Warum ist es eigentlich erlaubt, mit Rechtslenkern im Linksverkehr zu fahren und umgekehrt?
Leider ist der Straßenverkehr weltweit ja nicht einheitlich ein Rechts- oder Linksverkehr, denn das würde sicher so manche Umstände ersparen.
Und mich wundert auch, dass man sich da im Rahmen der Globalisierung noch nicht drauf geeinigt hat, aber das sei mal dahingestellt.
Warum es also auch immer Rechts- UND Linksverkehr gibt, aber ich frage mich, warum man dann auch noch im jeweiligen Verkehr mit Fahrzeugen fahren darf, die darauf nicht ausgelegt sind.
Bei uns dürfen z.B. Engländer mit ihren Rechtslenkern fahren und wir dort auch mit unseren Linkslenkern, obwohl ich das nur ungern tun würde.
Denn aus Gründen der Verkehrssicherheit kann man eigentlich nur mit einem Fahrzeug sicher unterwegs sein, das auch auf die jeweilige Verkehrsart ausgelegt ist.
Warum ist also das Fahren mit Fahrzeugen erlaubt, die das Lenkrad auf der "falschen" Seite haben? Wie lautet der entsprechende Paragraph in der StVO und gibt es auch Länder, die das untersagen?
Denn letztlich kann man sich ja vor Ort auch einen passenden Mietwagen nehmen, was ich für die deutlich bessere Alternative halte wie das eigene Auto, wenn es für den dortigen Verkehr nicht ausgelegt ist.
14 Antworten
Ich bin schon den ein oder anderen Rechtslenker mal zwischenzeitlich gefahren, auch im Rahmen meiner Autosuche. Und ich muss sagen, man denkt sich sehr schnell um und bemerkt kaum noch das man rechts sitzt. Einzig bei einem Handschalter habe ich da so meine Probleme.
Ich habe auch so einige Vorzüge bemerkt, wenn ich rechts sitze. Ich fand es persönlich auch deutlich angenehmer mal auf der rechten Spur auf der Autobahn zu bleiben, immerhin weiß ich ja ganz genau wo mein Auto auf der rechten Seite zuende ist. Ebenso bei engeren Straßen war es weniger ein Problem geworden möglichst rechts zu fahren.
Es gibt nur ein einziges Problem, welches mich da sehr getriggert hat. Man sieht nichts, wenn man rechts in einer Parklücke steht. Man muss schon entgegengesetzt der Fahrtrichtung parken, um alles sehen zu können. Und da kommt dann das deutsche Gesetz ins Spiel. Die verteilen dir dann ein Knöllchen, weil du auf einer engen Straße, wo du eh fast nur auf der linken Seite fährst, entgegengesetzt der Fahrtrichtung parkst. Dabei hast du doch so mit einem Rechtslenker den besten Überblick! :D
Ich persönlich kenne nur eine einzige Situation, wo ich wirklich eine schlechtere Übersicht habe:
Wenn es eine Rechtskurve an einem Berg entlang ist, wo man eventuell einen Radfahrer oder ähnliches später bemerkt. Dafür kann ich umso besser um eine Linkskurve herum gucken. ;)
Überholvorgänge finde ich auch noch schwierig, aber mich zwingt ja keiner zu überholen und stellenweise kann man rechts auch noch ganz gut vorbeischauen. Lustigerweise kann ich dadurch aber in Rechtskurven auf der Landstraße gut überholen, denn ich kann an den Fahrzeugen vorbei in die Kurve hineinschauen.
Und mich wundert auch, dass man sich da im Rahmen der Globalisierung noch nicht drauf geeinigt hat, aber das sei mal dahingestellt.
Dafür ist es um Jahrzehnte zu spät. Und welche Seite wäre denn die richtige? Außerdem hättest du dann wieder eine Zeit lang in den betroffenen Staaten das Lenkrad auf der falschen Seite. Das würde nur noch zu Chaos führen.
Die Schweden waren 1967 die letzten in Europa, die den Verkehr von links auf rechts umgestellt haben. Das war aber ein Prozess der 40 Jahre gedauert hat, denn die ersten Diskussionen dazu gab es Ende der 1920er. Lustigerweise fuhren die Schweden aber immer schon mit linksgelenkten Autos.
Irgendwie erinnert mich das an die Idee der EU z.B. das grünblinkende Ampellicht in Österreich abzuschaffen, da es zu dem Zeitpunkt sonst kein andere EU-Land hatte.
Denn aus Gründen der Verkehrssicherheit kann man eigentlich nur mit einem Fahrzeug sicher unterwegs sein, das auch auf die jeweilige Verkehrsart ausgelegt ist.
Jetzt müsste man nur noch erheben wieviele Fahrzeuge, die das Lenkrad auf der falschen Seite haben in Unfälle verwickelt waren und wie oft deren Fahrer Schuld daran hatten. Das setzt man dann in Relation zu den gefahrenen Kilometern dieser Fahrzeuge und wird erkennen, dass der Anteil wohl nicht so hoch ist, dass es ein Verbot benötigt.
Wie lautet der entsprechende Paragraph in der StVO
Es gibt keinen. Man kann ja sogar Rechtslenker anmelden.
Es gibt Länder, die es verbieten, auf der "falschen" Seite zu sitzen.
Abgesehen davon gibt es nur wenige Argumente, es zu verbieten.
Es ist nicht nur so, dass Engländer mit ihren Fahrzeug auf dem Kontinent fahren dürfen. Man kann einen Rechtslenker problemlos in Deutschland zulassen.
Es gibt nur wenige Verkehrssituationen in denen es problematisch ist. Gefährliche Situationen noch weniger (dann verzichtet man halt aufs Überholen).
Das einzig unangenehme mit Linkslenker in England fand ich schlecht einsehbaren Linkskurven, ds man wirklich sehr wenig Weitblick hat.
Wenn es tatsächlich so unsicher ist wie du sagst, hast du sicherlich Statistiken, die belegen, dass die Unfallgefahr mit dem falschen Fahrzeug steigt, oder?
dann verzichtet man halt aufs Überholen
Und fährt ewig hinter einem Traktor oder LKW auf der Landstraße her? Sicher nicht.
Wenn es tatsächlich so unsicher ist wie du sagst, hast du sicherlich Statistiken, die belegen, dass die Unfallgefahr mit dem falschen Fahrzeug steigt, oder?
Es gibt vermutlich zu wenige Rechtslenker bei uns, damit diese in der Unfallstatistik auffallen würden.
Aber gäbe es mehr, dann mit Sicherheit.
Und fährt ewig hinter einem Traktor oder LKW auf der Landstraße her? Sicher nicht.
Ja, das ist dann halt so. Hab ich schon oft genug gemacht, wenn die Strecke nicht einsehbar ist. Dann hängt man halt mal hinter jemandem fest. Wenn man nichts sieht, sieht man nichts. Wer trotzdem überholt, hat Pech gehabt.
Es gibt vermutlich zu wenige Rechtslenker bei uns, damit diese in der Unfallstatistik auffallen würden.
Aber gäbe es mehr, dann mit Sicherheit.
Also nach wie vor eine Vermutung, die sich nicht belegen lässt, aber trotzdem als Tatsache dargestellt wird.
Es gibt auch sowas wie Logik.
Wenn jemand behauptet, dass die Anzahl tödlicher Motorradunfälle steigen wird, wenn plötzlich alle Motorradfahrer ohne Helm fahren würden, dann kann man davon ausgehen, dass es stimmt, auch wenn es nicht real passiert.
Ich sage ja nicht, dass es unlogisch ist. Aber wie in meiner anderen Antwort gepostet, geben Statistiken Hinweise darauf, dass es genau andersherum ist.
Es gibt sicherlich Fälle, in denen die falsche Seite zu einem Unfall geführt hat. Diese werden aber scheinbar überkompensiert durch Unfälle, die verhindert wurden durch vorsichtigere Fahrweise.
Es gibt scheinbar mehr Leute die sagen "Ich kann nichts sehen, ich überhole lieber nicht" als Leute die sagen "Ich sehe nichts, geht hoffentlich gut". Auch das ist logisch und entspricht offensichtlich eher dem was empirisch beobachtet wird.
Ich hab zur Verkehrssicherheit was interessantes auf Wikipedia gefunden:
Fahrzeuge, die von gewöhnten Personen in einer Verkehrsform benutzt werden, für die diese Fahrzeuge nicht gebaut wurden (also zum Beispiel Links-Lenker im Linksverkehr), sind sehr viel seltener an schweren Unfällen beteiligt. In Kontinentaleuropa sind Pkw mit dem Lenkrad auf der rechten Seite statistisch gesehen sicherer. Dies wird vor allem auf den Umstand zurückgeführt, dass der Fahrer in solchen Fahrzeugen auf der „falschen“ Seite sitzt und somit an riskanten Überholmanövern und Raserei gehindert wird. In Großbritannien, wo mehr Kraftfahrzeuge vom europäischen Festland unterwegs sind, ist dieser Effekt spürbarer als in Ländern wie Deutschland, in denen nur wenige Fahrzeuge mit Rechtslenker unterwegs sind.
Wobei das für mich schon eine seltsame Logik ist.
Danach könnte man auch sagen, dass Autos mit einer zur Hälfte abgeklebten Frontscheibe ebenfalls sicherer sind, weil der Fahrer weniger sieht und deshalb vorsichtiger fährt...
obwohl ich das nur ungern tun würde.
Ist keine große Geschichte. Das hat man schnell drauf
kann man sich ja vor Ort auch einen passenden Mietwagen nehmen, was ich für die deutlich bessere Alternative halte wie das eigene Auto,
Da muss ich Dir leider widersprechen. Es ist wesentlich einfacher sich mit einem vertrauten Fahrzeug an den Linksverkehr zu gewöhnen. Mit einem Rechtslenker zu fahren ist deutlich anspruchsvoller. Nicht nur dass man mit der anderen Hand schalten muss - man hat von der rechten Seite auch eine ganz andere Perspektive bzw Blickwinkel auf die Straße. Das ist ne gewaltige Umstellung
Naja, ich habe mich in Irland sehr schnell mit einem Rechtslenker zurecht gefunden und es war sogar ein Handschalter.
Damit bin ich sogar bei Nacht vom Flughafen bis zum Hotel gefahren und auch mitten durch Dublin und Belfast bei viel Verkehr.
Die Pedale sind ja trotzdem gleich angeordnet und ja, es war auf den ersten Kilometern schon gewöhnungsbedürftig, aber ich hatte zumindest ein Fahrzeug, das auf den Linksverkehr ausgelegt war.
Du hast aber generell eine schlechtere Übersicht und wie an deinem Beispiel ja erkennbat ist, nimmt die Gesetzgebung in Ländern mit Linksverkehr keine Rücksicht auf die Belange von Rechtslenkern (sicher nicht nur in Deutschland).
Und alleine das wäre mir schon zu blöd.