Warum haben in Deutschland am Sonntag und Feiertagen die Geschaefte nicht geoeffnet?

15 Antworten

  1. Weil es Sonn- und Feiertage sind.
  2. Weil die Geschäfte dabei Verlust machen.
  3. Weil, wenn nicht die Geschäfte Verlust machen, die Arbeitnehmer das ausbaden müssen.
  4. Weil auch Personal im Einzelhandel Familie hat, und das Recht auf einen freien Tag mit dieser Familie haben muss.
  5. Weil das Geld, das die Leute ausgeben können, nicht mehr wird, nur weil an noch mehr Tagen geöffnet ist.

Ob sie das an 6 Tagen, oder an 7 ausgeben, macht keinen Unterschied. Auf die Ladenbetreiber kämen aber zusätzliche Personalkosten zu, denen sie auch nicht ausweichen können. Denn große Supermarktketten könnten eine Wochenendschicht leichter abfangen, da sie diese auf viel mehr Schultern verteilen könnten. Ein Geschäft mit gerade mal 2-3 Mitarbeitern hingegen ist in den Arsch gekniffen, und würde noch weniger wettbewerbsfähig.


Freethinker89 
Beitragsersteller
 31.05.2021, 14:54

kein Laden soll sonntags aufmachen MUESSEN, es geht nur um die rechtliche Moeglichkeit es zu DUERFEN.

0
FresherKnilch  31.05.2021, 14:56
@Freethinker89
es geht nur um die rechtliche Moeglichkeit es zu DUERFEN.

Hast du meine Antwort gelesen?

Der Supermarkt oder der Elektronikmarkt macht auf, weil es für ihn kaum ein Problem darstellt.

Der kleine Laden MUSS dann auch auf machen, sonst geben die Kunden, die eigentlich bei ihm kaufen würden, das Geld im Supermarkt oder MM aus.

Der Druck des Marktes.

3
FresherKnilch  31.05.2021, 14:58
@Freethinker89
Das ist dann eben der Markt

Ja, dann hats halt bald gar keinen kleinen Geschäfte mehr. Und wofür? Es gibt deshalb nicht mehr Geld bei den Kunden.

Ist an den anderen Tagen nicht anders.

Du meinst Werktags, wo sowieso alle Geschäfte aufhaben, diese Problematik also nicht existent ist?

0
Cokedose  31.05.2021, 23:10
@Freethinker89
es geht nur um die rechtliche Moeglichkeit es zu DUERFEN.

Und das DÜRFEN führt früher oder später zum MÜSSEN um am hart umkämpften Markt bestehen zu können. Denn einer der Großen würde damit anfangen und alle anderen müssten mitziehen (siehe heutige Öffnungszeiten). Wenn nicht mehr am Mitarbeiter oder ander der Qualität gespart werden kann, geht es an die Preise, weil man man ja die zusätzlichen Kosten irgendwie kompensieren muss. Und dann ist das Gejammer auch wieder groß, wenn der Deutsche seine Lebensmittel nicht mehr zu Dumpingpreisen kaufen kann.

0

Auch wenn die Sonntagsruhe mal auf die Kirchen zurückging, macht das noch Sinn!

Denn:

Ein gemeinsamer freier Tag in der Woche ermöglicht Familienleben. Im Einzelhandel sind 3,1 Millionen Menschen beschäftigt, somit wäre das bei 3,1 Millionen Menschen nicht mehr möglich.
Natürlich arbeiten heutzutage weniger als die Hälfte in einem "Mo-Fr 8-16 Uhr Job" - eigentlich nur noch Handwerker, Beamte und Büroangestellte. Dennoch ist ein gesellschaftlich anerkannter einheitlicher Tag, an dem die meisten/alle frei haben gut für den sozialen Zusammenhalt. Die Schichtarbeit, die die Industrialisierung mit sich gebracht hat ist nicht gut. Natürlich gibt es Berufe, bei denen es unumgänglich ist (z.B. Pflegeberufe, Polizei, Feuerwehr, Ver- und Entsorgung), aber es sollte die Ausnahme sein und nicht die Regel.

Du musst nur Deine eigene Familie nehmen. Vater hat Dienstag frei, Mutter am Mittwoch, Du im Einzelhandel am Samstag. Mit Deinen kleinen schulpflichtigen Geschwistern wird Familienleben so kaum mehr möglich sein.

Von Experte FresherKnilch bestätigt

Ich finde diese zusätzlichen Öffnungen unnötig und unsozial. Gut, jeder selbständige Spätibesitzer sollte öffnen dürfen. Allerdings sollte man die Mitarbeiter des Einzelhandels verschonen, auch noch an Sonntagen und Feiertagen arbeiten zu müssen. Das sollte nicht gesetzlich angetastet werden.

Ja, auch die Busfahrer, Krankenhausmitarbeiter, die Polizei und Feuerwehr etc. arbeiten an Sonntagen und Feiertagen, weil sie sehr wichtige Arbeiten erledigen, deren Verfügbarkeit ununterbrochen gewährleistet sein muss. Kranke, Straftaten und Unfälle, Menschen, die auf den ÖPNV angewiesen sind, gibt es an 365 Tagen im Jahr.

Wenn es aber ums Shoppen gehen geht, halte ich es für überflüssig. Außerdem kaufen die Leute nicht an mehr Tagen auch mehr ein, sondern die Einkaufszeiten verlagern sich nur auf den Sonntag - also keine zusätzliche Ankurbelung nach dem Lockdown.

Lebensmittel kann man durch Selbstorganisation an 6 Tagen in der Woche einkaufen. Das ist für jeden machbar.

Grundsätzlich hinterfrage ich das Konsumverhalten der Menschen. Wir kaufen zuviel und was brauchen wir wirklich davon? Ich bin keine Freundin der totalen Askese, ganz auf's Shoppen soll ja nicht verzichtet werden, aber bewusster zu konsumieren ist für sovieles gut. , Und wer als einzige Freizeitbeschäftigung das Shoppen zählt, dem fehlt etwas ganz anderes.

So denke ich darüber.


FresherKnilch  31.05.2021, 15:06
Wir kaufen zuviel und was brauchen wir wirklich davon?

Amen. Aber das wird uns ja anerzogen. Kleines iPad, mittleres iPad, großes iPad, Smartwatch, iPhone (nächstes Jahr ein neues iPhone mit ner anderen Nummer hinten dran) ... Schuhe, die man über Handyapp schnüren kann (gibts wirklich).

Und die Politik mahnt immer wieder, wie wichtig doch die Konjunktur sei. Wir erhalten ein System das darauf angewiesen ist, dass so viel wie möglich gekauft, und damit auch produziert wird.

2
isilang  31.05.2021, 15:16
@FresherKnilch

Ja genau, die sozialen Aspekte geraten immer weiter hinter die wirtschaftlichen Interessen.

Ein Grund, warum nicht wenige Menschen den Lockdown gar nicht so übel fanden und tatsächlich noch immer nicht finden, ist bestimmt auch der Tatsache geschuldet, dass die Menschen weg davon wollen, immer höher, schneller, weiter zu müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben

Oft ist weniger mehr - weniger Wachstum, aber dafür etwas mehr Leben.

Der gsnze Überkonsum steht doch für die Leere und Erschöpfung, , die sich in den Menschen ausdehnt.

Meine Ansicht - nicht weniger, nicht mehr. ☺

2
FresherKnilch  31.05.2021, 15:22
@isilang

Ja, in der Tat.. manch eine(r) findet es erholsam, mal etwas kürzer treten zu "müssen", ohne sich dafür ne Ausrede einfallen zu lassen.

Dabei gehts ja aber nicht nur um den Menschen, die meisten fügen sich gern in diese Mechanik des immer weiter ausufernden Konsumes ein, es geht vor allem auch um unsere Umwelt, und die schwindenden Ressourcen.

Wir haben nicht mehr Plastik als Fisch im Meer, weil wir nicht anders könnten. Inzwischen sind Verpackungen ein gigantisches extra-Geschäft. Neue Fabriken für Plastikverpackungen schießen wie die Pilze aus dem Boden.

Die Deponien in Deutschland sind fast alle schon wegen ausgeschöpfter Kapazitäten geschlossen, unseren Unrat lagern wir deshalb zum größten Teil im Ausland ab.

Das für uns überlebensnotwendige Phosphat geht zur Neige, während wir pro Jahr 12 Mio Tonnen an Lebensmitteln wegwerfen, die Hälfte davon im privaten Haushalt.

Meine Ansicht - nicht weniger, nicht mehr

Erfrischend, in einer Zeit, in der kaum noch Jemand hinterfragt, was wir da eigentlich tun.

1
isilang  31.05.2021, 15:34
@FresherKnilch

Glaube mir, ich muss mich manchmal wirklich stoppen, um nicht in Depressionen zu verfallen. ☺

Letztens sah ich im TV den Werbespot einer Firma, die dazu aufrief, alte Elektogeräte für Afrika bereitzustellen, damit die Kinder in Afrika Lernutensilien erhalten. Da dachte ich wortgetreu: "Aha, jetzt also ganz offizieller Export von unserem Elektroschrott." Afrika hat wohl schon mehr als genug Abfall von uns.

Mein Smartphone nutze ich nur zum Telefonieren, für SMS, als Musicplayer, als Fotoapparat und für Videos. Es ist 8 Jahre jung und läuft wie ein Bienchen. Da hast Samxxxg wohl vergessen, die Obsoleszenz zu planen. ☺ Ich nutze das, bis es auseinanderfällt.

1
FresherKnilch  31.05.2021, 15:43
@isilang
Glaube mir, ich muss mich manchmal wirklich stoppen, um nicht in Depressionen zu verfallen.

Geht mir nicht anders. Aber meist schlägt es sich eher in Wut, denn in Trauer nieder.

Ja, die Marketingkampagnen werden immer leichter durchschaubar, wenn man denn bereit ist, die Glaubwürdigkeit nach dem Umfang des eigenen Vorteils zu bewerten.

Vor allem, das ist besonders makaber daran, sind ja gerade die meisten afrikanischen Länder so arm, weil wir ihre Landfläche, Rohstoffe und Bodenschätze für unsere überbordende Industrie ausbeuten, inkl. der Menschen, die sie fördern müssen, oder die unter einem Regime zu leiden haben, dass sich selbst bereichert in dem es besagte Bodenschätze und Eigentumsrechte verschachert.

Mein Smartphone vollendet gerade sein 6. Lebensjahr. Ist nicht mehr alles so super flüssig, aber es läuft und der Akku ist immer noch akzeptabel.

2

Wir haben in Deutschland seit 16 Jahren eine Konservative Partei als Stärkste Kraft in unserer Regierung, am Sonntag und an Feiertagen ist Ruhetag, war schon immer so. Ist die Antwort die ein Unions Anhänger dir geben würde. In Ländern wie Frankreich oder Dänemark sieht es einfach anders aus. Unsere Regierung denkt aber nicht einmal darüber nach.


Skibomor  31.05.2021, 14:55

Und wir haben zum Glück starke Gewerkschaften, egal welche Partei regiert.

4
FordPrefect  31.05.2021, 15:59
Unsere Regierung denkt aber nicht einmal darüber nach.

Gut so. Das Resultat wäre nämlich, das dann Sonntag ein ganz gewöhnlicher Werktag wird. Was wiederum niemandem etwas nützt, wenn dann alle ins Büro müssen.

0

Genau das Gegenteil sollte eintreten und anderswo sollte an Sonn- und Feiertagen und Nachts geschlossen sein. Das war auch früher in vielen Ländern so, als die Gewerkschaften noch stark und in Osteuropa die Sozialistische Systemalternative vorhanden war. Doch seitdem das nicht mehr ist, wird der Kapitalismus immer rücksichtsloser und die Interessen der Beschäftigten zählen Null.

Für mich ist es andersherum: An erster Stelle steht das Interesse der Beschäftigten. Und wenn für jeden die Arbeitszeit kürzer wäre, könnte er auch mehr als genug an jeder normalen Zeit einkaufen und nicht Sonntags.

"Auftrieb nach Lockdown" - was für ein Unsinn! Wie wenn ich nur für einen Cent mehr kaufen würde, wenn Nachts oder Sonntags auf ist. Das was ich da kaufe, hätte ich eben sonst zu normaler Zeit gekauft.


Freethinker89 
Beitragsersteller
 31.05.2021, 14:45

Wenn Sonntags auf ist, gehen mehr Leute shoppen weil sie mehr Zeit haben als unter der Woche oder nur Samstags. Man sieht doch immer wie voll Innenstaedte an Verkaufsoffenen Sonntagen sind

0
Skibomor  31.05.2021, 14:53
@Freethinker89

In Heidelberg ist es erwiesen, dass die Leute in ganzen Herden nur flanieren und nichts einkaufen, zumindest in der Innenstadt. Dort wird immer wegen des geringen Umsatzes geklagt. Draußen in den Einkaufszentren mag das anders sein.

1
MarcusTangens  31.05.2021, 14:57
@Freethinker89

Sie kaufen aber nicht mehr. Man kauft immer nur das, was das Geld erlaubt. Dass man öfters in Läden geht, nur um sich Dinge anzuschauen, davon hat niemand was.

"Shoppen" - worunter man im Gegensatz zu "Einkaufen" bei uns meist den Kauf nicht unbedingt nötiger Dinge in Verbindung mit einem "positiven Einkaufserlebnis" bezeichnet, war ich übrigens in meinem ganzen Leben noch nicht. Ich schaue mir lieber Museen etc. an, Geschäfte sind für mich ein notwendiges Übel.

1
Bitterkraut  31.05.2021, 15:05
@Freethinker89

Aber sie haben deswegen doch nicht mehr Geld zum Ausgeben. Also kann es auch nicht mehr Umsatz geben. Das wurde dir doch jetzt schon mehrfach erklärt. Was ist daran so schwer zu verstehen?

1