Warum ist heutzutage alles nur noch auf Kommerz ausgelegt?

7 Antworten

Das ist nun mal der Kapitalismus.

Seitdem man erkannt hat, dass man aus Kreativität Geld machen kann, hat man versucht das volle wirtschaftliche Potenzial daraus zu ziehen. Unser Wirtschaftssystem ist auf die persönliche Gewinnmaximierung ausgelegt und funktioniert dann am effizientesten, wenn eine Ware in kurzer Zeit und großer Verfügbarkeit mit möglichst wenig Aufwand auf den Markt gebracht werden kann um es dann für mehr Geld zu verkaufen (Mehrwert). So funktioniert die kapitalistische Wirtschaft.

Mit diesem System wird die Kreativität in Mitleidenschaft gezogen und ausgebeutet. Viel in kurzer Zeit zu produzieren funktioniert leider nicht, wenn man die Qualität in den Vordergrund stellen will. Das ist nämlich kontraproduktiv und schadet dem Gewinn. Es ist leichter ein billiges Produkt in kürzester Zeit zu produzieren. Dadurch schwindet im Gegenzug dann die Qualität und die Leidenschaft.

Das ist was wir momentan in der Popindustrie immer häufiger sehen. Bekannte Melodien werden recycelt und in leicht veränderten Songs neu vermarktet. Das erfordert nur wenig Aufwand (schließlich ist alles schon da) und verkauft sich gut, weil es den Anschein der Innovation erweckt und die breite Masse zufrieden stellt, weil diese lieber bereits bekanntes konsumiert als neues zu entdecken.

Am Ende sind es die Konsumenten, die die Musikindustrie füttern. Denn diese entscheiden sich dafür diese künstliche Musik zu konsumieren und dafür zu zahlen. So wird nicht nur die Kunst ausgebeutet, sondern auch noch die anspruchslosen Konsumenten.

Während die großen Popstars durch ihre überwiegend einfache und oberflächliche Musik immer reicher werden, verdienen die wirklich leidenschaftlichen kleinen Künstler höchstens einen Appel und ein Ei an ihrer Musik. Der Käufer entscheidet was erfolgreich sein soll und was nicht. Solang sie sich dafür entscheiden immer wieder das gleiche genetisch veränderte Fressen zu essen, wird die Industrie reicher und die Musiker ohne große Labels und Verkäufe bleiben arm.

Woher ich das weiß:Hobby – Begeisterung für Musiker und Genres

Diese Aussage ist total falsch. Kreative musikalische Werke die nicht viel Beachtung finden, gab es immer schon und gibt es auch heute in hoher Anzahl.

Vermutlich kennst du sie einfach nicht, weil du dich nur im Mainstream suhlst. Unpopuläre Musik ist meist wenig eingängig, komplex und für die meisten sehr schwierig. Es liegt also einzig an dir, dich mehr dafür zu interessieren und danach zu suchen.

3 Beispiele, jetzt nur mal aus dem Bereich Elektro:
(Da gibt es unzählige Beispiele, aus unzähligen Genres)

https://www.youtube.com/watch?v=-v4Tqm8wk8E&list=PLY3u5qOW4BGztpe0ekXDB7MeeRrWSFIYk&index=62

https://www.youtube.com/watch?v=2gjlcSZ9cQE&list=PLY3u5qOW4BGztpe0ekXDB7MeeRrWSFIYk&index=104

https://www.youtube.com/watch?v=XM-ZnkFC2rg&list=PLY3u5qOW4BGztpe0ekXDB7MeeRrWSFIYk&index=145

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebhaber innovativer kreativer Musik in fast allen Genre
Schindi25 
Fragesteller
 03.08.2023, 10:28

Naja ich höre Rock Musik, versuche mich eher außerhalb und in der oldschool zu bewegen.

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najadann  03.08.2023, 10:47
@Schindi25

Na klar, auch gut. Aber bei altem Rock, gibt es auch sehr grosse Unterschiede.
Denkst du dabei an Nirvana, Eagles, oder RollingStones und ähnliches, bewegst du dich auch nur wieder im Mainstream dieserZeit. Für Nichtkommerz muss man etwas tiefer graben.

https://youtu.be/8CAapI7SnXY

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Es gibt ohne Ende independent Filme und Musik. Die schaffen es nur nicht ins Radio oder in die Blockbuster Kinos.

Du musst dich nur selbst vom Mainstream weg bewegen um sie zu finden.

Schindi25 
Fragesteller
 01.08.2023, 00:33

Bin grad dabei

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Das liegt an dem Wirtschaftssystem, in dem wir leben. Der Kapitalismus ist halt gewissermaßen auf Wettbewerb ausgelegt, somit sind die Leute, die am meisten zu sagen haben, sehr häufig die Leute, bei denen Geld im Vordergrund steht.

Ich würde jetzt nicht sagen, dass das großartig anders war vor 10, 50 oder sogar 100 Jahren.

Ich würde das komplette Gegenteil behaupten übrigens, alles wird immer individueller und 'personalisierter'. Also es gibt immer mehr nischen- und Indieprodukte, bewegungen, genres ect.

Ich finde es garnicht schlecht wenn dinge nicht so hyperindividuell sind. Wenn es eine Massengesellschaft gibt, erinnert das Leute eher an das was sie verbindet, anstatt an trivialitäten die sie entzweihen.