Warum treten Menschen einer Sekte bei und warum ist es (scheinbar) so schwierig wieder auszutreten?

7 Antworten

Vieles wird heutzutage als Sekte abgetan, was in dem Sinne, wie es in der modernen Bedeutung des Wortes eigentlich gar nicht zutreffend ist. 

Die frühere Bedeutung des Begriffes war, dass es sich bei einer Sekte um eine Glaubensrichtung handelt, die sich von einer vorherigen abgespalten und noch relativ wenige Mitglieder hat. Schon allein das trifft nicht auf alle zu, die als Sekte bezeichnet werden.

Die moderne Bedeutung dieses Begriffes zielt nicht darauf ab, ob eine Glaubensrichtung sich von einer anderen abgespalten hat und auch die Anzahl der Mitglieder ist irrelevant. Es geht dabei lediglich darum, mit dieser Bezeichnung Werte, Grundlagen, Prinzipien, Umsetzungsformen und/oder Organsiationsstrukturen der betreffenden Glaubensrichtungen in Frage zu stellen, was zumeist von denen aus geschieht, die eigentlich nicht die geringste Ahnung von der betreffenden Glaubensrichtung, aber dafür jede Menge Meinung haben.

Anders ausgedrückt ist die frühere Bedeutung des Begriffes wertneutral, die moderne jedoch durchaus bewertend.

Der Ansicht diverser Außenstehender nach bin auch ich als Erwachsener einer Sekte beigetreten, was aber absoluter Blödsinn ist, denn beide Bedeutungen dieses Begriffes sind in Bezug auf die "Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage" absolut unzutreffend.

Es gibt aber Glaubensrichtungen, welche darauf basieren, Mitglieder von Anfang an, mit jedem noch so kleinen Einfluss, die Mitglieder unter Druck zu setzen, sei es dass sich deren Mitglieder vorher beeinflussbar gemacht haben oder sei es darum, soziale Kontakte Außenstehender zu beeinträchtigen. Bekannt dafür ist "Scientology".

Erstmal musst du definieren, was eine Sekte ist. Es gibt außer den großen Religionen, sehr viele kleinere Gemeinschaften, die den jeweiligen Glauben anders interpretieren. Viele davon sollen in ihren Lehren sogar viel friedfertiger und moderner sein, als die dominierenden Religionen. Andere Gruppen vermischen die Religionen oder "erfinden" gänzlich neue Lehren. Die meisten werden aber nicht als Religionsgemeinschaften anerkannt, sondern als Sekten und dadurch auch stigmatisiert. Sogar die Evangelische Kirche wird in einigen Ländern als eine Sekte gesehen. Auch das Christentum allgemein galt als eine zu bekämpfende Sekte bis es zur Staatsreligion erklärt wurde. Man kann also nicht alle "Sekten" pauschal als etwas schlechtes darstellen. Das versuchen aber diejenigen, deren (potentielle) Mitglieder zu den "Sekten" überlaufen.

Etwas anderes sind allerdings die selbsternannten Gurus, die sich selbst als Halbgötter sehen. Tatsächlich sind es gute manipulative Menschenkenner. Die Menschen, die einer Sekte oder auch Religion verfallen sind Menschen, die nach einem Sinn in ihrem Leben suchen, nach einer höheren Antwort. Sie sind enttäuscht von ihrer Umgebung, sind suizidgefährdet oder leider unter anderen Problemen. Religion kann da tatsächlich die Rettung sein. In den "bösen" Sekten wird der Mensch langsam indoktrieniert und vom übrigen Sozialfeld außerhalb der Sektengemeinschaft abgeschottet. Irgendwann können die Mitglieder gar nicht anders als alles zu tun, was der große Meister verlangt. Da wird der ganze Besitz der Sekte übertragen, die Kontakte finden nur unter Gleichgesinnten statt und die Welt da draußen ist böse und verkommen. Da wieder weg zu kommen ist nicht so ohne weiteres möglich. Außerdem scheinen die überzeigten Mitglieder ja glücklich zu sein, auch wenn gehirngewaschen.

Ich vermute einmal dass solche Menschen kein festes Weltbild haben und die Geborgenheit in einer Ideologie oder Gruppe suchen.

Sie nutzen Sorgen; Ängste, Probleme der Personen.  
Sogenannte Gurus sind meist Menschen die es gut verstehen mit Worten umzugehen.

Und man weiß ja das Worte einen manipulieren können. Bsp gerade die aktuelle Angst vor Flüchtlingen welche dann noch richtig angefeuert wurde indem teilweise nur Berichte kamen wenn jemand mit ausländischer Herkunft irgendwas schlimmes gemacht hat.