Was denkst Du über Jobwechsel im Lebensalter über 50 Jahren?

36 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dafür gibt es keine allgemeingültige Aussage. Es kommt auf den Beruf, die Gesundheit und die Energie des Betroffenen ab.

Ich kenne einen, den hat sein Arbeitgeber, ein Großunternehmnen, wegen schlechter Ertragslage im Zuge einer größeren Entlassungswelle im Alter von 56 Jahren an die frische Luft gesetzt. Dieser Mitarbeiter hat sich dann auf seinem bisherigen Arbeitsgebiet selbständig gemacht. Heute hat er ein sehr rentables Unternehmen mit 12 Mitarbeitern, ist mehrfacher Millionär und arbeitet im Alter von 80 Jahren immer noch.

Guten morgen,

Ich bin zwar jenseits der 50, aber mein Betrieb stellt gerne neue Kollegen 50 bzw. 50+ ein.
Wir sehen diese Menschen als Zugewinn; Lebenserfahrung, Arbeitserfahrung und Know How in einen.

Sicher ist es für einen selbst in diesem Alter ein großer Schritt den Betrieb zu wechseln, wenn man evtl. Jahrelang in einer anderen Bude angestellt war.
Ich persönlich würde sagen, es kommt auf einen selbst an.
Sieht man sich selbst als Unverrückbar an (Sprich: einen alten Baum verpflanzt man nicht) oder ist eher der Typ neues Lernen, neues erleben ja bitte!

Ein Risiko kann ein Jobwechsel immer sein, aber oftmal wird dieses Risiko belohnt.

Einen schönen Vize-Freitag =)

Rosenmary 
Fragesteller
 05.05.2022, 10:58

Dankeschön für Deine Antwort.

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Unbedingt machen, wenn es Sinn macht. Gerade die Leute über 50 haben viel Erfahrung und es gibt auch Firmen, die bevorzugt solche Leute einstellen.

Problematisch ist hier meistens das persönliche Umfeld, denn mit 50 hat man evtl. schon eine Wohnung und evtl. auch körperliche Beeinträchtigungen oder möchte vielleicht nicht mehr so viel reisen usw.

Wundervollen guten morgen in die interessierte Gugumo-Runde und danke Rosenmary für die schöne Frage.

Es ist definitiv eine Herausforderung. Ich wage es nicht, trotz positiver Erfahrung. Mein Bruder ist 60 und hat in den letzten 10 Jahren seinen Arbeitgeber zwei Mal gewechselt. Das macht die Arbeit spannender und wer es wagt gewinnt. Jeder neue Arbeitgeber war besser als der davor. Wer nicht wechselt, gehört zum Inventar und wird ausgenutzt. Wer es wagt, im Ernstfall zu wechseln wird eher etwas im Beruf durchsetzen können, wenn er denn die Erfahrung hat.

Allen freundlichen Gugunauten einen tollen Donnerstag, wünscht euer Neugier4711.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Rosenmary 
Fragesteller
 05.05.2022, 10:34

Vielen Dank für Deine Antwort, ich sehe das genauso. Ich werde auch immer gelassener.

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Guten Morgen,

ich find's schon irgendwie mutig, aber ich find's auch gut, weil ich weiß, dass ein Perspektiven- und Jobwechsel sowie ggf. ein "riskanter" Ortswechsel sehr gut tun und vieles verbessern kann. Ging mir genauso, wenngleich mit damals 29, aber auch da sagten die meisten, ich sollte den Quatsch sein lassen und da bleiben, wo ich bin. Man weiß immer am besten, was für einen gut ist oder nicht - zumindest als Erwachsener, der schon ein bisschen was gesehen und erlebt hat.

Oder denkt Ihr, mit wachsender Erfahrung ist man gerade gut mit einer neuen Herausforderung beraten?

Aber ja doch! Außerdem ist mit 50 die Erfahrung da, auch was "soft skills", das Leben an sich, gewisse Weisheit und das Hintergrundwissen betrifft - und das ist vielen Arbeitgebern inzwischen oft wichtiger als Abschlüsse, Titel und Zertifikate. "Ältere" Kollegen bringen oft gewisse Ruhe rein, ich sehe es ja auch bei uns ... unser Achim ist das Urgestein und strahlt eine dermaßen standhafte Ruhe und zugleich Lockerheit aus, dass es total gut tut. Und er weiß irgendwie alles nach 35 Jahren in dem Laden. Und wenn irgendwie was sonst wäre, muss ich nur die Heike fragen, die auch so lange da ist und den Achim aus der Schule kennt. Klasse :-)

Zum alten Eisen gehört man übrigens erst dann, wenn man wirklich "alt" ist und da muss ich sagen: In meinem Alter (ich erinnere an ein unmögliches Klassentreffen wo ich dachte, ich hätte mich in der Tür geirrt und säße auf einem Rentnertreff) kommen mir viel mehr Leute eingerostet, mutlos, träge und ältlich vor als in der Altersklasse um die 50, die ich oft als ziemlich dynamisch erlebe - meist auf eine angenehme Weise dynamisch ... das Lied passt jetzt, aber du weißt ja, wie es gemeint ist.

https://www.youtube.com/watch?v=wRoqPUNJBVY

Einer meiner Freunde ist davon abgesehen 54 und hat schon bestimmt drei Jobwechsel hinter sich, den letzten vor fünf Jahren, alle grundlegend, aber alle in der Firma, in der er schon gelernt hat. Er sagte neulich zu mir ... von ihm aus können noch ein paar Wechsel folgen. Ihm geht es auch nicht ums Geld (er ist versorgt) sondern um sein Wohlbefinden - zudem hat er psychisch wiederkehrende Probleme und wechselt, wenn er merkt, es geht ihm wieder schlechter. Bisher immer zum Positiven für ihn.

Ich persönlich (31) muss sagen: Ich habe als Medienberater eine Stelle und ein Berufsfeld, in dem ich mich aktuell sehr wohl fühle und wo ich sage, das passt alles - inklusive der Kaffeepause, die ich grad habe^^ - und der Kundschaft. Um 9.30 Uhr ist der nächste Termin, ich freue mich schon. Umorientieren würde ich mich nur, wenn es eines Tages nicht mehr passt, da hätte aber nicht das Alter das letzte Wort, sondern die Situation an sich. Wenn ich dann 50 oder von mir aus auch 55 wäre, dann wäre ich halt 50 oder 55 ... man muss es sich so angenehm wie möglich gestalten in diesem Theater, das sich Leben nennt ... und dieses Kriterium kennt kein Alter.

Wie es wird, weiß man immer erst hinterher, aber andererseits kann man mit gewisser Zuversicht vieles bewirken und möglich machen, das eigentlich nicht möglich erscheint ... wir würden mehr erreichen, wenn wir seltener denken, dass etwas unmöglich ist.

Hier ist noch ein Chanson von Hildegard Knef, das ich grad ziemlich gut finde - der Text ist recht doppeldeutig, es geht nicht im eigentlichen Sinne "bergab": Wichtig ist, was man draus macht.

https://www.youtube.com/watch?v=8ThlbjN3_eE

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Rosenmary 
Fragesteller
 05.05.2022, 10:33

Danke für Deine Antwort. Du fühlst Dich ja nun auch sichtlich wohler, höre ich raus.

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rotesand  05.05.2022, 16:46
@Rosenmary

Stimmt - ich konnte richtig durchstarten und habe viel Selbstbewusstsein und Zufriedenheit gefunden, als ich meine Heimatstadt verlassen habe und mir klar war, dass jetzt was Neues beginnt, das sicher besser ist, weil gewisse Menschen und Störfaktoren da nicht vorkommen. Ich bin seitdem auch viel lockerer mit mir selbst und ausgeglichener, habe wieder Spaß am Leben und an meinen Hobbys. Es ist nicht alles richtig toll, aber man kann nicht alles haben und so wie es aktuell ist, ist es aus meiner Sicht bis auf Kleinigkeiten okay.

Noch ein Beispiel -------> mir hat neulich eine Bekannte, die mich schon einige Jahre kennt, nach einem Gespräch gesagt, ich würde inzwischen viel besser und ausgeglichener aussehen, reden und handeln als in einer Zeit, in der es mir nicht so gut gegangen ist und in der sie mir das auch irgendwie angemerkt hätte. Ist so :-)

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