Warum treibe ich mit den Hacken und nicht mit den Waden(beim reiten)?

3 Antworten

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Huhu,

wenn sich das bei dir über lange Zeit hinweg fest gesetzt hat, ist der Reitunterricht, den du zuhause nimmst mangelhaft. Es tut mir leid das so direkt sagen zu müssen, aber das ist ein unumgänglicher Rückschluss aus deiner Beschreibung.

So ein Problem kann entstehen, wenn Pferde extrem triebig sind und nicht (mehr) fein reagieren. Dann neigt man dazu das Pferd mit den Absätzen zu pieksen, weil dann für gewöhnlich erstmal mehr Reaktion kommt. Das passiert auf schlecht gerittenen oder abgestumpften Pferden, in deinem Fall auf schlechten Schulpferden, die dringend in Korrekturberitt gehören. Auf gut gerittenen Pferden kommt man gar nicht erst auf die Idee, diesen Fehler zu entwickeln, denn das gut gerittene Pferd reagiert bereits auf die leichte Schenkelhilfe mit der Wade.

Ein Pferd, dass nicht richtig auf die korrekt gegebene Hilfe reagiert, kann diese Hilfe dem Reiter nicht beibringen. Er kann es auf diesem Pferd nicht richtig erlernen. Bis ein Reiter solche Pferde zu Lehrzwecken in seiner reiterlichen Ausbildung reiten sollte, muss die Hilfe richtig gut sitzen.

Eine Reitschule sollte einem Reitschüler ein passendes Pferd und vor allem auch ein gut ausgebildetes und gut gerittenes Pferd zur Verfügung stellen können. Kann es das nicht, kann es einen Reiter nun einmal nicht vernünftig ausbilden.

Es kann möglich sein, mithilfe eines wirklich guten Trainers und mit einer Portion Ehrgeiz auch auf einem schlecht ausgebildeten Pferd mit diesem Pferd gemeinsam zu lernen. Der Idealfall ist das aber nicht und auch nicht immer sind die Möglichkeiten dann so gegeben, dass trotz des schlecht ausgebildeten Pferdes ein Lernfortschritt beim Reiter stattfindet.

Eine treibende Ferse löst immer eine Kettenreaktion im Reiter aus. Die Fußspitze dreht sich nach außen, das Knie direkt mit und das ganze Bein liegt aus der Hüfte heraus falsch und verdreht. Der Sitz des Reiters wird instabil, der Knieschluss geht verloren, das Bein wird kürzer, in der Bewegung mitzugehen wird erheblich erschwert oder ganz verhindert. Durch den instabilen Sitz leiden selbstverständlich auch Zügel- und Gewichtshilfen.

Deshalb ist es so immens wichtig, die Fußspitzen nach vorne zeigen zu lassen.

Ich würde das Training bei der fremden Reitlehrerin nun als Chance sehen, deinen gewohnten Reitbetrieb einmal kritisch zu beäugen und mich nach besseren Alternativen in erreichbarer Nähe umzusehen, denn das mit den treibenden Fersen ist ein Grundsatzproblem und sollte auf jeden Fall erkannt und schnellstmöglich behoben werden.

Liebe Grüße


RidingLover 
Beitragsersteller
 23.10.2016, 17:51

Danke, ich habe meiner Mutter schon davon erzählt und habe vor  meinen Reitlehrer darauf anzusprechen.Wenn sich meine Situation nicht bessern sollte werde ich wahrscheinlich auch wechseln, da ich außerdem fast noch nie(außer halt in den Reitferien) galoppiert bin, und ich reite schon ca 5 Jahre!!!

Übrigens: Es gibt zwar Pferde auf dem Hof die sich ganz ok reiten lassen, aber diese bekomme ich fast nie.Also muss ich entweder versuchen mal wannanders zu reiten, oder komplett den Stall zu wechseln, da ich keine Lust habe wegen abgestumpfter Schulpferde meine Hilfen zu verlernen, und am besten noch beschuldigt zu werden es wäre meine Schuld, wenn mich eigentlich noch nie jemand darauf hingewiesen hat.

Jedenfalls nochmals danke für deine Antwort

LG

Also anscheinend hat man es dir falsch beigebracht! Wenn du mit den Hacken treibst, dann drückst du deine Fußspitzen nach unten. Das bekommt man schwer wieder weg! Entweder du wechselst wirklich den Stall und suchst dir eine fähige Reitlehrerin. Wer nach 5 Jahren das Galoppieren nicht gelernt hat, das ist echt traurig. Da hab ich schon das Springreiten gelernt, also keine Ahnung was deine Reitlehrerin dir 5 Jahre lang versucht hat beizubringen :) wenn du aber nicht wechseln willst dann spreche deine Reitlehrerin bitte drauf an dass du das falsch machst und sie doch vermehr drauf achten soll, und dir dabei helfen soll.  Ich hab das am besten gelernt, als ich OHNE SATTEL geritten bin. denn dabei muss man sich etwas mit den Beinen "festhalten" um nicht runter zu rutschen, und das geht nicht, wenn man die Ferse oben hat, weil dann der Schenkel nicht am Pferd ist.  Am besten wäre aber wohl du wechselst den Stall um schnell Fortschritte machen zu können.....


RidingLover 
Beitragsersteller
 24.10.2016, 13:48

Danke, übrigens hatte ich bis jetzt nur Reitlehrer...Ich bin mir nicht sicher, aber glaubst du eine Reitbeteiligung würde helfen?

Koala94  24.10.2016, 14:23
@RidingLover

eine Reitbeteiligung kann vlt insofern helfen, dass die nicht so abgestumpft sind wie Schulpferde. dein Eigentliches Problem wird sich nur durch eine Reitbeteiligung nicht lösen. Wenn dann würde ich mit dem Reitbeteiligungspferd Unterricht nehmen ......dann kann das durchaus helfen :)

Schulpferde sind nicht "halt manchmal abgestumpft" ... sonst ist der Unterricht einfach keinen Cent wert. Der Reitlehrer hat seine Schüler immer so zu betreuen, dass sie die Pferde nicht stumpf reiten. Sonst muss er sich schlicht und ergreifend von vornherein, vom ersten Moment in Theorie und Praxis mehr Zeit nehmen für den einzelnen, ihm zu erklären, wie's geht. Wenn er die Leut so lang ausprobieren lässt, bis sich die Pferde denken "da hampelt einer, keine Ahnung, was dieser Mensch will, wirds schon irgendwann mal deutlich sagen", dann hat er sein Geld nicht verdient, weil dann kann dort keiner reiten lernen.

Wenn es nicht eine unglückliche Angewohnheit aufgrund unglücklichen Unterrichts ist, dann kommt es oft daher, dass der Sattel dem Reiter nicht richtig passt und der dann auch noch bezüglich Bügellänge schlecht beraten wurde. Man darf keine Kraft einsetzen müssen, um das Bein korrekt am Pferd zu haben. In dem Moment, wo ich aus Kraft irgendwas strecken oder drehen muss, nehm ich mir jede Möglichkeit, sinnvoll einzuwirken.


RidingLover 
Beitragsersteller
 23.10.2016, 19:01

Ich muss mich tatsächlich öfters anstrengen um meine Fußspitze zum Pferdekopf zu drehen, aber das kann auch daran liegen das ich nicht unglaublich dehnbar bin...

ja es ist sehr ärgerlich auf abgestumpften Pferden zu reiten, besonders wenn es andere gibt die sich besser reiten lassen...

Leider ist dieser Reitstall quasi direkt nebenan, wenn ich also wechseln sollte wäre das schon peinlich jemandem über den Weg zu laufen...

Urlewas  24.10.2016, 23:56
@RidingLover

Das kommt darauf an, ob man so geht, dass man jederzeit wieder kommen könnte...

Man kann  ja beimAbschied einander die Ehre lassen! Nicht ohnebWorte anhauen, und aucg keinebVorwürfe machen, sondern  einfach uu verstehen geben, dass man etwas vielseitigervErfahrung sammeln möchte. Da solltendoch jeder Verständnis haben. 😊

Baroque  26.10.2016, 12:43
@RidingLover

Wenn Du da irgendwas an Deinen Füßen drehen musst, passt Dir der Sattel schlicht und ergreifend nicht. Setze einen Reiter in einen ihm passenden Sattel und er muss nichts machen, um korrekt zu sitzen. Ist halt bei Schulpferden schwierig, man kann ja nicht je Pferd einen passenden Sattel für jeden Reiter haben. Aber dann sollte man auch das nicht zum Muss-Kriterium auf Kosten der losgelassenen Sitzes machen.

Dass die Pferde nicht besonders fein geritten sind, ist meines Erachtens das größere Problem.

Und ja, wie Urlewas sagt, sollte man eh immer so gehen, dass man sich in die Augen sehen kann, wenn man sich wieder trifft. In Reiterkreisen ist die Welt besonders klein, man sieht sich immer wieder. Natürlich, wenn ich mit jemandem wirklich keinerlei Grundlage habe, mit ihm jemals wieder auskommen zu wollen, kann ich ihm auch sagen, was mir so sehr missfällt und dann kann es mir egal sein. Aber ich muss dann für mich auch damit leben können, dass mir derjenige egal ist, und nicht bei Begegnungen den Kopf einziehen.