Warum zählt die britische Küche als schlechtste der Welt?

15 Antworten

Das letzte Mal, als ich in England war kippten sie Essig über Fritten und frittierten Pizza in der Folie. Vom Frühstück wollen wir mal lieber gar nicht anfangen... ;)

Man kann das aber nicht pauschalisieren - es gibt auch in England eine ganze Bandbreite von geschmacklichen und optischen Katastrophen bis hin zur gehobenen Sterneküche. Es hängt immer davon ab, wo man gerade hinschaut.


augsburgchris  02.12.2019, 13:17

Es gibt nichts besseres als Pommes mit Malt Vinegar. Das der mit dem Essig den man hier landläufig kennt nicht das geringste zu tun hat verschweigst du vorsichtshalber mal?

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joangf  02.12.2019, 13:30
@augsburgchris

Ich habe eine Flasche Sarsons Original Malt Vinegar in der Küche stehen und er macht Fritten definitiv nicht besser. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

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Wenn die französische Küche den Maßstab für "gut" setzt kann dagegen jede bodenständige Küche nur verlieren weil es eben Gegenteile sind. Nimmt man die Alltagsküche als Maßstab ist die Französische dagegen total überkandidelt und verschwenderisch.

Dazu haben sich eben die Geschmäcker ein wenig unterschiedlich entwickelt, das ist ganz normal.
Hast du schonmal vom Weißwurst- oder Lakritzäquator gehört? So wie es wohl die meisten Norddeutschen schüttelt bei dem Gedanken an eine gekochte Weißwurst so wird es den Bayern bei Labskaus gruseln. Und den Franzosen halt bei Fish and Chips, englischem Frühstück und (überigens mitunter sehr leckerer!) Minzsoße.

deine these ist genau so abgedroschen und an der realität vorbei, wie die, dass sich amerikaner nur von hambugern und donuts oder deutsche nur von sauerkraut ernähren würden.

jedes land und sogar jede region in einem land hat seine kulinarischen gewohnheiten und traditionen. wer das voreilig mit "schwarz-weiß"-mentalität bewertet, gehört wohl selbst zur fastfood-generation, die curry-wurst rot/weiß mit pommes als sterne-küche ansehen.

Als schlechteste Küche der Welt würde ich sie nicht bezeichnen. Und einfallslos ist sie auch nicht, sondern genau das Gegenteil.

Der Ruf der englischen Küche ist in meinen Augen eher experimentell, was vermutlich früheren Zeiten geschuldet ist, als es noch keine Pizza oder Hamburger gab und die Leute einfach mit dem auskommen mussten, was sie hatten. Und dabei sind dann Kreationen entstanden wie gekochtes Schwein in Minzsoße, die in den Geschmäcker der meisten anderen Länder einfach schwer zusammen passen.

Was auch ein Problem sein könnte – aber das ist lediglich eine Mutmaßung meinerseits, für die ich keine Belege habe – ist die Tatsache, dass die englische Kultur seit jeher auf Eroberung und Kolonialisierung getrimmt war. Das britische Commonwealth hat wie kein anderes Land andere Nationen überfallen, annektiert und ausgebeutet. Dabei wurden viele Reichtümer wie Schmuck, Edelsteine, Sklaven aber auch Bodenschätze, Pflanzen und Gerichte übernommen. Es wurde bestimmt allerhand in der Küche ausprobiert, ohne aber dabei wirklich auf die eigene Essens-Kultur zu achten und diese auszubauen.

 Fakt ist nur, dass die englische Küche heute einen sehr originellen und eigenen Geschmack zu haben, der im Rest der Welt eher nicht auf Zustimmung stößt. Darum gilt in den Köpfen vieler Leute, dass die Engländer nicht kochen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde sie nicht unbedingt als die schlechteste von allen bezeichnen. Die traditionelle englische Küche kennt einige Spezialitäten, die mit dem kontinentalen Geschmack halt nur bedingt kompatibel sind. Dabei hat sie durchaus eine gewisse Originalität entwickelt.

Historisch lässt sich das vielleicht damit erklären, dass die Entwicklung der britischen Küche mehr oder weniger isoliert stattgefunden hat, aufgrund der Insellage war nur ein begrenzter Austausch mit anderen Völkern möglich. Importierte Lebensmittel und deren kulinarischer Einfluss blieben lange Zeit auf die Kreise begrenzt, die sich das leisten konnten.