Was bringen einem die Reclam Lektüren im Deutschunterricht in der Schule fürs alltägliche Leben?
Auf der Schule mußten wir uns immer die Reclam Heften besorgen um den Stoff draus zu lernen von dem wir dann Aufsätze geschrieben haben. Habe in meinem Leben noch nie ein Reclam Heft gelesen. Bin da immer zu einem Freund der die gerne gelesen hat und lies mir denn den Inhalt erzählen. Mehr brauchte ich für meine Note 4 die ich dann geschrieben haben nie zu wissen. Mir war die Note in deutsch sowieso sowas von egal. Das war auch meine schlechteste Note im Zeugnis, sonst hatte ich in allen nnur 1er oder 2er und in Deutsch immer eine 4. zum Abschluß habe ich tatsächlich sogar eine 3 in Deustsch geschafft. Evtl. hatte ich eine gutmütigen Zweitkorrektor. Was einem die ganzen Reclam Hefte gebraucht haben sind mir heute noch ein Rätzel, denn benötigt habe ich das Wissen darüber nie wieder.
4 Antworten
Es geht nicht darum, genau diese Werke zu kennen.
Sondern es geht allgemein darum, Texte zu verstehen. Also nicht nur oberflächlich zu lesen und ich zu denken "joa schön".
Sondern zum Beispiel, tiefere Implikationen herauszuziehen. Was der Autor einem mit seinem Text eigentlich sagen will. Sozusagen die Metaebene. Dazu muss man z.B. betrachten, unter welchen Umständen das Werk entstanden ist, welchen Zwängen der Autor unterlag, wie das Werk im Kontrast zur Welt zu seiner Entstehungszeit steht.
Dieses Können ist wichtig, wenn du z.B. einen Internetartikel mit der Überschrift "dieser und jener Politiker ist blöd" liest: Um zu erkennen, dass dieser Autor beispielsweise gar nicht unvoreingenommen sein kann und vermutlich die Kritik übertreibt, weil er eindeutig parteiisch ist.
Und um das zu üben, sucht man sich eben Texte heraus, an denen man das im Unterricht exemplarisch durchziehen kann. Was sinnvollerweise eben Texte sind, die einen solchen Subtext haben und deren Autoren bekannt genug sind, dass man ihre Hintergründe kennen und mit einbeziehen kann. Mit einem lustigen neuzeitlichen Roman ohne tiefen Hintergrund von einem unbekannten Autor geht das Üben deutlich schwerer.
Und ja, klar sicher ist bei der Auswahl, welche Texte denn für den Unterricht ausgewählt werden, ein Stückweit der Gedanke dabei "dann haben die Schüler mal etwas althergebrachte deutsche Literatur kennen gelernt". Aber das ist nicht der Hauptzweck dieser Auswahl.
Diese Reclam-Hefte sind nicht per se schlecht, da gibt es auch moderne Literatur oder Humoriges etwa von Loriot und Heinz Erhardt, es gibt nicht nur schwerste alte Klassiker.
Letztlich sind sie das Mittel zum Zweck: Den Jugendlichen sollen traditionsreiche Werke vermittelt werden, Goethe, Schiller, was auch immer - und das können die Hefte günstig und einfach tun.
Im Schulunterricht sind Reclam-Hefte verbreitet, weil der ganze Kanon der "alten Literatur" abgedeckt wird, die Hefte günstig sind und - was für den Unterricht wichtig ist - von Reclam selbst ein recht guter Service für Lehrer gepflegt wird, der die Versorgung mit inhaltlich sehr guten Unterrichtsmaterialien und Literaturhilfen ermöglicht.
Literatur und Theater bringt uns dazu, über uns nachzudenken, unsere Situation unsere seelische Verfasstheit und unsere Wünsche zu klären. Deine Konzentration auf Besitzstand zeigen sehr deutlich deine Defizite in Reflexion und Einordnung.
Damit belegst du, dass dir Bildung sonstwo vorbeigeht. Es gibt Menschen, denen ist Kultur etwas wert. Schließlich macht sie uns zu Menschen.
Richtig, das ist Wissen was ich nicht benötge und auch nie benötigt habe. Mir geht sowieso sehr viel am Arsch vorbei. Habe nur dadurch Karriere gemacht weil ich mich aufs Wichtigste konzentriert habe und darin wirklich sehr gut war. Mehr war auch nicht nötig und verlangt gewesen.
Das nennt sich halt Allgemeinbildung ... Wer braucht das schon. O.o
Für meine Karriere habe ich "null" dafür gebraucht....
Davon lebe ich und davon kann ich mir viel leisten. Vom Wissen der deutsche Dichter kann ich mich nichts leisten und das birngt mir null im Leben.
Na, deinem Freund hat es typisch was gebracht ... Dir halt nicht. Schule ist halt für alle da.
Seltsam das er nach der Banklehre entlassen wurde und nie wieder in die Bank zurück ist und ich in der Bank Karriere gemacht haben bis zum Prokuristen.
Als Trost kann er heute noch Goethe zitieren...ich nicht! Ich kaufe mir lieber Immobilien.
Es hat ihm was gebracht, weil es im Spaß gemacht hat und weil er auf der Bildung aufbauen kann und andere Werke von Künstlern lesen kann. Deine Aussage ist: "Wozu braucht man Kunst? Das bringt mir bei meiner Bank-Karriere nichts ..." Wen interessiert deine Bank-Karriere?
MIch hat das interessiert und auch viele die meinen Weg im Erfolg mitbegleitet haben und auch vermögend geworden sind dadurch. Kunst ist brotlos...das dient nur unter Gebildete sich zu unterhalten. Die haben es aber dann vielleicht auf andere Art und Weise geschafft reich zu werden. Ich verkehre nicht mit den intellektuellen. Meine Freunde sind 0815 Angestellte die Spaß haben über alles mögliche zu Quatschen und zu Lästern mit denen drinke ich gerne mal ein oder zwei Bier und esse dabei mein Schnitzel mit Pommes. Das eingebildete Volk brauche ich nicht, die meinen was besseres und gebildeter zu sein.
Das hast du aber die Antwort auf deine Frage. Warum gibt es Leute, die gerne ins Theater gehen? Was bringt ihnen das?
Keine Ahnung...vielleicht Allgemeinbildung, denke ich.
Ich mag z. B. Emilia Galotti sehr. Einerseits hast du einen historischen Aspekt bei dem Ganzen - das bürgerliche Trauerspiel -, was hat es mit dem Bürgertum geschichtlich auf sich, wie haben die Menschen da gelebt und du hast auch ethische Fragen dabei, ob das richtig war. Aber unterm Strich ist es natürlich Allgemeinbildung ... https://youtu.be/_0xoYFxWLLs?si=Rb6HW04o7CMcPzAO
...danke, aber das brauche ich nicht!
Habe mir mal für die Wohnwand 10 kleine Bücher über Dichter gekauft...schon lange her. Denke die sind heute noch eingeschweist und unbenutzt. Sieht aber gut aus in der Schrankwand. Macht was her.