Warum wählen so wenig „Die Linke“?

5 Antworten

Die Linke ist die Nachfolgepartei der ehemaligen SED, die in Ostdeutschland in der Nachkriegszeit eine „sozialistische“ Diktatur errichtete.

Darüber hinaus ist die Linke inhaltlich sehr ideologisch und antikapitalistisch, was bei der mehrheitlichen bürgerlichen/liberalen Gesellschaft nicht besonders gut ankommt.

Zusätzlich ist die Partei in sich selbst gespalten und ist sich zu vielerlei Themen uneins. Sie ist sehr NATOkritisch eingestellt und forderte öfter den Austritt aus dem Bündnis. Ebenso wie sie sich kritisch zur Waffenlieferungen an die Ukraine positioniert. Sie ist was die Verteidigung der Demokratie betrifft teilweise ziemlich ideologisch.

Zusätzlich will sie Vermögen umverteilen und die Reichen mehr besteuern - das ist grundsätzlich vernünftig, kommt aber bei vielen schlecht an. Eben weil wir mehrheitlich kapitalistisch geprägt sind und gerne über den Kommunismus schimpfen sobald soziale Forderungen gestellt werden.

Aus meiner Sicht betreibt die Partei einen zu pazifistischen und identitären Kurs, der mehrheitlich auf Ablehnung stößt. Die Identitätspolitik hat den Fokus auf die Gesamtgesellschaft vernachlässigt und die sehr pazifistische Einstellung kann man im Hinblick auf Putins Äußerungen nicht mehr als rational betrachten. Genauso ist sie sehr offen eingestellt was die Migration betrifft - offener als Grüne und SPD. Mit Blick auf die Umfragen in der Gesellschaft ist das nicht gerade von Vorteil. Sehr viele bezeichnen die Migration als das größte aktuelle Problem.

Und zuletzt wird die Linke auch häufig grundlos mit SPD und den Grünen in einen Topf geworfen. Die Fehler der Ampelregierung werden vor allem den Grünen und der SPD zugeschrieben. Und da diese ja schon vermeintlich „links“ sind, wird auch die Linkspartei immer subtil mit verachtet. Zumindest in der politisch rechten bis rechtsextremen Ecke.


Panamacity3  21.09.2024, 19:45

"Zusätzlich will sie Vermögen umverteilen"

Nur nicht ihr eigenes, das bleibt natürlich in der Partei.

erikbhrdt  21.09.2024, 19:47
@Panamacity3

Das kann ich nicht einschätzen. Ich weiß nur von dem Vorwurf des SED-Vermögens.

Ansonsten gehen ja unabhängig davon einige Parteimitglieder recht transparent mit ihrem Vermögen um. Naja eher gesagt mit ihrem Einkommen. Janine Wissler hat ja schon offen gelegt wie viel Geld sie monatlich verdient und was davon wo investiert wird. Aber ich kann natürlich nicht über die Partei an sich sprechen.

Ich finde auch die Ansichten grundsätzlich gut. Allerdings wird das der Partei nicht zugetraut. Also diese Sachen auch umzusetzen. Und häufig nehmen sie sich häufig an der DDR ein Beispiel.

Sie ist die Nachfolgepartei der SED.

Wie gut deren sozialistische Politik einer Bevölkerung tut, hat man in der DDR gesehen. Daran ist gar nichts positiv zu bewerten, außer man möchte sich überschulden, deindustrialisieren und verarmen. Aber klar, dann sind zumindest alle gleich arm.

Euro- und natokritisch ist sie zudem auch noch. Man sägt nicht an dem Ast, auf dem man sitzt.

Mit dem Russen sind sie zudem ebenfalls dicke - logischerweise.

Die Positionen stimmen aber bis hierhin auch alle mit der BSW überein.

Hinzu kommen dann noch die "bunten Gesellschaftsansichten", die mit dem derzeitigen Zeitgeist nicht mehr übereinstimmen.

... Deutschland, zumindest ein gewisser Teil davon, auch als DDR bekannt, hatte 40 Jahre lang "Die Linke", nur hieß die damals SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschland) und war das Ergebnis des Zusammenschluss aus SPD und KPD. Naja, und wie die Sache dann 1989 ausging ist ja bestens bekannt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich kann mich an keine große politische Diskussion in den letzten drei Jahren erinnern, in der die Linke ein Thema war. Meine einzige Erinnerung ist, dass Frau Wagenknecht versucht hat, am Brandenburger Tor einen Protest zu organisieren.

Vielleicht ist die Medienabteilung von Linke einfach sehr schlecht.