Warum mögen viele Schweizer keine deutschen Einwanderer?

7 Antworten

Würde ich so als Schweizerin nicht so sehen.

Wer sich in der Schweiz anpassen will, hat keine Probleme mit den Schweizern.

Warum glaubst du, wollen sich so viele Deutsche einbürgern lassen?

Es gibt Deutsche und Deutsche..

Wenn man nicht bereit ist sich anzupassen und glaubt, die Schweiz sei Little Germany und nicht im Mindesten bereit ist Dialekt verstehen zu wollen oder auch zu sprechen, wird es dann halt schwierig.

Am besten klappt die Integration, wenn der Arbeitgeber klar die Anpassung an Schweitzerdeutsch zur Bedingung macht.

Noch besser, man will sich aus eigenen Stücken integrieren.

Ein ewiges Thema sind die unerzogenen Kinder der Deutschen oder die Weisung an ihre Kinder Schweizerdeutsch nicht sprechen zu dürfen, weil es in den Augen der Eltern falsch ist.

Unsere Deutschen Freunden sehen sich unter all den Migranten klar als Luxusausländer in der Schweiz.

Im Allgemeinen sind Deutsche in der Schweiz gut integriert und durchaus geschätzt.

Einige Schweizer aber mögen es nicht, wenn jeder Arzt, zu dem sie gehen, ein Deutscher ist, weil wir in der Schweiz Ärztemangel haben.

Umgekehrt gibt es Deutsche, welche die Schweizer Mentalität nicht verstehen und es dann am nötigen Fingerspitzengefühl fehlen lassen. Mischmasch aus Hochdeutsch, deutschen Dialekten und Schweizerdeutsch wird von Schweizern als eine Verhunzung unserer Sprache empfunden. Direkte Kritik, wie das in Deutschland eher praktiziert wird, ist in der Schweiz verpönt. Mit Humor kann man in der Schweiz leicht danebenhauen.

Allgemein tritt man in der Schweiz eher leiser und zurückhaltender auf. Deutsche, die das verpassen, ecken leicht an und machen sich somit keine Freunde.

Allgemein muss man aber sagen, dass die Schweizer als eher distanziert gelten. Wenn Deutsche also das Gefühl haben, nicht willkommen zu sein, muss das gar nichts mit ihnen zu tun haben - womöglich treffen sie einfach auf die normalen Umgangsformen eines Bergvolkes, das die meiste Zeit seiner Geschichte zwar vernetzt, aber trotzdem zurückgezogen lebte.

W49 (Eingeborene des schönen Alpenlandes)


Rutscherlebnis  26.05.2024, 17:16

Interessante Ansätze zur Erklärung der Mentalitätsunterschiede.

Goodnight  02.07.2024, 10:05

Heute wird bei der Integration klar erwartet, dass auch die Deutschen sich sprachlich anpassen und mindestens Helvetismen übernehmen.

An gefühlt jeder Arbeitssstelle wird ganz klar erwartet, dass der Deutsche Arbeitnehmer Dialekt lernt. Die Schonfrist ist nach 3 Monaten vorbei. Wenn man bis dahin keine Anstalten macht unsere Sprache zu verstehen, wird nicht mehr automatisch auf Schriftsprache gewechselt.

LastDayofEden  03.07.2024, 11:13
@Goodnight

Ich wechsle überhaupt nicht in die Schriftsprache. Ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Wenn der Deutsche mich nicht versteht, kann er es mir ja sagen. Aber die meisten Deutschen verstehen ja nach einer Weile prima Schweizerdeutsch - nur reden können es halt nicht alle.

Goodnight  03.07.2024, 11:32
@LastDayofEden

Könnten aber wenn sie wollten..!

Einwanderer aus anderen Ländern schaffen es ganz natürlich Schriftsprache und Schweizerdeutsch zu lernen. Es ist also nur eine Sache des Wollens und der Integration

Aber ja es stimmt, das mittlerweile extrem viel Deutsche in der Schweiz leben, dass es klar ihr Problem ist, wenn sie die Landessprache nicht verstehen.

Wir Schweizer müssten ja sonst ständig Schriftsprache sprechen. Wäre also das Gegenteil von Integration.

Inzwischen ist es ja zumindest bei uns in Zürich so, dass oft Einwanderer aus dem Englischen Sprachraum sich weigern Deutsch zu lernen.

LastDayofEden  03.07.2024, 12:06
@Goodnight

Es war schon immer ihr Problem. Warum sollten wir in unserem eigenen Land eine Fremdsprache sprechen? Diesen Schuh haben wir uns selber angezogen!

Deutsche denken zu schnell und sprechen noch schneller.)

Diese Art behagt den Schweizern gar nicht.

Wenn man sich z.B.den Journalismus ,und die Tiefgründigkeit und Ausgewogenheit

von politischen Debatten in der Schweiz anschaut,

so kann man dies sogar als berechtigt ansehen.

Nun,die Schweiz macht es sich leicht ,wer nicht spurt,darf wieder gehen.

Insofern bekommen diese willige Arbeitskräfte,keine "echten " Sprach -und Kulturprobleme und geht mit Ihrem Reglement kein Risiko ein.

Dennoch ist auch zwischen Politik und Volkeswillen in der Schweiz eine gewisse Kluft ,welche aber deutlich geringer ist als in Deutschland .


Rotfuchs716  25.06.2024, 20:37

seit Jahrzehnten predigen schweizer Politiker was von Überfremdung von Volk und Heimat.

Vielleicht könnte es daran liegen, daß viele „Bio-Deutsche“ sich im Ausland nicht zurückhalten, und sich nicht mit dem Status eines Gastarbeiters anfreunden können.

Habe selber einen Bruder in der Schweiz und der hat sich aber so angepasst, daß ihn fast jeder für einen waschechten Schweizer hält.

In Betrieben deshalb weil sie zu autoritär bzw. autoritätsangepasst sind und Wert auf Hierarchien legen. In der Schweiz ist es auch innerbetrieblich demokratischer und Hierarchien spielen keine so grosse Rolle wie anderswo. Lese am besten zu dem Thema mal das Buch "Gruezi, Gummihälse" mit Untertitel "warum die Deutschen uns manchmal auf die Nerven gehen". "Gummihälse" deshalb weil die Deutschen immer nicken wenn der Chef was sagt.

Woher ich das weiß:Recherche