Warum macht das Jugendamt (bzw. das Familiengericht) in Deutschland oft die Regel, dass eins der geschiedenen Elternteile das Kind nur alle 14 Tage sehen darf?

9 Antworten

Das so wie du beschreibst festgelegt wird ist sehr unüblich.

Üblich sind jedes 2. Wochenende, sowie 2 mal die Woche Nachmittags. Die Schulferien anteilig zu gleichen Teilen. Das entspricht fast 50% der Freizeit, Kind und Elternteil müssen es nur wollen.

Wenn etwas anderes festgelegt wird dann weil die Entfernung für Nachmittage zu groß ist oder Zweifel an der Eignung des Elternteils bestehen.


befreiungskampf 
Beitragsersteller
 26.05.2024, 08:35

Jedes 2. Wochenende sind ja alle 14 Tage. Warum nicht einfach festlegen, dass auch das 2. Elternteil das Umgangsrecht hat? Warum überhaupt Zeiten festlegen?

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Tand0r  26.05.2024, 09:23
@befreiungskampf

Wenn sich beide Elternteile einigen muss kein Gericht Zeiten festlegen. Wenn ein Gericht Zeiten festlegt weil die Eltern das alleine nicht hinbekommen sind diese nahezu 50/50. Was daran soll nicht fair sein?

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auch in Deutschland können Familien das privat regeln, niemand muss das vor Gericht klären. Es kommen nur die Fälle vor Gericht in denen sich die Eltern nicht einig werden.

Diese Regelung ist zwar in der Anzahl der Tage unfair, aber wie soll es sonst gehen. Die Kinder haben an einem Ort die Schule und ihr Sozialleben. Also müssen sie hier Mo-Fr leben. Es ist unfair, wenn ein Elternteil nur Wochenenden hat und das andere Elternteil den Stress unter der Woche. Und das wäre auch für die Beziehung zu den Kindern nicht gut. Also teilt sich die freie Zeit der Kinder (=Wochenende) gerecht auf beide Eltern auf.

Im Ausland regeln Familien das privat...

Das ist auch hier so. Wenn der Staat involviert wird, werden die Parteien sich nicht einig, was üblicherweise bedeutet, es ist ein gewaltiger Rosenkrieg mit den Kindern in der Mitte.

Und dann bringt der Staat Ordnung rein. Und das ist auch gut so.

Was du beschreibst ist das Residenzmodell. Kann man machen, muss man nicht. Die Idee dahinter ist, dass das meiste Familienleben am Wochenende stattfindet und das eben abwechselnd mit beiden Eltern.

Warum also solche Schikanen machen? Was Gutes hat ein Kind von einer solchen Einschränkung?

Fun fact: hab nen fall im Freundeskreis, wo das auf Wunsch des Kindes so ist. Die hatten vorher eine Art flexibles Wechselmodell, das Kind wollte das aber lieber anders. Und da es über 12 ist, Residenzmodell ahoi.

Geht es nicht darum, dass das unterlegene Elternteil sein Kind mindestens alle zwei Wochen sehen darf?


befreiungskampf 
Beitragsersteller
 25.05.2024, 10:58

Ich glaube NEIN! Das ist ja das Problem meistens.

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Eben weil die Parteien das nicht privat regeln können/wollen brauchen sie eine Entscheidung des Gerichts und die legen eben das Minimum fest.