Warum sind meine Kinder so egoistisch?
Hallo
Boa, ich könnte die Kinder (Zwillinge 7 Jahre) gerade ungespitzt in den Boden rammen.
Ich finde sie oftmals in letzter Zeit, ungehobelt, unerzogen, frech, patzig und keinerlei Rücksichtnahme.
Und das macht mich langsam richtig traurig und wütend.
Und alle Sachen, die ich versuche, klappen manchmal bei der einen, aber nix bei der andere . Egal, was ich sage, ne doofe Antwort kommt zurück.
Wir waren heute auf einem Höfeflohmarkt (viele Höfe in denen man stöbern konnte). Ich habe Bücher bezahlt und und dann hatten sie noch Taschengeld und haben das auf den Kopf gehauen ohne das ich reglementiert habe.
Dann kam natürlich die Situation, und das war mir bewusst, Geld ist alle, aber da war dieses eine Spielzeug, das man noch haben wollte. Ich bestand darauf, weder es vorzulegen, noch es zu kaufen, auch wenn das Kind es sich "schon immer gewünscht hat".
Ich habe die üblichen Sachen erklärt, dass man eben nichts kaufen kann für das man kein Geld hat, dass sie sich den Wunsch ja aufschreiben kann für Geburtstag und Weihnachten, das Papa und ich auch nicht alles kaufen können usw. Ich habe getröstet und so weiter. War sehr verständnisvoll. Aber sie hört nicht auf. Sie macht endlos weiter. Bis es nicht mehr geht und ich dann sage: jetzt ist Schluss, es gibt daf nicht, akzeptier es oder nicht. Ich gehe jetzt weiter. Mir reicht's.
Dann kommt eben patzig: du brauchst mich doch nicht gleich so anschnauzen.
Boa da könnt ich...wisster
Dann ewiges Gejammer von beiden: mir ist zu heiß, ich habe Durst, ich habe Hunger, mir juckt der Mückenstiche, mir tut der Fuß weh, mir tut das Knie weh, die Sonne ist zu hell, ich kann nicht mehr.
Ich kaufe Wasser, ich kaufe muffins, ich träufele kaltes Wasser auf Mückenstich und spiele ein Ablenkungsspiel, ich sage, dass mir auch langsam alles weh tut, wir jetzt auch aufhören und auf dem Weg zum Auto sind, aber bis dahin müssen wir es einfach noch durchziehen. Das Auto war leider weiter weg geparkt. Gejammer, Gejammer, Gejammer.
Ich wollte wirklich Mal so einen schönen Flohmarkt Tag haben. Aber nix.
Das manche Sachen vorkommen, keine Frage.
Aber manches Mal denke ich in zwei Wochen 8 Jahre, verdammt noch Mal. Was soll ich denn tun, die Sonne ausschalten, Regenwolken rüber schieben und Winde aufkommen lassen.
Auch so Sachen wie, schau mal, unsere Freundin ist auch dabei, wir alle möchten doch eine schöne Zeit haben. Wir haben jetzt ne halbe Stunde auf dem Spielplatz verbracht, nun möchten wir aber auch nochmals Flohmarkt gucken gehen.
Die Lieblingsantworten derzeit zu vielen Erklärungen: na und, ist mir egal, Pech.
Ey, ich gebe echt zu, das triggert mich enorm.
Weil ich eigentlich will, dass sie wissen, dass nicht nur sie alleine leben auf dieser Welt und sich alle darum bemühen, es ihnen so angenehm wie möglich zu machen. Aber momentan hab ich das Gefühl wir haben zwei egoistische kleine AKs groß gezogen.
Wie denkt ihr darüber? Was sollte ich tun?
Dankeschön schon mal. Auch fürs lesen. 🙈😉
9 Antworten
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Ich lese da nichts ungewöhnliches raus ;). Kinder testen Grenzen aus. Immer wieder. Um sie zu finden und um durch diese Grenzen letztendlich auch Sicherheit zu finden.
Und ja, da ist es nun mal Elternaufgabe, diese Grenzen konsequent zu setzen und, wenn Einsicht gerade wegen eines zu großen Böckchens im Kopf nicht klappt, mit einem "Schluss jetzt!" zu reagieren. Es auszuhalten, auch mal "die Böse" zu sein!
Übrigens, ein ganz gut funktionierender "Trick" bei Eltern ist es, wenn sie darüber nachdenken, wie ihre Kinder sich bei anderen benehmen! Also zum Beispiel, wenn sie bei ihren Freunden zu Besuch sind. Und wenn die Eltern dann von diesen Eltern der Freunde der Kinder hören, dass das Kind ja so wunderbar hilfsbereit, freundlich und nett ist. Während den Eltern gerade selbst die letzte Diskussion mit Brüllen und Tränen am Abendbrottisch durch den Kopf geht, als darüber diskutiert wurde, ob es vom kleinen Prinzen oder der kleinen Prinzessin jetzt zu viel verlangt sei, doch mal bitte wenigstens den eigenen Teller in die Küche zu bringen ;). Kommt dir das vielleicht auch bekannt vor :)?
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Tja, siehste ;). Also doch nicht unerzogen, sondern einfach nur eine ganz sichere, gute Eltern-Kind-Bindung, in der man auch mal als Kind völlig am Rad drehen, rumnörgeln, zicken und sich komplett daneben benehmen kann, weil man sich so sicher ist, dass Mami einen trotzdem immer lieb haben und retten wird, wenn es wirklich um was geht, nicht nur um ein Spielzeug :).
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Für dieses Alter deiner Kinder halte ich deine Beschreibungen für relativ normal.
Einerseits dieses ausprobieren, wie weit man gehen kann, in diesem Fall mit Sprache, die immer noch nicht fertig erlernt ist, und natürlich auch so. Das du gut verstanden wirst, und nicht zu weit vom Ziel weg bist, zeigt meines Erachtens diese Antwort: "du brauchst mich doch nicht gleich so anschnauzen", das klingt nicht offensichtlich so, ist aber schon eine halbe Entschuldigung.
Solche Situationen mit "kein Geld" ist für Kinder dieses Alters schwer nachvollziehbar, die ständige Werbung ringsum suggeriert keinen Mangel, aber schafft viele Bedürfnisse. Deswegen lieber in die Natur mit den Kindern, Wald, Bach, See, Felsen, da kommt gar keine Unzufriedenheit erst auf. Das deine Kinder mehr Energie und Ausdauer haben, wenn du z.B. schon eine Arbeitswoche hinter dir hast, kann ich mir auch gut vorstellen.
Du darfst deine Gefühle und Befindlichkeiten (in Maßen) deinen Kindern gegenüber zeigen, authentisch und ehrlich sein. Vorbild, wie hier schon geantwortet.
Kinder dieses Alters haben noch großes Sicherheits- und Liebesbedürfnis seitens der Eltern. Eben das macht sie aber auch erziehbar, oder "erreichbar".
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grundsätzlich mal, das Verhalten der Kinder ist recht normal. Aber durch dein eingehen darauf verstärkst du es immer mehr. Es lohnt sich ja das alles zu tun, weil dann Fürsorge kommt. Bedeutet jetzt nicht, dass du nicht mehr fürsorglich sein sollst, aber vielleicht in den richtigen Momenten. Fang keine Diskussionen um "das kaufen wir nicht" an. Du sagst einmal was Sache ist und gut. Nicht weiter thematisieren. Gejammer um Sonne, weite Wege, etc. kann man einfach ignorieren bis man merkt, dass das Kind wirklich nicht mehr kann. Du kennst deine Beiden gut, das kannst du unterscheiden. Lobe sie für das Richtige Verhalten und fang an das falsche Verhalten mehr zu ignorieren. Anfangs wird das dazu führen, dass die Beiden das anstrengende Verhalten noch ein wenig verstärken. Nach dem Motto "hat sie es denn gar nicht mitbekommen das ich ihre Aufmerksamkeit möchte?" Aber mit der Zeit wird es besser.
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Kinder sind von Natur aus egoistisch. Von unserer Entwicklungsgeschichte her mussten sie das auch sein, um überleben zu können. Du solltest vielleicht konsequenter sein. Klare Grenzen setzen und verdeutlichen, dass Du auch Bedürfnisse hast, die berücksichtigt werden müssen. Geschrei und "Psychoterror" musst Du aushalten. Meist lernen die Kinder sehr schnell, dass sie mit Nörgeln, Geschrei und Jammern nicht durchkommen. Wichtig ist der Kontakt mit Gleichaltrigen. In solchen Gruppen erziehen sich die Kinder gegenseitig, da sie lernen, sich an eine Gruppe anzupassen.
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Sieht für mich wie ein ganz normaler Tag mit 2 7jährigen aus. XD
Ich habe am Samstag zu meiner Frau witzigerweise gesagt das ich Mal zählen muss wie oft unser 14 jähriger der beim Einkaufen dabei ist "kann ich X haben" sagt. Auf 30 wäre ich beim letzten Mal sicherlich gekommen.
Und was denkste wie das gejamere losgeht wenn die beiden großen mal 30 Minuten was in Garten mitmachen sollen das nicht super spaßig ist. Zugegebener maßen war ich damals auch nicht viel andere. Was ich gemault habe weil ich in den Sommerferien Mal ausshelfen musste.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/8_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Ja, ich kenne es halt total anders. Meine Familie hat einen Bauernhof, da musste jeder ran..heißt morgens zwei Stunden früher raus, Tiere versorgen, dann in die Schule, mittags war frei aber abends war nochmals Hilfe angesagt.
Aber es war eine schöne Kindheit
Definitiv, woanders die liebsten Kinder, Lehrerlieblinge, aber zu Hause
...puh