Warum über Gott wird es nur im Konjunktiv benutzt?
Grüß Gott,
wieso wird es immer über Gott nur im Konjunktiv gesprochen/geschrieben?
Mit besten Grüßen!
3 Antworten
Hallo, Ludwig Alperten!
In dieser vornehmlich nur noch in Bayern alltäglichen Formel ist »Grüß« zwar tatsächlich Konjunktiv ‒ soweit stimmt das ‒, aber halt nicht etwa aufgefasst als etwas Irreales, sondern vielmehr als Wunsch (grammatikalisch: coniunctivus optativus).
Das lässt sich leichter erkennen, wenn man sich die wirklich arg zusammengeschrumpfte Form »Grüß Gott« einmal in ihrer ganzen, ursprünglichen Länge vor Augen hält. Dann lautet sie nämlich: »Es grüße dich Gott!« Mit anderen Worten: »Sei von Gott gegrüßt!« Und das wiederum ist nichts anderes als das berühmte »Ave, Maria«, »Sei gegrüßt, Maria«, das der Engel der künftigen Mutter Jesu als Gruß sagt, als er sie aufsucht und ihr die Geburt eines Sohnes ankündigt (Lk 1,28).
Menschen, die einander mit einem »Grüß Gott!« auf den Lippen begegnen, holen also im Grunde genommen jedes Mal ein klein wenig den Herrgott vom Himmel auf die Erde herab… ;-)
'Gott möge Dich grüßen', ein Wunsch. Gott kann man nichts befehlen. Aber bitten.
Ich hab das 'Grüß Gott' manchmal zum Spaß als Aufforderung an mich verstanden. Und geantwortet 'Mach ich'. Oder 'Gruß zurück'.
Eine mögliche Rückfrage: 'von wem?'.
Besser gefällt mir 'Tschüss', welches sich vo 'A Dios' bzw. 'Adieu' herleitet. und schlicht 'Gott anbefohlen' bedeutet. Schon ein sehr schöner Wunsch zum Abschied.
Das sehe ich nicht so.
Da unsere Sprache nicht göttlich ist und Aussagen über Gott weder beweisbar noch fassbar erscheinen, sondern auf Glauben beruhen, wird oft der Konjunktiv verwendet. Dies drückt sowohl die Ungewissheit als auch den Respekt aus. Du kannst nicht für Gott sprechen. Es sei den, du bist ein Prophet.
Weiß doch jedes Kind.