Was ist wenn man die Operationskosten für sein Pferd nicht bezahlen kann?

7 Antworten

Sich drauf verlassen, dass einem der TA im Notfall hilft, obwohl man nicht das Geld dafür hat, ist mehr als blauäugig!!! Natürlich steht man nicht vor verschlossener Tür, der TA weiß ja vorher nicht, dass man nicht zahlt (zahlen kann). 

Sollte das allerdings bekannt sein, kann er die Behandlung ablehnen - u. das tun TA durchaus. Irgendwelche Vorstellungen, dass der TA jedes Pferd um des Pferdes willen behandelt/zu retten versucht etc. sind schlicht Blödsinn. Der TA verdient damit sein Geld u. macht das nicht aus Spassvergnügen. I.d.R. hat er dazu keine emotionale Bindung zu dem Tier u. wer nicht zahlt - leider Pech gehabt. Wäre dann nicht das erste Pferd, welches darum diese Welt verlässt.

Wer sein Pferd in die Klinik gibt, kriegt es im Normalfall nur gegen Bezahlung d. Behandlungskosten wieder mit nach Hause. So. Was tun, wenn es aber nun so ist, dass das Pferd Behandlung braucht u. man diese nicht zahlen kann? 

Versuchen, sich über Bekannte, Freunde, Verwandte das Geld zu borgen, evtl. Kredit bei der Bank aufnehmen, in der Klinik nach Ratenzahlung fragen (vorher!), wird nicht gerne gemacht, aber evtl. lassen sie sich drauf ein.

Das man sich das alles überlegt, BEVOR man in eine solche Situation kommt, sollte klar sein. Es gibt OP-Versicherungen, die kosten nicht die Welt, u. dazu ist es unerlässlich, Geld für den (Pferde)Notfall zurück zu legen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Urlewas  05.03.2017, 11:11

Zur Ergänzung, weil FS noch recht jung ist:

 Einen Kredit bekommt man auch nicht ohne Sicherheiten ( also einen Gegenwert, den die Bank bekommt, falls man dann doch nicht zahlen kann).

Ein Pferd, noch dazu ein krankes, ist ja kein Auto, wo man den Fahrzeugbrief hinterlegen kann.

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pony  05.03.2017, 11:27
@Urlewas

eine OP versicherung wird bei bekannten vorerkrankungen, verschleisserkrankungen und ab einem bestimmten alter des pferdes nicht mehr abschliessbar sein.

das ist das ding mit den rücklagen, das hier immer genannt wird, wenn einer nach den kosten, die ein pferd wenn man es hat, verursachen kann.

eine rehebehandlung kann zum beispiel weit über 10.000 euro verschlingen.

und wenn man die OP oder eine aufwendige behandlung - oder zumindest dauerhafte schmerzlinderung nicht zahlen kann, ist man nach dem tierschutzgesetz VERPFLICHTET, das tier zu erlösen...

das ist der paragraph mit den vermeidbaren schmerzen beim wirbeltier.

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Dahika  05.03.2017, 13:04

in meinem Stall ist mal eine Pferdehalterin eingezogen, die wohl das Geld nicht hatte, ihr Pferd behandeln zu lassen. Leider hielt sie es aber auch nicht so, dass die Gefahr einer Erkrankung klein gehalten wurde. Sprich: sie ließ es vergammeln. 
Dann irgendwann stand das Pferd tagelang stockelahm in seinem verdreckten Auslauf und die übrigen Einsteller liefen Amok. Da hat dann der SB gesagt: "Ok, ruft den TA an." 
Tja, wir leben in einer Gegend, wo es recht viele Pferde-TÄ gibt. Wir haben alle angerufen, und alle haben abgelehnt, sich das Pferd auch nur anzugucken, weil die Frau bekannt dafür war, die Rechnungen nicht zu bezahlen. Das spricht sich nämlich unter Kollegenkreisen herum.
Einen TA konnten wir dann doch überreden, aber nur weil eine Einstellerin sich ihrem TA  gegenüber bereit erklärt hatte, NOTFALLS die Rechnung zu übernehmen. (Das Pferd hatte Rehe.) Die Frau ist dann eine Woche später laut schimpfend "Ihr liebt ja eure Pferde zu Tode" ausgezogen.

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Dann hat man ein Problem.  Ich habe eine gute Freundin, die KLein-TÄ ist. Sie sagte mal recht zynisch (geb ich zu), dass man mit der Zeit lernt, an Darwins "Survival of the Fittest" zu glauben.

Da auch ich nicht mit Geld herumwerfen kann, habe ich für mein Pferd und meinen Hund je eine OP Versicherung. Die kann zumindest die schlimmsten finanziellen Folgen abmildern. Alles bezahlt freilich auch eine OP Versicherung nicht.

vorher Ratenzahlung vereinbaren, ober die Verwandschaft anpumpen im Zweifel wird das Pferd "verwertet", also zwangsversteigert, wobei du aber auf den restlichen Kosten sitzen bleibst und sie per Zwangsvollstreckung/Gerichtvollzieher eingezogen werden. Pferde halten ist TEUER erst recht, wenn sie krank werden!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

In Raten zahlen, Kredit aufnehmen oder wie viele es machen: Abdecker ist billiger...

In der heutigen Zeit vielleicht noch ein crowd founding starten ^^

Wie die meisten hier direkt dramatisch werden... Der Tierarzt ist zwar nicht verpflichtet dem Pferd zu helfen, aber auch sie folgen einem ethischen und moralischen Grundsatz und die meisten werden eine Ratenzahlung vereinbaren. Tierärzte sind schließlich keine Unmenschen und es gibt tatsächlich welche, denen das Wohl des Tieres wichtiger ist als Kohle scheffeln


Urlewas  05.03.2017, 01:09

Nun ja, ein Pferd ist kein Goldhamster. Wenn ein Tierarzt ab und zu mal auf die pünktliche Zahlung verzichtet, ist er eventuell bald bankrott. Ein Pferd zu operieren, wenn es nur mal Bauchweh hat, kostet schnell Dreitausend Euro und mehr, was ja nicht sein Reinverdienst ist...

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FallenDevil  05.03.2017, 01:19
@Urlewas

Das sage ich ja gar nicht. Ich hätte mir damals auch nie ein Pferd gekauft, wenn ich nicht in der Lage gewesen wäre jeden Monat einen dreistelligen Betrag zurück zu legen für solche Fälle.

Ich wollte nur verdeutlichen, dass man im Falle eines Falles nicht vor verschlossener (Praxis)Tür stehen würde 

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