Warum war es nicht möglich, in der DDR keine DDR-Mark in D-Mark umzutauschen?
Warum sollte man so etwas verbieten? Ist doch keine wirkliche Straftat.
5 Antworten
West Geld war in der DDR vorhanden. Es gab Intershop womit man DM abschöpfen konnte. Als Wechsel Geld gab es spezial Geld. Auch die Mitarbeiter bekamen etwas West Geld als Lohn.
Wenn genügend DDR-Mark ins kapitalistische Ausland abgeflossen wäre, hätte die DDR noch stärkere wirtschaftliche Probleme bekommen. So war es für die DDR-Wirtschaft einfach günstiger, wenn sich das Geld auf DDR-Konten angehäuft hat, als dass da jemand die Läden und Betriebe oder gar Bodenschätze und landwirtschaftliche Produkte in größerem Umfang auskauft.
So etwa dürfte auch die Erklärung für ein Verbot ausgesehen haben.
Offiziell durfte man tauschen. Kurs: 1:1. Zumindest von DM in Mark (Ost).
Interessant war das allerdings nicht. In West-Berlin konnte man 100 Mark (Ost) schon für ca. 14 DM bekommen.
Wenn man den Freiluft-Zoo besichtigen wollte musste man 30 DM Eintritt zahlen, hat dafür aber auch 25 Mark Spielgeld bekommen, für die man sich quasi nix kaufen konnte.
Mag sein. Problem waren eher die leeren Regale.
Erst in einer Bäckerei wurde ich fündig, da gab es riesige Stücke Streuselkuchen für 30 Pfennig das Stück. Da wurde ich wenigstens einen Teil der Ost-Mark los.
Das wäre ein wirtschaftlicher Kollaps der DDR geworden, wenn?
Devisenmangel ist die Achillesferse der DDR gewesen, ihre Mark der DDR ist nicht kompatibel gewesen, sie wurde nicht zum freien Tausch zugelassen. Was sie selber alles machte um an die DM zu kommen, steht auf einem andern Blatt. Davon zeugt der Genex Dienst und Zwangsumtausch bei Westbesuchern in die DDR, um auch den bestehenden Wucher zu unterbinden.
Die Geschenkdienst- und Kleinexporte GmbH (kurz Genex; später nur noch Genex Geschenkdienst GmbH) war ein am 20. Dezember 1956 auf Anordnung der DDR-Regierung gegründetes Unternehmen. Es war eine der wichtigsten Devisenquellen der Kommerziellen Koordinierung, einer Abteilung des Ministeriums für Außenhandel der DDR.
Die D-Mark oder Dollars waren für die Staatswirtschaft der ehem. DDR die einzigen Währungen mit Anwendbarkeit auf internationaler Handelsbasis u.A. zum Einkauf wichtiger Einkaufsressourcen.
Die Mark der ehem. DDR war als "Binnenwährung" auf dem Weltmarkt quasi nichts wert im Handel, weil so gut wie keine Handelsnation dieser Binnenwährung Vertrauen schenkte.
Daher brauchte die ehem. DDR ganz gezielt internationale Welthandelsdevisen für ihre Außenhandelsgeschäfte neben ihrer Binnenwährung.
Manche Geschäfte waren nur geöffnet, weil man kein Schloss für die Tür hatte.