Was tun wenn Suizid und Leben keine Option sind?

Support

Hallo DontHateMe13,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

 

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).

Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

 

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was  Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

 

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf!

 

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktionen/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.


Alles Gute,

Klaus von gutefrage

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo DontHateMe13,

es tut mir sehr leid, dass Du Dich im Moment so ausweglos fühlst, dass Du mit Selbstmordgedanken zu kämpfen hast! Wenn das im Moment für Dich schwer vorstellbar ist: Es kann bestimmt auch in Deinem Leben wieder bergauf gehen!

Meistens ist keine Situation so ausweglos, dass es keinen Grund gibt, auf eine Besserung zu hoffen. Denke einmal über die folgenden drei Gründe nach, weswegen es sich doch noch lohnen könnte, weiterzuleben.

Deine Umstände können sich ändern - Denke immer daran, dass sich belastende Situationen, egal wie ausweglos sie im Moment erscheinen, ändern und sich nach und nach zum Besseren wenden können. Selbst wenn das nicht so schnell geschieht, wie man sich das wünscht, sollte man nicht versuchen, alle Probleme auf einmal zu lösen, sondern jeden Tag für sich zu sehen.

Natürlich gibt es auch immer Umstände, die sich nicht mehr ändern lassen, z.B. wenn man an einer chronischen Krankheit leidet, einen geliebten Menschen durch den Tod verliert oder eine Beziehung in die Brüche geht. Auch in diesen Fällen kann man etwas tun: Die eigene Einstellung ändern.

Man kann entweder dem unabänderlich Geschehenen endlos nachtrauern oder aber sich innerlich damit abfinden. Dann gelingt es besser, die eigene Situation, trotz dem Schmerz, der damit verbunden ist, etwas positiver zu sehen.

Man wird eher danach Ausschau halten, wie man mit der Situation klarkommen kann, statt mit drastischen Mitteln allem ein Ende zu machen. Vielleicht entdeckt man Hilfen und Möglichkeiten, an die man zuvor nicht gedacht hat und die einem wieder Auftrieb geben.

Du solltest auch folgendes niemals vergessen: Kann man einen Berg nicht auf einmal ersteigen, dann schafft man es vielleicht in mehreren Etappen. Dasselbe gilt für die meisten Hindernisse im Leben, ganz gleich wie riesig sie einem vorkommen. Wichtig ist, dass man sich nicht von ihnen erdrücken lässt, sondern überlegt, was man (evtl. mit Hilfe anderer) tun kann, um sie zu überwinden.

Es gibt Hilfe - Eine Hilfe können z.B. Menschen sein, denen man am Herzen liegt. Das können Angehörige, Freunde und auch andere sein, die persönlich an Dir interessiert sind. Wenn sie auch nicht immer von selbst auf Dich zukommen mögen, so kannst Du sie vielleicht ansprechen und in einem vertraulichen Gespräch Dein Herz ausschütten.

Dann ist da ja auch noch professionelle Hilfe, die man bei Selbstmordgedanken unbedingt in Anspruch nehmen sollte. Oft steckt hinter diesen Gedanken eine schwere Depression, für die sich niemand schämen muss, genauso wenig wie man sich für eine körperliche Krankheit schämen muss. In einem Buch wird die Depression als „Schnupfen“ unter den psychischen Erkrankungen bezeichnet. Rein theoretisch kann sie jeder bekommen— doch es gibt Behandlungsmöglichkeiten.

Sind Deine Selbstmordgedanken sehr stark oder anhaltend, solltest Du Dich informieren, wo Du Hilfe erhalten kannst, vielleicht bei Notfall-Hotlines oder anderen Beratungsstellen für Suizidprävention. Sie sind mit geschultem Personal besetzt. Hier sind einige Anlaufstellen, an die Du Dich wenden könntest:

- Notfall-Seelsorge: Telefon-Hotline (kostenfrei, 24 h), auch Auskunft über lokale Hilfsdienste:

  • 0800 - 111 0 111
  • 0800 - 111 0 222
  • 0800 - 111 0 333 (für Kinder / Jugendliche)
  • Email: unter www.telefonseelsorge.de

Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge hören Dir gut zu, nehmen an Deinen Problemen Anteil und können Dich bei Bedarf auch an entsprechende Einrichtungen verweisen. Du kannst Dich hier zu jeder Tages- und Nachtzeit anonym beraten lassen.

- Sozialpsychiatrischer Dienst: Er bietet Menschen in psychischen Krisen Beratung und auch weitergehende Hilfen an. Oft findest Du diesen Dienst im Gesundheitsamt oder kannst die Adresse und Telefonnummer über das Gemeindeamt erfragen.

- Beratungsstellen der Jugendämter, Erziehungsberatungsstellen und Ehe-, Familien-, Lebensberatungsstellen: diese sind in jeder Stadt und Gemeinde Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Probleme.

- Online-Beratung: Hilfe für suizidgefährdete junge Menschen gibt es hier: www.das-beratungsnetz.de . Ein Online-Beratungsangebot, bei dem suizidgefährdete Jugendliche von spezielle ausgebildeten Gleichaltrige beraten werden, ist hier zu finden: http://www.u25-deutschland.de

- Informationen stehen für Dich auch auf der Website deutschen Gesellschaft für Suizidprävention zur Verfügung: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/fuer-betroffene-und-angehoerige

Wenn Du Dich dort lieber telefonisch beraten lassen möchtest, so kannst Du dies unter folgender Nummer tun: 0921-283301

Vergiss bitte nicht, dass Du z.B. aus einer schweren seelischen Krise allein nicht wieder herauskommst, aber wenn Dir jemand hilft, kannst Du es durchaus schaffen! Vielen hilft auch eine ambulante Therapie, um wieder mehr Selbstvertrauen zu entwickeln und Strategien zur Bewältigung ihrer Probleme zu finden. Wichtig ist es auch, jemanden zu haben, zu dem man Vertrauen hat und bei dem man immer sein Herz ausschütten kann.

Es gibt Hoffnung - Auch wenn Du schon lange an Deine Grenzen gestoßen bist, heißt das nicht, dass nicht irgendwann ein Hoffnungsstrahl aufleuchtet. Wie bereits gesagt, ändern sich Situationen, es bleibt nicht für immer alles gleich trost- und hoffnungslos. Deine jetzige Lage kann wie ein langer dunkler Tunnel sein, dessen Ende Du im Moment noch nicht sehen kannst. Denke jedoch daran, dass irgendwann auch der längste Tunnel zu Ende ist und man wieder das Tageslicht erblickt.

Vielen vor Dir ist es schon so ergangen, und so kann es auf in Deinem Fall sein! Auch wenn es schwer ist, mache Dir jedoch eines zum Motto: "Aufgeben ist keine Option". Diese Einstellung kann Dir dabei helfen, niemals die Hoffnung zu verlieren, egal wie dunkel es um Dich herum gerade aussieht.

Außer diesen praktische Hinweisen, möchte ich Dir zum Schluss auch noch einen kleinen Tipp aus der Bibel geben. Falls Du an Gott glaubst, magst Du Dich davon angesprochen fühlen. Ich fand einen sehr ermutigenden Text in den Psalmen, der zeigt, dass wir uns mit unseren Sorgen und Problemen jederzeit an Gott wenden können.

Der Text lautet: " O Hörer des Gebets, ja zu dir werden Menschen von allem Fleisch kommen." (Psalm Kapitel 65, Vers 2). Ich selbst habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Gebete nicht einfach ins Leere gehen. Gott kann einem helfen, auch wenn er nicht durch ein Wunder alle schlimmen Umstände beseitigt.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du es mit der Hilfe und Unterstützung anderer schaffst, Dein schlimmes seelisches Tief zu überwinden und nach und nach merkst, dass es sich trotz allem lohnt, weiterzuleben. Alles Gute und viel Kraft!

LG Philipp


Philipp59  07.11.2019, 09:34

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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Du solltest dir unbedingt Hilfe suchen. Es ist nicht schlimm, wenn man mal Hilfe braucht und diese auch in Anspruch nimmt. Red mit einem Therapeuten über deine momentane Situation

Ja, DontHateMe13, dein Zustand ist besorgniserregend!

Ich finde, dass du auch vom Support gute Tipps bekommen hast.

Ich vermute nun, dass du vor gar nicht so langer Zeit dein Leben nicht so unerträglich empfunden hast. Es war ja vielleicht gar nicht so ganz anders, aber du hast es nicht so unerträglich erlebt.

In deinem Alter überfällt uns Menschen leicht ein Gefühl der Orientierungslosigkeit.

Ich hatte in der Zeit immer den Drang, bei jeder Gelegenheit mein Spiegelbild zu betrachten und sah mich plötzlich voller Zweifel und auch Ängsten mit den Augen der ANDEREN.

Hätte es damals schon GF gegeben, mein Nick hätte auch "DontHateMe" sein können.

Wie fremd, gar bedrohlich die Menschen plötzlich waren! Obwohl ich sie doch gut kannte, ja sogar wenn sie zu meiner Familie gehörten!

Ich fühlte mich von niemandem verstanden und verkroch mich in meinem Zimmer. Auch ging es mir damals in der Schule sehr schlecht.

Mir haben damals Radtouren und bald auch Radreisen sehr geholfen, die ich allein unternahm.

Dann waren Erlebnisse in der Natur für mich befreiend und auch die Zufallsbegegnungen mit mir völlig fremden Menschen, die zu meiner Überraschung oft freundlich zu mir waren, mich gar sympathisch fanden.

Und allmählich konnte ich die Zeit der großen Unsicherheit, ja der unerklärlichen Verzweiflung hinter mir lassen.

Ich möchte dir damit nur sagen, dass so ein Gefühl der Ausweglosigkeit in der einen oder anderen Art leider zu jedem Leben dazugehört. Aber es ist immer eine Zeit des Übergangs, eine Zeit wichtiger Veränderungen.

Wenn nun wirklich nicht in dir eine Ahnung auftaucht, was dein Leben jetzt von dir will, dann lass dir von einem guten Freund oder einem guten Psychologen raten.

Da ist bestimmt in dir etwas, was ins Handeln drängt, was du gerne tun möchtest.

Du bist ja noch ganz am Anfang deines Lebens. Und wenn du ganz in Ruhe in dich reinhorchst, dann ist es sehr gut möglich, dass dir einfällt, was nun gerade dein Leben von dir will.

Das wünsche ich dir!

Ich rate dir, mach eine Therapie.

Wenn dein Leidensdruck extrem groß ist, wende dich an den psychosozialen Dienst (den gibt es in jeder größeren Stadt/Gemeinde, auf dem Rathaus/der Gemeinde- oder Stadtverwaltung kannst du dich informieren).

Das hat schon vielen Menschen in vergleichbarer Situation wie deiner geholfen.

Depression ist kein Luxusproblem.

Aber die Depression ist auch nicht das Eigentliche, sondern nur ein Symptom.

Du fühlst dich innerlich leer. Du fühlst dich nicht wirklich geliebt. Du hast vlt den Eindruck, dass du anderen nie recht bist. Das alles ist sehr kraftraubend.

Mit 13 muss da fast jeder durch, ich hatte das damals auch furchtbar. Inzwischen habe ich Glauben an Gott gefunden, das hat mir irgendwann geholfen, aus diesem Loch rauszukommen. Weil ich dann wenigstens sehen konnte, dass es mehr Sinn gibt, als man in dem Moment fühlt oder denkt.