Was haltet ihr von Sahra Wagenknecht (Die Linke)?

17 Antworten

Was man grundsätzlich vielen linken Politikern zugestehen kann ist, dass sie aus einer tatsächlichen inneren Überzeugung handeln und dabei Werte vertreten, die im allgemeinen als Positiv angesehen werden (alle Menschen sind gleich).

Der größte Kritikpunkt an ihren Ansichten ist dabei aber häufig der mangelnde Realitätsbezug. Es liegt einfach in der Natur des Menschens, seine eigenen Bedürfnisse über die der Anderen zu stellen. Bis zu einem gewissen Grad ist dieses Bestreben durch kognitive Anstrengung zu bewältigen, aber eben nicht gänzlich. Kein Mensch ist zu 100% altruistisch veranlagt.

Es gibt im linken Spektrum Leute, die diesen Zwiespalt angenommen haben (zB Gysi) und andere, die diese Diskrepanz in eine gewisse Verbitterung führt. Für mich gehört Frau Wagenknecht in die zweite Kategorie. Als moralischer Kompass durchaus wichtig und gut, als Leitfigur einer Gesellschaft aber eher ungeeignet.

Die kann sich toll präsentieren. Aber mehr als Umverteilung von oben nach unten fällt auch ihr nicht ein. So schafft man keinen Wohlstand.

Ich finde sie absolut unsympathisch und fand viele ihrer Aussagen / Aktionen blödsinnig.


mofri  27.12.2020, 13:18

Mit "blödsinnig" ist natürlich alles prima erklärt!

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Kabisa  27.12.2020, 14:46
@mofri

Ich hatte auch nicht vor das näher zu erklären ;)

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mofri  28.12.2020, 12:12
@Kabisa

Unsinn ist auch schwerlich zu erklären.

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Bei Politikern - und nicht nur bei denen - mußt man immer ihre Aussagen von den persönlichen Eindrücken trennen. Frau Wagenknecht ist sich dessen bewusst das ihr körperlicher Eindruck in Talkshows die Gunst der Zuschauer und potentiellen Wählern beeinflußt und spielt damit - professionell.

Sie ist eine sehr gute Rhetorikerin und versteht ihre äussere Erscheinung ins rechte Licht zu rücken und punktet da bei dem einen oder anderen, als Frau.

Wirtschaftliche Kenntnisse besitzt sie allemal. Doch stehen diese im Widerspruch zu einem funktionierenden Kapitalismus.

Verteilung von oben nach unten ist in einer Demokratie nicht durchzusetzen. Das ginge nur in Diktaturen in denen Menschen enteignet werden, die Besitz haben.

Ob sie damit einverstanden wäre, wenn man ihren Herrn Lafontaine enteignen würde, da hätte ich schon meine Zweifel. Auch die äusserst Linken wissen den Kapitalismus für sich zu schätzen.

Doch was für das Volk gelten soll, muss nicht unbedingt mit der Einstellung der populistischen Politiker übereinstimmen, auch wenn sie etwas anderes predigen.

Frau Wagenknecht ist mit der Gründung eine neuen Partei wohl gescheitert.