gesehen wäre es gut, die Behandlung bei einem Facharzt (Psychiater) fortzusetzen.

Du kannst Dir aber auch sofort eine Überweisung zu einem niedergelassenen Psychotherapeuten geben lassen. Es ist wichtig, sich dort früh genug zu melden, da man in der Regel mit längeren Wartezeiten rechnen muss. Vielleicht möchtest Du ja erst einmal mit jemanden über Deine Probleme sprechen oder Dich beraten lassen. Nachfolgend nenne ich Dir einige Anlaufadressen, an die Du Dich wenden kannst:

- Notfall-Seelsorge: Telefon-Hotline (kostenfrei, 24 h), auch Auskunft über lokale Hilfsdienste:

Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge hören Dir gut zu, nehmen an Deinen Problemen Anteil und können Dich bei Bedarf auch an entsprechende Einrichtungen verweisen. Du kannst Dich hier zu jeder Tages- und Nachtzeit anonym beraten lassen.

- Info-Telefon, bei dem Du Dich über die zur Verfügung stehenden Anlaufstellen informieren kannst: 0800 – 3344533, Sprechzeiten : Mo, Die, Do: 13.00-17.00 Uhr, Mi, Fr: 08.30-12.30 Uhr. 

- Sozialpsychiatrischer Dienst: Er bietet Menschen in psychischen Krisen und deren Angehören Beratung und auch weitergehende Hilfen an. Du kannst die Kontaktdaten beim Gesundheitsamt erfragen. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Weitere Informationen bekommst Du hier: http://www.sozialpsychiatrische-dienste.de

- Übersicht über Krisen-Notdienste findest Du hier: http://www.internet-notruf.de/

- Hompage "Deutsche Depressionshilfe" - Hier findest Du in einer Suchfunktion die Adressen von Krisendiensten und Sozialpsychiatrischen Diensten in Deutschland. Der Link dazu:

https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe/krisendienste-und-beratungsstellen

-Selbsthilfegruppen, die man über NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen) finden kann:

https://www.nakos.de/

- Beratungsstellen der Jugendämter, Erziehungsberatungsstellen und Ehe-, Familien-, Lebensberatungsstellen: diese sind in jeder Stadt und Gemeinde Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Probleme.

Du kannst Dich auch in dringenden Fällen an den psychiatrischen Dienst in dem nächstgelegenen Krankenhaus wenden, der rund um die Uhr besetzt ist. Auch muss Dich die Akutpsychiatrie des für Deinen Wohnort zuständigen Krankenhauses innerhalb kürzester Zeit aufzunehmen. Falls Du Dich einweisen lassen möchtest, kannst Du Dich an Deinen Hausarzt wenden, der sich darum kümmern wird.

Die nachfolgenden Gedanken und Tipps treffen natürlich nur dann auf Dich zu, wenn Du auch tatsächlich an Depressionen leidest. Das kann aber nur ein Arzt feststellen. Wichtig ist es, dass man nicht denkt, eine Depression sei unüberwindbar! Wenn sie richtig behandelt wird, besteht sogar die Chance einer Heilung!

Darüber hinaus kannst auch Du selbst etwas gegen Deine Krankheit unternehmen: Tue etwas für Deine körperliche und geistige Gesundheit! Sorge z. B. für eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichenden Schlaf. Man hat z.B. festgestellt, dass beim Sport Stoffe ausgeschüttet werden, die zum psychischen Wohlbefinden und auch zu besserem Schlaf führen.

Oder wie wäre es mit einem persönlichen Notfallset? Wie könnte dies aussehen? Schreib Dir die Kontaktdaten von Freuden auf, an die Du Dich wenden kannst, wenn es Dir besonders schlecht geht. Oder lege Dir Fotos von Menschen, denen Du viel bedeutest, in greifbare Nähe. Höre Dir Lieder an, die Dich in eine gute Stimmung bringen. Führe ein Tagebuch, in dem Du positive Gedanken und angenehme Erlebnisse aufschreibst.

Sehr wichtig ist es für Dich gerade jetzt, Dich jemandem anzuvertrauen , statt mit allem allein fertig werden zu wollen. Das könnte ein Familienangehöriger oder ein guter Freund sein, der die nötige Reife besitzt, Dir zu helfen. Manche, denen es schwerfällt, sich anderen mitzuteilen, haben auch gute Erfahrungen damit gemacht, ihre Gedanken und Gefühle aufzuschreiben. Sie werden dann nicht mehr als so belastend empfunden.

Falls Du an Gott glaubst, möchte ich Dich auf die Hilfe aufmerksam machen, die uns die Bibel gibt. Obwohl die Bibel kein medizinisches Fachbuch ist, so ist doch ihr Autor, derjenige, der uns erschaffen hat und über die menschliche Natur am besten Bescheid weiß. Die Bibel gibt sogar Menschen, die depressiv sind, Rat und spricht ihnen Mut zu.

So heißt es beispielsweise in einem Text: "Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet jeden, der alle Hoffnung verloren hat. Zwar bleiben auch dem, der treu zu Gott steht, Schmerz und Leid nicht erspart; doch aus allem befreit ihn der Herr! " (Psalm 34:19, Hoffnung für alle). Ist es nicht sehr tröstend, zu wissen, dass Gott schwermütigen Personen so nahe ist?

Sich mit Gottes Wort, der Bibel, zu befassen, hat schon vielen geholfen, ihr Leben zu meistern und aus ihrem Tief herauszukommen. Ein trostreicher Gedanke ist das Versprechen Gottes, all den bedrückenden Umstände, die für die Entstehung von Depressionen verantwortlich sind, in naher Zukunft für immer ein Ende zu bereiten!

Ich wünsche Dir, dass Du es mit Hilfe anderer schaffst, Deine seelischen Probleme zu überwinden und wieder glücklich zu werden! Auch wenn der Weg dahin nicht unbedingt einfach ist: Gib bitte niemals auf! Alles Gute und viel Kraft!

(Hier noch eine kurze Anmerkung: Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich im Hinblick auf gesundheitliche Probleme und deren Behandlung keine bestimmten Empfehlungen geben möchte (das ist immer Sache des Arztes). Verstehe daher bitte meine Antwort rein informativ.)

LG Philipp


Connor3727 
Beitragsersteller
 14.08.2024, 19:46

Vielen Dank für den ausführlichen und informativen Text weißt du was ich gegen meine dpdr machen kann die macht mir eigentlich am meisten Sorgen ich weiß nicht ob ich die Depression wegen der dpdr habe oder andersrum

Lg

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Philipp59  15.08.2024, 06:19
@Connor3727

Hallo Connor3727,

erst einmal vielen Dank für den Stern! :-)

Bedenke bitte: Dpdr kann ein Symptom von Stress, Angst oder anderen psychischen Belastungen sein. Es gibt mehrere Strategien, die helfen können, diese Symptome zu lindern.

Zunächst einmal ist es wichtig, den eigenen Zustand zu akzeptieren und zu verstehen, dass Depersonalisation und Derealisation oft zeitweilige Reaktionen auf Stress sind.

Es kann hilfreich sein, zu lernen, den Moment zu akzeptieren, ohne sich zu sehr in die beängstigenden Gedanken zu vertiefen. Das bewusste Atmen und Achtsamkeitsübungen können dabei unterstützen, sich wieder mit dem eigenen Körper und der Umgebung zu verbinden. Indem du dich auf den Atem konzentrierst, kannst du dich selbst beruhigen und die Symptome abmildern.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist, auf den eigenen Körper zu achten. Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf können dazu beitragen, die Symptome zu reduzieren. Sport hilft, Stress abzubauen und Endorphine freizusetzen, die das allgemeine Wohlbefinden steigern können. Auch Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder Yoga können hilfreich sein.

Soziale Unterstützung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Über deine Gefühle zu sprechen, kann eine große Erleichterung sein. Wende dich an Freunde, Familie oder einen Therapeuten. Es kann auch hilfreich sein, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, etwa in Selbsthilfegruppen oder Foren.

Falls die Symptome stark ausgeprägt sind oder länger anhalten, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Psychotherapeut kann spezifische Techniken vermitteln, um besser mit Depersonalisation und Derealisation umzugehen. In einigen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden, um die Symptome zu lindern.

Ich wünsche Dir gute Besserung und viel Erfolg!

LG Philipp

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Hast du keine gute Freunde oder Freundinnen, mit dem du reden könntest?

Jemand, der bereit ist, dich ehrlich zuzuhören und gewisse Sachen interzufragen und manchmal auch einen anderen Blickwinkel zu zeigen, könnte schon viel helfen.

Schon nur jemand, der für dich da ist und bereit ist, dich in dieser schwierigen Zeit zu begleiten, bringt dich Ruhe!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehefrau mit 2 Kindern, Sonntagschulelehrerin

Connor3727 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 05:44

Doch ich bin eigentlich sehr beliebt und habe unzählige Freunde aber ich habe keine Lust sie zu sehen . Ich weiß auch nicht warum ich will einfach wieder leben und nicht nur existieren

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Hallo also ich habe das gleiche Problem. Meine Familienhelferin hat mir geraten zum Arzt zu gehen das würde ich dir auch raten. Rede mit deiner Hausärztin und sie kann dir dann helfen. Vielleicht reicht es schon wenn du mit engen Freunden darüber sprichst.

Such dir Sachen die du tun kannst um mal abzuschalten. Bei mir was es Extremsport. Weil du dich da gezwungenermaßen nur auf den Sport konzentrieren musst.

In die Klinik gehen und Hilfe annehmen.


Connor3727 
Beitragsersteller
 12.08.2024, 14:48

Das mach ich kriege aber kein Platz

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