Was haltet Ihr von der Basis-Partei?

Das Ergebnis basiert auf 47 Abstimmungen

Sehr gut, würde ich definitiv wählen, weil... 51%
Schlecht, weil... 34%
Viele gute Ideen, aber... 11%
Eher nicht so mein Fall, weil... 4%
Andere Meinung 0%

15 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Viele gute Ideen, aber...

Erstaunlich, dass man hier nur unsachliche Stellungnahmen liest. Ich denke, man sollte sich erstens klar sein, dass nicht jeder, der die nun seit einem Jahr währenden, oft genug völlig irrationalen Maßnahmen nicht mehr akzeptieren möchte, ein Coronaleugner ist. Das ist unsachlich. Und wer hier schreibt, dass diese Partei offenbar "ihr eigenes Volk krank werden lassen oder sterben wolle", entmündigt den aufgeklärten Bürger, möchte Menschen nicht das Recht zur Eigenverantwortung zubilligen. Damit offenbart sich ein zumindest zweifelhaftes Verständnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und der innewohnenden Idee des Bürgers als Souverän. Ich würde empfehlen sich die Kandidaten dieser Partei im eigenen Wahlkreis genau anzuschauen und nachzudenken, wie er - sofern er Zweifel am gesellschaftlichen Geschehen im letzten Jahr bekommen haben sollte - dieses an der Wahlurne zum Ausdruck bringen kann. Eine Option wäre diese Partei und sei es, weil man mit der Botschaft dieser Partei nichts anfangen kann, als Proteststimme. Auch das ist ein legitimes Mittel zur Kritik an den totalitären Tendenzen, die sich in diesem Land im letzten Jahr abgezeichnet haben.


Stadewaeldchen  15.02.2021, 15:07
Erstaunlich, dass man hier nur unsachliche Stellungnahmen liest.

Unsachlich weil du anderer Meinung bist?

Ich denke, man sollte sich erstens klar sein, dass nicht jeder, der die nun seit einem Jahr währenden, oft genug völlig irrationalen Maßnahmen nicht mehr akzeptieren möchte, ein Coronaleugner ist.

Stimmt. Manche davon sind stattdessen Coronaverharmloser.

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Politikwissen  15.02.2021, 16:04
@Stadewaeldchen

Was ist ein Corona-Verharmloser? Wer hat bei diesem schwierigen Thema den Wahrheitsanspruch? Ich bemühe mich rein faktenbasiert zu argumentieren und informiere mich über das Geschehen ergebnisoffen. Muss ich mich damit abwertend als Corona-Verharmloser bezeichnen lassen? War das Kind das nach des Kaisers neuen Kleidern fragte, ein schlechtes Kind?

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MaschbauRegiert  15.02.2021, 21:14
@Politikwissen

Ist, wer viele rhetorische Fragen stellt, automatisch im Recht?

DieBasis hat die Aufhebung aller Maßnahmen, das Einstellen aller Tests auf das Coronavirus und die juristische Verfolgung der zuständigen Politiker gefordert. Das ist entweder eine die Existenz des Coronavirus leugnende oder die Gefahr des Coronavirus verharmlosende Position, oder dieBasis fordert eine Politik, die den sicheren Zusammenbruch der allgemeinen medizinischen Grundversorgung und den Tod von ca. 1% der deutschen Bevölkerung bedeutet.

Was davon ist es? Ich freue mich auf eine ergebnisoffene und faktenbasierte Information.

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Politikwissen  15.02.2021, 22:34
@MaschbauRegiert

Bezüglich medizinischer Grundversorgung wie auch Mortalität habe ich schon in der Antwort an @stadewaeldchen auf den Link respektive die Studie von Prof. Göran Kaudermann (LMU München) verwiesen.

Wie kommen Sie auf Annahme einer Mortalität von ca.1,0% (d.h. hieße ca. 850.000 Opfer)??? Selbst die dreistendsten Manipulationen des BMI auf Grundlagen des RKI sprachen von maximal 0,56% Mortalität. Nichts davon hat sich bewahrheitet. Zahlreiche Statistiker in Deutschland beklagen inzwischen auch die unbrauchbare Datenerhebung bei der eine Unterscheidung von mit oder an COVID 19-Toten nicht möglich ist.

Um zum Thema zurückzukommen: Bei der Beurteilung der Forderungen dieser neuen Partei solte man doch auch die legitime Frage nach der Risiko-Abwägung erlauben, d.h. hat das Regierungshandeln (im Gegensatz zu den Forderungen dieser Partei) nicht mehr gesellschaftlichen Schaden angerichtet als z.B. ein differenziertes (und vergleichendes) Handeln? Verstieß die Regierung bei der Wahl ihrer Mittel nicht gegen die Grundpfeiler unseres Grundgesetzes. Ich möchte das hier nicht bewerten, aber zumindest als bedenkenswerte Frage in den Raum stellen. Und schließlich, "Man spricht von Solidarität, und meint Gehorsam" (NZZ heute, Beitrag des Philosophen Reinhard K. Sprenger)

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MaschbauRegiert  15.02.2021, 23:34
@Politikwissen

Wie komme ich zu den "Mortalitätsraten"?

  • Ohne Kontakteinschränkungen breitet sich das Coronavirus exponentiell aus
  • Im Fall einer komplett ungebremsten, exponentiellen Ausbreitung kann keine medizinische Grundversorgung mehr geleistet werden
  • Ohne medizinische Grundversorgung sterben sehr viele Menschen, die bei funktionierender medizinischer Versorgung überleben würden.

Aktuelle Mortalitätsraten sind daher nicht aussagekräftig. Die 1% ist schon eine extrem niedrige Schätzung für dieses Szenario.

Ein Beispiel: heute überleben etwa die Hälfte der beatmungspflichtigen Covidpatienten in deutschen Krankenhäusern (Grober Wert, vgl: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/115099/COVID-19-Weniger-als-die-Haelfte-der-beatmeten-Patienten-hat-ueberlebt). Nicht beatmete, beatmungspflichtige Menschen sterben. Wenn nun aber die Anzahl der beatmungspflichtigen Patienten steigt, kann nur noch ein Bruchteil dieser Patienten beatmet werden, sagen wir 20%. Dann steigt aber die von Ihnen angenommene Mortalität von 0,5% schon allein durch die zusätzlichen Covid-Toten auf 0,9%.

Da spielt noch nicht mal rein, dass in diesem Fall gar nicht genug Platz in den Krankenhäusern ist, um die ganzen mittelschweren Verläufe adäquat zu behandeln; dass die Behandlung immunschwacher Patienten nahezu komplett eingestellt werden muss, dass Operationen verschoben werden müssen und auch viele weitere lebensrettende Untersuchungen schlicht ausbleiben.

Nein, ich muss meine Aussage zurückziehen: eine Pandemie des Virus ohne jegliche eindämmende Maßnahmen hätte innerhalb eines Jahres weit mehr als eine Million Todesopfer gefordert.

Zu "Mit oder An": solche Daten können nur durch Obduktion erhoben werden, die selten sind da die Familien dem zustimmen müssen und die Kapazitäten bei weitem nicht ausreichend, um jeden Covid-Toten zu obduzieren. Kann sein dass das ein paar Statistiker ärgert, ich halte es aber für eine moralische Pflicht, dieses Prinzip aufrecht zu erhalten.
Dennoch gibt es hierzu bereits ausreichende wissenschaftliche Studien, die diese Frage mit 85% an, 15% mit beantworten [https://www.aerztezeitung.de/Politik/Obduktion-von-Corona-Toten-Wir-werden-demuetig-416937.html] - wobei "mit" nicht bedeutet, dass Covid keine Rolle gespielt hat.

Die Frage nach einer Risiko-Abwägung zu diskutieren ist legitim, ja. Das ist aber auch bereits tausende Male geschehen, auf wissenschaftlicher, politischer, ethischer, auch wirtschaftlicher Ebene. Die jetzigen Maßnahmen sind Ergebnis dieser Abwägung und werden ständig angepasst. Diese Abwägungen zu leugnen und immer neue zu fordern ist eine bekannte Taktik jener, die die Ergebnisse verhindern wollen.

Das Risiko zu leugnen oder zu verharmlosen, wie Sie es machen, ist kein Teil einer ehrlichen Abwägung und nicht legitim. Zu fordern, gar keine PCR-Tests mehr durchzuführen, ist es ebenfalls nicht. Zu fordern, gar keine Maßnahmen zur Eindämmung zu ergreifen, ist kein Ergebnis einer seriösen Risikoabwägung.

Und zum Feuilletonbeitrag von Sprenger: wenn der Herr doch Philosoph wäre. Nein, sein Fachgebiet ist Managementliteratur, er ist Radikalkapitalist und glaubt an den ungezäumten Markt. Wollen Sie wirklich ihn zu einer moralischen Autorität erheben?

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Politikwissen  16.02.2021, 22:22
@MaschbauRegiert
  • Um sich hier nicht in endlosen Debatten (die vermutlich niemanden außer uns zwei interessieren) zu verzetteln, bitte ich um Nachsicht, wenn ich mich auf wenige Aspekte ihrer Thesen konzentriere. Dabei erscheint mir vordringlich: Niemand darf in Anspruch nehmen, dass er angesichts der uns zur Verfügung stehenden Daten und der Komplexität der Problemstellung im Besitz absoluter Wahrheit ist. Und dies um so weniger, wie inzwischen mannigfaltig dokumentiert, da die Politik Zahlen, Eckpunkte und Indikatoren vorsätzlich zur Durchsetzung des eigenen politischen Standpunkts instrumentiert und manipuliert hat. Wer auf dieser Grundlage dann von Wahrheit spricht, offenbart die Aneignung von Glaubenssätzen aber nicht die der Wirklichkeit.
  1. Die These des "exponentiellen Wachstums" analog zur "Wellentheorie" ist eine der zentralen Narrative besonders der Bundesregierung gewesen, aber dieses Wachstum gibt es in einer endlichen Wirklichkeit nicht, d.h. spätestens zum Zeitpunkt einer numerisch quantifizierbaren Größe viraler Durchwanderung hätte diese These ihr Énde gefunden. Wenn die Dinge so lägen wie sie argumentieren, wäre der aktuell "Einbruch" der Inzidenz naturwissenschaftlich nicht erklärbar. Indien, mit seinen geschätzt 1,4 Milliarden Einwohner, soll lt. zahlreicher Meldungen die Durchseuchung (Herdenimmunität) seiner Gesellschaft erlangt haben. Selbst wenn wir die gesamte Datenlage einer solch gigantischen Gesellschaft mit seinem nur partiell vergleichbaren Gesundheitssysytem einvernehmlich mit Vorsicht genießen, so werden Sie doch einräumen müßen, dass die lt. Johns-Hopkins-Universität gemeldeten Infektionen von dokumentiert ca. 11 Millionen Menschen bei rund 156.000 Sterbeopfern weit jenseits ihrer apokalyptischen Mortalitätsraten von mindestens 1%, sondern allenthalben 0,014% liegen. Inwieweit diese beklagenswerten Opfer an Komorbidäten litten oder wie alt sie waren, entzieht sich meiner Kenntnis.
  2. Bei Berücksichtigung, dass unserer Gesellschaft eine andere Altersstruktur aufweist, weist bis zum heutigen Tag dennoch nichts darauf hin, dass das Land an den Rand der Sicherung seiner medizinischer Grundversorgung kam (s. dazu meinen obigen Hinweis auf die Initiative Qualitätsmedizin, den Verbund von ca. 500 Kliniken in Deutschland). Stattdessen aber veröffentlichte die regierungslinientreue FAZ doch tatsächlich am 7.11.2020 den der gesellschaftlichen Einschüchterung dienlichen Artikel von Morten Freidel "Kommt die Gesundheitskatastrophe zum Advent? - Ärzte sagen: Deutschlands Krankenhäsuer stehen in drei Wochen vor dem Kollaps. Und das lasse sich nicht mehr verhindern." Wie bitte, soll man solch gezielt lancierte Artikel des konservativ deutschen Leitmediums und vor allem die auch mir persönlich bekannten, völlig realitätsfernen, persönlich motivierten Aussagen von Medizinern, die im Dezember von "Kriegsmedizin" und "harter Triage" erzählen wollten, angesichts der ja nun hinter uns liegenden Wirklichkeit bewerten?
  3. Zu ihren Ausführungen zur medizinischen Grundversorgung und den nachfolgenden eskalierenden Aussagen zum Versorgungsszenario etc. will ich der Kürze wegen nochmals auf meinen Pkt 2., die Zahlenveröffentlichungen der Initiative Qualitätsmedizin verweisen; die Hysterisierung der Gesellschaft auch durch Mediziner ist mir vertraut, sie basiert jedoch wesentlich auf Meinung nicht auf Faktizität.

Zum Schluss offenbaren sie leider neuerlich einen Mangel an respektvollem Miteinander im Streit der Positionen, da sie meine Argumentation (die ja eigentlich hier nur der Bewertung einer neuen Partei galt) als illegitim und mich als "Leugner" oder "Verharmloser" stigmatisieren wollen. Das empfinde ich als außerordentlich bedauerlich, denn wir alle sind auf ein soziales Miteinander und Toleranz auch in Zukunft angewiesen, und wie sie vllt. auch gelesen haben, fürchten inzwischen lt. INSA 68% der deutschen Bevölkerung um den sozialen Frieden (als Ergebnis der gesellschaftlichen Spaltung in der Corona-Maßnahmenbewertung). Unbenommen der Tatsache, dass ihre Radikalität und ihr intransigenter Anspruch auf Deutungshoheit jeder Verständigung im Weg steht, trägt er zu dieser gesellschaftlichen Spaltung bei. Das kann nicht wirklich ihr Interesse sein.

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KarinAusBerlin  23.02.2021, 23:39

Und manche machen sich vielleicht mal zur Abwechslung ernsthafte und kluge Gedanken dazu, wie man die alten Menschen in den Alten- und Pflegeheimen wirksam schützen kann.

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lumbricussi  17.09.2021, 16:45

Deine angekreuzte Antwort lautet: Viele gute Ideen, aber ....

Ich würde gerne dein "aber" wissen.

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Sehr gut, würde ich definitiv wählen, weil...

Basisdemokratie funktioniert in der Schweiz schon seit vielen vielen Jahrzehnten, ohne dass dieses Land kommunistisch oder eine Diktatur geworden wäre, oder? Umgesetzt wird nie genau das, was an Forderungen eingebracht wird, aber der Politikbetrieb muss darauf reagieren bzw. proaktiv die Mögliche Ablehnung eines Beschlusses mit einkalkulieren; das wiegt dann auch die lange Durchlaufzeit eines Anliegens weitgehend auf. Wichtig ist, dass es auf jeder Ebene Sach-Abstimmungen gibt, das nimmt den Wahlen ihre erdrückende Wichtigkeit in unserem rein parlamentarisch-demokratischen Systems; nur so funktioniert Demokratie wirklich!
Ausserdem misst sich die Güte eines jedweden demokratischen Systems daran, wie es mit seinen Minderheiten umgeht. Und da erlebt Deutschland gerade eine sehr ungesund zunehmende Ausgrenzung und Unterdrückung abweichender Ansichten, die irritierend an überwunden geglaubte geschichtliche Mechanismen erinnert.
Dem ist in Deutschland eindeutig noch viel Basis-Direktdemokratisches entgegenzusetzen. Was bitte absolut nicht zu verwechseln ist mit vergiftendem Populismus.

Sehr gut, würde ich definitiv wählen, weil...

Echter basisdemokratischer Ansatz - durch das systemische Konsensieren werden auch abweichende Meinungen stärker berücksichtigt und es ist eher möglich einen Konsens zu finden. Zudem erfolgt die Stimmabgabe fortlaufend und nicht nur alle 4 Jahre.

Sehr gut, würde ich definitiv wählen, weil...

DieBasis bietet jedem Bürger die Möglichkeit, sich direkt (basisdemokratisch) an Entscheidungen zu beteiligen, die sein Leben betreffen. Das unterscheidet dieBasis von sämtlichen althergebrachten Parteien. Falls man eine von denen wählt, gibt man seine Stimme ab, und die Stimme (Mitspracherecht) ist dann für die nächsten Jahre weg, während der gewählte Politiker macht, was ihm seine Lobbyverbände auftragen. Habt Ihr alle nicht schon tausendmal erlebt, dass vor der Wahl das Blaue vom Himmel versprochen und danach nix eingehalten wurde? Bei der dieBasis ist das völlig anders. Ihr leiht der Partei Eure Stimme und behaltet sie, um bei jeder Abstimmung per Umfrage Eure Meinung zu sagen, und wie IHR entscheidet, SO stimmt der dieBasis-Abgeordnete ab. Das ist DIREKTE DEMOKRATIE!

Eher nicht so mein Fall, weil...

Basis? Das klingt gar nicht gut! Die die mit der Basis daherkamen haben sich noch immer als Roßtäuscher entpuppt!