Was ist ein Funktional?

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Hallo Raph101,

im Wesentlichen hast Du Recht. Ich würde allerdings mit der Definition des Funktionals anfangen. Das ist eine Abbildung f: V→K, wobei V ein Vektorraum über dem Körper K ist. V ist nicht notwendiger- aber üblicherweise ein Funktionenraum.

Lineare Funktionale f, also solche mit den Eigenschaften

(1) f(y₁ + y₂) = f(y₁) + f(y₂), y₁, y₂ ∈ V
(2) f(λ·y) = λ·f(y), y ∈ V, λ ∈ K

bilden selbst einen Vektorraum V*, den Dualraum von V.

Vielleicht könnt ihr mir auch noch dabei helfen:was sagt der Spektralsatz aus?

Dabei geht es um Endomorphismen g: V →V, nicht um Funktionale. Auch g ist allerdings linear (g ist ja insbesondere ein Homomorphismus), und es gibt y∈V mit

(3) g(y) = α·y,

wobei α zu einem Erweiterungskörper von K gehört und Eigenwert von g heißt. Dann heißt y Eigenvektor (ggf. Eigenfunktion) von g zum Eigenwert α. Wenn V endlichdimensional ist, sagt der Spektralsatz aus, dass g dann eine Orthonormalbasis von Eigenvektoren hat und damit diagonalisierbar ist, wenn die Eigenwerte alle aus K sind. Wenn K=ℂ ist, funktioniert das immer.

Es gibt unterschiedliche Versionen des Spektralsatzes für Endomorphismen in endlich- und unendlichdimensionale Vektorräumen. Für die Quantenmechanik ist vor allem relevant, dass ein Operator (der führt quasi die Abbildung aus) dann nur reelle Eigenwerte hat, wenn er selbstadjungiert, also HERMITEsch ist.

Bei Matrizen heißt das, wenn man sie transponiert, kommt das komplex Konjugierte heraus.

Leider sind die Wikipedia-Artikel zu dem Thema ziemlich abstrakt formuliert. Ich trage mich mit dem Gedanken, da mal etwas „Fleisch“ hinzuzufügen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Raph101 
Beitragsersteller
 19.01.2019, 13:18

Ok das mit endomorphismen etc. muss ich mir mal anschauen. Ich habe bisher nur gelernt was isomorphismen sind!😅

Danke !!

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SlowPhil  19.01.2019, 17:49
@Raph101

Ein Endo- muss in denselben Vektorraum gehen, aber nicht bijektiv sein. Ein Isomorphismus muss bijektiv sein, darf aber in einen anderen Vektorraum gehen. Wenn es beides ist, heißt es Automorphismus.

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