Was haltet ihr von diesem Zitat von Markus Aurelius?
Wie findet ihr dieses Zitat von Markus Aurelius? Habt ihr etwas daran auszusetzen oder mögt ihr bestimme Passagen aus irgendeinem Grund besonders sehr?
Zitat: "Lebe ein gutes Leben. Wenn es Götter gibt und sie gerecht sind, ist es ihnen egal, wie fromm Sie waren, aber sie werden Sie aufgrund der Tugenden, nach denen Sie gelebt haben, willkommen heißen. Wenn es Götter gibt, die aber ungerecht sind, sollten Sie sie nicht anbeten wollen. Wenn es keine Götter gibt, werden Sie weg sein, aber ein edles Leben geführt haben, das in den Erinnerungen Ihrer Lieben weiterleben wird. "
8 Antworten
Es entspricht dem Denken eines Gläubigen der damaligen Zeit, ich halte es daher für nichts Besonderes.
Es recht nicht für eine Weisheit.
Damit hast du recht, doch ein Satz von Aurelius sagt da etwas über seinen Glauben: "Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten. Nahezu nichts ist sich fremd. Alles Geschaffene ist einander beigeordnet und zielt auf die Harmonie derselben Welt. Aus allem zusammengesetzt ist eine Welt vorhanden, ein Gott, alles durchdringend,..." https://de.wikipedia.org/wiki/Stoa
Aurel war Stoiker. "der letzte bedeutende Vertreter der jüngeren Stoa." https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Aurel
Trotzdem hast du natürlich recht, ich sagte ja auch, dass ich dieses obige Zitat für nichts Besonderes halte.
Das ändert nichts daran, dass es scheinbar nicht allzu besonders ist. Es ist ja nicht verboten Wissen zu nutzen, welches nicht in der Frage geschildert ist. Im Gegenteil, das ist höchst erwünscht.
Es ist eine Frage der persönlichen Überzeugung, was man von diesem Ziatat hält. Da gibt es sicher keine für alle geltenden Maßstäbe.
Das klingt sehr modernisiert, gibt es auf Latein überhaupt eine Unterscheidung zwischen "Du und Sie"?
p.s. Inhaltlich fände ich es vermessen zu glauben, ich könnte aus eigener Kraft jemals den Ansprüchen eines gerechten Gottes genügen und verlasse mich darauf, das Jesus genügt, was mir die Freiheit gibt, wirklich gut zu sein.
Durch Jesus ist "gut sein" für mich keine "Aufgabe" mehr, die es zu bewältigen gilt, sondern eine natürliche Reaktion: "Laßt uns lieben,. den Er hat uns zuerst geliebt!"
Das freut mich für dich, ändert aber nichts an der Gültigkeit meiner Aussage.
Ich finde die obenstehende Form irgendwie zu "unverbindlich", es klingt wie aus der "Brigitte".
Das Zitat beginnt ja auch mit "Lebe (nicht: Leben Sie) ein gutes Leben".
Leider ist das die einzige deutsche Version, die ich im Internet fand. Bin mir da auch nicht sicher.
Einer weiser Rat. Ein gutes und edeles Leben zu führen, kann nicht falsch sein. Es sei denn, man nimmt sich ein religiöses Buch dazu, indem behauptet wird, das Töten Andersgläubiger sei besonders edel und gut. Deswegen reicht der erste Satz noch nicht aus, sondern der unmissionarische Charakter der Aussage wird erst durch die Erklärungen deutlich.
Ein unsinniger Rat. Wenn es Gott (Gepriesen sei Er) gibt und Er gerecht ist - und von beidem bin ich überzeugt - dann ist es Ihm selbstverständlich nicht egal, wie fromm jemand war. Warum sollte Gott den Frommen, der Ihm und den Menschen unermüdlich dient, genauso behandeln wie den Egoisten? Und was soll mit einem "guten Leben" gemeint sein? Das Leben ist ein Test, wir sind nicht hier um möglichst viel Spaß zu haben (was nicht heißt, dass man keinen Spaß haben darf), sondern um uns Gott als würdig zu erweisen. Ein gottloses Leben ist ein weggeschmissenes Leben.
„Das irdische Leben ist nur ein Spiel und ein Scherz. Doch das jenseitige Haus ist für die Gottesfürchtigen besser. Seht ihr das nicht ein?“ (Koran [6:32])
„Was bei euch ist, vergeht, und was bei Allah ist, besteht, und wahrlich, wir werden den Standhaften ihren Lohn nach ihren besten Werken bemessen.“ (Koran [16:96])
„Doch nein! Ihr zieht das irdische Leben vor, obwohl das Jenseits besser und dauerhafter ist.“ (Koran [87:16])
Vielleicht verwechsle ich hier die Philosophen, jedoch meine ich, dass mit einem 'Guten Leben' ein tugendhaftes Leben gemeint ist. Also ist entweder die Übersetzung ein wenig fehlinterpretabel oder ich vertue mich einfach ein wenig.
Aber was ich ein wenig komisch finde, ist die Idee, dass nicht fromme gleich Egoisten sind. Ich glaube es ist auch möglich kein Egoist wie auch nicht fromm gleichzeitig zu sein. Oder ich verstehen nicht unbedingt was du in diesem Zusammenhang genau meintest.
LG
Die Übersetzung ist aber arg holprig. Mir persönlich bringt diese Weisheit nur wenig.
Dem Denken eines Gläubigen der damaligen Zeit?