Warum ist Tod keine Option?

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25 Antworten

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Leben oder Tod. Es macht keinen Unterschied. Beide Begriffe sind völlig subjektiv interpretiert und nicht in ihrer Grundessenz wahrgenommen. Warum Menschen sich vor dem Tod fürchten ? Da sie zum Egoismus erzogen werden. Der "natürliche Egoismus", den jeder hat. In der Tat, der Überlebenstrieb ist eine Veranlagung, mehr aber nicht. Der Grund besteht in dem Motto nachdem alle bekannten Organismen der Erde existieren, das Überleben, konkret das Weiterexistieren, da das Bereitstellen von Nahrung ebenfalls Aufgabe des Organismus im natürlichen System ist, es ferner also nicht um langes Überweilen, sondern um das Existieren bis zum Zeitpunkt des Verzehrs oder anderweitiger Verwertung geht. Für einen Menschen, der alle Dinge objektiv und unvoreingenommen betrachtet und mit der Intention, die Gesellschaft zu verbessern lebt, besteht das einzige, was ihn am Leben hält in einer Verbesserung der Lebensumstände im Hinblick auf die folgenden Generationen. Da dafür aber eine Reflektion der eigenen Vorstellungen und Sehnsüchte unternommen werden muss(man überträgt und bewertet die Situation anderer Menschen durch Kontrastierung selbiger mit der eigenen), besteht auch in diesem Fall, der sich direkt auf andere Personen bezieht die Intention des Egoismus [welcher vom Grundgedanken her nicht negativ ist, da es das höchste Ziel sein sollte, die Gestaltung der Gesellschaft auf der Bewertungsbasis des höchsten Genusses(-->mit einigen Worten nicht erklärt) zu gestalten]. Du wirst aber bei dieser Frage zu 99% an Leute geraten, die sich auf eine Argumentationsbasis beziehen, die ihr Augenmerk ausschließlich darauf bezieht, wie sehr sich das Leben der betroffenen Person ihrer zugunsten wenden kann( Leben in Saus und Braus), nicht wird nach dem Kriterium der Fähigkeit des Beitrages zum Aufschluss in philosophisch-analytischen Bereichen gefragt. Kontrolliert wird diese Ansicht durch bereits erwähnte, primitive Angst.

Nur ein winziger Einblick in eine moderat komplexe Position der Gegenseite. Das heißt nicht, dass ich diese Anschauung vertrete.


MissMRA  12.08.2016, 16:29

Also beziehst du dich bzw. der Text hauptsächlich auf die Triebe? Ich bin mir nicht sicher, inwiefern man das "Tabuthema" Tod auschließlich auf Angst und Egoismus stützen kann. Klar, sie sind durchaus Bestandteil, aber auch nicht der alleinige Auslöser für die Negativität. Der Tod ist zwar alltäglich, es kommt einem aber nicht so vor.

Ich würde mich mal auf die komplette Gegenseite beziehen: Warum ist das (Weiter-)Leben eine Option?

Ich denke, es besteht einfach nicht der Bedarf an Tod, weil die meisten "ein Leben im Luxus" führen. Oder (wenn nicht) weil ein Leben einfach für die Allgemeinheit gebraucht wird, wir Menschen beruhen ja auf Interkation und Zusammenarbeit. Deshalb fragen sich wahrscheinlich (mehr oder weniger indirekt) viele Leute, warum manche sterben wollen bzw. bezeichnen sie Suizid als dumm.

Was natürlich noch wichtig ist, ist der Umstand, dass der Tod an sich immer nur die Mitmenschen betrifft - kein Toter bestimmt über eine Trauerfeier. Die Bindung zu einem Menschen, das Behalten-wollen, ist nur ein weiteres Kriterium, des Menschen Sterben zu hindern (um wieder auf den Egoismus zu kommen).

Und dann kommt natürlich der sagenumwobene Sinn des Lebens dazu. Viele Menschen machen sich ihren eigenen Sinn, nehmen sich Ziele vor, planen die Zukunft, sind glücklich. Was ist mit jenen, die keinen Sinn finden? Es ist schwierig, diese Frage zu erörtern, weil es so viele verschiedene Meinungen gibt (wie DerNutzer10000 schon erwähnt hat), jedoch denke ich, dass eben diese Meinungsverschiedenheit dazu führt, dass sich quasi zwei Pole bilden: Pro und Contra. Leben oder Tod.

Letztlich will ich keinen Roman schreiben, weshalb ich mich dem Ende nähere: Suizide sind ganz und gar nicht dumm, denn das "Opfer" hat sich das bestimmt genauestens durchdacht und erörtert. Was man mit dieser Aussage anfängt, ist einem selbst überlassen.

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Skunk645  01.07.2012, 14:52

Ich bin wirklich beeindruckt, musste deine Text ein paar mal durchlesen um dir folgen zu können!

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HowardFrazetta  20.06.2012, 16:47

wow, sehr interessant... auch etwas verschachtelt und kompliziert, aber interessant!

ist der text selbst geschrieben ? und die argumente so selber erdacht ? wenn ich mal direkt fragen darf ..

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Selbstverständlich ist das eine Option. Der Haken ist nur, dass die Option irreversibel ist. Deshalb empfiehlt es sich in den meisten Fällen, daran zu arbeiten, die aktuelle, vermeintlich unerträgliche Situation zu verbessern oder abzuwarten, bis wieder bessere Zeiten kommen. Es mag ganz außergewöhnlich schlimme Zustände geben, in denen der Tod vermutlich die bessere Option ist. Nur ist es schwierig, gerade in dem betreffenden Moment, dies wirklich klar beurteilen zu können. Wie gesagt, eventuelle Fehler wären dann nicht wieder rückgängig zu machen.

Ich sage das übrigens nicht nur als theoretisches Gedankenspiel, sondern kenne eine solche Situation aus eigener Erfahrung, in der ich mich dann für "abwarten" entschieden habe, worüber ich heute heilfroh bin.

Wer selbst mit Todesgedanken viele Monate verbracht hat - und dann das Leben zu genießen gelernt hat....der weiß, warum Tod die schlechteste Alternative ist. - Nur weil es Zeiten gibt, in denen man das Leben nicht mag, sollte der Tod nicht als Ausweg gesehen werden. Manchmal ist alles so schwer und ausweglos, man fühlt gar nichts mehr, man fühlt sich selbst nicht mehr..., so dass man keine andere Möglichkeit sieht.....aber es gibt IMMER einen anderen Weg. Man muss nur bereit sein, einen neuen Weg zu gehen. Und das ist SEHR schwer und dauert oft Jahre mit am besten täglichem Training. Aber das Ergebnis ist es wert. Jeder, der den Weg gegangen ist wird es bestätigen.

Es wurde schon vieles gesagt, was sehr richtig und sehr weise ist und daher möchte ich, anstatt alle aufgezählten Punkte zu wiederholen, das Thema von einer etwas esoterisch-spirituell angehauchten Seite beleuchten. (Wer absoluter Nihilist ist, braucht mich nicht zu beschimpfen, sondern kann JETZT aufhören zu lesen ;)):

Vor vielen Jahren, als ich noch ein Kind war, hat mir meine Mutter von einer sehr intensiven Nahtoderfahrung berichtet. Sie erinnerte sich an der viele Details über Dinge des Lebens, die ihr erklärt worden waren und für die es natürlich keinen Beweis gibt. Viele Jahre später ist ein Buch erschienen (Neale Donald Walsh - "Gespräche mit Gott"), dass mich rundum verblüfft hat, weil viele Aussagen fast deckungsgleich mit dem waren, was mir meine Mutter erzählt hatte.

Das ist natürlich kein Beweis für gar nichts, aber eines steht fest: Meine Mutter konnte dieses Buch nicht gelesen haben, weil es zu dem Zeitpunkt noch gar nicht erschienen war.

Aber nun zum Thema Suizid: Sowohl laut der NTE meiner Mutter und dem Buch ist Suizid absolut sinnlos, weil du dir vor deiner Geburt dein Leben und deine Probleme selbst ausgesucht hast - es ist zwar schwer vorstellbar, dass sich z.B. Schwerstbehinderte so ein Leben selbst ausgesucht haben sollen, aber als Außenstehende können wir nicht beurteilen, was die Seelen dieser Menschen damit unter Umständen bezwecken, welche Aufgaben sie bewältigen oder welche Erfahrungen sie in diesem Dasein sammeln wollen - und ja - angeblich leben wir nicht nur einmal. Wäre diese Annahme richtig, würde das Bedeuten, dass man sich mit Selbstmord nur selbst ins Knie schießt, weil man sich selbst quasi um die Gelegenheit beraubt, im Leben das zu lernen oder zu erfahren, was die eigentliche Intention war, überhaupt in dieses Leben hineingeboren zu werden.

OK, Ich hoffe, kein Atheist hat das gelesen, sonst krieg ich jetzt Ärger, dass ich einfach solche spekulativen Behauptungen ohne irgendetwas zu wissen aufstelle ;)


  1. Weil die meisten Suizidandrohungen Hilferufe sind. Der Tod wird nicht gewollt, nur die Alternative nicht gesehen. Zu sagen "stirb doch" ist ein im Stich lassen und die Hilfe verweigern.

  2. Weil es oft wirklich Möglichkeiten gibt und 5 Jahre weiter würde derjenige nicht mal selbst diesen Schritt noch gehen wollen.

  3. Viele Suizidgedanken sind auch krankheitsbedingt. In einer Depression kann man gar nicht die Lösung sehen oder glauben, dass es sich mal anders anfühlen wird. Fakt ist aber, das es Therapien gibt (Medies, Therapie,...) und das Gefühl sich dazu ändert. Soll wirklich eine Entscheidung im Krankheitszustand getroffen werden, statt im gesunden Zustand?

  4. Es hat Auswirkungen auf die Umwelt: Niemand ist so alleine, dass es nicht Menschen gibt, denen das weh tut. Und niemand bringt sich so anonym um, dass es nicht Menschen gibt, die es mitkriegen und die das auch belastet (Ärzte, der Finder, Nachbarn usw)


HowardFrazetta  20.06.2012, 16:50

hmm viele meinen ja auch, dass das emfpinden während eines depression genauso wahr sein kann

also wenn man in dem augenblick wirklich sterben will, ist es ja sogesehen für den moment auch - hm ich finde kein angemessenes wort - passend ?! für das eigene empfinden zumindest

ich will das ja gar nicht in schutz nehmen, aber die eigene wahrnehmung ist immer so eine sache ... sie verändert sich ja quasi permanent!

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HowardFrazetta  21.06.2012, 01:45
@darkCharm

sie deckt sich halt perfekt mit dem klischee bild des selbstmörders ab:

nem teenie der es grade hip und cool findet zu sterben und gar nicht drüber nachdenkt

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HowardFrazetta  21.06.2012, 02:30
@darkCharm

der anteil an selbstmördern die das klischee wirklich erfüllen ? ja das mein ich auch, der ist sehr klein

aber viele denken (meine ich) die meisten selbstmörder sind so

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darkCharm  21.06.2012, 02:50
@HowardFrazetta

Ist aber dann ne sehr einseitige Sichtweise.

..ich kenne diese Gedanken auch, aber ich stimme nur einer von den genannten Sachen zu. Suizidgedanken können krankheitsbedingt sein - was aber nicht heißt das man nicht differenzieren kann.

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Tatjanika  19.06.2012, 11:14

Punkt 2.Die meisten würden diesen Schritt ihr ganzes leben gerne gehen. Punkt 3. Eine Depression bleibt lebenslänglich trotz vieler Therapien. Punkt 4.Es gibt genug Menschen,bei denen es niemanden stören würde,wenn sie gehen,wo sogar viele erleichtert wären.

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guinan  19.06.2012, 11:22
@Tatjanika

Von welchen Meisten redest du? Ich war selbst schon an dieser Stelle und will es nun NICHT mehr. Und auch bei mir sind Depressionen- die aber inzwischen weitaus milder sind. Ich bezweifle wirklich, dass es auch nur einen Menschen gibt, bei dem es niemanden gibt, den es stört. Ich glaube, dass sind die Gedanken des depressiven Menschen und entsprechen nicht der Realität.

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Tatjanika  19.06.2012, 11:37
@guinan

Dann bist Du noch unerfahren lerne dass es Menschen gibt,bei denen die Welt froh ist,wenn sie gehen,wo schon die Eltern sich es wünschten .

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Distel  19.06.2012, 11:52
@Tatjanika

tatjanika - es geht nicht um die anderen menschen, nicht darum ob andere menschen es sich vielleicht wünschen würden. selbst wenn es die eigenen eltern sind - was solls ?!

es geht um das eigene leben, das eigene ich und das eigene sein.

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guinan  19.06.2012, 11:58
@Distel
  1. Wenn das Problem die Eltern sind, dann siehste doch, dass das in 5 Jahren oder so spätestens anders sein wird. Kinder werden groß und führen ihr eigenes Leben und lernen andere Menschen kennen, die wichtig werden.

  2. Schön, dass du nicht gegen Punkt 1 oben angeredet hast. Ich glaube nämlich, auch du sendest gerade Hilferufe aus. Warum sonst diskutierst du darüber? Jemand soll dir einen Weg nennen. Nun, dann nenne doch auch DEIN Problem. Und nimm Hilfe an. Am Besten aber vor Ort und über längere Zeit. Ich könnte dir nur helfen, diese Hilfe zu finden.

  3. Sogar hier machen sich ja schon Menschen Gedanken. Und die kennen dich nicht mal. Das beweist doch, dass es niemanden gibt, der nicht fehlt und dessen Tod nicht auch andere belastet. Für mich ist das gerade auch nicht sooo leicht, mit jemandem zu reden, der so negativ vom Leben denkt.

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DerMitDemQ 
Beitragsersteller
 19.06.2012, 12:00
@Distel

"es geht um das eigene leben, das eigene ich und das eigene sein."

Exakt! Darauf basiert im Prinzip meine gesamte Argumentation!

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Distel  19.06.2012, 12:13
@DerMitDemQ

na dann - kümmer dich um dein leben, dein ich, dein sein :) leben ist doch, was du daraus manchst, oder nicht. wenn du tod bist, den freitod wählst, hast du das daraus gemacht. es ist eine lösung - neben zig anderen lösungen. du könntest auch weiterhin "unglücklich" sein und darüber hinweg sehen, dass es immer höhen und tiefen gibt. du könntest dich in dein unglück fallen lassen und liegen bleiben. dann stellt sich wirklich die frage, ob der tod nicht wünschenswerter ist.

du könntest auf besserung warten. einfach ausharren und darauf hoffen, dass die menschen die sagen "es gibt immer höhen und tiefen - es wird schon wieder besser" recht haben.

du könntest es selbst in die hand nehmen und wieder lebensfroh werden. (dazu rate ich).

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Tatjanika  19.06.2012, 12:20
@guinan

Nein,ich habe nur festgestellt,dass immer alle die gleiche Meinung zum Thema haben und meine ist schon seit Kindheit anders.

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Tatjanika  19.06.2012, 12:28
@guinan

Für mich ist es extrem schwer immer gegen diese Lebensgeilheit der Menschen anzukämpfen,gäbe es die nicht,würde ich vielleicht lieber leben.Unter dieser leide ich schon immer.

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Goodnight  19.06.2012, 15:06
@Tatjanika

@Tatjanika Punkt 4 stimmt leider und ist Realität, wenn immer möglich, sollte man der Gesellschaft diesen Gefallen nicht tun. Die Gleichgültigkeit der Menschen, ist der häufigste Grund für Suizid.

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guinan  19.06.2012, 16:22
@Goodnight

@tatjana hm, was genau ist denn an der Hoffnung zu unerträglich? Warum wäre es einfacher, wenn die Leute sagen würden, das Leben ist doof und sterben ist besser? Fühlst du dich in deinen Problemen nicht ernst genommen?

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Mupfelmu  20.06.2012, 23:48
@guinan

zu punkt 1: kinder bleiben zeitlebens die kinder ihrer eltern.
zu punkt 2: warum soll das ein hilferuf sein, wenn sie hier anonym ihre meinung zu einer nicht von ihr initiierten diskussion beiträgt?
zu punkt 3: leider beweist das keinesfalls, dass es niemanden gibt, der nicht fehlt.

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BaluDerTanzbaer  19.06.2012, 11:08

Sehr tolle Antwort. Ich hab schon viele in vielen Diskussionen gehört. Diese hier bringt es sehr gut auf den Punkt ;-)

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