Warum hat der Koran keine Widersprüche?

8 Antworten

Kurz gesagt: Weil er sich in vielem auf sich selbst bezieht und dementsprechend voller eigener Deutungsmöglichkeiten ist. Du erkennst darin, was du aus deiner Perspektive erkennen willst. Da in der ursprünglichen Schriftensammlung, die sehr alt ist und im arabischen die Worte mit "Punkt-Umlauten" die Punkte über den Worten verblasst sind, kann manches halt "so oder so" gedeutet werden. Aus diesem Grund herrscht in der islamischen Gemeinde ja untereinander so viel Widerspruch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich brauchte mein Leben um so zu werden.

Tennis92927  30.07.2024, 00:45

Wir interpretieren den Qur'an nicht wie wir denken wie es Christen mit der Bibel machen indem sie die Bibel nach ihren Vorstellungen interpretieren

https://islamqa.info/en/answers/287146/the-principles-of-tafseer-quranic-exegesis

Und bezüglich den Punkten

Das Originalmanuskript des Qur'an enthält keine Zeichen, welche die Vokale in arabischer Schrift anzeigen.

Die Araber benötigten die Vokalzeichen und diakritischen Zeichen nicht für die korrekte Aussprache des Qur'an, da sie ihre Muttersprache war.

Für Muslime nicht-arabischen Ursprungs war es schwierig, den Qur'an ohne die Vokale korrekt zu rezitieren. Diese Zeichen wurden in den qur’anischen Skript während der Zeit des fünften Umayyaden-Kalifen, Malik-ar-Marwan (66-86 n.H. / 685-705 n.Chr.) und während der Amtszeit von Al-Hajaj im Irak eingeführt.

Die Historiker waren sich darin einig, dass die Araber in der ersten Ära keine Punkte oder kurze Vokalmarkierungen auf den Buchstaben und Wörtern kannten, geschweige denn, sie benutzten. Das liegt eben daran, dass sie es nicht nötig hatten, da sie sich in der arabischen Sprache gut auskannten. Als jedoch andere Nationen den Islam annahmen, ohne die arabische Sprache zu kennen, begannen Fehler in der Aussprache aufzutreten, das heißt aber nicht das der Inhalt vom Qur'an sich verändert habe

Als Abul-Aswad Ad-Du'ali hörte, wie jemand einen Vers falsch rezitierte nahm er vor, einige kurze Vokalzeichen auf die Buchstaben und Worte des Texts im Qur'an zu setzen.

Also legte er die Fat'hah [den kurzen Vokal A] als Punkt oben auf den Buchstaben und die Kasrah [ der kurze Vokal I] als einen Punkt unterhalb des Buchstaben und die Dhammah und die Kasrah [der kurze Vokal I] als einen Punkt unter dem Buchstaben und die Dhammah [der kurze Vokal U] als Punkt neben dem Buchstaben, und er machte den Sukoon [eine Markierung, die anzeigt, dass der Konsonant nicht von einem Vokal gefolgt wird] als zwei Punkte.

Dann begannen die Leute damit, diese Markierungen zu entwickeln und zu verändern, bis 'Abdul Malik Ibn Marwaan kam und die kurzen Vokalmarkierungen (Fathah, Kasrah und Dhammah) anstelle der Punkte setzte und dies war für die Menschen einfacher. Zweifellos hat das Setzen dieser Zeichen den Qur'an vor fehlerhafter Aussprache geschützt und dies umfasst das Versprechen Allahs, die Botschaft zu schützen, wie im folgenden Vers nachlesbar:

Sure 15 Ayah 9

Gewiß, Wir sind es, die Wir die Ermahnung offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein.

Auch Menschen, die den Qur'an auswendig gelernt haben, können die Texte ohne Vokale und diakritische Zeichen korrekt lesen, da sie ja den Qur'an komplett auswendig können

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Pr0b0t3r  30.07.2024, 04:49
@Tennis92927

Warum gibt es dann so viele Deutungsmöglichkeiten innerhalb der verschiedenen islamischen Kulturen? Und die einen sagen, dass Wort des Propheten wäre dies und die anderen das? Erst einmal untereinander einig werden....ich sage dazu nur: "Euch euer Glaube und mir meiner"

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Ignatius1  30.07.2024, 07:44
@Tennis92927
Wir interpretieren den Qur'an nicht wie wir denken wie es Christen mit der Bibel machen indem sie die Bibel nach ihren Vorstellungen interpretieren
  • Das passiert auch erst seit Luther also seit dem 15 Jhr .in gewissen Christlichen Kreisen.
  • Das ist auch bei der Bibel gar nichtzulässig

wAs den Koran betrifft ,so wurden ganze Bibliotheken voll geschrieben um die koranwiedersprüche auszumerzen und zurecht zu rücken.

Und den noch ist dies nicht gelungen.

Wie meine Antwort oben klar belegt ,der koran wiederspricht sichheute immer noch selbst .

Und das allergrösste Problem am Koran ist ja ,dass es Dutzende unterschiedliche Korane gibt ,die sich sogar an der Anzahl der Suren unterscheiden und auch an der Bedeutung der Worte .

Diagnose : Der koran ist 2024 Nicht mehr zu retten.

https://youtu.be/9lqQBVtUWvo?si=AHvxiKnf6AVwEqfi

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Tennis92927  30.07.2024, 11:05
@Ignatius1
Das passiert auch erst seit Luther also seit dem 15 Jhr .in gewissen Christlichen Kreisen.
Das ist auch bei der Bibel gar nichtzulässig

Ich traf bereits mehrere Christen die sagten Eisegese sei im Christentum erlaubt mit der Begründung wenn es in der Bibel nicht steht wäre es erlaubt

Und die angeblichen Widersprüche wurden mehrfach widerlegt sowie du hier bereits mehrfach widerlegt worden bist. Du hast weder eine Ahnung vom Islam noch von deiner Bibel

Es gibt nur einen einzigen Qur'an

die Lesarten sind keine verschiedenen Korane, wir haben nur einen Qur'an

Der Qur'an wurde und wird von Generation zu Generation weitergegeben und in den Herzen der Menschen bis zum Tag der Auferstehung bewahrt.

Der Qur'an wurde dem Propheten (Friede und Segen mit ihm) in Etappen über einen Zeitraum von dreiundzwanzig Jahren offenbart.

Der Prophet (Friede und Segen mit ihm) ernannte eine Gruppe seiner Gefährten, die vertrauenswürdig und kenntnisreich waren, um die Offenbarung niederzuschreiben. Sie sind in ihren Biographien als diejenigen bekannt, die die Offenbarung niederschrieben, wie die vier Kalifen, 'Abd-Allah ibn 'Amr ibn al-'As, Mu'awiyah ibn Abi Sufyan, Zayd ibn Thabit und andere - möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein

Der Qur'an wurde in sieben Dialekten offenbart, wie in dem Hadith von 'Umar ibn al-Khattab (möge Allah mit ihm zufrieden sein) vom Propheten (Friede und Segen mit ihm) überliefert wurde. Dies wurde von al-Bukhari (2287) und Muslim (818) überliefert; dies waren die Dialekte der Araber

Es gibt verschiedene Schreibweisen des Qur'an, aber es hat dieselbe Bedeutung und die Buchstaben liegen nicht so weit auseinander.

Es gibt nur einen Qur'an mit verschiedenen Schreibweisen.

Die verschiedenen Quran-Schreibweisen ändern aber nicht die Bedeutung, sondern die Art und Weise, wie man es rezitiert.

es gibt die verschiedenen Schreibweisen, also gibt es manchmal 6204 Verse, bei anderen 6236 Verse und so weiter, aber es wird nichts ausgelassen; es ist nur anders geschrieben. Wenn ich fünf Sätze auf arabisch schreibe, sieht es nicht so lang aus. Aber wenn ich diese Sätze auf deutsch schreibe, sieht es unglaublich lang aus. Wieso? Weil es verschiedene Sprachen sind. Hier sind es verschiedene Schreibweisen, also auch ein Unterschied, aber der Inhalt ist derselbe.

John Burton stellt am Ende seines stichhaltigen Werkes über die Zusammenstellung des Qur'an fest, dass der Qur'an, den wir heute lesen können

der Text, der zu uns herabgekommen ist, in der Form, die vom Propheten geordnet und angenommen worden ist
Was wir heute in den Händen halten, ist der Mushaf von Muhammad

John Burton, The Collection of the Quran, Cambridge: Cambridge University Press, 1977, S.239-40

Eine sorgfältige Überprüfung der Berichte [...] ergibt, dass Zayd ibn-Thabit und seine Mitarbeiter beim, Sammeln' des Koran  nichts Wichtiges ausließen. [...] Die Sammler scheinen es sich zum festen Grundsatz gemacht zu haben,  alles, was einmal als Teil des Korans akzeptiert worden war, beizubehalten

Quelle:

William Montgomery Watt, Alford T. Welch: „Der Islam: Muhammad und die Frühzeit, islamisches Recht, religiöses Leben", Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 1980, S. 186

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mulan2255  30.07.2024, 14:22
@Tennis92927

Es wird auch stets unberücksichtigt gelassen, dass der Quran eher mündlich durch Rezitation tradiert wird und der geschriebene Text von Anfang an eher eine Gedächtnisstütze war. Auch deshalb bedurfte es am Anfang nicht der Tashkilat.

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Weil die Menschen den Koran sich so hingedreht haben, dass er keine Widersprüche hat. Ähnlich wie das auch Verschwörungstheoretiker machen, weshalb auch Reptiloidentheorien als vermeintlich widerspruchsfrei verkauft werden.

Jedoch steht das Argument, dass die heutige Bibel verfälscht ist, auf sehr wackligen Beinen. Dank dem römischen Reich, wurden auch sehr viele außerbiblische Berichte geschrieben über Jesu Kreuzigung etc. Und diese waren keine Christen. Historisch gesehen, werden viele Teile der Bibel als sehr glaubwürdig betrachtet.

Ich glaube natürlich daran, dass die ganze Bibel Gottes Wort ist und nicht verfälscht wurde, sondern ein wunderbares, einheitliches Buch abgibt. Es hat einen klaren roten Faden, von der Thora angefangen bis hin zu den Offenbarungen. Wäre etwas verfälscht, so müsste kein einziges Wort heute mehr der Richtigkeit entsprechen. Und da ist es schwieriger daran zu glauben, dass so ein meisterhaftes Buch eine ganze Fälschung ist, als eher daran zu glauben, dass Mohammed einfach bloß ein falscher Prophet war, der vom Teufel angestiftet wurde, um das Erlösungswerk Jesu Christi mit seinen Lügen zu zerstören.

Die heutige Bibel (angeblich verfälscht) sagt: Jeder kann gerettet werden! Er muss bloß an Jesus Christus glauben und an seinen stellvertretenden Tod am Kreuz, für seine Sünden.

Koran (600 Jahre später und natürlich wissen es besser): Jesus ist nicht gestorben ,sondern Allah ist LISTIG und hat die Feinde Jesu ausgetrickst. Und somit gibt es keine Errettung von den Sünden, wenn man dieser Version glaubt.

Also entscheide Du selbst, lieber Leser. Wo erkennst Du die Finger des Teufels? (hust hust, Listig, Lüge, tricksen..)


Brddd  30.07.2024, 21:57
Allah ist LISTIG

Wer hat das gesagt?

Und somit gibt es keine Errettung von den Sünden, wenn man dieser Version glaubt.

Doch klar. Reue

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kabwnqlwjd  31.07.2024, 08:35
@Brddd

Hast Du schonmal vor Gericht gesehen, dass ein Mörder seine Tat bereut hat und er dann freigelassen wurde?? Ich nicht.. Reue ist nicht gleich Vergebung!

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Widersprüche werden in der Regel von denen gesehen, die keine tiefen Kenntnis des gesamten Textes haben, weder von den Kontexten noch den Offenbarungshintergründen. Und wer nicht den arabischen Originaltext lesen kann, ist gezwungen, sich auf Übersetzungen zu verlassen, welche bekanntlich eher Interpretationen des jeweiligen Übersetzers darstellen denn eine 1:1 Wiedergabe. An deutschen Übersetzungen gibt’s seit um 1900 gut 25 verschiedene. Jede hat ihre Stärken und Schwächen. Das erschwert alles naturgemäß. Was jemandem als Widerspruch erscheint, muss nicht auch einer sein. Das ist abhängig vom persönlichen Wissen. Wer oberflächliches Wissen hat, kann nur oberflächlich urteilen. Wem das genügt, kann nicht tiefes Wissen über den Quran für sich reklamieren. Es gibt viele Leute, die Halbwissen haben. Die aber ist sehr tückisch, denn sie verleitet dazu, zu meinen, man wisse genug bzw. mehr als andere. In diesem Moment ist man bereits auf Abwegen. …