Warum sind viele Informatik Lehrer so schlecht?
Ich höre von vielen Schülern, dass ihre Programmierlehrer so schlecht sind... Dass sie nicht gut erklären können und den Unterricht richtig langweilig gestalten.
Das war bei mir auch so. Wir hatten mit Python angefangen und er hat nichtmal erklärt wofür Python eingesetzt wird usw.
5 Antworten
Ma sollte ein wenig unterscheiden.
Ich habe das Programmieren in Algol an der Hochschule und in Fortran bei Siemens gelernt, als es Informatik als eigenständige Ausbildung und als Schulfach noch nicht gab. Das Programmieren war an der Hochschule zunächst nebensächlich. Im Zentrum stand die Informationstheorie die im Schulfach Informatik, so viel ich weiß, auch jetzt noch nicht im Lehrplan steht und auch praktisch nicht gelehrt wird.
An meiner Schule war ich dann der erste Lehrer der einen Programmierkurs (mit programmierbaren Taschenrechnern von HP mit umgekehrter polnischer Notation) gehalten hat. Die übrigen Fachkollegen konnten diesen Taschenrechner noch nicht mal bedienen. Das darf man ihnen aber auch nicht vorwerfen. Eine Ausbildung in Informatik oder im Programmieren gab es für die Lehrer zunächst nicht. Eine Hochschulprüfung in Informatik hatte ich auch nicht sondern erst viele Jahre später, nachdem ich schon viele Jahre Informatik in der Oberstufe gegeben hatte, habe ich noch die formale Lehrbefähigung für Informatik bis zur Mittelstufe erworben. Als ich 2011 pensioniert wurde, gab es an meiner Schule erst zwei ausgebildete Informatiklehrer. Der Vorwurf gegen die Lehrer der damaligen Zeit ist deshalb nicht fair.
Selbst im Studium wurde mir viel so Blödsinn gelehrt:
public static boolean isFalse(boolean b) {
if (b == false) {
return true;
} else {
return false;
}
}
Da war es wichtiger, dass keine Codezeile die museumsreifen 80 Zeichen überschreitet als die fehlerfreie Funktion des Codes.
Oder noch schlimmer, weil ja soooo modern und zukunftsweisend: Fortran und Cobol.... *Augenroll* (für die, die es nicht kennen: Lochkarten stanzen. Das war das Speichermedium vor der Diskette. Das "Kompilieren" kommt mehr oder weniger von hier: Diese Karten, mit jeweils einem Befehl drauf, wurden aufgestapelt und ergaben zusammen das Programm. Das kam dann im Stapel in so nen Schlund und wurde Karte für Karte eingelesen.)
Anmerkung: Studiert habe ich 2012, nicht 1970
Und im Schul-Informatikunterricht wissen die Lehrer es einfach nicht besser. Das sind Lerher, keine Fachinformatiker.
Da wird ein bisschen geschult, damit sie den Schülern so gerade eben die vom Lehrplan vorgegebenen Inhalte mit den auf den ollen Schul-Fischkisten vorhandenen Programmen vermitteln können.
Sei es ihnen verziehen.
Erstaunlich, dass es das sogar 2012 noch gab. Ich habe noch an der Perm das Programmieren gelernt, und diese wurde 1974 abgeschaltet. Die Programme wurden auf Lochstreifen geschrieben.
Naja, es sind Lehrer. Die programmieren nicht jahrelang beruflich, sondern sie lesen wie es geht, probieren das eine oder andere aus und geben es dann weiter an die Schüler. Meistens wissen die Schüler in dem Fach mehr, als der Lehrer.
Der Lehrer, der uns Java beigebracht hat, hat uns nur ein paar Zettel mit Code gegeben, den wir in Notepad anschreiben sollen und mit der Kommandozeile kompilieren und ausführen sollten. Jegliche eigene Änderung hat nicht funktioniert. Das war der frustrierendste Unterricht, den ich je hatte.
Kann man nicht pauschalisieren, aber ich weiß was du meinst. Mein Lehrer ist auch so..
Denke für ihn ist das "allgemein" Wissen und selbstverständlich..
Man muss die Lehrer halt darauf mal ansprechen oder sich selbst darüber informieren..
Gibt ja genug Videos dazu.
keine Ahnung, jeder hat andere Anforderungen und dann kommts noch drauf an, was der Lehrer überhaupt drauf hat