Warum lehnte Friedrich Wilhelm eine Verfassung und die Zusammenarbeit mit einer Volksvertretung ab?

2 Antworten

Ist doch eigentlich klar, wer möchte schon seine absolute Macht ganz abgeben, wenn er nicht dazu gezwungen wird. Dazu kam falscher Stolz und das nicht Erkennen, dass die Zeiten sich geändert und sich gegen ihn gewendet hatten.

König Friedrich Wilhelm IV. lehnte ab
So schickte die Nationalversammlung Abgesandte nach Berlin, um dem preußischen  König Friedrich Wilhelm IV. die  Kaiserkrone anzutragen. Das war ja eine tolle Sache, wirst du vielleicht meinen. Doch Friedrich Wilhelm sah das gar nicht so. Zwar hatte er selbst kurz zuvor in Preußen eine Verfassung erlaubt, aber das Parlament war in Preußen so zusammengesetzt, dass nur der Adel und das Geldbürgertum Mitspracherecht besaßen. Und die würden kaum revoltieren, so jedenfalls dachte der König. So könne ein bisschen Mitsprache ja nicht schaden. Das einfache Volk, die Mehrheit der Bevölkerung, blieb weiterhin ohne Einfluss.
Kaiser von "Volkes Gnaden" - nie!
Dieser preußische König lehnte das Angebot der Kaiserwürde mit Entsetzen ab. Er meinte, dass ein preußischer König niemals eine Krone von Kaufleuten und Akademikern annehmen könnte, die dann auch noch von sich behaupteten, sie würden das Volk vertreten. Der preußische König sah sich als ein König "von Gottes Gnaden", so wie es eben die absolutistischen Herrscher gesehen haben. Er konnte sich nicht vorstellen, ein Herrscher "von Volkes Gnaden" zu werden. So kam auch der Ausspruch des Königs zustande, die Krone sei  "vom Ludergeruch der Revolution" "beschmutzt".

Der Preußische König sah sich wie die anderen auch als König von Gottes Gnaden. Er regierte absolutistisch. Diese Macht an ein demokratisch gewähltes Parlament abzugeben ist mit dieser Anschauung unvereinbar. Deshalb nannte er die Verfassung auch als vom Modergeruch der Revolution beseelt.