Warum sind bei Eisenbahnrädern die Ränder (Spurkranz) innen und nicht außen?
Warum sind diese Ränder an den Rädern, also die im 90 Grad Winkel am Rad liegen und die Querbewegung begrenzen (sind das Spurkränze?), auf der Innenseite der Räder und nicht außen?
4 Antworten
Weil die Bahn sonst spätestens in der nächsten Weiche entgleisen würde.... ;-)
Der Aufwand wäre praktisch gleich gross. Eine Weiche für Aussenspurkränze hätte keine Teile mehr als eine für Innenkränze. Sie wären nur anders angeordnet. Da sich die Zungenweichen aus den Schleppweichen entwickelt haben, würde das auch niemand ungewöhnlich finden. Schleppweiche:
https://c2.staticflickr.com/4/3278/2924281327_812717b1ce_o.jpg
Dieser Weichentyp geht für beide Spurkranzarten. Linz, Pöstlingsbergbahn 1999.
Ich hab ja auch nichts von mehr Teilen geschrieben - sondern von aufwändiger. Und damit meinte ich eher im Hinblick auf Verschleiß und Materialermüdung.
Letztendlich ist es aber ohnehin eine Frage nach dem Huhn oder Ei - Weiche und Spurkranz müssen "zusammenpassen", da ist es jetzt egal, was hätte sein können (oder wie es eben in Einzelfällen noch ist). Der Spurkranz ist innen, daher müssen die Weichen eben dafür passend gebaut sein. Andersherum sind die Weichen wie sie sind - daher müssen die Spurkränze eben innen sein.
Aber wenn die außen wären, würde das doch auch vorm entgleisen schützen?
Im Gegenteil: Schau Dir eine Weiche genau an - der Wagen würde entgleisen, wenn es so wäre.
http://www.gleisbau-welt.de/site/weichen/weichengeometrie_einfache_weichen.htm
Grundsätzlich wären die Spurkränze aussen möglich. Bei der Pilatusbahn ist das sogar so. Allerdings haben die Spurkränze Innen einen wesentlichen Vorteil: Stösse und Schläge wirken alle, nach innen. Jeder Schlag hat also die Tendenz, die Radscheibe fester auf die Achse zu aufzutreiben. Bei Spurkränzen aussen, würde jeder Schlag die Tendenz haben, die Radscheibe von den Achsen zu lockern. Daher sind die Spurkränze innen, die technisch bessere Lösung
Vielen Dank. Bin für jede Info zu haben. Dachte mir schon, dass es nicht nur an den Weichen liegen kann.
Was für eine schwachsinnige Antwort von CCCPtreiber. Dem Wagen ist es egal auf welcher Seite vom Rad der Spurkranz ist so lange keine Weiche kommt. Die Spurstabilität wird eh vor allem durch den Sinuslauf der Radsätze und die Überhöhung der Schienen bewirkt.
Dankeschön. Es ist also theoretisch, ohne Weichen, möglich, den Spurkranz auf der anderen Seite zu machen.
Durch das Gewicht und die V-Form bleibt der Zug automatisch in der Schiene, da die Kraft ja nach unten wirkt. Wäre das anders herum hätten die Räder das Bestreben von der Lok weg zu laufen, ergo würde das Gewicht kontraproduktiv wirken.
Ja, das verstehe ich. Aber es geht mir um den Spurkranz.
Man könnte Weichen auch für aussenliegende Spurkränze konstruieren. Die Pilatusbahn zum Beispiel hat aussenliegende Spurkränze. Die Weichen würden anders konstruiert sein; Die Zungen schlagen aussen an und das Herzsstück ist umgekehrt, das heisst die Spitze ist nicht gegen die Wurzel sondern gegen die Zungen gerichtet. Technisch absolut kein Problem.