Warum ist Wirtschaftswachstum so furchtbar wichtig?
Würde es nicht genügen, eine gut funktionierende Wirtschaft mehr und mehr zu perfektionieren?
Warum muss man stets neue Waren erfinden und den Leuten einreden, dass sie sie brauchen?
Wir brauchen angeblich Inflation, damit mehr investiert wird in neue Maschinen. Warum auch, wenn die alten noch gehen und neue nicht nötig sind für neuen Plunder?
Warum sollten Geräte nicht für die Ewigkeit gebaut werden? Dann müsste nicht ständig Ersatz nachproduziert werden und die 4-Tage-Woche wäre machbar.
Ja, es gäbe weniger Wirtschaft. Und weniger Schadstoffausstoß. Man könnte, statt zu expandieren, sich auch darauf beschränken, regional zu bleiben. Warum Bier von Flensburg nach München fahren, Wasser im Wesentlichen! Hab noch nicht von einem Biermangel in Bayern gehört.
Aber sinkt die Wirtschaftskraft mal um 0,2%, geht das große Gejammere los! Warum?
Achtung! Ich bin absolut nicht gegen Fortschritt und Verbesserungen, aber wir nutzen ja auch die alten Wasserleitungen, so lange sie noch halten. Frei werdende Kapazitäten könnte man sinnvoll einsetzen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung und Infrastruktur. Aber streng genommen brauchen wir weder Tamagotchis oder Handys mit 5 Kameraaugen, noch Werbung, die uns das einredet.
4 Antworten
Die Notwendigkeit des Wachstums lässt sich im Kapitalismus leider nicht eliminieren.
Man will immer mehr Geld verdienen, also günstiger produzieren, mit der gleichen Investition mehr produzieren, günstigere Rohstoffe verwenden, weniger Angestellte haben, usw.
Wenn sich eine Firma dem verweigert, macht es ein anderer und die erste Firma hat das Nachsehen und geht pleite! Ein technischer Stillstand bedeutet letztlich eine Art 'Rückschritt', weil alle anderen darauf aus sind 'voran zu schreiten'.
Die Notwendigkeit des Wachstums lässt sich im Kapitalismus leider nicht eliminieren.
Das stimmt nicht.
Durch Zinsverbot.
Das gab es im Mittelalter tatsächlich. Das Geld verfiel (wurde verrufen) und mußte gegen eine Gebühr erneuert werden. Die Gebühr war die Steuer.
Die Verrufung störte die Geschäftsinteressen alljener, die an der damaligen Geldwirtschaft beteiligt waren, namentlich die Händler, die in den deutschen Städtebünden dominierten. Gleichzeitig führte die stete Geldentwertung zu einem enormen Investitionsdrang, sodass Handwerker und Händler ihre Unternehmungen stark ausbauten, die Deutsche Hanse gegründet wurde und schlussendlich viele der heutigen Städte durch die Hanse gegründet werden konnten. Der Grund des Investitionsdruckes sehen einige darin begründet, dass niemand der letzte sein wollte, der bei den teils zweimal jährlich auftretenden Verrufungen der Brakteaten das Schlaggeld bezahlen musste und somit ja 25 % des Geldwertes verloren hätte. Das Ausbauen und Investieren in den eigenen Betrieb galt als praktischer Schutz vor der Geldentwertung und führte zu großem Wohlstand.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brakteat#Allgemeines
In dieser Zeit gab es keine Superreichen, wenige Kriege und es gab genug Geld für alle möglichen Bauvorhaben.
Als die Zinsen wieder eingeführt wurden, gab es kurz danach Superreiche (zB. die Fugger) und jede Menge Kriege.
Dann kann das Ausland dich überholen und deine Firmen wandern ab.
Was dann?
Woanders geht es günstiger und besser.
Konkurrenz schläft nicht.
Ist es wirklich nur die Bäckerei oder die Dönerbude, an die du denkst?
Und was hat das mit Wachstum zu tun? Dir ist schon klar, dass es kein unendliches Wachstum geben kann.
An was denkst du denn, was nicht auf konstant hohem Niveau bestehen kann?
Wenn du von Konkurrenz redest, wird auf jeden Aufsteiger mindestens ein Absteiger kommen.
Atme mal durch.
Du hast eine Frage gestellt.
Ich gab dir eine Antwort.
Nun versuchst du starrköpfig dein Verständnis von der Realität durchzusetzen.
Du hast keine Ahnung, wie egal mir es ist, was du über diese Welt denkst, weil es so insignifikant ist, wenn die Realität eine andere ist.
Dein 1-Satz war keine Antwort. Sobald man tiefer gräbt, bist du hilflos, bleibst die Erklärung schuldig und wirst persönlich. Halt die Luft an!
Offenbar rammelst du allgemein nur viele Fragen durch, um Punkte zu sammeln und kommst gar nicht dazu, die Fragen mental zu verdauen. Überall nur 1x hingespuckt.
Dein Kommentar hat keinen Bezug zur Realität, so einfach ist das. Wer redet denn von Dönerbuden und Bäckereien? Was ist, wenn große Firmen abwandern, dann wird es spannend, ob man nun mal mehr exportiert oder importiert. Wenn du aber gegen mich diskutierst, nichts wahrhaben willst, dann überlasse ich dich deinen Gedanken, so einfach ist das.
Von Dönerbuden redest du, ebenso von unmotivierter Abwanderung großer Firmen. Die haben ja nichts besseres zu tun, als ihren Markt aufzugeben. Deine Firmen arbeiten anscheinend nur für den Export. Meine nur teilweise. Und im Modell bleibt der Absatz konstant. Warum auch nicht?
Weil du Bäckereien erwähntest.
Alle Firmen haben ein Eigeninteresse, möglichst profitabel zu sein, wandern zu viele Firmen eines Landes ab, wird es nun mal problematisch.
Das sehe ich nicht so. Firmen haben nicht das Interesse, pausenlos zu expandieren. Viele kommen auch heute nur einfach über die Runden. Und da fragt man sich: Warum nicht alle? Gegen Einflüsse aus dem Ausland könnte man auf Trumpsche Methoden zurückgreifen.
Es geht ja auch um Klimaschutz und wo Regularien fehlen, könnte man sie schaffen. Illegale Preisabsprachen funktionieren ja auch.
Bei dummen Leuten wie mir hilft manchmal ein Beispiel.
Nehmen wir mal einen Hersteller von Bienenhonig. Die Menge ist an das Aufkommen an Blüten gekoppelt. Die Bienen können nicht mehr ranschaffen, als da wächst und blüht. Vernachlässigen wir mal Klimaschwankungen, bleibt das Aufkommen konstant. Die Imkerei macht auf ihren Aufwand 50% Gewinn und kommt damit seit Jahren zurecht. Wozu Wachstum? Wenn die Firma börsennotiert wäre, könnte sie sogar Dividente ausschütten. Warum werfen alle ihre Aktien weg, wenn kein Wirtschaftswachstum da ist? Warum muss man auf Teufel-komm-raus Müll produzieren und die Müllberge erhöhen und die Meere verseuchen?
Im Sozialismus wird theoretisch nach Bedarf produziert und nicht erst irgendwas in Unmengen hergestellt und dann dafür ein Abnehmer für den Ramsch gesucht. Mode z.B. oder Halloween dient nur dazu, ständig mehr zu verkaufen - ohne Hirn.
Die Amish machen es vor: Keine Mode und trotzdem reich und erfolgreich. Ihr Expansionsstreben liegt vielmehr an der religiösen Doktrin und macht mehr Probleme als es löst.
Firmen expandierten lange vor Trump.
"Go big or go home"
Lass mal Klima etc. beiseite, eine Firma will primär bestehen, dafür muss sie auch ihre Zukunft absichern, ständig mit der Konkurrenz mithalten.
Ganz einfach erklärt:
Stell dir vor, es gäbe ein Dorf. In dem Dorf gäbe es 100 Münzen. Einer beschließt in ein anderes Dorf zu gehen und dort für 100 Münzen ein Geschäft zu machen. Seine Geldgeber geben ihm die 100 Münzen, möchten dafür aber 5% Zinsen bekommen.
Bei dir besteht Wirtschaft also auch nur aus Handelsprofiten.
Erklärt aber nicht mal so etwas, denn 30% Gewinnspanne sind schon einkalkuliert. Was hat Umsatz und Profit mit zwanghaftem Wachstum zu tun? Nichts.
Du hast Wirtschaft nicht verstanden.
Wirtschaftswachstum folgt einer einfachen Formel:
Geldmenge x Zinsen = Produktmenge
Wenn die Produktmenge gleich bleibt, sind entweder die Zinsen gleich Null oder die Geldmenge muß weniger Wert werden (Inflation).
Du hast offensichtlich nicht einmal Deutsch verstanden.
Geldmenge muß weniger Wert werden
LG von einem ausgebildeten Controller. Und viel Spaß noch mit einfachen Formeln.
1000 Euro x 2% = 20x Haareschneiden oder 3 Fernseher. Total logisch
Ich denke, du verstehst, was ich meine.
Für die Vertreter der Geldmengensteuerung ist Inflation rein monetär begründet. Folglich kann ihrer Ansicht nach das Preisniveau über die Geldmenge M (Monetäres Zwischenziel) gesteuert werden. Eine Stabilität des Preisniveaus wird nach dieser Theorie dann erreicht, wenn, unter der Annahme einer gleichbleibenden Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, die Geldmenge im selben Maß wie das reale Bruttoinlandsprodukt steigt.
https://www.bundestag.de/resource/blob/1020756/a235a95d4d81df301bad542d34fa3260/WD-4-053-24-pdf.pdf
LG von einem ausgebildeten Controller.
Meinst du dich damit? Dann verstehe ich nicht, waurm du so eine Frage stellst.
die Geldmenge im selben Maß wie das reale Bruttoinlandsprodukt steigt.
In meinem Modell gibt es keine Inflation.
Deine Denkweise ist durchaus richtig. Und große Schande über alle etablierten Politiker, die nicht einmal auf diesen Gedanken kommen.
Innerhalb einer kapitalistischen Geldwirtschaft ist das aber unmöglich.
Das heißt nicht, dass es unmöglich bleibt. Sondern dass man viel tiefer blicken und die Dinge grundsätzlicher lösen muß. Dann lösen sich zehntausend andere Großprobleme auch.
Innerhalb einer kapitalistischen Geldwirtschaft ist das aber unmöglich.
Euh, doch. Durch Zinsverbot.
Das gab es im Mittelalter tatsächlich. Das Geld verfiel (wurde verrufen) und mußte gegen eine Gebühr erneuert werden. Die Gebühr war die Steuer.
Die Verrufung störte die Geschäftsinteressen alljener, die an der damaligen Geldwirtschaft beteiligt waren, namentlich die Händler, die in den deutschen Städtebünden dominierten. Gleichzeitig führte die stete Geldentwertung zu einem enormen Investitionsdrang, sodass Handwerker und Händler ihre Unternehmungen stark ausbauten, die Deutsche Hanse gegründet wurde und schlussendlich viele der heutigen Städte durch die Hanse gegründet werden konnten. Der Grund des Investitionsdruckes sehen einige darin begründet, dass niemand der letzte sein wollte, der bei den teils zweimal jährlich auftretenden Verrufungen der Brakteaten das Schlaggeld bezahlen musste und somit ja 25 % des Geldwertes verloren hätte. Das Ausbauen und Investieren in den eigenen Betrieb galt als praktischer Schutz vor der Geldentwertung und führte zu großem Wohlstand.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brakteat#Allgemeines
In dieser Zeit gab es keine Superreichen, wenige Kriege und es gab genug Geld für alle möglichen Bauvorhaben.
Als die Zinsen wieder eingeführt wurden, gab es kurz danach Superreiche (zB. die Fugger) und jede Menge Kriege.
Dann macht man neue auf. Warum sollten sie abwandern, wenn sie einen guten Schnitt machen? Wie viele Bäcker sind denn ins Ausland abgewandert? oder Glaser?
Niemand hat gesagt, dass Wirtschaft ausgemerzt gehört. Und ich will auch keine Wirtschaft, die sich mit sich selbst beschäftigt, wie Haareschneiden und Essen-austragen.