Was ist unter Gott zu verstehen?

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Die nötige Existenz, die am Anfang der Kausalkette steht. Was, und das möchte ich betonen, nicht zwangsweise eine "lebende" Identität sein muss, wie wir sie sich Theisten aller Art heute vorstellen.

Wobei man natürlich anmerken muss, dass Ursache und Wirkung möglicherweise nur in unserer physikalischen Welt existiert.

Einige Wissenschaftler gehen ja davon aus, dass die Naturgesetze erst mit dem Universum entstanden und unklar ist, was davor war, falls es ein davor gab.

Und da stößt unser menschliches Gehirn schon an seine Grenzen, da wir garnicht in der lage sind, uns das vorzustellen.

So kann ich als Agnostiker sagen, besagte "notwendige Existenz" ist eine Möglichkeit, von unzählbar vielen Ursprüngen von allen.

LG.


vonGizycki 
Beitragsersteller
 25.10.2023, 17:26

Zwitscherling

So kann ich als Agnostiker sagen, besagte "notwendige Existenz" ist eine Möglichkeit, von unzählbar vielen Ursprüngen von allen.

Diese "notwendige Existenz" interpretiere ich jetzt als die Notwendigkeit, die dafür verantwortlich ist, das überhaupt etwas ist und nicht nichts. Kreationismus wäre das nicht, denn Kreationismus bezeichnet die religiöse Auffassung, dass das Universum, das Leben und der Mensch buchstäblich so entstanden sind, wie es in den Heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen und insbesondere in der alttestamentlichen Genesis geschildert wird.

Tja, aber obwohl niemand weiß was vor dem Urknall war, so gibt es doch einen Grund auch wenn man ihn nicht kennt. Und was man nicht kennt kann nicht beschrieben werden. Dann kann man auch nicht von mehreren Ursprüngen sprechen.

So sehe ich das.

Zwitscherling  25.10.2023, 17:35
@vonGizycki
Diese "notwendige Existenz" interpretiere ich jetzt als die Notwendigkeit, die dafür verantwortlich ist, das überhaupt etwas ist und nicht nichts. 

Ja, richtig.

Kreationismus wäre das nicht, denn Kreationismus bezeichnet die religiöse Auffassung, dass das Universum, das Leben und der Mensch buchstäblich so entstanden sind, wie es in den Heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen und insbesondere in der alttestamentlichen Genesis geschildert wird.

Auch richtig.

Tja, aber obwohl niemand weiß was vor dem Urknall war, so gibt es doch einen Grund auch wenn man ihn nicht kennt. 

Ich würde statt Grund lieber Ursache sagen. Die erste Ursache, die das Prinzip Ursache-Wirkung ins Rollen brachte.

Dann kann man auch nicht von mehreren Ursprüngen sprechen.

War schlecht von mir formuliert. Ich meinte nicht mehrere Ursachen, sondern mehreren möglichen Ursprüngen.

vonGizycki 
Beitragsersteller
 25.10.2023, 17:38
@Zwitscherling

Wie aber ist das denkbar, wenn mehrere Ursprünge annimmt, wenn man nicht mal einen einzigen beschreiben kann. Gibt es da eine Ursprungskonkurrenz???

Zwitscherling  25.10.2023, 17:47
@vonGizycki

Wie bereits gesagt, übersteigt das möglicherweise unser Gehirn.

Wir kennen nur unsere Welt, in der die Naturgesetze gelten.

Nach dieser muss es eine erste, notwendige Existenz geben.

Nur gab es unsere Naturgesetze vor dem Urknall nicht.

Daher kann der Ursprung alles mögliche und unmögliche sein.

vonGizycki 
Beitragsersteller
 25.10.2023, 17:59
@Zwitscherling

Daher kann der Ursprung alles mögliche und unmögliche sein.

Es kann ja nur das Mögliche sein, denn was unmöglich ist, bleibt auch so und kann sich nicht zum Möglichen verändern. Was könnte man denn logisch diesem Möglichen hineininterpretieren? Eine Möglichkeit an sich macht noch kein Sein. Zumindest sehe ich das so.

Zwitscherling  25.10.2023, 18:19
@vonGizycki
Es kann ja nur das Mögliche sein

Das ist ja der Punkt, eben nicht. Mit möglich meine ich etwas, was nach den Naturgesetzen machbar ist. Aber diese gibt es ja erst seit dem Urknall. Was davor möglich war, falls es ein davor gab, ist heute möglicherweise nichtmehr möglich

vonGizycki 
Beitragsersteller
 25.10.2023, 19:46
@Zwitscherling

Mit möglich meine ich etwas, was nach den Naturgesetzen machbar ist.

Davon spreche ich aber nicht. Ich spreche philosophisch von der Ursache vor allem Sein, das als Gott bezeichnet wird.

Was davor möglich war, falls es ein davor gab, ist heute möglicherweise nicht mehr möglich.

Das kommt darauf an, wie Gott als das Mögliche noch weiter logisch verdeutlicht werden könnte, ohne freilich und das betone ich, die Möglichkeit zu haben Gott explizi beschreiben zu können. Zumindest müsste das Mögliche deutlicher definiert werden, wo doch aus dem Nichts heraus etwas entstand. Was also wäre die abstrakte Zustandbeschreibung dieses Möglichen?

Ich halte das keineswegs für belanglos, übertrieben spitzfindig und schon gar nicht für Sophistik. Das Sein, das sind auch wir, wenn auch nicht allein nur wir. Mir scheint es eine Verbindung, eine Gemeinsamkeit zu geben zwischen dem Ursprung, dem Möglichen und uns bzw. dem Sein. Worin besteht diese Verbindung? Kreationismus kann es nicht sein.

Du verbietest Dir Zitate aus der Bibel oder dem Koran oder anderen Schriften.

Da kommen wir zum Kern der Sache.

Gibt es Gott oder gibt es ihn nicht?

Wenn es ihn geben sollte, wer kann darüber Auskunft geben?


vonGizycki 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 08:23

Ich als religiöser Atheist behaupte: es gibt Gott, aber keinen Gott! Gott steht für den Urspung allen Seins, was aber ein Geheimnis ist welches wir nicht aufklären können. Und wenn es ein Geheimnis ist, verbieten sich alle bezeichnenden Absolutheiten. Gott hat keinen Artikel und ist auch keine Person.

Man könnte Es sagen oder wie viele indianischen Stamme in den USA sagen 'Das große Geheimnis', oder Schöpferische Kraft weil etwas ist und nicht nichts, oder auch Das Eine oder auch Urgrund als letzten Grund vor dem es keinen weiteren gibt. Und dennoch sind diese Bezeichnungen keine Beschreibung im Sinne eines Wissbaren und lösen das Rätsel nicht. Das einzige was wissbar ist, das es ein Geheimnis gibt, das nicht zu enträtseln ist.

Religionspsychologisch bzw. religionsphilosophisch ist das von äußerst folgenreicher Bedeutung im Vergleich zu der Vorstellung, es gäbe einen Gott.

Religionspsychologie und Religionsphilosophie ist meine Domäne!

Ich denke, Gott ist überhaupt nicht zu verstehen. Verstehen könnten wir nur mit dem Verstand. Der reicht für das Phänomen «Gott» aber nicht ansatzweise aus. Um zu erfahren, was Gott ist, muss man mindestens glauben und außerdem den Verstand ausgeschaltet haben.

Glück haben einige von denen, die eine außerkörperliche Erfahrung (zum Beispiel bei einer Nahtoderfahrung) hatten. Die waren in jedem Fall ohne Verstand, wenn wir davon ausgehen, dass Verstand etwas mit dem Gehirn zu tun hat.

Mir fallen drei Begriffe ein, die ich mit dem Phänomen «Gott» in Verbindung bringe: Licht, Liebe, Bewusstsein

Gruß Matti

Als Agnostiker stehe ich außerhalb der Religionen und interessiere mich insofern für deren Teilnehmer mit der Frage: „wo herrscht die größte Zufriedenheit?" Man könnte es auch (Lebens-)Glück nennen.

Der Begriff Gott scheint so eindeutig zu sein. Ist er aber nicht, der Hinduismus hat tausende Götter. Und im Altertum gab es auch in unserer Region ganze Götterfamilien. Germanische, römische, griechische, ...

Ich denke, so wie wir den Begriff Gott verwenden, steht er als Sammelbegriff für das Unbekannte, das Unverstandene.

Wir wissen nicht, wie das Leben entstand, also wird es einem (namenlosen) Gott zugeschrieben.

Wir wissen nicht, warum ein lieber Mensch von unserer Seite gerissen wird, also wird dieser Gott einen Plan haben.

Eine plötzliche, unverstandene bedrohliche Situation wird mit dem Ausruf kommentiert:

Mein Gott
Oh, my God,
Allahu Akbar,
...

um aus dem Nichts Hilfe, Verständnis herbeizuflehen.

Und wenn Götter mit ihrem Willen die Welt erschaffen haben, sehe ich, dass dieser Wille in Form der Naturgesetze überall zu finden ist. Materie zieht sich gegenseitig an, so entstehen Himmelskörper.

weil Glaube an sich mit seinen Inhalten das eigene Leben mit der Realtät kompatibel machen kann

Ich glaube wenig, kann gut mit offenen Fragen leben und möchte wissen, wie überall eine umfangreiche Bodenmannschaft entstehen konnte, obwohl noch nie ein Flugzeug zu sehen war.

Die zahlenden, folgsamen Gläubigen lassen sich immer wieder vertrösten, dass irgendwann eines landen wird und man schon mal Gehorsam üben muss. Zumindest gegenüber der Bodenmannschaft. Und die veranstaltet die immer gleiche Zauberschau in farbigen Kostümen. Einfach zauberhaft.

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 - (Religion, Gesellschaft, Islam)  - (Religion, Gesellschaft, Islam)

vonGizycki 
Beitragsersteller
 03.01.2025, 21:55

Wir wissen nicht, wie das Leben entstand, .l..

Das stimmt!

also wird es einem (namenlosen) Gott zugeschrieben.

Das stimmt auch. Nur in Wahrheit steht der Begriff für das Geheimnis des Seins. Wir wissen nichts darüber und doch ist es der Ursprung allen Seins. Dieser Begriff Gott hat keinen Artikel.

Es gibt einen Unterschied: an einen Gott zu glauben oder nur an Gott. Der Unterschied ist gravierend!

Der Begriff Gott (ohne Artikel) steht für das Geheimnis des Seins und für etwas, was wir nie wissen können aber dennoch logisch und religionsphilosophisch gesehen der Grund ist, warum etwas ist und nicht nichts. Die Wissenschaft kann nichts darüber wissbares aussagen. Die Philosophen auch nicht, aber sie können der Logik folgen.

Was war vor dem Urknall? | Harald Lesch

https://www.youtube.com/watch?v=ffLW-FS8rxk

Mit Artikel ist Gott ein persönlich gedachtes Wesen als Schöpfer des Universums, als geglaubte letzte richterliche Instanz die das Leben nach dem Tod beurteilt, der angeblich alles sieht, alles wissen soll, über alles Macht hätte und seine Menschen als seine Kinder immer lieben würde und wir seinem angeblichen Willen stets folgen sollen.

Holzbiene2024  03.01.2025, 22:13
@vonGizycki

Was du beschreibst, haben sich Menschen ausgedacht und an folgende Generationen weitergegeben. Dummerweise sind sämtliche Schriften, Papyri, Steintafeln verschwunden, die von Göttern an die Menschen gegeben wurden.

Viele Menschen scheinen ein Bedürfnis für Sagen (enthalten einen wahren Kern) und Märchen (das Gute siegt meist) zu haben. Sie müssen nicht einer entspr. Gruppe (Kirche) angehören.

Für viele Menschen ist die Religionsgemeinschaft ein soziales Umfeld, in dem sie anerkannt sind und sich wohlfühlen.

Es gibt Schnittmengen.

Die Vorträge von Harald Lesch meide ich seit Jahren. Ein Mensch, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und sich als Oberlehrer über alternative Ansichten lustig macht. Etwa über den Grund der Rotverschiebung von Sternenlicht.

Was ich unter "Gott" verstehe, ist ein vollkommener Schöpfer, außer dem es keine Kraft, noch Macht gibt.

Gott existiert ohne Anfang und Ende, ohne Ort, Raum und Zeit. Gott ist der Verwalter, der Herr des Universums und alles was in ihr ist.

Man schaue sich die Natur, die Tiere, die Menschen, den Himmel, die Sterne, die Welten und das ganze Universum an und stelle sich die ernsthafte Frage, wer für all dies verantwortlich ist und wer in der Lage dazu ist, alles so zu kontrollieren, sodass alles perfekt miteinander einstimmt und funktioniert.

Ich meine, jeder einzelne Planet, ist an seinen genauen Platz und hat seine genau Funktion. Jeder einzelne Körper des Menschen, jeder einzelne Körper von einem Tier, jede einzelne Pflanze, ist exakt so aufgebaut, dass es ohne probleme zu 100% funktioniert. Jede einzelne Zelle, Ader und jedes einzelne Blutkörperchen im Körper, ist genau in der Position und an der Stelle, sodass der Körper zu 100% Fehlerfrei funktioniert.

Oder diese Welt, die wir "Erde" nennen und auf der wir leben. Es gibt sehr viele Planeten und von all diesen Planeten, ist der Planet, auf dem wir leben, genau für uns abgestimmt, sodass wir zu 100% auf dieser "Erde" leben können. Man stelle sich vor, wäre dieser Planet "Erde", auf der wir Menschen leben, nur 0,1% höher, tiefer oder würde nur 0,1% von der Stelle weichen, so würde es unmöglich für uns Menschen sein, auf dieser Erde zu leben.

Deswegen würde ich einen "Gott" als den vollkommenen Schöpfer, Lenker, Verwalter, Herrscher und König des Universums beschreiben.

Und ich bin mir sehr sicher, dass dieser "Gott" und Schöpfer, keine Schöpfung und auch kein Lebewesen, wie z.B ein Mensch oder ähnliches ist. Sondern ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser "Gott", der alleinige Herrscher und König des ganzen Universum ist.

Unter Gott ist für mich zu verstehen, dass es keinen Gott außer nur einen einzigen Gott gibt, dass dieser Gott der einzige ist, der anbetung verdient und dass dieser Gott, der einzige Kraft und Machthabende, Gesetzgeber ist.