Was haltet ihr von dem neuen "Selbstbestimmungsgesetz"?
Für diejenigen die nicht wissen was das ist:
7 Antworten
Gut dass es da ist, auch wenn man details sicher kritisieren kann.
Nach dem alten Gesetz hätte ich wildfremden Gutachtern erzählen müssen, wie ich masturbiere, mit wem ich sex habe, ob ich gerne penetriert werde usw.
Dinge die niemanden etwas angehen und absolut nichts mit meinem Geschlecht zutun haben!
Dazu kommt, dass ich einen vierstelligen Betrag hätte bezahlen müssen, nur damit der Name in meiner Geburtsurkunde richtig ist!
So einen transphoben Scheiss lasse ich, einem eindeutig binären Transmann, der seit einem Jahrzehnt als solcher lebt, definitiv nicht sagen!
Der ganzheitliche Leidensdruck ist das, was Transsexuelle von Transgendern unterscheidet
Macht hier wieder jemand einen auf Arzt, der keiner ist?
Und mein Freund ist schwarz, ich kann also nicht Rassist sein.
Was du da sagst ist unsinn.
Wie kommst du denn jetzt plötzlich auf Rassist? Bleib doch beim Thema.
Fakt ist, wer mit seinen Geburtsgenitalien klarkommt und sie im Sinne der naturgegebenen Funktion benutzt, ist nicht originär transsexuell sondern Transgender. Es ist doch keine Schande Transgender zu sein und sich nicht operieren zu lassen. Es ist aber eine Schande, alles gleichmachen und die unterschiedlichen Phänomenlagen in einen Topf werfen zu wollen. Eine Lungenentzündung ist schließlich auch kein Schnupfen.
Steht doch zu eurem Transgenderdasein, meinetwegen "out and proud", aber laßt *uns* daraus, *wir* sind nicht wie *ihr*. *Wir* werden alles dafür tun, um eine eigene separate Krankheitsentität (als körperliche Sexus-Diskrepanz) zu bekommen, fernab jedweder Genderbezüge.
Lol. Was ein Unsinn. Wo fang ich an?
Wie kommst du denn jetzt plötzlich auf Rassist? Bleib doch beim Thema.
“Ich kann nicht falsch liegen, jemand in meinem Bekanntenkreis ist Ärztin“. „Ich kann kein Rassist sein, mein Freund ist schwarz“.
Fakt ist, wer mit seinen Geburtsgenitalien klarkommt und sie im Sinne der naturgegebenen Funktion benutzt, ist nicht originär transsexuell sondern Transgender
Von keiner einzigen ernstzunehmenden Organisation so benutzt.
Steht doch zu eurem Transgenderdasein, meinetwegen "out and proud", aber laßt *uns* daraus, *wir* sind nicht wie *ihr*.
Man könnte wahrscheinlich mit dieser Aussage eine ganze Vorlesung über Tribalismus halten.
Als betroffene Person finde ich es sehr gut. Es macht vielen trans* Personen das Leben leichter und schafft die teilweise sehr unangenehmen und unangebrachten Situationen, die das transexuellen-Gesetz verursacht hat.
Das Gesetz ist eine Gefahr für originär transsexuelle / neurointersexuelle Menschen.
Es ist keine Gefahr für niemanden. Als damals die Ehe für Alle eingeführt wurde, haben auch einige gesagt, es sei eine Gefahr für die konventionelle Ehe zwischen Mann und Frau. Und was ist passiert? Nichts. Nicht mal ein Sack Reis in China umgefallen.
Diese Mail wurde von uns an alle FDP-Abgeordnete des 20. Deutschen Bundestages verschickt, in der Hoffnung, dass sie das *vernünftige* "Zünglein an der Waage" sein werden.
Weiter erhalten alle Abgeordnete der CDU/CSU-Fraktion dieses Schreiben, damit sie mit ihren Kollegen von der FDP -- angesichts der anstehenden
*Gewissensentscheidung* hinsichtlich "Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag" noch einmal reden.
Sehr geehrte/r [Name des Abgeordneten]
am kommenden Freitag, den 12.04.2024, ab etwa 13:15 Uhr soll de facto das rechtliche Geschlecht in Deutschland abgeschafft werden.
Hat der Staat nicht ein berechtigtes Interesse, ein Mitspracherecht zu bewahren? Ist Geschlecht nicht doch auch etwas Objektives?
Wenn jeder seinen Geschlechtseintrag ohne Begründung, Passing oder medizinische Konsultation "selbstbestimmt" ändern kann, so ist der juristische Geschlechtseintrag dann doch eigentlich überflüssig. Für was sollte er noch gut sein?
Alles was nichts kostet, ist nichts wert.
Die Fassung des SBGG in der aktuellen Form ist nicht zuendegedacht, zumindest nicht aus der Perspektive der Mehrheit der Menschen in Deutschland, ebensowenig aus der Perspektive von uns, der originär von TS betroffenen Menschen.
Wir, Herr Sebastian Potter und Frau Dr. med. Tamana Kochmann, welche von Geburt an unter den falschen primären sowie später sekundären Geschlechtsmerkmale leiden/gelitten haben, da unsere neuronale Körperlandkarte ebenso von Geburt an konträr verdrahtet ist, haben *kein Problem* mit den Fach-Gutachtern des TSG. Im Gegenteil, solche sind doch auch nur Ärzte und Psychotherapeuten und wollen für uns Betroffene nur das Beste.
Die Version des TSG seit 2011 wurde vom Bundesverfassungsgericht mehrfach als *verfassungsgemäß* bestätigt. (Der juristische OP-Zwang *vor* 2011 stellte für uns originär TS-Betroffene nie ein wirkliches Problem da, da nach unserer Phänomenlage ja ohnehin das körperliche Problem im Vordergrund steht, und *erst sekundär* Name und Personenstand.)
Uns originär TS-Betroffene schützt das TSG in der heutigen Version seit 2011 vor Diskriminierung, da damit unser Geschlechtseintrag einen Wert hat und behält.
Für wen ist dann das SBGG? Für uns jedenfalls nicht! Es ist für eine extrem kleine und medial laute Minderheit von Menschen, die nicht unsere körperliche Betroffenheit teilen, sondern stattdessen ausschließlich mit der gesellschaftlichen Rollenerwartung ihres Geburtsgeschlechts nicht klarkommen. Man nennt solche Menschen "Transgender" ("gender" im Englischen ist die "Rolle"), während es bei uns originär TS-Betroffene nicht die Rolle, sondern der angeborene Sexus (gesamtkörpergeschlechtliche Anatomie) unser Leidens-Problem darstellt (Neuro-intersexuelle Körperdiskrepanz, Neuro-Intersexual Body Discrepancy -- NIBD).
Zur Unterscheidung originär TS-Betroffener von Transgender: Auf einer einsamen Insel würden wir originär TS-Betroffene ebenso unsere gesamte Transition durchziehen, da wir uns im Spiegel wiedererkennen wollen. Transgenderisten würden auf einer einsamen Insel hingegen kein Problem mehr haben, da dort keine Rollenerwartung mehr bestehen würde. Anders ausgedrückt: Für uns originär TS-Betroffene ist das Problem *intrinsisch* körperlich und angeboren, während für Transgender deren Problem *extrinsisch* gesellschaftlich motiviert und anerzogen oder gar eine freie Willensentscheidung darstellt. Für uns originär TS-Betroffene gibt es *keine freie Willensentscheidung* hinsichtlich unserer Geschlechtlichkeit, und damit auch *keine Selbstbestimmung*. Das TSG beschreibt unsere Phänomenlage korrekt, indem es von einem mindestens 3 Jahre andauernden intrinsischen "Zwang" spricht. Das SBGG beschreibt die Phänomenlage der Transgenderisten korrekt und kehrt das Leiden von uns originär TS-Betroffenen dabei unter den Teppich: Die im SBGG geplante "Selbstbestimmung" gilt nur und ausschließlich für Transgenderisten, nicht für uns, und ebensowenig für den Rest aller Menschen in Deutschland.
Letztere werden darunter leiden müssen, wenn das sogenannte Hausrecht zum Beispiel alle Frauen unter Generalverdacht stellen wird. Unangenehme und peinliche Situationen vor allem für Frauen werden daraus entstehen, wenn sie ihre Weiblichkeit vor Hausrecht-Inhabern von Fitness-Studios, Frauenhäusern, Saunen, und nicht zuletzt auch Damen-Toiletten, zukünftig immer wieder rechtfertigen müssen (da ja nach dem SBGG wegen dessen inflationär freien "Selbstbestimmung" hinsichtlich des juristischen Geschlechtseintrages letzterer seinen Wert verlieren wird).
Wenn der Gesetzgeber aufgrund der "Selbstbestimmung" einer medial lauten und nicht wirklich körperlich leidenden Minderheit einknickt, gibt er seine Grundpflichten hinsichtlich der fachlich versierten Festlegung des biologischen Geschlechtes auf und delegiert diese Verantwortung nun an die jeweiligen Hausrecht-Inhaber.
Weiter gehts, da Text sonst zu lang.
[...]
Wir hoffen auf die FDP (Grüne und SPD sind ideologisch derartig verblendet, so dass sich jede weitere Diskussion mit ihnen über das Thema erübrigt), dass diese am kommenden Freitag noch rechtzeitig für den *Erhalt* der *Selbstbestimmung* und damit *Freiheit* der *Mehrheit* der Bürger (vor allem der Mehrheit der Frauen) stimmt.
Es ist nicht vorstellbar, dass die Mehrheit der Deutschen mit gesundem Menschenverstand dieser geplanten Art von *Beliebigkeit* des Geschlechtseintrages zustimmen wird.
Von allen Parteien würde sonst hauptsächlich nur die AfD davon profitieren, wenn die FDP den Einzug in zukünftige Parlamente verpassen wird; denn Wahlen werden wegen Mehrheiten und nicht wegen noch so lauten Minderheiten gewonnen.
Mit freundlichen Grüßen
Selfmademan
Dr. med. [Klarname anonymisiert, da selbst betroffen]
Mit dem SBGG wird die Transition von der Medizin entkoppelt, in Folge dessen werden sich die Krankenkassen nicht mehr dazu hinleiten lassen die GA-OPs zu bezahlen. "Sie sind ja jetzt vollkommen akzeptiert und dürfen sogar ohne Gutachten alles tun und lassen, daher werden wir keine Kostenübernahmen mehr für Transitionsoperationen ausstellen." So weit wird es kommen.
Wir originär transsexuellen Menschen fühlen uns von Tessa Ganserer nicht vertreten sondern verar****. Wir entziehen ihr das Recht uns vertreten und für uns sprechen zu wollen.
Finde ich gut, wenn sich Menschen endlich frei von Bürokratie ihren Geschlechtseintrag, von dem Geschlecht was ihnen bei der Geburt leider nicht zugewiesen wurde, bekommen dürfen, und Selbstbestimmter leben können.
Selbstbestimmt, das ich nicht lache. Wir echten, originär transsexuellen / neurointersexuellen Menschen haben keine Selbstbestimmung, denn wir haben keine Wahl. Unser Gehirn schreibt uns vor wer wir sind und welchen Phänotypus es sehen möchte, wir können nicht anders. Wir können lediglich eigenverantwortlich die Transition durchziehen, aber selbstbestimmt ist was völlig anderes.
SelbstbestimmtER, nicht selbstbestimmt. Und es ist durchaus ein guter Schritt in Richtung selbstbestimmter Leben von trans* Personen. Niemand hat behauptet, dass du die Wahl hättest, nicht trans/neurointer zu sein. Nur, dass du mithilfe des Selbstbestimmungsgesetzes die Möglichkeit hast, relativ einfach deinen Namen und Geschlechtseintrag zu ändern.
Die Unterscheidung zwischen "echten" und "unechten" trans* Personen, die du machst, sehe ich als sehr kritisch. Wir haben doch alle ähnliche Erfahrungen und Probleme, warum nicht zusammen arbeiten statt uns gegenseitig das Leben noch schwerer zu machen?
Ich bin keine trans*-Person, ich bin ein Mann und habe mit der Kompletttransition meine Diagnose überwunden.
Nein, das SBGG ist ein Rückschritt. Durch das TSG hatte der Geschlechtseintrag noch einen Wert, daran mußten sich alle halten. Jetzt durch die Beliebigkeit (einmal im Jahr ohne alles ändern können), hat die VÄ und PÄ keinen Wert mehr, sie ist wertlos und das öffnet der Diskriminierung Tor und Tür. Wäre schön wenn meine Befürchtungen nicht Realität werden, ich wünsche niemandem eine Diskriminierung.
Finde ich gut.
für Betroffene Menschen ist es aktuell extrem schwierig das eingetragene Geschlecht ändern zu lassen
noch besser wäre es wenn es nicht nötig wäre. Da Männer und Frauen sowieso gleichberechtigt sind (bzw sein sollten, die Praxis sieht ja teilweise doch anders aus) ist eine Eintragung des Geschlechts in irgendwelche Register oder in den Ausweis doch eigentlich gar nicht nötig.
Die Betroffenen warten schon lange darauf. Daher ist es gut, dass das jetzt endlich gemacht wurde. 👍
Welche Art von Betroffenen meinst du? Ich habe sicherlich NICHT drauf gewartet obwohl ich die Transition durchgezogen habe.
Das mag sein. Es geht hier aber ja nicht um dich als Einzelner.
Der ganzheitliche Leidensdruck ist das, was Transsexuelle von Transgendern unterscheidet.