Ist es normal das Schulpferde nur noch auf die Gerte reagieren?
[Vorab: Ich kann reiten und bin Sattelfest, aber kenne mich nicht wirklich mit Schulbetrieben und deren Methoden aus. Von daher könnte es sein das ich mir eventuell zu viele Sorgen mache.]
Hallo, Ich reite bei einem Reitbetrieb in einer Abteilung und mir ist aufgefallen, das die (meisten) Schulpferde dort nur noch auf (starke) Gerten ,,Klapser" reagieren. Da die Pferde kaum auf Schenkeldruck e.t.c. reagieren, bleibt mir in den meisten Fällen nichts übrig als die Gerte zu benutzen, obwohl ich das nicht wirklich möchte. Der/Die Reitlehrer/in sagt dann auch das ich das Pferd noch mehr antreiben soll. Außerdem ist es schon 1-2 Mal vorgekommen, das ein Pferd nicht angallopieren wollte und deswegen gleich von dem Reitlehrer mit einer Longierpeitsche angetrieben und manchmal sogar an den Beinen geschlagen wurde.
Ist das ,,Normal" oder mache ich mir zu viele Sorgen?
10 Antworten
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In den meisten Schulbetrieben ist das durchaus normal - aus meiner Sicht aber ein absolutes Armutszeugnis.
Die Pferde sind so extrem abgestumpt, was soll man denn darauf lernen? Durchsetzen? Haha. Das lernt man auch auf wirklich gut gerittenen Pferden. Bzw. Durchsetzen = drauf hauen, das lernt man da. Kein feines Reiten, keinen korrekten Sitz, da ich davon ausgehe, dass die Pferde nie Korrektur geritten werden und nicht weiter ausgebildet werden....
Es ist unheimlich schade, dass diese Ponys da so verhunzt werden.... Sowas tut mir in der Seele weh. Ein Reiter sollte fühlen lernen, wie er mit dem Anspannen der Wade das Pferd antrabt oder es über ein ausatmen durchpariert - und das können die armen Ponys nicht.
Daher sollte man sowas auch nicht unterstützen, denn die Leute werden an ihren Methoden nichts ändern. Man kann dann aber wenigstens für sich selbst behaupten, dass man sowas nicht unterstützt und da kein Geld weiter fließen lässt.
Du klingst so, als ob du dich selbst nicht wohl fühlst - also tu dir selbst den Gefallen, und unterstütze diese "Arbeit" mit Pferden dort nicht weiter, suche dir einen anderen Stall.
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Ja mach das - alles bis dahin ist rausgeschmissenes Geld. MAn muss sich wirklich mal vor Augen führen was man denn da in den Reitstunden lernt, wenn die Pferde so extrem abgestumpft sind? Die sind ja dann auch nicht korrekt und gesund geritten, sondern gurken täglich vor sich her. Geht gar nicht. Pfui. Bekomme ich sofort nen Wutanfall gerade...
Fang doch in den Sommerferien schonmal an, einen Stall zu suchen.
Wenn du zufällig aus der Region Düsseldorf kommst, kann ich dir auch ein paar nennen.
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Danke für deine ausführlichen Antworten. ^^ Leider wohne ich so gar nicht in der Nähe von Düsseldorf, allerdings kenne ich einen sehr guten Ferienhof in meiner Umgebung, wo ich jetzt mindestens einmal pro Jahr hingehen werde. Die Pferde dort werden nicht jeden Tag geritten, kommen Nachts auf die Weide und man braucht bei so gut wie keinem Pferd dort eine Gerte. Da es auch eher ein kleinbetrieb, nimmt sich die Hofbesitzerin auch viel Zeit für die Ponys und Pferde dort.
Ich denke, das ist auf jeden Fall besser als dort wo ich jetzt reite weiterzumachen, selbst wenn ich dann nicht mehr so oft Reite.
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so sieht´s aus. Auch das letzte Quäntchen aus den Pferden quetschen, Pferde die längst jeden Spaß an der Arbeit verloren haben auch noch die dritte Stunde am Tag durchschrubben. Dem Reitschüler. der bereits Blasen an den Fingern hat. dann etwas von leichten Hilfen und Schwämmchendrücken erzählen. Leider zuuu viele Reitschulen gesehen auf denen es so praktiziert wird, Tag für Tag. Arme Pferde.
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Leider ist das wirklich in vielen Schulbetrieben so, aber natürlich ist das nicht gut und sollte auch nicht einfach so hingenommen werden. Klar, die Pferde werden von Anfängern abgestumpft und reagieren dann irgendwann nur noch auf die Gerte. Eigentlich sollten Schulpferde immer wieder von guten Reitern geritten werden, die es wieder "fein" machen und auch Abwechslung (Bodenarbeit, Ausritte usw.) bringen dem Pferd wieder mehr Motivation.
Manche Pferde sind auch nicht dafür gemacht, jeden Tag mit einem anderen Menschen auf dem Rücken durch die Halle zu traben.
Ich an deiner Stelle würde mir einen anderen Reithof suchen, wo die Pferde gut behandelt werden und du vielleicht auch Bodenarbeit oder andere Sachen lernen kannst. Wenn dich das nicht interessiert, dann kannst du natürlich auch einfach reiten ;)
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"Normal" sollte es nicht sein, aber bei vielen Reitschulbetrieben ist es leider die traurige Realität.
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Das ist in den meisten Schulbetrieben so üblich und daher "normal". Das heißt aber nicht, dass es gut ist. Leider werden in Schulbetrieben häufig jahrelang die gleichen Schulpferde "benutzt" und natürlich auch von nicht so feinen Reitern und Anfängern. Deshalb stumpfen sie natürlich ab und reagieren nicht mehr auf deine Hilfen. Wenn zB ein Anfänger immer mit den Beinen bolzt, lernt das Pferd, das zu ignorieren. So kommt es, dass es bei dir nicht mehr darauf reagiert. Da ein Peitschenschlag aber immer wieder schmerzen auslöst, reagieren sie darauf mit Flucht, also gehen schneller. Manche Pferde fangen so auch an zu bocken, da sie lernen, dass es die einzige Möglichkeit ist, dem ganzen Stress dort zu entkommen. Ist also alles ganz "normal" für die Verhältnisse. Gut ist es aber trotzdem nicht. Unicorn200
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Es ist leider normal für schlechte Reitschulen. Die Pferde sind abgestumpft und ausgelutscht.
Eigentlich solltest du das nicht unterstützen und zudem ruinierst du dir deinen Reitstil, bevor du überhaupt reiten kannst. Such dir eine andere Reitschule, auch wenn sie vermutlich teurer ist als die von dir Beschriebene.
Reiten Können und Sattelfestigkeit Haben sind übrigens nicht identisch. Ich kenne Leute, die machen jedem Rodeoreiter Konkurrenz, was deren Sattelfestigkeit angeht. Aber "Reiten" können sie halt trotzdem nicht.
Ich kann, denke ich mir, eine ganze Ecke reiten, aber fliege sofort runter, wenn ein Pferd buckelt.
Ja, das habe ich mir auch schon überlegt, ich werde wahrscheinlich nach den Sommerferien mir einen anderen Reitstall suchen.