was ist eine Familienmutter / Familienvater?

3 Antworten

Laut Duden ist ein Familienvater ein Vater, besonders im Hinblick auf die Fürsorge für seine Familie.

Demzufolge ist analog die Familienmutter eine Mutter, besonders im Hinblick auf die Fürsorge für ihre Familie.

Dass beim Vater extra betont wird, wenn er sich fürsorglich um die Familie kümmert, während das bei der Mutter eher nicht der Fall ist, zeigt deutlich, welche Geschlechterrollen der Verwender im Kopf hat.


Die Begriffe beschreiben Rollen innerhalb der Kleinfamilie:
-> Mutter innerhalb einer Kleinfamilie
-> Vater innerhalb einer Kleinfamilie

Es ist eigentlich eine redundante Verstärkung und betont den Familienkontext, wenn man Mutter / Vater auf diese Weise erweitert.

Der Familienvater ist der Vater in einer Familie. Das Wort wird eigentlich nur dazu verwendet, um zu betonen, dass ein Mann verheiratet ist und bereits Kinder hat. Das Wort Familienmutter ist mir noch nie in freier Wildbahn begegnet.


Elli113  30.11.2023, 14:16
 um zu betonen, dass ein Mann verheiratet ist und bereits Kinder hat

Dazu hätte ich drei Fragen:

Muss man verheiratet sein, um Kinder zu zeugen?

Hat nicht ein Vater (ohne "Familien-" davor) auch Kinder?

Was ist mit verheirateten Müttern? Die müssten doch dann "Familienmütter" sein?

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hanauer209  30.11.2023, 14:19
@Elli113

Guter Einwand. Wenn man es genau nimmt wäre daher "Vater" eine rein biologische oder rechtliche Rolle, während Familienvater die soziale Rolle meint.

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JMC01  30.11.2023, 14:20
@Elli113

Da es gesellschaftlich früher üblicher war und erwartet wurde, dass ein Mann Verantwortung übernimmt, wenn ein Kind bereits unterwegs war, wurde geheiratet, auch wenn das ursprünglich vielleicht nicht geplant war.

Ein verheirateter Mann war Ehemann und mit Kind dann eben Familienvater. Ein unverheirateter Mann, der Vater eines Kindes war, verlor an Ansehen ebenso wie eine Frau mit Kind und ohne Ehemann.

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Elli113  30.11.2023, 14:23
@JMC01

Wenn ich aber deiner Argumentation nun folge, warum ist dann eine Ehefrau mit Kind keine Familienmutter?

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JMC01  30.11.2023, 14:26
@Elli113

Was sie IST, ist hier nicht das Thema. Es geht darum, welche Wortschöpfungen aus damaliger Sicht einen Sinn ergaben und zwecks Unterscheidung als nötig erschienen.

Eine Frau mit Kind ist zwangsläufig IMMER eine Mutter und da eine Mutter mit Kind bereits als Familie zählt, ist es unnötig, noch das Wort Familie voranzustellen.

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Elli113  30.11.2023, 14:35
@JMC01

Aber warum zählt eine Frau mit Kind als Familie, aber ein Mann mit Kind nicht? Das ist doch ziemlich unlogisch.

Außerdem hattest du darauf bestanden, dass der Unterschied zwischen einem Familienvater und einem Vater die Ehe ist.

Warum soll es dann bei Müttern keinen Unterschied machen, ob sie verheiratet sind oder nicht?

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JMC01  30.11.2023, 14:38
@Elli113

Auch ein Mann mit Kind zählt als Familie. Diese Kombination ist nur wesentlich seltener der Fall. Dafür braucht man nicht extra einen Begriff. Es geht hier um lange gültige gesellschaftliche Normen.

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Elli113  30.11.2023, 14:48
@JMC01

Ist ein 3-facher Familienvater dann ein Vater mit drei Familien? Natürlich nicht.

Ich erklär dir jetzt mal was.

Der Begriff "Familienvater" stammt aus dem römischen Recht, dort war "pater familias" ein fester Begriff. Im der lateinischen Sprache bezeichnet "familia" nicht nur die verwandten Familienangehörigen, sondern die ganze Hausgemeinschaft mit Sklaven/Dienstboten. Dabei ist "pater" in starkem Ausmaß eine Herrschaftsbezeichnung.

Der "Familienvater" war somit das Oberhaupt der Familie, der über diese regierte, übrigens sogar mit der Macht, über Leben und Tod seiner Sklaven, Kinder und seiner Frau zu entscheiden.

Nur römische Bürger konnten zum "pater familias" werden, da hast du also deine Unterscheidung zum normalen "Vater", der somit ein nicht-römischer Zeuger von Kindern war.

Und darum gibt es auch selten "Familienmütter", weil die Frauen einfach immer nur "Mutter" waren im Sinne von "hat bereits Kinder geboren" und nie das Familienoberhaupt.

Der Begriff des Familienvaters, der heutzutage eigentlich ein Pleonasmus ist wie der weiße Schimmel, hat sich dennoch hartnäckig bis heute gehalten, weil halt auch immer noch extra betont werden muss, wenn der Vater sich um seine Kinder ab und zu auch mal kümmert.

Das zeigt nur, welche Geschlechterrollen der Sprecher im Kopf hat. Die Mutter kümmert sich wie in der Dr.-Oetker-Werbung um ihre Familie, und deshalb muss man das nicht extra betonen.

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JMC01  30.11.2023, 14:51
@Elli113

Deine langatmige Erklärung war völlig unnötig. Du hast die ganze Zeit versucht, aus meinen Kurzantworten absurde Umkehrschlüsse zu ziehen. Du hattest also nie die Absicht, mich korrekt zu verstehen. Eine weitere Diskussion mit so einer Person wie dir wünsche ich nicht.

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Elli113  30.11.2023, 14:55
@JMC01

Nein, ich habe keine absurden Umkehrschlüsse gezogen, ich habe versucht, dir aufzuzeigen, wie absurd deine "Begründung" ist. Vielleicht verstehst du es ja irgendwann.

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JMC01  30.11.2023, 14:57
@Elli113

Nein, du hast absurde Umkehrschlüsse gezogen und so getan, als wären dir die letzten paarhundert Jahre gesellschaftlicher Entwicklung fremd.

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Elli113  30.11.2023, 15:01
@JMC01

Ich wüsste nicht, an welcher Stelle meine Umkehrschlüsse absurd waren. Es bezog sich immer ausschließlich auf das, was du geschrieben hast.

Wenn du selbst deine Kommentare nun absurd findest, ist das dein Problem.

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JMC01  30.11.2023, 15:02
@Elli113

Jaja, du weißt es nicht. Tschüss, Elli.

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