Warum muss ss bei Stellenangeboten immer heißen (m/w/d)? Ist es heutzutage nicht selbstverständlich, dass das Geschlecht bei Stellenangeboten egal ist?

6 Antworten

Es sollte selbstverständlich sein, ja. Solange Menschen allerdings s.g. generische Maskulina benutzen, solange ich es eben nicht offensichtlich, dass alle Geschlechter gemeint sind.


Miniaturwelt  06.07.2023, 16:16

Doch. Natürlich ist auch dabei offensichtlich, dass alle Geschlechter gemeint sind. Wenn ich als Mann eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten suche, ist mir natürlich bewusst, dass ich mich dort genauso bewerben kann, wie jeder andere. Wenn das bei dir nicht so ist - Pech gehabt. Musst du halt an dir , an deinen Stereotypen und deinem Schubladendenken arbeiten.

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Adomox  06.07.2023, 16:19
@Miniaturwelt

Gerne nochmal ohne persönliche Angriffe, dann antworte ich auch inhaltlich. Natürlich nur, falls daran überhaupt Interesse besteht.

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Miniaturwelt  06.07.2023, 16:20
@Adomox

Das war Kritik. Jemandes stereotypische Tirade zu kritisieren und darauf aufmerksam zu machen, dass jemand diskriminiert, ist sicherlich kein persönlicher Angriff.

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Adomox  06.07.2023, 16:21
@Miniaturwelt

Aha. Wenn ich also schreibe, dass s.g. generische Maskulina keine geschlechtsneutrale Lesart transportieren, dann ist das eine "stereotypische Tirade" und ich "diskriminiere" damit "jemanden". Okay.

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Miniaturwelt  06.07.2023, 22:50
@Adomox

Ich kann doch nichts für deine Stereotypen. Das generische Maskulina transportiert eine geschlechtsneutrale Leseart. Nur weil das Kreise in skurrilen akademischen Kreisen behaupten, wird es dadurch nicht richtiger.

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Adomox  07.07.2023, 05:05
@Miniaturwelt

Nein, das tut es nicht. Linguistische Studien sind auch keine skurrilen akademischen Kreise, nur weil die ihre Ergebnisse aus ideologischen Gründen nicht gefallen.

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PIutonium 
Beitragsersteller
 06.07.2023, 16:37

Natürlich ist das offensichtlich. Das generische Maskulinum meint alle Geschlechter.

Wenn jemand im Deutschunterricht gepennt hat oder nicht über das Abstraktionsvermögen verfügt um zu verstehen, dass das biologische Geschlecht nicht identisch ist mit dem grammatikalischen Geschlecht, dann hat er Pech gehabt. Diese Menschen dürften aber nur eine winzige Minderheit sein, weil das wirklich nicht schwer zu verstehen ist.

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Adomox  06.07.2023, 17:36
@PIutonium

Natürlich musst du sofort auf einer persönlichen Ebene angreifen, wenn jemand nicht deiner Meinung ist. Das s.g. generische Maskulinum ist nicht geschlechtsneutral, auch wenn das traditionell behauptet wird.

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PIutonium 
Beitragsersteller
 06.07.2023, 17:46
@Adomox

Keine Ahnung wo ich "persönlich" geworden sein soll und doch, das generische Maskulinum ist geschlechtsneutral und zwar seit Jahrhunderten, wenn nicht seit Jahrtausenden.

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Adomox  06.07.2023, 17:48
@PIutonium

Hier, das ist persönlich:

Wenn jemand im Deutschunterricht gepennt hat oder nicht über das Abstraktionsvermögen verfügt um zu verstehen

Du unterstellst fehlende Bildung oder fehlende Denkfähigkeit.

 das generische Maskulinum ist geschlechtsneutral und zwar seit Jahrhunderten, wenn nicht seit Jahrtausenden

Das s.g. generische Maskulinum ist nicht geschlechtsneutral. Du kannst das Gegenteil gerne noch tausendmal behaupten, das macht es nicht wahrer. Linguistische Evidenz ist schlichtweg nicht auf deiner Seite.

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PIutonium 
Beitragsersteller
 06.07.2023, 18:04
@Adomox

"Du unterstellst fehlende Bildung oder fehlende Denkfähigkeit."

Ja, aber wie ich schon geschrieben habe, unterstelle ich das einer winzigen Minderheit. Du bist dabei nicht notwendigerweise gemeint, wenn Du darauf hinaus wolltest.

"Du kannst das Gegenteil gerne noch tausendmal behaupten, das macht es nicht wahrer."

Dann muss ich einen schlechten Deutschlehrer gehabt haben, was ich aber ausschließe.

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Adomox  06.07.2023, 18:07
@PIutonium
Ja, aber wie ich schon geschrieben habe, unterstelle ich das einer winzigen Minderheit. Du bist dabei nicht notwendigerweise gemeint, wenn Du darauf hinaus wolltest.

Einerseits ist das s.g. generische Maskulinum generell nicht geschlechtsneutral und nicht nur nicht bei einer winzigen Minderheit. Andererseits habe ich auch nicht behauptet, dass es explizit um mich geht. So habe ich doch nur geschrieben:

Natürlich musst du sofort auf einer persönlichen Ebene angreifen

.

Dann muss ich einen schlechten Deutschlehrer gehabt haben, was ich aber ausschließe.

Dein Deutschlehrer wusste auch nur, was ihm damals beigebracht wurde. Das macht ihn nicht zum schlechten Lehrer - außer er hat auch vermittelt, dass Wissen statisch ist und wir durch Forschung keine neuen Erkenntnisse gewinnen.

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Nina1273  06.07.2023, 17:34
Solange Menschen allerdings s.g. generische Maskulina benutzen,

Na und? Klingt einfach viel besser als diese zerstückelte Hickssprache mit Atempausen und Gestottere.

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Adomox  06.07.2023, 17:35
@Nina1273

Die Antwort auf dein "Na und?" steht im zweiten Teil des Satzes:

solange ich es eben nicht offensichtlich, dass alle Geschlechter gemeint sind.

Was du subjektiv als schön(er) empfindest, ist mir völlig egal.

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Nina1273  06.07.2023, 17:44
@Adomox
solange ich es eben nicht offensichtlich, dass alle Geschlechter gemeint sind.

Seh ich anders.

Was du subjektiv als schön(er) empfindest, ist mir völlig egal.

Mir ist ebenso völlig egal, was du subjektiv als schöner empfindest. Ich hickse jedenfalls nicht mit verhunzter Stottersprache durch die Gegend.

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Adomox  06.07.2023, 17:45
@Nina1273

Es ging auch nie darum, was ich als schöner empfinde. Gefühle hast erst du ins Spiel gebracht - in meiner Antwort geht es nicht um solche.

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Nina1273  06.07.2023, 18:12
@Adomox

Ich hab nirgends Gefühle ins Spiel gebracht. Deine Interpretation von Worten geht im ganzen thread hier ziemlich weit an der Realität vorbei.

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Adomox  06.07.2023, 18:14
@Nina1273

Natürlich hast du das:

Klingt einfach viel besser als diese zerstückelte Hickssprache mit Atempausen und Gestottere.

Das ist deine subjektive Wahrnehmung von gegenderten Formen mit Glottalverschluss.

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Nina1273  06.07.2023, 18:30
@Adomox

Nee, dass zerstückelt gestottert wird, ist Fakt und hat mit Gefühlen überhaupt nichts zu tun. Die Sprache wird vielmehr verhunzt für eine Minderheit, die ein generisches Maskulinum als für alle Geschlechter geltend gar nicht verstehen will. Da stecken vielmehr die Emotionen dahinter.

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Adomox  06.07.2023, 18:32
@Nina1273

Fakt ist, dass an dieser Stelle ein glottaler Verschlusslaut produziert wird. Dass du das als "zerstückelt gestottert" wahrnimmst, ist deine subjektive Wahrnehmung.

Die Sprache wird vielmehr verhunzt für eine Minderheit, die ein generisches Maskulinum als für alle Geschlechter geltend gar nicht verstehen will.

Das s.g. generische Maskulinum ist nicht geschlechtsneutral - das kannst du dir aus ideologischen Gründen noch so sehr wünschen.

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Nina1273  06.07.2023, 19:16
@Adomox
Fakt ist, dass an dieser Stelle ein glottaler Verschlusslaut produziert wird. Dass du das als "zerstückelt gestottert" wahrnimmst, ist deine subjektive Wahrnehmung.

Falsch, die ist in diesem Fall absolut objektiv.

Das s.g. generische Maskulinum ist nicht geschlechtsneutral

Doch, ist es. Vom grammatischen Geschlecht ist nicht auf das biologische zu schließen. Auch nicht, wenn du das aus ideologischen Gründen anders sehen willst.

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Adomox  06.07.2023, 19:20
@Nina1273
Falsch, die ist in diesem Fall absolut objektiv.

Nein - das kannst du gerne noch tausendmal behaupten. Deine subjektive Wahrnehmung bleibt deine subjektive Wahrnehmung. Objektiv wird an dieser Stelle einfach nur ein glottaler Verschlusslaut produziert.

Doch, ist es. Vom grammatischen Geschlecht ist nicht auf das biologische zu schließen. Auch nicht, wenn du das aus ideologischen Gründen anders sehen willst.

Nein, ist es nicht. Das s.g. generische Maskulinum ist nicht geschlechtsneutral. Das zeigen unzählige linguistische Studien zum Thema.

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Adomox  06.07.2023, 20:08
@Nina1273

Ja ja, red dir das ruhig ein. In Gebrauch bedeutet nicht, dass es neutral ist. Nur so am Rande..

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Ich sehe auch Stellenangebote mit m/w. Da wird sich d wohl eher nicht bewerben.

Das könnte zumindest minimal etwas über die Toleranz des Arbeitgebers aussagen.


Was nutzt die - vermeintliche - Selbstverständlichkeit, wenn irgendjemand behauptet, dass die nicht explizite Nennung des eigenen Geschlechtes die eigene Person diskriminiert habe und deswegen auf Entschädigung nach dem AGG klagt sowie eine solche wegen Unmöglichkeit des Gegenbeweises auch zugesprochen bekommt?

Es gibt dazu ein schon einie Jahrzehnte altes Beispiel aus Dänemark, wo man diesbezüglich weit voraus war: Dort wurde eine Käseverkäuferim gesucht, die dazu auch eine traditionelle Tracht tragen sollte, für Männer gab es kein Pendant bei der Tracht - dennoch musste die Stelle für Frauen und Männer ausgeschrieben werden ... (und damals dachte selbst dort noch niemand an LGBTIQ).


guenterhalt  06.07.2023, 16:22

Bei Verkäufer geht das noch, so eine Stelle kann man wirklich geschlechtsneutral ausschreiben, wobei ich wohl nicht im Dirndl herum laufen würde.

Bei Krankenschwester*er ist das schon lächerlich.

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Unter dem Strich spielt es heute gar keine Rolle mehr.

Erstens fühlen sich heute auch nicht mehr alle mit dem "d" angesprochen, weil sie sonst irgendeine Extrawurst bevorzugen würden und zweitens könntest du in diese Klammer das ganze Alphabet reinschreiben: Es ändert nichts daran, dass gewisse Firmen auf gewissen Positionen manchmal lieber eine Frau und manchmal lieber einen Mann sehen wollen. Man schreibt es, weil man es heute fast schreiben MUSS, ohne einen Shitstorm zu kassieren. An den Einstellungen derjenigen, die den Job vergeben, ändert das rein gar nichts.

Einfach nur wegen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes muss das so lauten. Ein Stellenangebot ist trotzdem wegen der Bezeichnung m/w/d nicht zwangsläufig für alle Geschlechter verfügbar.

Wenn ein Arbeitgeber stillschweigend im Kopf hat, dass er an seinem Empfangstresen eine hübsche junge schlanke Frau stehen haben möchte, dann wird er diese finden und einstellen. Egal, was ihm für die Formulierung der Stellenanzeige gesetzlich vorgeschrieben wird.