Warum müssen Anhänger des Intelligent Design Übergangsformen für die Evolutionstheorie verneinen?

3 Antworten

Weil sie Scheuklappen tragen. Scheuklappen, die sie sich selbst aufsetzen.

Kreationisten kann man alle ziemlich gut über einen Kamm scheren: Sie alle haben die Evolutionstheorie überhaupt gar nicht verstanden. Sie gehen grundsätzlich von falschen Annahmen aus, die sie dann "widerlegen", um ihre eigene hanebüchene Story als glaubhaft und "wissenschaftlich" darzustellen. Dass es sich dabei bloß um argumentative Strohmänner handelt, ist manchmal nicht ganz klar zu erkennen, aber wenn man selbst ein bisschen in Bio aufgepasst hat, kann man ihre sogenannten "Argumente" leicht zerpflücken.

So bemängeln Kreationisten häufig:

Es wurde noch niemals ein Fossil gefunden, bei dem der Übergang von einer Art zu einer anderen beobachtet werden konnte.

Das ist natürlich vollkommen richtig, aber solche "Übergänge" finden ja auch nicht beim Individuum statt, sondern vollziehen sich über tausende von Generationen. Somit ist JEDES und KEIN Fossil eine Übergangsform - die Summe der Generationen macht's dann und der Zeitraum von hunderttausenden bis Millionen von Jahren - das bekommt jedoch kein Kreationist in seinen Schädel.

Wenn ich einen Fisch an Land lege, dann wachsen ihm NIEMALS Beine! Also ist die Evolution Quatsch!

Das hört man auch immer wieder, aber aus den gleichen Gründen wie beim ersten Dummfuck ist diese Aussage ebenfalls totaler Käse. Die Beine sind den Fischen nicht über Nacht gewachsen, sondern hatten die Individuen mit stärkeren Flossen, mit denen sie im Grund nach Beute wühlen und sich sogar kurzzeitig vor Feinden an Land flüchten konnten, einen Selektionsvorteil gegenüber ihrer schwächerflossigen Artgenossen, wodurch sie überleben und sich häufiger fortpflanzen konnten als diese.

Die Lebewesen sind viel zu perfekt, als dass sie ohne einen Schöpfer entstanden sein könnten!

Das Argument der nichtreduzierbaren Komplexität ist ebenfalls völlig absurd und ein Argumentum ad ignorantiam: Kreationisten können sich nicht vorstellen, dass diese "perfekten" Strukturen wie Augen, Lungen oder der Orientierungssinn bei Vögeln durch tausende kleine Schritte entstanden sind, also MUSS ein Gott dahinter stecken. Aber nur wenn man sich eine Sache nicht vorstellen kann, bedeutet das nicht, dass es nicht genauso sein kann!

Wenn ich eine Uhr im Gebüsch finde, würde ich ja auch denken, jemand hätte sie dort verloren und ein Uhrmacher habe sie gebaut.

Oft werden scheinbare "Analogien" zu technischen Geräten wie Taschenuhren, Flugzeugen oder Kühlschränken herangezogen: Der Denkfehler liegt hier klar auf der Hand: Keine Uhr, kein Flugzeug und auch kein Kühlschrank kann Sex haben. Keines dieser Geräte kann Essen, höchstens beim Essen getragen werden oder Essen darin aufbewahren. Ein Stoffwechsel ist diesen Geräten nicht möglich, sie LEBEN nicht! Das Leben bietet aber durch die immer wechselnden Umweltbedingungen keine Überlebenschance für Spezies, die sich nicht verändern können. Die ständige natürliche Auslese und der Generationenwechsel sowie der Faktor Zeit sind die Bedingungen, die hinter der Entwicklung des Lebens stehen. Die Analogie zur technischen Evolution ist also ein Äpfel-mit-Birnen-Vergleich.

Kreationisten argumentieren IMMER mit einer oft extrem anmutenden Agressivität. Sie lassen keine Fragen zu, weichen Kritik vehement aus (oft auch mit Beleidigungen und ad hominem - Argumenten), führen niemals Belege an, arbeiten ausschließlich mit Behauptungen und wenn man ihnen Quellen liefert, so werden sie diese niemals lesen. Ihre Meinung steht fest, mit Tatsachen kann man sie nicht verwirren. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, oft psychopathologischen Ursprungs.

Zusammengefasst: Ein Kreationist lehnt die Sache mit den Übergangsformen ab, weil er sie nicht versteht und vor allem auch nicht verstehen WILL.

Woher ich das weiß:Hobby – Die Beschäftigung mit der Urzeit ist seit Jahren mein Hobby.

Rosiak  16.01.2023, 13:47

Aber nur wenn man sich eine Sache nicht vorstellen kann, bedeutet das nicht, dass es nicht genauso sein kann!

Du argumentierst mir ein bisschen sehr viel mit der "Vorstellungskraft". Ich selber bin kein Kreationist und glaube nicht an eine Schöpfung ,die in einem zeitlichen Rahmen von 6 Tagen zu je 24 Stunden stattgefunden hat. Trotzdem glaube ich dass ein teleologischer Ansatz unvermeidbar ist, insbesondere wenn man der Frage nach der Lebensentstehung nachgeht. Wenn man sich etwas vorstellen kann ,ist noch lange nicht der Beweis erbracht ,dass das Ergebnis der Vorstellungskraft auch richtig ist. Wer ein bisschen mit Wissenschaftsgeschichte vertraut ist weiß, dass sich in der Asservatenkammer der Naturwissenschaften abertausende Modelle der der einst für wahr gehaltenen menschlichen Vorstellungskraft befinden. (Beispiel :Junk DNA)

An die Evolutionstheorie sollten z.b folgende Kriterien angelegt werden:

1. Änderungsschritte müssen realistisch, kontinuierlich und in der zeitlichen Abfolge passend sein.

2. Sie müssen dementsprechend zu den Cladogrammen passen

3. Die funktionelle Ganzheit des Organismus muss berücksichtigt werden

4. Die sich häufender Anzahl von Konvergenzen müssen zufriedenstellend auf einer ateleologischen Basis erklärt werden

5. Die Frage nach der Lebensentstehung, die offensichtlich niemals ateleologisch geklärt wird, darf nicht von der Evolutionsbiologie abgekoppelt werden, wie dies der Fall ist

Im Jahr 2021 wurde von den Autoren Reinhard Junker und Markus Widemeyer das 330 seitige Buch ,"Schöpfung ohne Schöpfer? Eine Verteidigung des Design-Arguments in der Biologie ", herausgegeben.

Insbesondere die Lektüre von Teil 1: Kritische Analyse von Erklärungen in der Evolutionsbiologie, deckt erhebliche Schwachpunkte in der analytischen Herangehensweise bei evolutionsbiologischen Modellen auf. Ich kann dieses Buch jedem aufgeschlossenen Evolutionsbiologen nur wärmstens empfehlen. Die Autoren sind zwar Kreationisten ,vermeiden in dieser Veröffentlichung allerdings theologische Debatten. Eine ehrliche Lektüre dieses Buches zeigt zumindest auf, dass der Streit um die Frage nach der Lebensentstehung noch lange nicht abgeschlossen ist und Evolutionsbiologen sich sehr weit aus dem Fenster lehnen wenn sie von einer bewiesenen Tatsache sprechen.

Ist es nicht so dass viel zu viele Zeitgenossen meinen diese Fragen beträfen einen nur am Rande. Viele denken: „Es spielt keine Rolle, wie ich ins Dasein gekommen bin — ich bin hier. Und möglicherweise werde ich 60, 70 oder sogar 80 Jahre alt — wer weiß? Für mich ändert sich nichts, ganz gleich, ob wir erschaffen wurden oder ob wir uns entwickelt haben.“ Allerdings ist genau das Gegenteil der Fall, es könnte sich eine ganze Menge ändern — wie lange man lebt, wie man lebt und unter welchen Verhältnissen man lebt. Wieso? Weil unsere Einstellung zum Leben und zur Zukunft von unserer Ansicht über den Ursprung des Lebens beeinflußt wird. Die Art, wie das Leben entstanden ist, wirkt sich unweigerlich auf den weiteren Verlauf der Geschichte und auf den Platz aus, den wir darin einnehmen.

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Moronia  25.06.2017, 15:52

@Markus

Auch wenn ich keine (klassische) Kreationistin bin, sehe ich mich dazu veranlasst, deine Antwort zu kommentieren.


Das ist natürlich vollkommen richtig, aber solche "Übergänge" finden ja auch nicht beim Individuum statt, sondern vollziehen sich über tausende von Generationen. Somit ist JEDES und KEIN Fossil eine Übergangsform - die Summe der Generationen macht's dann und der Zeitraum von hunderttausenden bis Millionen von Jahren - das bekommt jedoch kein Kreationist in seinen Schädel.

Ich persönlich denke nicht, dass das primär etwas damit zu tun hat, dass die Kreationisten dieses Argument kognitiv nicht nachvollziehen können. Ich glaube, dass der Streitpunkt einfach nur darin liegt, dass es numal eine These bleibt, die - wie du ja selbst einräumst - nicht empirisch belegbar ist, da dafür Millionen von Jahren erforderlich wären.

Makro-Evolution ist sehr theorielastig und im Gegensatz zur Mikro-Evolution nichtepmirisch.

Dass der Vergleich mit der Uhr Blödsinn ist, da hast du natürlich vollkommen recht.

Gleichwohl ist anzumerken, dass die sog. ,,Übergangsformen" durch die Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen, als solche benannt und zugeordnet werden, obwohl niemand wirklich sicher sagen, dass es auch tatsächliche Übergangsformen waren. Warum gibt es diese dann nicht mehr? Warum sind es Lebewesen, die alle nur dazu in der Lage geswesen sein sollen,  übergangsweise zu leben? Warum sind nicht die davor und nicht die danach ausgestorben?

Vielleicht magst ja was dazu sagen, aber bitte nicht herabsetzend. Denn in dieser unschönen Art zu disputieren haben leider oft beide Seiten etwas gemeinsam :)

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MarkusPK  25.06.2017, 16:27
@Moronia

Besonders mit dem letzten Absatz hast du recht. Ich bin hier zwar stets bemüht, sachlich zu argumentieren, aber dür meine spitze Zunge kann ich nichts, die stellt evolutiv nämlich einen Selektionsfakor für mich dar. =)

Aber natürlich erkläre ich dir gern, wo deine Irrtümer liegen. Zuerst zur Mikro- und Makro-Evolution: Diese beiden Begriffe sind Kunstbegriffe. Es gibt keine Trennlinie, die gleichen evolutionsbiologischen Prinzipien, wie sie etwa bei der Resistenzenbildug bei Bakterien nachweisbar auch im Labor funktionieren, funktionieren genau so auch bei allen höheren Lebewesen. Auf sie wirken die gleichen Selektionsfaktoren, auch sie betreiben Fortpflanzung (wenn auch geschlechtliche, nicht etwa durch Teilung) und auch sie müssen Nährstoffe zu sich nehmen, um zu überleben.

Was für eine Bakterienkultur in der Petrischale das beigefügte Antibiotikum ist, das ist für den Dorsch eben die Überfischung durch den Menschen: Dorsche haben sich an die Schleppnetzfischerei angepasst, indem eben besonders kleine, subadulte Dorsche bereits geschlechtsreif sind und sich fortpflanzen, solange sie noch klein genug sind, um durch die Maschen der Netze zu schlüpfen. So haben die frühreifen Dörschlein ihre Gene immer weiter an die nächsten Generationen gegeben, sodass der Dorsch heute nicht mehr gefährdet ist. Bei anderen Tierarten erfolgte so eine Anpassung nicht, sie starben und sterben noch immer tagtäglich aus - genau wie einn Großteil der Bakterien in der Petrischale. Und auch die Kreationisten haben sich mit ihren Begriffen der Mikro- und Markoevolution eine Nische geschaffen, in der sie überleben können - ihr Trick besteht aber nur darin, andere Menschen mit ihrem Unverständnis der Evolutionstheorie systematisch zu verdummen.

Das mit den "Übergangsformen" bedarf offenbar auch noch einer Klärung. Auch dieser Begriff ist ein Kunstwort, aber geschaffen von Evolutionswissenschaftlern. Sie beschreiben damit Tierarten, welche sowohl die Merkmale ihrer Vorfahren tragen als auch jüngere Merkmale "fortschrittlicherer" Spezies. Eine typische "Übergangsform" ist der Archaeopteryx, der berühmte Urvogel. Er ist ein Dinosaurier aus der Gruppe der Deinonychosaurier (besser bekannt als Raptoren), die eng an der Basis der Tiere stehen, die sich zu den Vögeln entwickeln sollten. Die berühmten Raptoren sind nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft wohl aus flugfähigen Vorfahren hervorgegangen. Somit kann man auch zwischen Vögeln und Dinosauriern keine Trennlinie ziehen: Die Vögel SIND Dinosaurier, sie sind direkt aus ihnen hervorgegangen. Und Archaeopteryyx hat, weil er eben an der Basis steht, sowohl Vogelmerkmale (Federn, Flugmuskulatur) als auch jene, die auch die Raptoren noch alle hatten (bezahnter Schnabel, langer gerader Schwanz, Krallen an den Fingern). 

Die "Übergangsformen" haben EBEN NICHT nur übergangsweise gelebt. Sie lebten viele tausende Generationen lang in einer Umwelt, in der sie bestens zurecht kamen. Archaeopteryx lebte an den Küsten des jurassischen Deutschlands und segelte dort von Baum zu Baum, um dort Insekten zu fangen. Diese Lebensweise war seine Überlebensstrategie. Er hielt sich mehrere Millionen Jahre lang in dieser Nische und entwickelte sich von jeder Generation zur nächsten beständig weiter, bevor er dann irgendwann ausstarb, weil sich seine Umwelt veränderte. Jedoch haben sich aus Archaopteryx andere Arten entwickelt, neue Populationen, die sich an eben diese Umweltveränderung angepasst hatten: Einige gaben ihre Flugkünste auf und jagten vor allem am Boden (Raptoren), andere perfektionierten ihre Flugfähigkeiten und entwickelten sich zu Seevögeln. Das alles dauerte Millionen von Jahren. Arten entstehen nämlich nicht über Nacht und auch nicht eine neue Art aus nur einem einzigen Individuum, sondern eben aus ganzen Populationen!

Mit dem Schnabeltier lebt übrigens auch heute noch eine "Übergangsform" zwischen Reptilien und Säugern: Kloakentiere legen Eier und säugen ihre Jungen, also tragen sie ebenfalls Merkmaler zweier Tiergruppen. Und die Schnabeltiere tragen diese Merkmale bereits über 230 Millionen Jahre lang! 

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realsausi2  25.06.2017, 15:06


ein Äpfel-mit-Birnen-Vergleich.

Das sollten wir eher Äpfel-mit-Backsteinen-Vergleich nennen ;))


Ansonsten kann ich dem nichts mehr hinzufügen.

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Die Antwort von MarkusPK ist ziehmlich gut. Ich möchte trotzdem noch eine andere Perspektive hinzufügen:

Intelligent Design ist keine naturwissenschaftliche Theorie, sondern religiös-theologische Apologetik. Es geht Intelligent-Design-Anhänger*Innen gar nicht darum, biolologische Phänomene zu verstehen, sondern "Beweise" für ihre religiösen Lehren zu finden.

Wenn ein Naturwissenschaftler ein Phänomen sieht, will er es verstehen. Irgendwann hat man dann eine Theorie, die das Phänomen befriedigend erklärt, die dann mit tausenden archäologischen Funden übereinstimmt und mit den Ergebnissen aller anderen Wissenschaftler korreliert. Fertig.

Ein Intellignet-Design-Anhänger will jetzt aber nicht irgendwelche Phänomene verstehen, sondern er weiß bereits, was das Ergebnis seiner Bemühungen ist: Ein "Beweis" für seine religiöse Doktrin. Normale religiöse Menschen glauben ohne irgendwelche Beweise an Gott - etwa weil es ihrem Leben Sinn gibt, weil die Traditionen ihrer Glaubensgemeinschaft sie emotional berühren oder weil sie in ihrer Religion ihre Hoffnungen und Sehnsüchte ausgedrückt sehen... Dem ID-Anhänger reicht das aber nicht. Er braucht Beweise. Er fühlt sich bedroht von dem Gedanken, dass es prinzipiell möglich wäre die Welt ohne seine religiöse Doktrin zu erklären. Er braucht die Beweise auch für seine Bemühungen alle Menschen auf der Welt zu seiner Doktrin zu bekehren. Darum schaut sich der ID-Anhänger die Theorien des bösen Naturwissenschaftlers an, von dem er sich bedroht fühlt. Er versucht irgendwo einen Punkt zu finden, an dem der Naturwissenschaftler für etwas noch keine Erklärung zu haben scheint und behauptet, dass diese Erklärungslücke ein Beweis für seine religiöse Doktrin wäre. Ob der ID-Anhänger die Theorie des Naturwissenschaftler richtig verstanden hat oder falsch darstellt ist dabei erstmal egal. Der ID-Anhänger wollte ja ohnehin niemals das Phänomen verstehen. Er wollte ja immer nur "Beweise" für seinen Glauben finden. Er wusste ja von Anfang an, was das Ergebnis seiner Bemühungen sein wird.


Rosiak  16.01.2023, 15:19

Ein Intellignet-Design-Anhänger will jetzt aber nicht irgendwelche Phänomene verstehen, sondern er weiß bereits, was das Ergebnis seiner Bemühungen ist: Ein "Beweis" für seine religiöse Doktrin.

Aber sitzt der Evolutionsbiologe nicht in dem gleichen Boot? Auch hier werden doch nur Argumente zugelassen die auf einer reinen ateleologischen Basis formuliert werden und dem naturalistisch materialistischen Weltbild entsprechen. Wegzuerklären dass die Evolutionsbiologie ganz erhebliche Defizite aufweist ist sicherlich auch keine Lösung des Problems. Das wird sogar vom Verfechtern der Evolutionslehre eingeräumt , darf aber nur mit vorgehaltener Hand diskutiert werden. Eine solche Haltung wirkt sich unweigerlich auf die Interpretation der unterschiedlichsten Befunde aus. Man lässt dich nicht mehr von einem Grundsatz in der Naturwissenschaft leiten der besagt: Ich folge dem Beweisen egal wohin sie führen. Die Evolutionstheorie ist das Interpretationsmodell, oder Paradigma, in dem alle Befunde eingefügt werden müssen, also eine naturwissenschaftliche Doktrin.

Normale religiöse Menschen glauben ohne irgendwelche Beweise an Gott .

Die sogenannten normal religiösen Menschen sind im Grunde genommen dumme Menschen die nicht bereit sind ihre religiösen Ansichten zu reflektieren. Ich glaube weil ich glaube ist das bescheuerste Argument ,was ich mir als gläubiger Christ vorstellen kann.

Den Schülern wird die Evolutionstheorie als eine erwiesene Tatsache vermittelt. Dass diese Theorie mit zahlreichen Ungereimtheiten und ernst zunehmenden Schwierigkeiten behaftet ist wird nicht diskutiert. Für mich ist das nichts weiter als eine plumpe Gehirnwäsche.

Ich möchte ihnen das Buch von den Autoren Reinhard Junker und Markus Widenmeyer : Schöpfung ohne Schöpfer?, das im Jahr 2021 erschienen ist empfehlen. Insbesondere der Teil 1: "Kritischer Analyse von Erklärungen in der Evolutionsbiologie", verdient eine nähere Betrachtung.

Nicht das wir uns missverstehen, jeder darf das glauben was er möchte. Bevor man sich allerdings eine Meinung bildet sollte man beide Seiten sorgfältig abgewägt haben. Vertretern der Schöpfungslehre generell naturwissenschaftliche Inkompetenz zu bezeugen ist polemisch und geht an der Realität völlig vorbei,.

Natürlich hat die Evolutionsbiologie Erklärungskraft. Wenn Evolutionsbiologen jedoch behaupten von bewiesenen Tatsachen zu sprechen, lehnen sie sich sehr weit aus dem Fenster heraus und haben bereits den Boden des Realismus verlassen.

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MarkusPK  25.06.2017, 17:24

Eine erstklassige Ergänzung. Sehr gut geschrieben!

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Das müssen sie garnicht, denn die Evolutionstheorie widerlegt
weder die Existenz eines Schöpfers noch läßt sie sich nicht
mit dem Glauben vereinbaren. Die meisten Christen (und selbst der Papst!)
sind von der Richtigkeit des Evolutionsgedankens überzeugt, weil sie
annehmen, daß Gott ein Universum geschaffen hat, das sich von selbst
(naturalistisch) entwickelt. Wird die Bibel jedoch nicht als metaphorisches
Zeitdokument, sondern wortwörtlich verstanden, muß man annehmen,
daß das Universum 6000 Jahre als sei, in 7 Tagen erschaffen wurde und
daß ein Schöpfer beständig in die Entwicklung der Welt
eingegriffen hat. Eine derart archaische Glaubensvorstellung läßt
sich in der Tat nicht mit der Evolutionstheorie unter einen Hut bekommen.

Es sind also nicht die Christen, sondern die Kreatonisten, die die Evolutionstheorie ablehnen unnd krampfhaft Gegenargumente suchen.

Die Evolutionstheorie hat logischerweise noch Lücken, ganz so wie unser astrophysikalisches Weltbild auch noch Lücken aufweist