Was genau ist das Problem mit dem Wort Ne ger?
Der Begriff kommt von der schwarzen Hautfarbe, denn negro (spanisch) und negro (portugiesisch) bedeutet schwarz. Auch in der Landesbezeichnung Nigeria (200 Mio Einwohner) steckt schwarz.
Dass Sklavenhalter sich auch (aber nicht nur) mit schwarzen Arbeitskräften versorgten, zeugt meiner Meinung nach von der Leistungsfähigkeit dieser Menschen. Sie dürften wohl entscheidend mitgeholfen haben für den Wohlstand der USA, zumindest der USA Südstaaten.
Mag sein, dass viele dieser Menschen „niedrige“, also körperbetonte Arbeit verrichtet haben. Das hat bei uns z.B. die Müllabfuhr auch, ist aber bei der Bevölkerung geachtet, NICHT geächtet - seltsam, diese verwechselbare Schreibweise.
Nun wird krampfhaft nach Alternativen gesucht: Farbiger, Schwarzer, maximal Pigmentierter, wobei wir sprachlich nahe den Pygmäen sind (P. ist ein seit dem 19. Jahrhundert eingebürgerter und weiterhin gängiger Sammelbegriff für eine Gruppe afrikanischer Völker)
Ich bin schweinchenrosa und finde es nicht toll, als „Weißer“ bezeichnet zu werden, weiß sind Leichen. Aber ich fände es angemessen, wenn Ne ger diesen zum Schimpfwort degradierten Begriff für sich entdecken.
Schwule haben das auch geschafft.
3 Antworten
Hey!
Als ich in Afrika war, nannten sich sie Ureinwohner selbst Ne ger, aber Ni**a galt für sie als Beleidigung.
Ich denke, die negative Behaftung des Wortes beruht auf der vergangenen Rassenlehre. Damals haben viele Menschen Dunkelhäutige als "Ne ger" bezeichnet, so wie eben Homosexuelle als "Schwuch teln" und körperlich eingeschränkte als "Krüppel" bezeichnet wurden (bzw werden). Ich denke, die negative Haltung unsererseits ggb der Worte soll zeigen, dass die Menschen eben keine "Ne ger", "Schwuch teln" und "Krüppel" sind, sondern ganz normale Menschen, denen man eben keine Sammelbezeichnung geben soll.
Ich bin davon nicht betroffen, demnach unterlasse ich mir mal ein richtiges Fazit. Die historischen Gegebenheiten sind mir auch nur halbwegs bekannt.
Liebe Grüße!
Dieser Begriff hat bereits in Zeiten des Kolonialismus begonnen, negativ behaftet zu sein. Der Kontext des Sklavenhandels hat sich im 18. Jahrhundert mit der fragwürdigen Rassenlehre vermischt. Damals wurde gelehrt, dass Menschen mit dunkler Hautfarbe "anders" sind. Spätestens im 19. Jahrhundert wurde "Ne ger" als Begriff abwertend verwendet. Es war ja gewissermaßen Lehrmeinung, dass Menschen dunkler Hautfarbe "anders" - oft im Sinne von zweitklassig - sind. Spätestens mit der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre in den USA und der Emanzipation der schwarzen Menschen war jedoch klar, dass es sich tatsächlich um ein Schimpfwort handelt und dass die überkommenen Rassentheorien nicht haltbar sind. Von da an hätte ein Umdenken passieren müssen. Das Wort "Ne ger" hat eine fragwürdige Geschichte. Für uns ist heute klar, dass man es nicht verwendet. Und mit "uns" meine ich informierte Menschen beziehungsweise Menschen mit einem Zugang zu diesen Informationen.
Das wurde nicht erst durch weiße Europäer gelehrt, wie uns woke Märchenerzähler weismachen wollen. Rassentheorien sind deutlich älter und finden sich bereits bei islamischen Gelehrten des Mittelalters. Nicht einmal das Wort Rasse ist europäischen Ursprungs, sondern höchstwahrscheinlich arabisch. Der orientalische Sklavenhandel forderte mehr Opfer als der transatlantische.
wurde "Ne ger" als Begriff abwertend verwendet. Es war ja gewissermaßen Lehrmeinung, dass Menschen dunkler Hautfarbe "anders" - oft im Sinne von zweitklassig - sind.
Na Abwertung würde für den Begriff Ju de auch gelten, haben die sich dagegen gestemmt und gewonnen?
Mich stört, dass uns unsere Sprache unter den Füßen weggezogen wird. Du machst horrende Schulden und hast dann ein „Sondervermögen”. Ist doch abartig.
Man kann den Begriff auch ganz anders bewerten, denk an die "Négritude", eine literarisch-philosophische politische Strömung, die für eine kulturelle Selbstbehauptung aller Menschen Afrikas und ihrer afrikanischen Herkunft eintritt.
Geschaffen hat den Begriff der Karibik-Afrikaner Aimé Césaire und Léopold Senghor, der erste Präsident Senegals, erhielt für seine Interpretation dieser Négritude, mit der er eine eigenständige, vielseitige und gleichberechtigte „schwarze“ Kultur und Lebensweise herausstellte, 1968 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels!
Möchtest du von einigen Menschen standardmäßig als Bleichgesicht bezeichnet werden, statt als Weißer? Die Bezeichnung wäre ja auch bei vielen Menschen formal richtig, klingt aber beleidigend.
Du wirst lachen, aber bei den Afrikanern in Mali werden wir tatsächlich als farajè (Weißhäute) bezeichnet.
wäre ungewöhnlich, aber korrekt. Wir Ausgeblichenen streben doch nach Farbe im Urlaub im Süden.
Wenn wir die Indianer (Wort noch zulässig?) als Rothäute (wegen ihrer Bemalung?) bezeichnen, passt Bleichgesicht und ist ja in Romanen auch üblich.
Mal sehen, ob beim Abschicken alle Begriffe durchkommen ...