Eine Idee, die mir beim Lesen Deines Eintrags spontan gekommen ist: Ihr konnt versuchen, ein sogenanntes "[Sprach-] Tandem" zu bilden. Das bedeutet, dass sie von Dir Deutsch lernt – Du aber umgekehrt von ihr auch ein wenig Ukrainisch. Das verändert Euer Lerngefüge vollständig. Dann begegnet Ihr Euch auf Augenhöhe. Und Du hast eine Chance zu verstehen, warum sie diese oder jene Schwierigkeiten hat. Wenn ihr beide Lernende seid, dann verbessert das Eure Beziehung. Denn sie wird sich nicht so dumm und klein vorkommen, sondern spüren können, dass auch sie etwas weiß und etwas zu geben hat, das für jemand anderen in dem fremden Land wertvoll ist. Und das wird nicht nur ihre Lernmotivation erhöhen, sondern auch ihr Vertrauen zu Dir verstärken. –
Meiner Erfahrung nach kann es besser sein, einfach regelmäßig Zeit miteinander zu verbringen, zusammen in die Stadt zu gehen etc... hin und wieder wenigstens) als immer nur eine wirkliche konzentrierte Lernsituation am Tisch zu schaffen. Das ist »Pauken«, sehr anstrengend, auch für Dich, und gerade am Anfang wenig effektiv. Und es macht, vor allem als einzige Lernform, auch wenig Spaß, ehrlich gesagt.
Spaß ist aber eigentlich der entscheidende Faktor beim Lernen. Sehr gut zum Lernen, ganz nah am »richtigen« Leben, eignet sich natürlich gemeinsames Kochen. Ich sags nur mal. Einfach aus Erfahrung.. :-)
Wenn aber dann doch am Tisch, dann sitzend, dann fangt vielleicht mit den Buchstaben an, mit Euren beiden Alphabeten, dem deutschen und dem ukrainischen. Großbuchstaben und Kleinbuchstaben. Und dabei natürlich auch, wie die Buchstaben in den beiden Sprachen jeweils ausgesprochen werden… Allein das ist schon eine tolle Entdeckungsreise, die Ihr zusammen unternehmen könnt!
Soweit einmal ganz spontan von mir; ich drücke Euch die Daumen und wünsche Euch viele schöne gegenseitige Entdeckungen!
Achim