Wie ist aktuell eigentlich die politisch korrekte Bezeichnung für einen Afrikaner?

12 Antworten

Kommt die Person gebürtig aus Afrika, dann finde ich diese Bezeichnung ebenso korrekt, wie Amerikaner für eine Person aus Amerika, Europäer für eine Person aus Europa, usw..

Man nennt hierbei ja nur den Kontinent, von welchem die Person stammt. Das hat nichts mit der Hautfarbe zu tun.

Bezogen auf die Hautfarbe (und auch der sonstigen Herkunft) würde ich keine Begriffe verwenden, welche mit dem Ziel der eindeutigen Abwertung von Menschen verwendet wurden, da schließlich niemand vorher wissen kann, ob du diese Begriffe ebenfalls negativ oder doch positiv verwendest.

Übrigens finde ich es nicht schlimm, wenn jemand die Herkunft des anderen benennt, natürlich nur, wenn man dabei die Würde des Betreffenden nicht verletzt.

Dunkle Haut (egal wie dunkel) ist kein Grund zum schämen. Diese Menschen sind genauso viel wert wie wir und alle anderen Menschen. Die Herkunft ist völlig egal.

Mit einer Bezeichnung kannst du aber nie etwas verkehrt machen - mit dem Begriff M e n s c h.

Für jemanden aus Afrika ist die Bezeichnung Afrikaner immer richtig. Das hat aber nichts mit der Hautfarbe zu tun.

Wenn Du Dich auf Haare, Hautfarbe, typische Gesichtsmerkmale etc. beziehst, kenne ich keine brauchbare Bezeichnung, weil diese Unterscheidungsmerkmale an Bedeutung verloren haben und auch zu pauschal sind (so sehen die Personen auch sehr verschieden aus).

"Mohr" würde ich nicht verwenden, das würden manche als abwertend verstehen und ist auch eher ungebräuchlich.

"Schwarzer": Das wurde häufig abwertend gebraucht, anders als "Weißer". Deswegen die Unterscheidung im Wortklang. Auch das würde ich jetzt nicht verwenden.

An für sich braucht man diese Unterscheidung nicht. Will man jemanden beschreiben, kann man das ja machen (dunkelbraune Hautfarbe, Frisur so und so etc.). Eine Gruppenbezeichnung wäre hierfür aber ineffizient.

Die politisch korrekte Bezeichnung für einen Afrikaner ist AFRIKANER. Wenn du es genauer willst: Tunesier, Kenianer, Südafrikaner, Marokkaner ... je nach dem, wo der Mensch herkommt. 

Die Europäer heißen ja auch Europäer, Deutsche, Franzosen etc. 

Ich kann allen, die sich an dieser Stelle tatsächlich tiefer und wohlwollend mit dem Thema "Rassismen los werden" beschäftigen wollen die Bücher "Exit Racism" von Tupoka Ogette und "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten" von Alice Hasters empehlen. Diese Bücher gibt es auch als Hörbücher kostenfrei auf Spotify. Wenn man diese Bücher gehört oder gelesen hat, versteht man die Problemarik die diese Worte mit sich bringen deutlich besser.

Ein Afrikaner ist ein Afrikaner, egal welche Hautfarbe er hat. Ein Asiate ist auch ein Asiate, oder würdest du die anders bezeichnen?

"Schwarzer" ist deswegen verpönt, weil es meist mit einer abwertenden Konnotation benutzt worden ist, "Weißer" dagegen eher nicht. In Asien ist es wieder anders, da hat "Weißer" einen eher negativeren Aspekt.

Und natürlich kann ein Ausländer auch Rassist sein, das ist eine Einstellung im Kopf und hat nichts mit der Herkunft zu tun. Leider gibt es davon ja auch genug.


mulan  05.07.2020, 02:11

Aber wer sagt eigentlich, dass einen Europäer gesehen hat?

Ich las kürzlich in einem Artikel, dass es einen Unterschied macht, ob man Schwarzer sagt und schreibt oder schwarzer Mensch, d.h. "schwarzer" klein schreibt. Afrikaner ist nun einmal nicht jeder, wenn er z.B. aus den USA, aus Kuba, aus Brasilien, Kanada, British Guyana, Jamaika, ... kommt - oder eben aus Deutschland. ... Es gibt für Deutsche dunkler Hautfarbe die Selbstbezeichnung Afrodeutsche. Das trifft aber eben nur auf Deutsche zu, welche afrikanische Vorfahren hatten. Das trifft nicht auf Deutsche zu, wo Vorfahren z.B. aus Sri Lanka kamen, die auch oft sehr dunkel sein können, wie es dort v.a. die Tamilen sind. ... Man kann daran sehen, wie unvollkommen unsere Sprache zuweilen ist. ...