Warum sind Zinsen haram und zur Miete wohnen erlaubt?
Hallo zusammen,
Viele Muslime behaupten es ist verboten Kredite zu nehmen um eine Wohnung zu kaufen. Soweit verständlich.
Was sich mir aber dann nicht erschließt, warum wohnen Sie dann zur Miete ? Das ist das gleiche in grün. Ob man nun Mietzinsen zahlt oder der Bank den Kredit abbezahlt. Der Hauseigentümer wird zu 99,9 Prozent die immobile selber nur durch einen Kredit bei der Bank bezahlen. Die Zinsen die anfallen werden einfach nur auf den Mieter übertragen.
Und jetzt kommt mir bitte nicht, dass ist die Sache des vermieters. Ich muss mich doch erkundigen und kann nicht eine Verbotene Sache auf jemand anderen aufwälzen.
Wenn Zinsen verboten sind ist zur Miete wohnen auch verboten. Kein wenn und aber!
3 Antworten
Hallo Markus,
natürlich gibt es auch Zinsen im Islam, die auch zufällig immer so hoch sind wie der marktübliche Zins. Der Islam muss und will ja im Kapitalismus mitmischen.
Dafür muss er nun tricksen, und das Ganze darf nicht Zins heißen. Beispiele findest du hier:
Die Tricks im Islam das Zinsverbot zu umgehen nennt man Hiyal.
Ein typisches Beispiel für derartige Rechtskniffe ist der doppelte Kauf (arabisch بيعتان في بيعة baiʿatān fī baiʿa) zur Umgehung des koranischen Zinsverbots. Beim doppelten Kauf schließen zwei Vertragspartner über dieselbe Sache gleichzeitig zwei Kaufverträge ab, die jeweils einen unterschiedlichen Kaufpreis und eine unterschiedliche Lieferfrist beinhalten. Der erste Vertrag sieht vor, dass der faktische Darlehensgeber bei der Sitzung die betreffende Sache dem faktischen Darlehensnehmer sofort abkauft (Kassakauf), der zweite Vertrag legt nach Art eines Termingeschäfts fest, dass der Darlehensnehmer nach einer festgelegten Frist die Sache zu einem höheren Preis wieder zurückkauft (Terminverkauf). Somit ergibt sich faktisch ein Lieferantenkredit. Der Zinssatz ergibt sich aus der Differenz zwischen erstem und zweitem Kaufpreis, verteilt auf das Zeitintervall zwischen den beiden Geschäften. Gleichzeitig bekommt der Darlehensgeber bei diesem Doppelkauf die gekaufte Sache als Teil-Sicherheit. Derartige Geschäfte wurden im Mittelalter auch muchātara oder ʿīna genannt.
Ein anderes Beispiel für eine Hīla ist die Umgehung der sogenannten schufʿa, des Vorkaufsrechtes des Nachbarn, indem der Verkäufer des Grundstücks dem Käufer zunächst den Grenzstreifen zum Nachbargrundstück schenkt, wodurch dieses Vorkaufsrecht untergeht. Eine Untergruppe der Hiyal bilden die „Eidkniffe“ (maʿārīḍ), doppeldeutige Aussagen, durch die man in einer Zwangslage Schaden abwenden kann, ohne die Sünde einer Lüge auf sich zu laden.
Es ist nicht das gleiche in grün: Ein Mieter kann jederzeit kündigen und ist dann frei von weiteren Verpflichtungen. Der Eigentümer, der den Kredit aufgenommen hat, kann diesen dagegen normalerweise nicht kündigen, er wird die Zinsverpflichtung nicht vorzeitig los.
Das ist grade im Bezug auf Lebensplanung ein wichtiger Unterschied, und der Hauptgrund, warum es Miete überhaupt gibt - ansonsten würde ja jeder selber kaufen mit einem Bankkredit bzw. einer Hypothek.
Es geht nur um reines Geld. Wenn du Geld leihst dürftest du nach Koran nur genau die geliehene Summe zurück zahlen und nicht mehr. Bzw. der Verleiher dürfte es dir gar nicht anbieten mit Kreditzinsen, wenn er nach dem Koran lebt.
Etwas mieten darfst du natürlich schon. Du hast ja dann direkt etwas davon. Das ist nicht das gleiche wie nur Geld gegen Geld.
nein das ist sowas wie pachten ... und wie gesagt. Es geht im Islam da eigentlich nur um Geld mit Geld machen ohne dass Waren dazwischen sind. Wenn die Bank das gut begründet vor den Islamführern würde sie damit wohl durchkommen,
Nein ich leihe mir ja kein Geld. Die Bank kauft die Immobilie und stellt sie dir zu einem Betrag X zur Verfügung. Wenn du nach X Jahren diesen Betrag zurückbezahlt hast gehört dir die Wohnung wo du lebst.
Warum darf ich denn mieten wenn Zinsgeschäfte vorliegen ?
Die Bank hat nicht mit den Muslimenführer geredet, dass sie das erlaubt bekommt. Ansonsten zählt das als Kredit -- also nur Geld. Und das ist verboten.
Welche Bank kauft denn Immobilien, um sie zu vermieten? Abgesehen davon sind Mieteinnahmen keine Zinsen.
Nicht der Kredit ist das Problem, sondern die Zinsen. Darum sind Muslime, die Geld verleihen später am Geschäft desjenigen beteiligt, dem sie das Geld geliehen haben. Sie bekommen einen Teil vom Verkaufserlös.
Drei Mal darfst du raten mit welchem Geld der Vermieter die immobile kauft und an wen er die Zinsen überträgt richtig an den Mieter.
Du musst unterscheiden zwischen dem, was die Bank macht und dem, was der Vermieter macht.
Was die Bank macht, ist unseriös, denn sie hat das Geld ja nicht, welches sie gegen Zinsen verleiht. Sie erschafft Geld aus dem Nichts. Ich kenne die genauen Prozentzahlen nicht, aber sie braucht nach dem Gesetz nur einen Bruchteil dessen, was sie verleiht an Eigenkapital. Ich habe mal was von 12 Prozent gelesen. Wenn sie 500.000 verleiht, muss sie nur 60.000 Eigenkapital haben. Wenn sie vom Kreditnehmer 3% Zinsen verlangt, bekommt sie je nach Art des Kredites 15.000 pro Jahr an Zinsen.
Wie gesagt die meisten Vermieter haben mit Zinsgeschäften zu tun. Daher wäre es auch verboten zur Miete zu wohnen.
Er verleiht dir statt Geld einen Sachwert wofür er Zinsen in Form einer Miete haben möchte.