Warum sind Adhsler in vielen Kreisen eher Außenseiter?

6 Antworten

ich wohne in einer Gemeinde mit 40k Einwohnern (eigentlich irrelevant, doch ich erwähne es, weil du auf eine andere Antwort als "pauschalisierend" reagiert hast. ich will nicht darüber urteilen, wie repräsentativ wir hier sind oder eben nicht)

und bei uns hat es eine Stiftung für junge und erwachsene Menschen mit geistigen & körperlichen Beeinträchtigungen. Es gibt für sie Wohnungen und Wohngruppen, Ausbildungs- und Arbeitsplätze, viele davon in lokalen Firmen integriert, aber auch eigenständige "Unternehmen" von Gärtnerei/Hofbetrieb, über Kaffee/Restaurant bis hin zu Druckerei. Ich kann nicht erkennen, dass sie hier "Außenseiter" wären, was ich auch vorletzte Woche bei einem Stadtteil- und Mittelalter-Fest erlebt habe. Sie sind omnipräsent bei uns.


Salolie 
Beitragsersteller
 22.06.2023, 08:41

"weil du auf eine andere Antwort als "pauschalisierend" reagiert hast."

Versteh ich nicht, hab ich auf ein Kommentar reagiert der pauschalisierend war oder unterstellst du mir das ich anderen pauschalisierung vorwarf.

Es sind nicht alle gleich. Auch nicht alle ADHS'ler. Jemand ohne ADHS versteht sie halt oft auch nicht oder interpretiert ihre Art zu leben vielleicht schlecht. Dann gibt es noch das Problem, dass viele mit ADHS Verhaltensweisen an den Tag legen die stark an Narzissten erinnern - und obwohl sie nicht wirklich narzisstisch sind sondern auch fähig zur Selbstreflexion und sich zu entschuldigen, hat das natürlich Auswirkungen darauf wie man gesehen wird von Anderen. Denke aber auch nicht, dass "alle" Außenseiter sind. Kenne ein paar - mal mehr mal weniger "integriert"


Salolie 
Beitragsersteller
 22.06.2023, 07:06

"dass viele mit ADHS Verhaltensweisen an den Tag legen die stark an Narzissten erinnern"

Endlich sieht das auch jemand 🙄 dachte ich wäre die Einzige ^^

Kitharea  22.06.2023, 07:11
@Salolie

Das Problem dabei ist, dass die meisten nach der Situation "das ist narzisstisch" sofort aufhören zu denken. "Echte" Narzissten sind schwer zu erkennen und ich würde annehmen, dass 95% einen echten Narzissten von einem ADHSler oder ganz normalen Menschen gar nicht unterscheiden können. Und es muss auch der Willen da sein den Menschen als Ganzes zu betrachten und nicht nur dieses eine Verhaltensmuster.

Mower319  23.07.2024, 14:13

Ich finde es Abwertend, wie du über diese Menschen sprichst. ADHSLer geben, wie alle anderen auch, ihr bestes um etwas im Leben aus sich zu machen und in der Lage zu sein, sich erfolgreich zu integrieren.

In den meisten Fällen sind das auch intelligente und vernunftbegabte Menschen, die eben dann durch ihre Kondition beeinträchtigt sind.

Nicht selten trägt auch das soziale Umfeld einen Schuldanteil, wenn solchen Menschen nicht die richtige Förderung oder Unterstützung ermöglicht wird, da diese eben, durch herabwùrdigende Äußerungen an den Rand gedrängt oder marginalisiert werden.

Deshalb kann die Ursache für ADS oder ADHS auch in einer Unterforderung zu finden sein, die zu den beschriebenen Verhaltensweisen, seitens der Betroffenen führen kann.

Kitharea  24.07.2024, 06:34
@Mower319

Mein bester Freund hat ADHS. Ich spreche hier nicht negativ oder abwertend sondern nur das, was ich in den letzten Jahren mitbekommen und mir auch angelesen habe. Ich kann nichts dafür, wenn Menschen gewisse negative Seiten haben oder zeigen. Was nicht gleichbedeutend ist mit: ich verstehe sie nicht oder würde sie deswegen nicht mögen.
Wenn du das hier abwertend lesen willst, dann tu dir keinen Zwang an. Ich für meinen Teile sehe nichts Abwertendes.

Eine sehr provokante Fragestellung, mag ich. Ich kenne Personen, die mit ADHS einen riesigen Freundeskreis haben und sehr beliebt sind. Kommt nun mal auf die Ausprägung der Krankheit an und auch wie man damit umgeht. Natürlich auch viele andere Faktoren...Ein sehr interessantes und großes Thema. Bestimmt gibt es da auch Statistiken zu.


Salolie 
Beitragsersteller
 22.06.2023, 10:15

"Ein sehr interessantes und großes Thema."

Finde ich auch

Ich kann jetzt nur von meinen Erfahrungen mit meiner Tochter schreiben.

Sie war eine absolute Außenseiterin, alles andere als hilfsbereit, wirkte arrogant, überheblich, besserwisserisch, egoistisch, narzisstisch, musste immer im Mittelpunkt stehen, baute sich ihr eigenes Weltbild auf, schuld waren immer die anderen. Hilfe oder Unterstützung konnte man von ihr nur erwarten, wenn man sie dafür honorierte und sinnbildlich regelrecht Kniefälle machte, um ihre Leistung anzuerkennen und zu belohnen.

Es war sogar so extrem, dass sie nicht einmal nach Ende der Schulzeit von Mitschülern über das erste Klassentreffen informiert wurde.

Was das Familienleben betraf, so war dies von absoluter Verweigerung, Boshaftigkeit, Lügen, rücksichtslosem Verhalten usw. geprägt.


Altersweise  22.06.2023, 09:32

Das klingt nach wenig Spaß für die Mutter.

Ramboline  22.06.2023, 10:15
@Altersweise

War es auch nicht! Stress pur!

Die „Verbindung“ endete vor Gericht, da sie mich der Urkundenfälschung beschuldigte um ihren Hintern zu retten, obwohl sie das betreffende Schriftstück vor Zeugen selbst unterzeichnet hatte.

Auch schreckte sie nicht davor zurück, eine eidesstattliche Versicherung wider besseren Wissens abzugeben, besorgte sich einen neuen Fahrzeugbrief, um das Fahrzeug nicht bezahlen zu müssen.

Mein Sohn ist auch AdhSler (nicht extrem und ohne Medis). Bei ihm ist es so, dass er vor allem in der Schule oft alleine ist. Er ist nicht unbeliebt und kann mit allen zusammenarbeiten. Er wird auch nicht ausgeschlossen. Aber er muss sich im Unterricht dermassen konzentrieren und selbstregulieren, dass ihn das unglaublich anstrengt und ermüdet. So braucht er dann in der Pause seine Ruhe und Erholung um wieder aufzutanken. Er hat dann oft nicht die Kraft sich zu unterhalten und es wird ihm zuviel und so zieht er sich zurück. In den Sportvereinen ist er aber voll dabei, einer der Besten und voll integriert, denn da kann er seine AdhS-Energien in die richtigen Bahnen lenken und voll ausleben.