Was ist besser? Mit Hufeisen oder Barhuf?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Keine Hufeisen/Barhuf 60%
Mit Hufeisen 20%
Anderes... 20%

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Keine Hufeisen/Barhuf

Ein Pferd wird ja nicht mit Beschlag geboren. Es hat die Hufe ja, weil die für das Pferd so funktional sind, wie sie sind. Als dann befestigte Wege kamen und Pferde für weite Strecken über viele Stunden täglich genutzt wurden, war irgendwann der Abrieb so hoch, dass man den begrenzen musste. Das erste, was man hatte, war etwas, was man heute mit Hufschuhen vergleichen würde. Es wurde den Pferden an den Huf gebunden.

Als man den Beschlag entwickelte, merkte man schnell, dass da, wo man Nägel in den Huf einschlagen kann, also eher vorne, nahezu gar kein Abrieb stattfindet, hinten, wo man nicht Nageln konnte, jedoch sehr viel Abrieb. Deshalb wuchsen vorne die Hufe ungehemmt und hinten rieben sie sich ab. Da aber kein Pferd ganzjährig im Einsatz war, wurde seit jeher eine beschlagsfreie Periode gemacht, in der man all die Verformungen, die der Huf mit dem Beschlag erlitt, wieder korrigiert hatte. Dazu musste die schon immer mindestens so lang sein wie die Beschlagszeit. Ich kenne die noch. In den 1980er und 1990er Jahren war das völlig üblich. Pferde, die im Winter beschlagen Holz rückten, liefen im Sommer ohne. Pferde, die im Sommer am Feld arbeiteten, Fuhrwerk zogen (davon gab's nicht mehr so viele) oder auch Reitpferde, waren im Winter barhuf.

Generell werden die Hufe auch heute immer schlechter mit Beschlag, was ihre Form angeht. Aber dadurch, dass der Huf eine deutliche Beweglichkeitseinschränkung erfährt, funktioniert die Blutpumpe auch nicht mehr so gut, was dazu führt, dass das Bein ab den großen Gelenken (Karpalgelenke vorne, Sprunggelenke hinten) relativ taub ist. Das heißt, das Pferd hat keine Ahnung davon, wenn es blöd auftritt, es rumpelt über alles drüber und muss dann halt mit den Folgen (Arthrose, Sehnengeschichten, ...) leben. Barhuf spürt es, wenn es mal blöd auftritt und setzt sofort um. Der Mensch interpretiert da rein, das Pferd sei "fühlig", es könne nicht ohne Beschlag laufen. Auch Lahmheiten, die eigentlich nicht weg sein können, sind mit Beschlaf oft nahezu weg oder weg. Nicht, weil das Pferd plötzlich geheilt ist, sondern, weil es keine Ahnung mehr davon hat, dass es verletzt ist. Durch die mangelnde Durchblutung wird auch das Hornwachstum eingeschränkt. Das alles wofür? Für einen Abriebschutz, den Pferde bei der heutigen Nutzung gar nicht mehr brauchen? Nö, ist es mir definitiv nicht wert. Meine Pferde bringen genug Beinprobleme mit, weil sie beschlagen waren, bis ich sie kaufte. Schlimm genug. Zukünftig müsste ein Pferd schon extrem viele andere Vorteile haben, dass ich mir jemals wieder ein Pferd kaufen würde, das schonmal beschlagen war.

Unsere Pferde leben auf befestigten Böden. Vom Aktivstall sind rund 1.500 qm gepflastert. Trotzdem ist jedes gut bearbeitete (!) Pferd dort in der Lage, barhuf ohne Abriebschutz zu laufen. Wenn der Bearbeiter seinen Job nicht kann, dann ist der Abrieb schon zu hoch - und das sind erschreckend viele, unter anderem alle Schmiede. Vielleicht ist deren Ehrgeiz hier nicht so groß, weil sie ja jederzeit was drauf nageln dürfen, wenn sie es nicht hin bringen. Die reden sich dann meist auf irgendwelche komischen Dinge wie "musst was zufüttern, das Pferd hat Mängel" oder "bei der Rasse geht das nicht" oder sowas raus. Komischerweise wechseln die dann nur den Bearbeiter, nicht die Rasse und es geht doch.

Wenn jemand wirklich so viel mit dem Pferd macht, dass er noch mehr Abrieb hat, dann kann er dafür ja auch Hufschuhe anziehen. Zum einen ist im Schuh die volle Hufmechanik möglich, sodass die Nachteile des Beschlags im Schuh nicht vorliegen und zum anderen kann der Schuh zuhause wieder runter und bleibt nicht rund um die Uhr am Pferd.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Resi73  19.03.2020, 16:37

Ich stimme Deiner wirklich guten Antwort zu. Allerdings muss ich eine Lanze für meinen Schmied brechen. Als wir unsere Stute gekauft haben, hieß es zunächst, dass sie wegen einer leichten Schiefstellung hinten Eisen benötigen würde. Mein Schmied meinte allerdings, da die Stute noch wächst und vernünftig gearbeitet wird, würde er an meiner Stelle drauf verzichten und lieber regelmäßig ausschneiden lassen. Jetzt drei Jahre später hat sie immer noch keine Eisen. Sie ist bei uns im Stall allerdings die einzige, die barhuf läuft. Viele der anderen Besitzer sagen " einmal beschlagen, immer beschlagen". Beschlagsfreie Perioden gibt es da nicht, weil die Pferde zunächst ja etwas fühlig laufen könnten. Es ist also nicht immer der Schmied, der unbedingt alles nagel möchte... :-)

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Baroque  19.03.2020, 16:52
@Resi73

Ja, fein, wenn der eine das kann. Aber selbst bei Schmieden, die Pferde barhuf laufen haben und wo die Besitzer denken, das seien tolle Hufe, sehe ich an den Hufen Dinge, die ich bei meinem Pferden nicht zulassen würde. Also bei denen, die ich kenne. Ich kann ja nicht jeden Schmied der Welt kennen. Nur dass sich halt unter so vielen keiner findet, der mir das Gegenteil beweist, macht mich stutzig.

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Urlewas  03.07.2020, 17:57
@Baroque

I h dagegen habe das Problem, dass unten den Barhufpflegern in der ganzen Umgebung keiner zu sein scheint, der wirklich etwas bewirkt. Da wird jahrelang von Geduld geredet, ohne dass man die geringste Verbesserung sieht. Bis die Besitzer dann schließlich dje Nase voll haben und doch Eisen drauf machen lassen.

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Urlewas  03.07.2020, 17:59
@Resi73

Also ich kenne mehrere Pferde, die im (immer noch gut reitbaren) Alter auf Barhuf umgestellt wurden, wenn sie zum Beispiel aus dem Sport genommen wurden. Ging sehr gut. Also „einmal Eisen, immer Eisen“ stimmt nicht so unbedingt.

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Anderes...

Da gehen die Meinungen stark auseinander, auch bei TA, Hufschmieden und Hufbearbeiter. Auch unter den Reitern ist das sehr oft ein großes Disskusionsthema! Wobei eigentlich immer die Arbeit des Hufbearbeiters oder Schmied wichtig ist.

Einen guten Schmied zu finden ist sehr schwer den Beschlagen ist nicht gleich beschlagen. Ob die Arbeit eines Schmiedes gut war, stellt sich meist erst raus wenn man die Eisen abnimmt und das Pferd Barfuss laufen lässt. So ist zumindest meine persönliche Erfahrung. Viele kennen die feinen Unterschiede bei Hufschmieden nicht, da man meist beim gleichen bleibt, man froh sein kann wenn man einen Hufschmied findet und somit keine Vergleiche schöpfen kann.

Klar sagen wohl die meisten, Barfuss ist natürlich und in der Natur gibt es auch keine Eisen. Aber in der Natur wird/wurde das Pferd auch nicht geritten, es kann/konnte sich seinen eigenen Weg suchen und wird nicht mit den künstlich erschaffenen Wegen von Menschen konfrontiert. Dazu kommt noch die Arbeit die man mit dem Pferd ausübt, die Wege die man zur Verfügung hat was eben meist Schotter oder geteerte Straßen sind. In meinen Augen hat das mit einem natürlichen Abrieb relativ wenig zu tun sondern eher was mit dem Pferd/Pony gemacht wird.

Bei mir werden meine Pferde ab dem Frühling komplett beschlagen, außer das Shetty. Der hauptsächliche Grund ist das Kutsche fahren. Ende Herbst laufen meine Pferde wieder Barfuss da wir im Winter nicht wirklich mit der Kutsche fahren und zum reiten nutze ich meist die Halle/Platz meiner Bekannten im Winter. Ausritte werden auch gemacht aber nicht so oft wie im Frühling/Sommer und Herbst. Der Abrieb durch weichere Böden ist einfach nicht so gegeben.

Ich habe durch meinen guten Schmied auch absolut keine Probleme meine Pferde von heute auf morgen Barfuss laufen zu lassen. Die laufen sofort so gut als hätten sie Eisen drauf. Das war bei meinem ersten Schmied nicht der Fall!

Bei Eisen ist halt ein weiterer Nachteil das sich Pferde die Eisen runter reißen können und damit großen Schaden am Huf anrichten können. Des weiteren ist das Verletzungsrisiko auch zwischen den Pferden größer. Wenn durch Spiel oder ernst mal ein Pfers eins gedonnert bekommt von einem Pferd mit Eisen kann da mehr passieren und ist schmerzhafter als bei einem Pferd ohne Eisen. Jedem den ein Pferd schonmal mit und ohne Eisen auf den Fuß getreten ist, kann das wohl bestätigen!

Es kommt also auf mehrere Faktoren an ob Eisen Sinnvoll sind oder eher weniger. Was und wo gearbeitet wird. Meiner Meinung nach kann man nicht beurteilen ob es jetzt für "alle" Pferde sinnvoll ist oder nicht gut oder schlecht. Die Arbeit des Schmiedes oder Hufbearbeiter ist aber ein wichtiger Faktor.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer
Keine Hufeisen/Barhuf

Es ist eben natürlicher. Da war drauf zu klatschen wenn es nicht zwingend notwendig ist (zb hohe klasse im Springen, da sind stollen eine gute sache) wegen lassen. Das ist als würdest du immer auf Schuhen mit ganz dicker Sohle laufen, durch die du den Boden nicht mehr Spürst. Dann plötzlich in dünnen sohlen zu Laufen, wo du die Steine vom Schotterweg spürst, die Unebenheiten vom Boden usw ist ganz anders. Lauf draußen mal Barfuß, das wird richtig komisch für dich sein. So ist das beim Pferd auch. Ich trage Schuhe ehrlich gesagt nur weil alles so verdreckt ist (zigaretten stummel, leute spucken auf den Boden, liegen gebliebener Hunde Kot). Ich hätte absolut kein Problem barfuß durch die gegend zu laufen, jetzt wo es wärmer wird. Man muss sich dran gewöhnen, aber es ist natürlicher.

Der Unterschied ist halt das ein pferd von Geburt an barfuß läuft, alles spürt und es so einzuschätzen bzw zu beurteilen lernt. Würden wir auch, würden wir nicht sofort in Socken und Schuhe gepackt werden. Dazu vibrieren Hufeisen bei jedem Schritt nach, als wenn du dir den Arm an einer Metallstange haust (du kennst dieses unangenehme gefühl sicher). Also wenn m nötig, bitte Hufschuhe die dann nur getragen werden wenn gerade benötigt und vibrieren nicht nach.

(Gut waren auch die Megasus Horserunners, aber meines Wissens nach sind sie leider vom Markt, warum weiß ich nicht, war echt begeistert davon)

Woher ich das weiß:Hobby – Interesse an jeglichen Fakten und Studien, stetiges lernen.

PLanger123 
Beitragsersteller
 18.03.2020, 21:13

Vielen Dank für die ausführliche Antwort

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Shiraunddati  18.03.2020, 22:55

Nunja ich muss zugeben ich hsbe immer Socken an, ich habe auch im Sommer bei Slipers oder Ballerinas diese extra Ballerina Stöcken an, weil ich hasse es Barfuß rum zu laufen ich brauche immer socken auch in Schuhen auch beim schlafen 😴.

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Anderes...

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Eisen, aber sehr dafür, dass man sich über das Thema Gedanken macht. Und bitte nicht einfach Eisen rauf, weil es halt immer schon so war, es alle machen, etc. pp. Bitte sich schon vor Augen halten, was Eisen mit dem Pferdefuß/dem Pferdekörper anstellen und sich deutlich machen, dass ein Pferd idR 1 - 2h am Tag gearbeitet wird, also in dieser Zeit die Eisen evtl. wirklich braucht, den Rest des Tages dann aber nicht unbedingt...

Natürlich schützen sie den Huf, aber sie schränken zB den Hufmechanismus ein, welcher für gute Durchblutung sorgt und - gerade beim Laufen - die Pumpfunktion des Herzens unterstützt, sie prellen die Gelenke und zwar wirklich einmal komplett durchs Pferdebein, die Pferde haben dauerhaft kalte Füße, sie können für böse Verletzungen sorgen sowohl beim dem Pferd, dass die Eisen trägt als natürlich bei einem anderen Pferd, welches zB einen Tritt von einem beschlagenen Pferd abbekommt. Trotzdem sind sie teilweise einfach nötig, gerade im Sport oder hin und wieder auch zu Korrekturzwecken oder auch krankheitsbedingt.

Meine Pferde (keine Turniere mehr...) gehen mittlerweile alle Barhuf, klappt problemlos, zum Ausreiten gibt es Hufschuhe. Eine Umstellung auf Barhuf ist nicht immer so ganz komplikationslos, gerade wenn Pferde schon sehr lang beschlagen sind und auch keine regelmäßigen beschlagsfreien Perioden haben/hatten, und je nach Untergrund, tun sie sich Anfangs schwer. Kann auch mal bis zu 1/2 J. gehen und manche brauchen einfach dauerhaft Hufschutz beim Reiten. Hufschuhe gibt es mittlerweile für so gut wie alle Anforderungen und so gut wie Pferde. Für mich eine händelbare, sinnvolle und vor allem pferdefreundliche Alternative zu Eisen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Zanora  19.03.2020, 13:14

Ich hätte da eine Frage auf Deine Antwort! Mir geht es um unser Shetty, was hast Du genau für Hufschuhe? Da gibt es mittlerweile ja so viele verschiedene Varianten und ich bin da gerade etwas am suchen.

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Hjalti  19.03.2020, 13:27
@Zanora

Eine Freundin hat ein Shetty-Welsh-Mix, dass leider auch noch Rehe hat :/ die beiden sind mit den Easyboot Trail unterwegs und das funktioniert gut. Ich selbst habe für meine Spanierdamen die EQFU all Terrain und für die Isis Swiss Boots. Renegades und Swiss Galopper finde ich auch gut und Easyboots Glove (da stört mich persönlich zwar der Geiter, aber das ist wirklich auch Geschmackssache). Gar nicht zufrieden war ich zB mit den Scootboots, damit haben 2 meiner Pferde, an denen ich die ausprobiert habe, einen total latschigen Gang entwickelt.

Muss man sich bissel ran tasten, kommt immer auch auf die Größe/Breite der Hufe an, die Stellung des Pferdes, was mit den Hufschuhen gemacht werden soll. Wenn möglich such dir einen Hufbearbeiter, der Hufschuhe vertreibt oder sich damit auskennt.

Generell: je weniger Klimbim da dran ist, desto weniger kann kaputt gehen ;))

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Keine Hufeisen/Barhuf

... vorausgesetzt es ist möglich. Denn jedes Pferd hat andere Hufe. Wenn möglich, ist Verzicht auf Eisen immer besser. Mein Pony trug Hufschuhe vorne beim Ausreiten und kam gut klar.


PLanger123 
Beitragsersteller
 18.03.2020, 20:33

Warum sind die besser als Hufeisen?

Und halten die auch zum springen, bzw. wann haben die Pferde die an?

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Katta11  18.03.2020, 20:36
@PLanger123

Eisen sind grundsätzlich nicht so gut für Hufe und Pferd. Hufschuhe sind gut, weil man sie vor und nach dem Reiten einfach an- und ausziehen kann und dass Pferd ansonsten barfuss gehen kann. Ob sie zum Springen geeignet sind weiss ich nicht.

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Baroque  18.03.2020, 21:39
@PLanger123

Zum Springen würde ich sie nicht anziehen. Wobei bei einem wirklich guten (!) Barhuf auch bis Klasse M keine Schuhe nötig sind und wieviele Pferde sind das, die mehr machen? Ich weiß einen Ausbilder, der bei einer Huforthopädin ist und der Berittpferde Springen nur annimmt, wenn er ihnen die Eisen abnehmen lassen darf. Durch diese Huforthopädin. Er sagt, wenn die Pferde lange genug gut bearbeitet sind, greift der Huf auch in Gras so ein, dass es von der Griffigkeit zwischen Eisen und Eisen mit Stollen liegt. Aber dazu hat das Pferd ein tolles Gefühl für die Hufe, was ihm viel wert ist, denn ein Pferd, das spürt, was da unten ist, reagiert viel besser und er sagt, im Zweifel rettet ihm das die Gesundheit. Stürzt das Pferd ist auch für ihn die Verletzungsgefahr hoch. Bleibt das Pferd auf seinen Beinen, hat er eine Chance, selbst auch nicht zu stürzen.

Ich selbst bin im Winter grundsätzlich ohne Schuhe unterwegs, im Sommer meistens. Im Winter auf Schnee und Eis ist der Barhuf um ein vielfaches sicherer als ein beschlagener Huf mit Stifterln (diese Vidiastifte, die eingeschlagen werden, weil Eisen ohne wirklich sehr rutschen). Ich reite Wege, Gefälle, Steigungen, die wären beschlagen nicht gegangen. Und ich galoppiere lange Strecken im Schnee, wo Pferde mit Eisen nur aufstollen und welche mit Schuhen nur rutschen. Meine haben Spaß und sind so sicher, dass ich nicht drüber nachdenken muss, ob das gefährlich sein könnte.

Schuhe sind also was für beispielsweise Kutschenfahrer, die mehr als ein, zwei Stunden am Stück unterwegs sind oder im Hochsommer, wenn die Wege hart sind wie Beton.

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Katta11  18.03.2020, 21:56
@Baroque

Unsere Stute ging ohne Schuhe im Gelände eher schwierig, sie versuchte immer auf möglichst weichem Boden zu laufen. Mit Schuhen war das kein Problem, deshalb trug sie draussen immer welche.

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Baroque  18.03.2020, 22:44
@Katta11

Kommt halt immer drauf an, wie der Huf bearbeitet wird. Ich kenne aktuell zwei gute Hufbearbeiter, denen ich mein Pferd anvertrauen würde - bei einer habe ich meine Pferde - und über 50, denen ich kein Pferd in die Hand geben würde, lieber würde ich selbst die Ausbildung machen.

Mein eigenes Pferd läuft im Sommer mit Schuhen, nicht, weil er sich mit der Sohle schwer tut, sondern, weil er in den Fesselgelenken durch den Beschlag Schäden hat und wenn die Schotterwege im Sommer hart sind, ist ihm das zu anstrengend. Dann stülpe ich halt Schuhe drauf und die Gummisohle nimmt ein bisschen was vom harten, unebenen Boden weg. Ein Beschlag würde da jeden Schritt erneut drauf hauen. Man kennt in der Physik den "Klirrfaktor" von Metall, der hier ganz übel einwirkt. Schuhe anziehen, warum auch immer, ist durchaus legitim und wenn es dem Pferd gut tut. Mit guter Huforthopädie und Schuhen komme ich nun nicht mehr viel kostengünstiger weg als mit dem beschlagenen Pferd, aber so viel gesünder, dass es sich auf jeden Fall rechnet.

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