Warum wollen manche Leute keine Karriere machen?
Hi
Bin m19 und dieses Jahr mit meiner Ausbildung zum Bankkaufmann fertig und beginne anschließend mit dem bankfachwirt. Danach möchte gerne den Betriebswirt machen oder studieren...
es gibt ja aber auch Leute die einfach „nur“ ihre Ausbildung machen und dann einfach arbeiten und nicht voran kommen wollen..
Woran liegt dass? Ich kann diese Menschen die einfach Ausbildung und arbeiten nicht so ganz verstehen..?
Danke Mit freundlichen Grüßen
16 Antworten
Es gibt halt Menschen, die nicht leben um zu arbeiten, sondern arbeiten um zu leben ;).
Eine Karriere, der Aufstieg zu höheren Positionen, mehr Macht, mehr Geld erfordert extreme Einsatzbereitschaft heutzutage, zeitlich und finanziell. Insbesondere die Zeit verbringen andere Menschen aber lieber damit, einem Hobby nachzugehen oder schöne Tage mit ihrem Partner, ihren Kindern oder ihren Freunden zu verbringen. Auch hat nicht jeder Lust darauf, ständig im Konkurrenzkampf mit den Kollegen zu stehen, sondern macht lieber die Aufgaben, die er halt hat.
Mit 19 ist es gut und richtig, dass du noch ehrgeizige Ziele verfolgst, dich weiterbildest, Energie in deine berufliche Zukunft steckst! Aber vielleicht kommt auch bei dir in den nächsten Jahren das Thema Familiengründung auf. Vielleicht merkst auch du im Beruf irgendwann, dass es super anstrengend ist, immer der Beste sein zu müssen und das auch noch laut zu propagieren im Unternehmen, damit es überhaupt wahrgenommen wird. Vielleicht kommst du sogar eines Tages an den Punkt, wo du einfach nicht noch mehr Verantwortung oder schwierigere Aufgaben übernehmen kannst und willst. Und vielleicht ist das dann der Tag, wo du auf dein heutiges Ich und diese Frage zurückblickst und dir denkst "Ah, stimmt, DESWEGEN wollen manche das nicht!" :).
RICHTIG ! Es soll Menschen geben, die an KARRIERE jeglicher Art schlicht nicht interessiert sind - aus völlig unterschiedlichen Gründen ! Siehe meine Antwort !
pk
Gegenfrage: warum sollte jeder Karriere machen wollen?
Viele Menschen haben andere Lebensziele und Interessen, die mit einer Karriere kollidieren. Diese sagen oft, sie leben nicht, um zu arbeiten, sondern sie arbeiten, um zu leben. Und wenn das Leben zudem nicht konsumorientiert ist, reicht ja ein recht einfacher 9-to-5-Job aus. Sie ziehen auch emotional nichts aus einer Karriere, weil sie hier andere Felder der Befriedigung und Verwirklichung haben.
Letztlich können dessen ungeachtet Karrieren auch außerhalb des Berufes stattfinden. Wer zB erfolgreich als Hobbysportler ist oder einen Verein leitet o.ä., der hat ja vielleicht auch eine Art Karriere gemacht, nur nicht im Beruf.
Und dessen ungeachtet, auch wenn jemand keine Ambitionen hat in gar keinem Bereich, ist das ja eine zu respektierende Entscheidung. Viele Menschen haben keine so starken narzistischen Bedürfnisse und sind mit einer unbedeutenden kleinen Nebenrolle im Leben vollauf zufrieden.
Man könnte auch sagen - um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen - dass man für Karrieredenken nunmal ein ausreichend großes Selbstwertproblem haben muss (Selbstwertstabilisierung über Erfolge), um sich nicht zu früh satt und zufrieden zu fühlen - und das haben eben nicht alle... ;-)
Die Frage ist,was du dir davon versprichst.Karriere machen klingt zwar im ersten Moment ziemlich toll,doch gibt es Menschen die aus dem Grund ihr Leben zerstört haben.Keine Zeit mehr für Frau und Kind und ständig mit den Gedanken bei der Arbeit.Sowas kann ein Leben ruinieren.Das heißt aber nicht,dass es zwingend bei dir so sein muss.Die anderen schlagen halt einen anderen Weg ein.Ob deiner der Beste ist ,kannst nur du für dich entscheiden.
Du hast ja schon mal nicht den schnellsten weg genommen,sonst hättest du erst Abi und dann gleich studiert.
Viel Erfolg auf deinem Weg
Möge er der Beste für dich sein
Warum wollen manche Leute keine Karriere machen?
Ich beziehe mich nur auf diese Frage. Nicht auf den Text dazu. Dazu kann ich nicht viel sagen, denn ich habe studiert. Nur wirklich groß Karriere mache ich dadurch nicht. Ich arbeite in der Informatik (IT), genauer gesagt in der Software-Entwicklung. Was für eine Karriere soll ich hier schon groß machen? Theoretisch könnte ich mal ein Team von EntwicklerInnen leiten. Yay. Super Karriere. So eher nicht mein Ding. Führung ist halt was ganz anderes als die reine Software-Entwicklung und aber genau die möchte ich machen. Eine klassische Karriere kann ich daher gar nicht machen.
Ich kann nur mehr Erfahrung aufbauen und dann fachlich etwas vorankommen aber ich sehe da auch nicht unendlich viel Potenzial. Z. B. in meinem jetzigen Job - da kann ich mich im Grunde gar nicht entwickeln. Um ein bisschen weiter zu kommen muss ich mir eine andere Stelle suchen. Aber selbst dann, ich persönlich finde nicht, dass ich großartige Karriereschritte machen kann.
Daher überlege ich schon länger was alternativ sinnvoll wäre. Da gibt es eigentlich nur zwei Dinge: Ich mache mich selbstständig oder ich gründe selber ein Unternehmen. Beides ist schwer, eine große Herausforderung, risikoreich.
Also was anderes als wenn man klassisch in einem Konzern Karriere macht. Auf sowas habe ich auch gar keine Lust. Ich habe das Gefühl, ein klassischer Angestelltenjob schränkt mich massiv an. Ich habe große Stärken, aber auch einige Schwächen und Dinge in denen ich nur mittelmäßig gut bin. Leider kann ich meine Stärken nur teilweise ausspielen und meine Schwächen andererseits sind nicht karriereförderlich. Z. B. bin ich verbal nicht sehr stark, eher unterdurchschnittlich. Und mag keine Diskussionen. So etwas ist aber ganz blöd, wenn sich einfache Angestellte durchsetzen und weiter kommen wollen. Also wird das mit der althergebrachten Karriere bei mir wohl nichts.
Wenn dann muss ich wie gesagt mich auf meine eigenen Füße stellen, sodass ich mir die Freiheit nehmen kann mich viel mehr auf meine Stärken zu konzentrieren. Aber das ist nicht mal eben so gemacht. Der Anfang ist massiv schwer. Von daher, ich habe noch nicht wirklich entschieden, wohin die berufliche Reise langfristig gehen soll. Ich versuche mir verschiedene Möglichkeiten offen zu halten. Habe aber auch noch viel Zeit, ich arbeite noch keine zwei Jahre.
Allgemein benötigt man aber auf jeden Fall einen Antrieb. Welcher auch immer das sein muss, aber es muss halt einen geben. Geld ist sicher potenziell immer einer aber wenn es einem auch ohne aktiv die Karriere voranzutreiben finanziell nach eigenem Befinden gut geht, dann macht man vielleicht auch nichts. Könnte ich zum Beispiel. Aber weder reicht es mir finanziell so wirklich noch habe ich das Gefühl, das Job an sich würde mich irgendwie zufriedenstellen. Ist leider derzeit hauptsächlich zu einem "bringt Geld ein"-Ding geworden. Ich möchte aber auf jeden Fall mehr - anspruchsvolleres, sinnvolleres, wie gesagt meine Stärken wirklich nutzen. Im Moment habe ich das Gefühl, ich nutze vielleicht 60-70% von meinem geistigen Kapital, wenn überhaupt. Und mache damit auch nicht wirklich was das mir persönlich sinnvoll erscheint. Für mich ist das Motivation, beruflich was ändern zu wollen.
Du bist dahingehend erzogen worden (und hattest bestimmt auch entsprechende Vorbilder), dass Du ackern musst. Lernen lernen lernen. Egal, ob es Spaß macht oder nicht: Die Noten müssen stimmen - Du gibst immer alles!
So wird nicht jeder erzogen. Ich finde das gut. Immer nur funktionieren kann auch mächtig nach hinten los gehen. Meiner Meinung nach gehen solche Leute oft am echten Leben vorbei.
Aber jedem das seine.
Jedem das seine sagt man nicht mehr so weil es am Eingang des KZ Buchenwald steht
Und "jedem das seine" ist eine Weisheit, die nicht die Nazis erfunden haben!
Ich kann dir diese Bücher sehr empfehlen - eigens habe ich über 40 Bücher gelesen, Karriere gemacht und die sind mein Favoriten / Empfehlungen: "Warum keiner will, dass du nach oben kommst" oder "Die heimlichen Spielregeln der Karriere" oder "Sich durchsetzen – aber richtig!"
Top-Liste: https://mm-digital.com/2018/01/13/diese-buecher-haben-meine-karriere-veraendert/