Warum hat Deutschland so wenig libertäre Anhänger im Gegensatz zu meiner mentalen Heimat den USA?
Wenn man ein Deutschen nach seiner politischen Einstellung fragt, hört man oftmals das typische Links / Rechts. Nix besonderes. Ich kann mit der 08/15 Einstellung mal gar nix anfangen, da ich maximal Libertär eingestellt bin, nach der libertären Philosophie von Ayn Rand (die Autorin ist in USA sehr bekannt, in Deutschland dagegen völlig unbekannt). Bin somit für einen Minimal-Staat mit größtmöglicher individueller Freiheit, was Links oder Rechts niemals sein kein. Da es keine nenneswerte Partei in Deutschland gibt, die meine Interessen vertritt, geh ich somit auch nicht wählen (und kommt mir nicht mit der FDP, an den Weicheiern ist nix libertäres).
Warum ist der libertäre Flügel in Deutschland so gut wie nicht vorhanden? Keiner Bock auf Freiheit in Germany? Was los mit euch, Sklaven des System?
17 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Geraldianer/1718383810702_nmmslarge__72_22_302_302_d40850960badd5516acbb51c62bada4c.jpg?v=1718383811000)
Ayn Rand und ihre Fangemeinde gelten auch in den USA als Randgruppe. Deutlich wird es beispielsweise auf Wikipedia. Da gibt es einen Edit-War über die Frage, ob ihre Anhänger eine Sekte sind.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Fcb4livE/1444744319_nmmslarge.jpg?v=1444744319000)
Die USA ist libertär? Jo wenn du oder die Eltern die nötige Kohle haben
aber die Obdachlosen in LA ohne Krankenversicherung denken bestimmt auch sie sind libertär
diese libertäre Einstellung hat die USA groß gemacht und letztlich auch wieder zu Fall gebracht
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Mfkgne/1638483885509_nmmslarge__0_124_750_749_aeb011818f4349ed935e2da9fff54e09.jpg?v=1638483886000)
Och nein, nicht schon wieder so einer, der die ganze Zeit auf irgendetwas indirektes verweist und keine eigenen Antworten gibt.
Du solltest dich mal ein bisschen mit den Systemen allgemein auseinandersetzen und nicht so winzig kleine Punkte herauspicken, die sich eigentlich von einem auf den anderen Tag mehr oder weniger verändern können
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/14_nmmslarge.png?v=1551279448000)
"Entgegen dem Selbstverständnis der Objektivisten spielen Objektivismus und entsprechende Ideen in aktuellen geisteswissenschaftlichen Debatten eher keine große Rolle, vor allem die Betonung des Egoismus wird als wenig hilfreich zur Lösung gesellschaftlicher Probleme angesehen."
Das sehe ich auch so. Ich finde eigentlich ihre politischen Folgerungen uninteressanter im Vergleich zu ihren philosophischen Grundüberlegungen (die sind zwar auch nicht fehlerfrei, aber doch immerhin recht interessant, so dass man sich gut damit beschäftigen kann).
Es gibt nicht viele Frauen, die sich so systematisch mit der Philosophie befasst hatten, da fällt sie sehr positiv auf. Aber wie gesagt: was politisch dabei herauskam, kann ich auch nicht wirklich gut finden. Das ist sozusagen "Einzelkämpfertum".
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Ayn Rand als Vorbild? Die Frau war weder ne gute Philosophin, noch ne gute Schriftstellerin. Ihre Figuren sind alle ziemlich eindimensional und ihre Vorstellungen albern. Der einzige Grund wieso Galts Gulch überhaupt funktionieren könnte, war die praktische nahezu unendliche Energiequelle. Wer übernimmt die Jobs, die keiner machen will? Ist zu lange her dass ich Atlas Shrugged gelesen hab, daher kann ich leider keine genauere Kritik anbringen.
Ich finds tatsächlich sehr schade, dass es diese alberne Dystopie ist, von der jeder weiß, anstatt das wesentlich bessere We The Living.
Man darf auch nicht vergessen, dass Ayn Rand im Alter selbst staatliche Hilfe beantragt hat, anstatt ihren absurden Prinzipien treu zu bleiben.
Wir Menschen wurden nicht erfolgreich, weil wir alle so tolle Einzelgänger sind, sondern weil wir zusammen arbeiten. Industriekapitäne könnten nichts erreichen, ohn die Arbeiter und Angestellten, die für sie arbeiten. Wir alle nutzen Dinge, die über Jahrtausende hinweg erfunden wurden. Der Staat bietet diverse wichtige Dinge (Infrastruktur, Ausbildung, Rechtssicherheit, um ein paar davon zu nennen). Der minimale Staat sorgt nur dafür, dass es dem Großteil der Menschen miserabel geht, sah man ja während der Industriellen Revolution. Wegen dem Elend haben sich ja erst politische Parteien entwickelt. Wenn geldgeile Schweine bereit wären ihre Arbeiter fair zu behandeln, bräuchten wir den eingreifenden Staat nicht.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/BTSV1895ev/1708094266913_nmmslarge__0_0_1080_1080_6145e06401a4d56d7dfd2a6b5c0e7ff5.png?v=1708094267000)
Die Frau war weder ne gute Philosophin, noch ne gute Schriftstellerin. Ihre Figuren sind alle ziemlich eindimensional und ihre Vorstellungen albern.
dass es diese alberne Dystopie ist, von der jeder weiß, anstatt das wesentlich bessere We The Living.
Das ist sehr subjektiv, das als albern zu bezeichnen.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Geraldianer/1718383810702_nmmslarge__72_22_302_302_d40850960badd5516acbb51c62bada4c.jpg?v=1718383811000)
Wer sich mit ihr rational beschäftigt wird auf diese oder eine ähnliche Bewertung kommen. Nur eine kleine Handvoll Fans sehen es anders.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Allein Galts Gulch ist extrem naiv, siehe die Punkte in meiner Antwort. Die dystopischen Gesetze haben Namen wie "Dog eat dog Rule". Sie tut ernthaft so als wären Industriekapitäne diese weisen, objektiven Menschen, die ihre Untergebenen fair behandeln würden.
Allein der letzte Punkt ist völlig lachhaft. Staatliche Eingriffe durch Parteien, und die Existenz dieser überhaupt, kommt nur daher, dass Unternehmer ihre Macht maßlos missbraucht haben. Die ganze Prämisse ihrer Philosophie ist daher grundfalsch. Und daher idst lächerlich genau das richtige Wort.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Warum hat Deutschland so wenig libertäre Anhänger im Gegensatz zu meiner mentalen Heimat den USA?
Weil die hiesige Bevölkerung begriffen hat, dass Anarchie keine gute Idee ist. Wenn die Amerikaner das auf die harte Tour lernen wollen, bitte, sollen sie doch.
Und soll sich von mir aus auch jeder zu denen hinzu gesellen, der das für eine gute Idee hält.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Die Amish sind Anarchisten.
Die Indiginous People genauso.
Läuft doch bei denen 👍
Ich sehe nicht so wirklich dein Problem...
Naja, mal abgesehen von deiner Konditionierung.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/13_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Nein sind sie nicht, es gibt nur viel mehr Libertäre in den USA als in DE