Warum ist das so traurig zu sehen, wie Deutschlands Schulsystem einfach veraltet ist?
Hallo,
ich bin ein Schüler in einer 12. Klasse.
mich macht es echt wütend, wie die Politik uns Jugendlichen einfach nur im Stich lässt. Bildung muss es geben, klar, ohne Frage. Aber ob es eine gute Bildung ist, ist die andere Frage.
Bis jetzt ist die Schule stehengeblieben und dass schon seit über 100 Jahren. Veraltet und man sieht gar keine bis wenige Veränderungen.
- Zu große Klassen
- Veralteter Lehrstoff
- die heutige Jugend wird überhaupt nicht auf die Zukunft vorbereitet (Hauptsache man weiß, wie man einen Aufsatz schreibt oder wann der erste Weltkrieg ist)... diese Informationen könnte man auch innerhalb von 5 Minuten im Internet nachlesen kann oder gar Chat GPT fragen, anstatt darüber mehrere Unterrichtsstunden zu vergolden.
- Noten führen bei vielen Schülern zum starken Leistungsdruck. Wenn man den Kindern und Jugendlichen Spaß am lernen wecken will, dann geht das NICHT mit Noten. Das verursacht nur noch mehr Leistungsstress bis hin zum Besuch beim Psychotherapeuten, was für extremst viele zurzeit auch der Fall ist.
- Lehrermangel
- und und und ...
Man kann nur hoffen, dass es bald komplett andere und jüngere Politiker geben wird, welche die aktuelle Bildungsmisere anerkennen werden und auch dagegen etwas unternehmen werden.
Weil, wie dass Schulsystem jetzt aussieht, ist es echt eine Lachnummer und wird es auch für die nächsten Jahrzehnte bleiben.
Diese Frage soll als eine Anregung zu einer Diskussion dienen.
9 Antworten
Bildung! Ja, was ist Bildung? Ich lerne nur Dinge, welche ich auch zu 100 % im Leben brauche? Oder ist man gebildet, wenn man aus bekannten alten Kontexten Lehren für die Zukunft ziehen kann? Wie kam es zu den Weltkriegen usw.? Nur dann kann man dem vielleicht nochmal entgegenwirken. Natürlich lernt man dann auch das Jahr dazu, man braucht auch das Gefühl wann das war.
Wer nicht gebildet ist, macht sich verwundbar. Erzählt mir eine politische Partei etwas, dann kann ich diese Informationen gar nicht abgleichen oder Quellen generell kritisch überprüfen. Ich glaube das einfach oder versuche es zu “googeln”. Wer überprüft mir die Quellen? Lese ich bei Merkur, Nius, Korrektiv, FAZ, Spiegel, Welt, taz, usw…..die sind nicht neutral. Kaum ein Medium ist neutral. Wenn mir eine Quelle einen Wert gibt, dann kann ich den vielleicht selbst mal nachrechnen und kritisch überprüfen. Dafür brauche ich aber eine gute Bildung, um mich durch das Wirrwarr zu finden. Und wer prüft sofort jede einzelne Aussage in einer Quelle? Wer schmeißt sofort ChatGPT an? Und wer garantiert mir, dass Seiten wie ChatGPT neutral sind? Keiner! Das kann nur jeder selbst wissen.
SuS, also Schüler und Schülerinnen, möchten vieles vorgekaut haben. Mein liebstes Zitat: “Sie müssen mir das sagen, Sie sind doch Lehrer”. Kontext: Das berechnen der Strecke aus Zeit und Geschwindigkeit. Formel stand direkt da neben, achte Klasse. Wer trägt hier Schuld?
Das System sei schuld. Es ist nur das System…im Internet überall sagen alle es sei das System. Also eigene Verantwortung ablegen und dem System die Schuld geben. Ich habe früher auch viel gelernt, lange Hausaufgaben gemacht. Meine Eltern haben mich unterstützt und nicht dem System die Schuld gegeben. Was soll ein neues System denn können?
Meiner Meinung nach bedeutet das Leben als SuS nicht: Um 9:00 Uhr in der Schule, um 14-15 Uhr wieder raus und nur Freizeit haben, besonders über das Wochenende.
Studien etc. zeigen um 9:00 Uhr sind die SuS leistungsfähiger etc. Damals sind die Kinder auch einfach früher ins Bett gegangen…zudem hängen da auch noch Lehrkräfte dran, die auch mal nach Hause möchten und da noch reichlich zu tun haben.
Man muss etwas tuen! Vergleicht man das Leben von Kindern mit dem von vor 100 Jahren, gar 50-60 Jahren oder im Ausland stellt man fest: die waren in der Schule und haben dann noch gearbeitet, richtig beschissene Arbeit. Die hatten wenig Spielzeug und generell wenig, auch vor 60 Jahren. Wie es in Entwicklungsländer ist, kann man gut nachverfolgen. Den SuS geht es hier verdammt gut, ich meine das ist teilweise Wohlstandsverwahrlosung.
Leider verdummt heutzutage auch vieles. Serien, besonders die für Kindern sind in Sprache, Witz und Grips extrem verarmt. Das macht Kinder dumm! Moderne Gebäude geben keine Reize mehr, sondern sind glatt und einfarbig. Das mag übertrieben wirken, aber so das Hirn muss nicht mehr arbeiten, es wird kaum gereizt. Und dann kommt das Handy: Reizexplosion! Und dann werden da dumme stupide Inhalte vermittelt. Das merkt sich das Hirn. Nichts wird kritisch hinterfragt und schwupps wurde man beeinflusst.
Dann die Notendebatte. Das geht auch mit Noten. Auch mit Noten kann man Spaß haben. Man kann sich aber auch anderes einreden und der Sündenbock ist da!
Das Niveau in Schule ist auf Talfahrt wie schon lange nicht mehr und die SuS bekommen es trotzdem nicht hin. Wer berechnet denn in der achten Klasse noch Strecken über Zeit und Geschwindigkeit und braucht für sowas eine Doppelstunde?
Im Studium heißt es das Niveau solle niedriger werden, damit alle berücksichtigt werden. Wir sollen Texte vereinfachen, die zu komplizierte, seltene Wörter enthalten. Puuuh. Inklusion ist an sich eine schöne Sache, aber wenn die hiesige Förderschule geschlossen wird und in einer Klasse mehrere SuS mit erhöhtem Förderbedarf sitzen, mehrere mit Migrationshintergrund bei denen kein bisschen Deutsch zu Hause gesprochen wird…wie einfach sollen denn die Texte sein? Da kann man keinen Unterricht machen. Zudem sind SuS frech wie Sau. Denen ist alles egal, gibt ja auch keine Konsequenzen. Bei der einen Klassenkonferenz konnte der offizielle Dolmetscher nicht, ja die braucht es mittlerweile zu Hauf, also hat der betroffene Schüler für den Vater übersetzt…was soll denn das noch werden?
Was passiert mit leistungsstarken Kindern? Die gehen unter. Die Lehrkräfte haben auch nicht unendlich für alle Zeit, leider!
Das System ist die einfache Antwort. Die anderen äußeren Umstände die unbequeme komplexe Antwort. Sehen wir mal was die Zukunft bringt.
Stimme ich absolut zu, habe 2020 mein Abitur gemacht und ich habe nie wieder irgendwas aus der weiterführenden Schule benötigt.
Zusammengefasst: In meiner gesamten Schullaufbahn habe ich in der Schule lesen, schreiben und ein wenig rechnen gelernt. Der Rest bestand größtenteils aus temporären Fakten.
Man kann nur hoffen, dass es bald komplett andere und jüngere Politiker geben wird,
Also was ich eher hoffe ist, dass Schüler, anstatt sich einen abzujammern, mal SELBST damit beschäftigen und sich in den Bereichen bilden, in denen sie sich bilden MÖCHTEN.
Wenn du dich für Steuerrecht interessierst, dann jammere nicht, dass die Schule das nicht unterrichtet, sondern lern SELBST. Es gibt Lehrbücher, es gibt Gesetzestexte, die du dir kaufen oder ausdrucken kannst, es gibt alles mögliche.
Letztlich kann sich JEDER selbst bilden, der die grundlegenden Möglichkeiten wie z.B. die Fähigkeit zum Lesen und Schreiben und den Zugang zu entsprechenden Informationen und ggf. auch Lehrbüchern hat.
ALL DAS haben junge Menschen in diesem Land und das zur Genüge. Das Problem ist nur: Es wird gejammert, anstatt sie zu nutzen.
Es wird verlangt, dass andere einem alles vorkauen anstatt dass man selbst aus dem Quark kommt und sich in den Bereichen, in denen man informiert sein will, informiert.
Die Lachnummer ist nicht das Schulsystem, sondern die Jugendlichen selbst, die in einer Generation aufwachsen, die verlernt Eigeninitiative zu zeigen und stattdessen erwartet dass ihnen der rote Teppich ausgerollt wird.
Und ... ja. Das Schulsystem könnte durchaus besser werden. Insbesondere durch eine radikale Anhebung des Niveaus, sodass die Schüler, die eben nicht mehr mitkommen nicht durchgezogen werden und das auf Kosten anderer, sondern dass man ihnen klipp und klar sagt 'entweder du schaffst es oder du suchst dir einen anderen Schultyp'.
Also offen gestanden... was ich hier immer für gejammer höre, dass Leute mit etwas nicht klarkommen, was ganz klassisches Textverständnis beinhaltet oder Recherche...
Das ist AUCH Zeug, das einem in der Schule beigebracht wird. Das übt man in jedem Referat, in Jeder Gedichts- und Textanalyse...
Vielleicht wäre es einfach irgendwann an der Zeit aufzuhören zu jammern.
Was bringen mir so Textsorten wie Textinterpretation? Nichts. Hauptsache so einen Mist hab ich gelernt, aber wie man ein Essay (brauche ich für die Uni) schreibt nicht. Von deutscher grammatik habe ich dank der Oberstufe wenig Ahnung weil ich dort hauptsächlich sinnlose uralte Bücher lesen musst und mich mit unnötigen Textsorten beschäftigt. Ich würde sagen, tolles schulsystem
Was bringt es mir wenn ich uralte dämliche sinnlose Texte analysieren muss?
Du übst ein wie man Texte versteht und wie man mit Texten arbeitet.
Ich habe dumme Geschichten usw. analysieren müssen, aber wie man ein Essay (brauche ich iwann in der Uni) schreibt weiß ich nicht.
Und das arbeiten mit Texten in der Schule hilft dir dabei. Denn es gibt eine tolle Erfindung, die nennt sich 'das Internet'.
Du kannst bei etwas, das nennt sich 'Google' eingeben "Wie schreibe ich ein Essay?"
Und dann kommst du z.B. auf SO eine tolle Seite:
https://studyflix.de/deutsch/essay-schreiben-2670
Die kannst du mit deinen Skills was Textverständnis angeht dann LESEN und VERSTEHEN und du kannst aus dem Text heraus problemlos einen ganzen FAhrplan erstellen, wie du ein Essay schreibst.
HURRA!!!!
(abgesehen davon hat man in der Schule auch bereits Essays geschrieben, das ist eigentlich ein sehr klassischer Operator und es gibt auch genügend Texte zu denen du Stellung nehmen musst, wo dann wieder Textanalyse die Grundlage bildet, weil du sonst keinen Inhalt für dein Essay hättest).
Anders gesagt:
"Unmündigkeit ist das Unvermögen sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht im Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen."
Kant hätte das vielleicht etwas präziser formulieren sollen:
"Wenn du zu FAUL bist, dann bist du SELBST SCHULD, wenn dir Wissen fehlt. Schieb es nicht auf andere!"
Es ist nicht die Schuld der Schule wenn du entweder zu faul oder zu unfähig bist dich 3 Minuten auf deinen Hosenboden zu setzen und online nachzuschlagen. Das könntest du ja auch mal tun anstatt zu jammern.
Man muss nichts ändern was funktioniert. Und wenn es nicht funktioniert weil jemand anderes es nicht begreifen kann oder will dann liegt die Schuld ebenfalls nicht beim System.
Du jammerst niemand hätte dir beigebracht wie man ein Essay schreibt. Hat man aber. Du kennst jeden einzelnen Puzzlestein dafür... du bist nur zu faul sie zusammenzusetzen.
Stattdessen erwartest du dass dir zu JEDEM MIST in der Schule eine genaue Anleitung in die Hand gedrückt wird. Doch das ist etwas was die Schule schlicht nicht zu leisten hat
Man musst aber auch bedenken, dass die Schule nicht alles für den Schüler das Leben übernimmt. Der einzige und wahre Zukunftsplan liegt allein der Schüler und da können die selbst entscheiden wohin die gehen. Sonst würden alle Arbeiter wie auf der Autobahn leben und machen nix sinnvolles, spricht es würden mehr dumme Leute geben als jetzt. Zusätzlich ist die Erziehung der Kinder deren Eltern verantwortlich und nicht die Schule. Die Schule ist dazu da, Bildung zu vermitteln, damit die Kinder später einen Job ausüben können. Wie erfolgreich die leben, liegt die Verantwortung der Kinder
Dir ist also ein Lehrermangel klar und du forderst dennoch kleinere Klassesen ?
Wie sollte das gehen ?
Nebenbei es gibt in De einen ARBEITSKRÄFTEMANGEL da fehlen nicht nur Lehrer daher kannst du auch nicht einfach irgend etwas machen um z.B. mehr Lehrer ein zu stellen.
Wenn man den Lehrerberuf nicht attraktiver macht, dann wird es auch diesen Lehrermangel weiterhin geben.
Um den Lehrerberuf Attraktiver zu machen, muss man das System umkrempeln.
Um Lehrer ein zu stellen muss es Leute geben die verfügbar sind.
Damit es Leute gibt die verfügbar sind müsste man die Zuwanderung massiv verstärken. Aber die ist bereits jetzt vielen zu hoch und eine Zuwanderungssteigerung befeuert die Antidemokratischen Parteien.
Weiterhin kannst du nicht das "System" umkrempeln den es gibt nicht ein System sondern 16.
Wie also sollte eine Lösung aussehen ohne die Bundesländer auf zu lösen was kaum möglich ist ???
Um den Lehrerberuf Attraktiver zu machen, muss man das System umkrempeln.
Warum? Dass der Lehrerberuf nicht attraktiv ist liegt nicht am System, sondern an dem Umstand, dass Leute, die sich für eine bestimmte Sparte an Fächern interessieren andere Karrieremöglichkeiten in Betracht ziehen, die entsprechend besser Vergütet sind anstatt Lehrer zu werden.
"Heben wir einfach die Besoldung der Lehrer an", höre ich dich plärren?
Ach ja... da hängen ja noch unzählige andere Beamte mit drin. Das sind ja feste Besoldungstabellen, mit entsprechenden Abstufungen, die allgemein gelten... da geht es ja nicht nur um Lehrer, sondern auch um Richter und Rechtspfleger, um Finanzbeamte, um Polizisten und sämtliche Verbeamteten Personen, die bei dir auf der Stadtverwaltung rumsitzen, die dann AUCH mehr Geld haben wollen...
Muss man wirklich die Zuwanderung verstärken? Wenn ja, aus welchen Ländern? Wo werden denn die gleichen Werte vermittelt? Aus europäischen kaum, die haben gleiche Probleme. Aus dem mittleren Osten oder Afrika? Asien? Wer unsere Kinder unterrichtet sollte meiner Meinung nach auch in unserem Wertesystem aufwachsen. Wir sind zwar alles Menschen, aber dennoch extrem unterschiedlich in den Verständnissen von Gerechtigkeit und Recht. Nicht böse gemeint, aber wer anders auswächst verhält sich auch so.
Natürlich kann man selbst sich etwas beibringen, wofür man sich interessiert. Trotzdem muss man in der Schule soviel unnötigen scheiß lernen, den man eh nie braucht.