Warum werden Autos nicht mardersicher gebaut?
Die Autohersteller überbieten sich ja gegenseitig mit immer mehr technischen Finessen, wovon so manches auch relativ unnütz ist.
Ein schon lange bekanntes Problem wurde aber bis heute noch nicht effektiv bekämpft bzw. habe ich noch von keinem Hersteller gehört, der aktiv damit wirbt, dass seine Modelle sicher vor Marderverbiss sind.
Dabei wäre es doch bestimmt möglich, den Motorraum oder andere sensible Bereiche so abzuschirmen oder zu verkapseln, dass ein Eindringen von Mardern nicht mehr möglich wäre.
Damit wären dann auch alle anderen Hilfsmittel wie Elektroschock, Ultraschall und dergleichen überflüssig.
Warum geht dieses rein mechanisch lösbare Problem also kein Hersteller an?
Gegenfrage: wieviel "Marderattacken" auf Autos sind bekannt, bezogen auf den Zeitraum eines Jahres und die Gesamtzahl der zugelassenen Fahrzeuge?
Anscheinend ausreichend viel, sonst gäbe es ja keinen Markt für Marderschutzmittel aller Art (Elektroschock, Ultraschall etc.)
10 Antworten
Ich denke wenn ein Hersteller das optional anbieten würde und die Nachfrage ausreichend wäre würden die anderen bald folgen. Keiner macht den Anfang.
Es gibt Lösungen, wie z.B. mardersicheren Ummantelungen von Kabeln oder auch solche Leitungen.
Naja, zum einen ist das Marderproblem nicht so groß, das man damit viele extra Kunden erreichen würde, und zum anderen würde eine weitere Ummantelung/Abschirmung die Kühlung des Motors verschlechtern, da man damit ja auch den Luftstrom abschwächt. (Manchen Marderartigen reicht ein Eigroßes Loch zum durchschlüpfen!)
Außerdem würde es Wartung und Reparatur erschweren.
Allerdings forschen Autohersteller aktiv daran, ein Gummi zu finden, welches Marder nicht ausstehen können, um dann damit die Kabel zu ummanteln.
Durch ein gelochtes Blech müsste aber eigentlich schon noch genug Luftzug herrschen und insbesondere bei E-Autos wäre das ja kein so großes Problem mehr.
Eher nicht, auch weil Metall sich ja besonders stark aufwärmen kann, führt mehr Blech auch zu mehr Hitze im Motorraum.
Man kann es doch abnehmbar konstruieren bzw. mit Zugang zu den relevanten Baugruppen.
Klar kann man das, aber das bedeutet auch mehr Gewicht und so schlechtere Werte, und das für eine Sache, die nur sehr wenige Autofahrer betrifft.
Was bringen dir 30 Käufer mehr, wenn dafür 5000 nicht kaufen wegen den schlechteren Werten?
Das ist kein schlechter Ansatz, aber noch besser wäre eine metallische Ummantelung. Warum macht man dann zumindest das nicht?
Weil eine metallische Ummantelung die Mardersicher ist, so fest wäre, das die Kabel nicht mehr biegsam wären, und um einiges dicker, was den Platz im Motorraum weiter einengen würde.
Außerdem leitet Metall die wärme besser, die Kabel würden also leichter überhitzen und durchbrennen.
Dann lieber bei einem von einer Millionen Autos einen Marderschaden, als bei der hälfte aller Autos geschmolzene Kabel!
Das Gewicht ist jedenfalls kein Argument, denn man kann das ja auch aus Aluminium oder Kunststoff fertigen.
Es wäre ja in erster Linie am Unterboden notwendig.
Wenn der Unterboden dicht wäre, dann bräuchte es im Motorraum keinen zusätzlichen Schutz mehr und am Unterboden spielen Temperaturen auch keine so große Rolle.
Das Gewicht ist jedenfalls kein Argument, denn man kann das ja auch aus Aluminium oder Kunststoff fertigen.
Auch das hat ein Gewicht, vor allem wenn du damit unten das komplette Auto abdichten willst. Alu ist außerdem zwar leicht, aber auch sehr weich, als Unterbodenschutz taugt es daher meiner Meinung nach wenig.
Es wäre ja in erster Linie am Unterboden notwendig.
Wenn der Unterboden dicht wäre, dann bräuchte es im Motorraum keinen zusätzlichen Schutz mehr und am Unterboden spielen Temperaturen auch keine so große Rolle.
Aber natürlich spielen Temperaturen dann eine große Rolle, denn wenn du den Unterboden komplett dicht machen würdest, was gar nicht möglich ist, sofern das Auto noch gefahren werden soll*, würde die Temperatur im Motorraum auf jeden Fall auch massiv steigen.
*die Abdichtung müsste so dicht sein, das nirgends auch nur ein Hühnerei durch passt, aber viele Teile brauchen einen gewissen Spielraum. Denk nur mal alleine an die Spurstangen und Stoßdämpfer, was da an Bewegungen so los ist unterm Auto.
Autos werden nicht nur für den deutschen Markt gebaut und selbst hier sind Marder nicht überall ein Problem und eher die Ausnahme.
Der Aufwand steht in keinem angemessen Verhältnis.
Marder gibt es weltweit in sehr vielen Ländern und europaweit praktisch überall.
Du musst vom Motorraum aus das Fahrwerk, Lenkung und die Antriebswellen sowie die Abgasanlage nach außen führen, dazu kommt noch die nötige Öffnung für den Luftaustritt.
Ja, und da außen herum ein gelochtes Blech, evtl. abnehmbar, damit man bei Reparaturen einen Zugang hat. Schon wäre das Problem gelöst.
Achsen, Auspuff und Fahrwerk braucht Bewegungsfreiheit, und allein der Raum, den die Spurstange bräuchte, reicht hier aus als Schlupfloch. Ein ausgewachsener Marder passt durch eine 5cm große Öffnung durch, der Federweg, den die Spurstange mitmachen muss, ist schon größer.
Durch ein gelochtes Blech müsste aber eigentlich schon noch genug Luftzug herrschen und insbesondere bei E-Autos wäre das ja kein so großes Problem mehr.
Die haben aber anscheinend auch damit zu kämpfen.
Man kann es doch abnehmbar konstruieren bzw. mit Zugang zu den relevanten Baugruppen.
Das ist kein schlechter Ansatz, aber noch besser wäre eine metallische Ummantelung. Warum macht man dann zumindest das nicht?