Was haltet ihr von der angestrebten Einführung eines Veteranentag in Deutschland?
7 Antworten
Wäre früher dagegen gewesen. Aber nein, wir sollten jener gedenken, die für uns den Arsch hin gehalten haben und leiden mussten. Den Poppy Appeal des UK finde ich sehr gut.
Geschichtsvergessenheit ist vielleicht das schlimmste Problem dieser wohlstandsverwahrlosten Gesellschaft.
Früher hieß es Heldengedenktag:
Der hier so oft erwähnte Volkstrauertag ist nicht dasselbe. Dort wird nur der Gefallenen gedacht.
Der Veteranentag soll alle Soldaten (ehemalige und aktive, die bereits in Kampfeinsätzen waren) ehren - egal ob sie dabei verwundet oder getötet wurden, oder nicht.
Ich habe nichts dagegen.
Also eigentlich bin ich gegen eine Militarisierung der Gesellschaft.
Aber ich denke viele Bundeswehr-Soldaten vermissen gesellschaftliche Anerkennung. Das macht einige Unzufriedene eventuell offen für Radikalisierung.
So ein Tag tut dagegen niemandem weh. Es gibt mittlerweile Tage für alles mögliche. Also warum keinen für Veteranen?
Für viele Leute meiner Generation hat das, zurückhaltend ausgedrückt, ein "Gschmäckle", wie man im Südwesten der Republik sagt.
Welcher Generation gehörst Du denn an?
Ich bin Baujahr 1976. Und ja, es befremdet mich auch ein wenig. Ich war immer ein Freund der sog. Scheckbuch-Diplomatie der alten BRD.
Aber die Nato-Partner wollten unbedingt wieder militärisches Engagement von Deutschland und das machen wir seit dem Kosovo-Krieg. Dagegen habe ich damals übrigens noch demonstriert.
Ich hätte es also lieber anders. Aber wieso man deshalb unsere Soldaten nicht ehren sollte erschließt sich mir nicht.
Mein Baujahr werde ich auf GF nicht preisgeben, könnte einen Shitstorm auslösen ... Jedenfalls sollte Vaddern nach Stalingrad geschickt werden und hatte schließlich die "Ehre", am D-Day in der Normandie kämpfen zu "dürfen" mit anschließender langer US-Kriegsgefangenschaft im Horrorlager Attichy. Ganz ehrlich: Ich bin mir ziemlich sicher, mein Vater hätte ein echtes Problem mit einem Veteranentag in Deutschland und irgendwie scheine ich das geerbt zu haben ...
Dann gehörst Du also der Generation meiner Eltern an.
Ich denke tatsächlich je älter man ist desto mehr fremdelt man mit diesem Tag.
Jetzt wäre noch die Meinung von Leuten interessant die wiederum 30 Jahre jünger sind als ich.
Ich vermute die sehen das noch unkritischer.
Weil sie es verdienen gewürdigt zu werden. Besonders Deutsche meinen, dass sie den Ersten WK ignorieren könnten.
In den jüngeren Generationen sieht das anders aus.
Wozu? Alle Einsätze der Bundes"wehr" waren überflüssig, die Soldaten starben umsonst. Und für ehemalige DDR--Soldaten brauchen wir den Tag nicht, weil sich dieses friedliebende Land nie an einem Krieg beteiligte.
Über die Angehörige der Nazi-Wehrmacht sage ich mal lieber gar nix. Da leben eh fast keine mehr.
Nichts.
Liebste Grüße.
Wen meinst Du?