Was haltet ihr von Religionsfreiheit mit 14?

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Zufrüh 10%

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12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Gut

Kleinkinder können schwer selber entscheiden. Und natürlich ist es auch nicht trivial, die Eltern alles entscheiden zu lassen, also auch welche Werte und Vorstellungen man den Kindern vermittelt. Aber wer sonst soll die Erziehung der Kinder übernehmen ? Der Staat wie das im Sozialismus versucht wurde ? Die Kirche im Kloster ?

Nein, die Entscheidung kann nur bei den Eltern liegen. Wobei der Staat da einschreiten sollte, wo Entscheidungen getroffen werden, die die normale Entwicklung beeinträchtigen und die Integration in unsere Gesellschaft. Auch das ist nicht trivial.

Die (Baby) Taufe ... wird allgemein akzeptiert, hinterlässt ja auch keinen Schaden, wäre aber besser wenn der Jugendliche mit 14 sowas wie einen Eintritt in die Religionsgemeinschaft vollziehen würde. Johannes der Täufer hat auch keine Babies getauft, vom Ursprung des Christentums wäre das sowieso die richtige Lösung.

Die weibliche Genitalverstümmelung, natürlich völlig unakzeptabel

Die männliche Beschneidung, wird in Amerika von allen Religionen als medizinischer EIngriff "verkauft" ... Gehört im Judentum und im Islam zum Brauchtum. Ist juristisch nach unserer Auffassung ein nicht medizinisch sinnvoller Eingriff, also Körperverletzung. Ist ein Thema für sich, da es nunmal eine Religion betrifft, der wie Deutschen nun gar keine Vorschiften machen möchten.

Kopftuchtragen. Hinterlässt keinen Schaden (wie die Taufe) aber grenzt die Betriffenen aus in unserer Gesellschaft. Bei aller Toleranz bin ich dagegen, wenn Kinder Kopftuch tragen, auch wenn sie es selber wollen, die Entscheidung ist nunmal immer beeinflusst von den Eltern.

Auch verbieten würde ich rein religiöse Erziehungen, ob Kloster oder Koranschule, das ist bei uns nur einigermassen geregelt. Jeder muss zwar auf eine staatliche Schule gehen, aber die christlichen Kirchen betreiben auch solche Schulen, in denen für meinen Geschmack der Staat zu wenig auf neutralität achtet.

Und jetzt könnte die Frage kommen, ob man nicht das Alter auf 12, oder 10 herabsetzen sollte. Klar haben 12 jährige eine eigene Meinung und manche würde auch so eine Entscheidung treffen. Aber ich sehe die grosse Gefahr, dass hier das Elternhaus noch viel zuviel Einfluss hat und Druck machen würde. Darum halte ich das Alter 14 Jahre für richtig und gut. (und klar, es gibt auch 40 jährige, die sich nach dem Willen der Eltern richten, aber das ist ein anderes Thema)

Zufrüh

Einerseits muss ich zu Früh angeben. Weil als ich mit 14 die Konfirmation hatte, so war das nicht aus dem Glauben heraus, sondern weil es verlangt wurde, weil es die Kultur und der Brauch meiner Familie war. Was glauben bedeutet habe ich nicht mal mit Mitte 20 verstanden, einfach weil ich damals noch keinen Glauben hatte. Aber es geht bei der Freiheit nicht um den Glauben. Sondern nur darum das man wählen kann, welchen Religionsunterricht man nehmen soll/kann/möchte. Sollten die Eltern zum Beispiel der Zeugen Jehovas angehören, so müssten die Kinder auch mit 14 Abends die Eltern in den Königreichsaal begleiten, ob sie das wollen oder nicht, weil die Eltern die Aufsichtspflicht haben.

Ich finde, es müsste da ein neues Gesetz geschaffen werden. Eins das Kinder vor Religion schützt. Und zwar was Kindertaufen anbelangt, Religionsunterricht und Druck durch Eltern.

Zufrüh

Mit 14 Jahren sind die meisten Jugendlichen voll in der Pubertät. Es ist die Zeit, wo sie ihre eigene Identität finden müssen. Oft stellt man das, was den Eltern wichtig ist, in Frage.

So gesehen müsste man sagen, Religionsfreiheit mit 14 wäre doch in dem Falle ideal.

Ich finde nicht, weil bis zum Ende der Pubertät kann sich noch viele ergeben. Man sollte diese Zeit der inneren Wandlung abwarten.

Die Eltern, die sind in dem Sinne gefordert, dass sie den Kinder mitgeben, dass sie selber später entscheiden dürfen, welchen Glaubensweg sie gehen wollen.

Unsere Tochter wurde im christlichen Glauben "erzogen". Wir haben ihr aber die Freiheit gegeben, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie wurde dann für einige Jahre Atheistin. Heute glaubt sie an Gott. Die Bibel ist ihr wichtig, wenn sie auch nicht oft darin liest. In den Gottesdienst geht sie nicht. Meist ist sie die Erste, die kommt und sagt: "Kommt, dafür sollten wir beten!".


Hornochse176  30.01.2022, 09:41

Siehst du, es ist ja nicht schwer ein und auszutreten, also wieso sollte man das nicht dürfen?

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Bodesurry  30.01.2022, 09:46
@Hornochse176

Wenn jemand nur Austritt i. O. Doch manche treffen eben auch weitergehende Entscheide. Konvertieren zum Christentum oder zum Islam, gehen zu einer Sekte oder in eine Freikirche. Da ist es unter Umständen schwer, später wieder rauszukommen.

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Hornochse176  30.01.2022, 10:20
@Bodesurry

Da sekten meist nicht als Kirche gelten, fallen die gar nicht in diese Fragestellung. Auch im Islam ist es einfach wieder auszutreten. Ich finde jeder sollte auf dem Weg seiner Selbstfindung auch seine eigene Religion finden.

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Bodesurry  30.01.2022, 10:29
@Hornochse176

Die Selbstfindung ist mit 14 normalerweise nicht abgeschlossen. Sekten fallen in die Fragestellung, wenn man die Religionsfreiheit auf 14 festlegen würde.

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Zuspät

Es heißt doch, die Religion soll vom Herzen kommen und freiwillig sein. Dennoch wird es einem kurz nach der Geburt quasi aufgezwungen.

Die Religionsfreiheit ist ein Gut, welches jedem zusteht, undzwar von Geburt an.

Art. 4 GG